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BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHANDLER DES K. K. HOFES, FÜR DAS INLAND.
BEI F. A. BROCKHAUS IN LEIPZIG FÜR DAS AUSLAND.

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Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: D. Stur. Vorkommen einer Palmenfruchthülle im Kreidesandstein der Peruzer Schichten. D. Stur. Ueber ein neues Basaltvorkommen an der Station Dassnitz bei Königsberg an der Eger. Vorträge: Dr. Doelter. Geologische Notizen aus Südtirol. - D. Stur. Pflanzenreste aus Wieliczka. C. v. Hauer. Die Bausteine aus den Baron Suttner'schen Brüchen bei Zoglsdorf in Nieder-Oesterreich. Dr. G. Stache. Notizen über das Erdbeben vom 3. Jänner. Dr. Lenz. Die geognostischen Verhältnisse der Fruska Gora. - Einsendungen für das Museum: D. Stur. Mastodonsaurus giganteus von Kirchberg an der Pielach. - D. Stur. Carya ventricosa von Tregist. D. Stur. Dinotherium bavaricum von Gaya. - D. Stur. Marine Tertiärpetrefacten von Nicolsburg. -Literaturnotizen: J. Barrande, F. Pictet, H. Eck, Specialkarte von Preussen, G. Cotteau, G. Laube. Einsendungen für die Bibliothek.

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NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich.

Eingesendete Mittheilungen.

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Lepi

D. Stur. Vorkommen einer Palmenfrucht Hülle docaryopsis Westphaleni n. g. et sp. im Kreide-Sandstein der Peruzer-Schichten bei Kaunitz in Böhmen.

Seit etwa einem Jahre erhält unser Museum, durch die freundlich wohlwollende Güte des Herrn Grafen Westphalen Pflanzenreste aus dem Sandsteine der Brüche bei Kaunitz. Ich habe schon zweimal Gelegenheit genommen, über die jeweilig angelangten Sammlungen zu berichten.

Der zweiten Sendung lagen drei Abdrücke bei, die ich damals, bei flüchtiger Ansicht, für Zapfen einer Conifere erklärte. Die grosse Aehnlichkeit dieser Reste mit der Dammara albens St., die ich nur aus den Abbildungen aus Sternberg's Versuch und Reuss Versteinerungen der böhmischen Kreideformation nach Corda kenne, entschuldigt wohl hinreichend genug meine erste Ansicht darüber.

Nachdem ich aber bei der Untersuchung der Pflanzenreste aus dem Salzstocke von Wieliczka einen Nucleus, ähnlich dem der Raphia taedigera Mart. kennen gelernt hatte, dessen Fruchthülle, wie aller Palmen aus der Abtheilung Lepidocaryinae, eine entfernte äussere Aehnlichkeit mit Zapfen von Coniferen besitzen, schien mir eine Revision alles unseren Materiales an vermeintlichen Coniferen-Zapfen in Hinsicht auf die Möglichkeit, dass darunter Palmenfrüchte aus der genannten Abtheilung stecken könnten, sehr wünschenswerth.

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Vorläufig sei hier über ein Resultat dieser Revision eine Mittheilung gemacht, die eben die vermeintlichen Zapfen aus dem Peruzer-Sandstein von Kaunitz betrifft.

K. k. geol. Reichsanstalt 1873. Nr. 1. Verhandlungen.

1

Unter den erwähnten drei Abdrücken der vermeintlichen Zapfen sind zwei Stücke: als Abdruck und Gegenabdruck zusammengehörend, vorhanden. Beide zeigen eine von einander verschiedene Ornamentik. Der Abdruck der äusseren Fläche des Pflanzenrestes zeigt die grösste Aehnlichkeit mit der Zeichnung der Dammara albens St., wie sie Corda 1. c. T. XLIX f. 6, 7, 8, gegeben hat, nur mit dem Unterschiede, dass bei unserem Reste die den Zapfenschuppenspitzen der Dammara entsprechenden Erhabenheiten nicht wie bei dieser vollkommen getrennt sind (wie es im Falle der Zapfennatur des Restes sein müsste), sondern als längliche, scharfe und vorgebogene Höcker, die aus einer gemeinsamen Fläche (der Fruchtschale) emporragen, erscheinen.

Der Gegenabdruck, der die innere Fläche des Fossils wiedergibt, zeigt ebenfalls eine Aehnlichkeit mit einem Coniferenzapfen, und ist bedeckt mit entsprechend (dem Abdruck) grossen rhombischen Erhabenheiten, die genau mit den höckerförmigen Erhabenheiten des äusseren Abdrucks des Fossils correspondiren. Nur zeigen sie im Gegenabdruck, an der Stelle der äusseren Höcker, längliche Vertiefungen.

Die zwischen diesen beiden Hohldrücken enthalten gewesene, jetzt aber gänzlich verschwundene organische Substanz, die ich mir dadurch, dass ich eine dünne Platte weichen Fensterglaskittes zwischen die beiden Hohldrücke legte und zusammenpresste, wenigstens theilweise ihrer Form nach reconstruiren konnte, bildet einen Theil einer eiförmigen Schale, die in allen wesentlichen Momenten vollkommen ähnlich ist der äusseren Schale einer Palmenfrucht aus der Abtheilung der Lepidocaryinae Mart.

Die Thatsache, dass das Petrefact zwei von einander verschiedene Abdrücke (nämlich den der äusseren und inneren Form der Fruchtschale) hinterliess, zwischen welchen nur für eine kaum / Linie dicke organische Substanz Raum geblieben ist, schliesst vollkommen die Möglichkeit aus, dass das Petrefact ein Coniferenzapfen war.

Vorläufig, bei nicht zahlreichem fossilem Materiale, welches nur in Abdrücken besteht, in einem groben lockeren Sandsteine, der die ursprüngliche Form des Fossils nicht ganz wohlerhalten wiedergeben kann, bei nicht ausreichendem lebendem Vergleichsmateriale, begnüge ich mich mit dem eben mitgetheilten Resultate: dass die mir vorliegenden, Coniferenzapfen täuschend ähnlichen Reste, als Abdrücke von Fruchthüllen von Palmenfrüchten aus der Abtheilung Lepidocaryinae Mart. aufzufassen seien.

Ich nenne diese Palmenfrucht: Lepidocaryopsis und die mir bisher bekannte eine Art, nach dem geehrten Finder und Einsender derselben. Lepidocaryopsis Westphaleni n. g. et sp.

Nach dieser Feststellung und dem gelieferten Nachweise des Vorkommens von Palmenfrüchten im Sandsteine von Kaunitz, erhält auch die Deutung des zweiten von mir gleichzeitig erwähnten Restes eine festere Basis.

Es ist dies der etwa fingerdicke, walzenförmige Blüthen- oder Fruchtstand, den ich in der erwähnten Notiz flüchtig als an Acorus erinnernd bezeichnet hatte.

Man kann bei Betrachtung dieses Restes, ausser an Acorus, auch an die Aehnlichkeit mit dem Blüthenstande von Arum, überhaupt von Aroideen denken.

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Basirend auf die vorangehende Feststellung scheint es mir vorläufig angemessener, den fraglichen Rest als ein männliches Blüthenkätzchen einer Palme aufzufassen. Diese Auffassung scheint mir umso einschlägiger zu sein, als der fossile Rest in Grösse und Form eine hinreichend grosse Aehnlichkeit zeigt mit dem männlichen Blüthenkätzchen der Zalacca Reinw., welche Palme ebenfalls in die Abtheilung der Lepidocaryinae gehört.

Die grossen blattartigen Reste endlich, die auf demselben Gesteinstücke mit dem Blüthenkätzchen sowohl, als auch sonst in dem gleichen Sandsteine nicht selten, aber in keinem einzigen Falle bisher vollständig erhalten vorliegen, wird man vorläufig vielleicht am besten als Blüthenscheiden zu den Blüthenkätzchen und den Früchten der Lepidocaryopsis Westphaleni beziehen können.

Lepidocaryopsis Westphaleni n. sp., Bacca tesselatocorticata, squamulis in facie externa prominentibus, intus costa horizontali notatis; Amenta semi-pollicem crassa, bipollicaria, teretia; Spathae partiales in spadice crasso ramoso, latae, striatae.

Weitere Details, ohne eine Abbildung der wesentlichen Stücke, zu geben, scheint mir nicht leichtverständlich, daher ich sie verspare zu einer Gelegenheit, die die Veröffentlichung der Abbildungen ermöglichen wird. Die betreffenden Reste sind übrigens in unserem Museum öffentlich ausgestellt, daher Jedermann zugänglich.

D. Stur. Ueber ein neues erst kürzlich entblösstes Vorkommen von Basalt an der Station Dassnitz bei Königsberg an der Eger, in Böhmen.

Im verflossenen Herbste, bei Gelegenheit des eingeleiteten Baues der Kohlenschleppbahn, die von der Station Dassnitz der BuštěhraderBahn ausgehend dem Rauscherbach entlang, nach den Kohlenwerken Boden und Kahr bei Haberspirk geführt wird, wurde das an der genannten Station nordwestlich folgende steile Gehänge etwa 7-10 Klftr. hoch und 3-4 Klftr. tief, abgeräumt, um für die Schleppbahn im genannten Bahnhofe selbst Raum zu gewinnen. Durch diese Entblössung, die sich vorherrschend im anstehenden Thonglimmerschiefer bewegte, wurde ein früher nicht geahntes, weil gänzlich verdeckt gewesenes, kleines aber interessantes Basalt-Vorkommen aufgeschlossen. Die kleine Basaltmasse ist etwa 111⁄2 Klafter breit und circa 21, Klafter hoch und zeigt eine aufrecht stehende, mit der Spitze nach unten gekehrte birnförmige Gestalt. In der Mitte dieser Basaltmasse bemerkt man an der gegen die Station gekehrten Hälfte derselben säulenförmige Absonderung, und liegen die ziemlich dicken Säulen horizontal und parallel mit dem Gehänge gegen SO.

Es ist sehr merkwürdig, dass man trotz der offenbar von unten durch einen wie es scheint schmäleren Schlot eingedrungenen, oben erweiterten Basaltmasse in dem regelmässigen Streichen und Fallen des Thonglimmerschiefers keine auffallende Störung bemerkt.

In der nächsten Umgegend, insbesondere bei Kloben westlich und nördlich, hatte in früheren Jahren Jokély an drei Stellen Basalt- und Basalttuff-Vorkommnisse nachgewiesen. Die damals wenig aufgeschlossene Gegend liess ihn kaum ahnen, dass diese von ihm verzeichneten Vorkommnisse eine viel grössere Ausdehnung besitzen, wie man gegenwärtig durch

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