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Vorwort.

Man einigt sich, sagt Gervinus mit Recht, je länger je mehr in der Ueberzeugung, dass alle Zeiten und Völker nicht einen zweiten Dichter aufzuweisen haben, der ein solches Mass menschlicher Begabung hat, der mit dem Zauber seiner Phantasie die in Idealen schwärmende Jugend so zu fesseln, mit der Besonnenheit und Reife des Urtheils dem gereiften Geist des Mannes so überschwängliche und unerschöpfliche Nahrung zu bieten vermag, wie Shakespeare.

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Wenn wir unserer Jugend eine Anleitung geben, einen solchen Dichter zu lesen und zu geniessen, geben wir ihr einen Führer durch Welt und Leben mit, an dem sie in ebenbürtigem Grade einen Aeschylus, Sophokles, Euripides nicht nur, sondern auch einen Plautus, Terentius und Aristophanes beisammen findet. Eine gute Anleitung dazu aber gibt man ihr nur, wenn man ein oder das andere Stück mit ihr um Worte Gervinus' zu gebrauchen mit der Genauigkeit lies't, mit der wir in der Schule gewöhnt werden, die alten Classiker zu lesen; man erfasst sonst nicht einmal die äussere Schale, viel weniger den innern Kern. Dazu gehört vor Allem in grammatischer Beziehung eine Einsicht, wie und wo die Grammatik Shakespeare's von der heutigen abweicht, in lexicalischer, wie und wo die einzelnen Worte oder ihre Constructionen andere Bedeutungen bekommen haben. In dieser Beziehung angehenden Lesern ein Hülfsmittel zu geben, war der hauptsächlichste Zweck

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IV

vorliegender Ausgabe. Den Anfang dafür habe ich mit dem JULIUS CÆSAR gemacht, nicht bloss, weil der Text desselben verhältnissmässig am wenigsten corrumpirt ist, nicht bloss, weil dies nach Stoff und Inhalt, wie Leichtigkeit der Darstellung als das herrlichste und geeignetste Bühnenstück vor allen andern der Jugend muss in die Hand gegeben werden, sondern auch weil dafür zu meinem Zweck die Quellen mir reichlicher flossen, welche sich in den Anmerkungen angegeben finden.

Die Grammatik von Wagner in der verbesserten Ausgabe von Herrig habe ich zu den Verweisungen benutzt, weil mir eben keine andere zu meinem Zweck ausreichte; Schüler, welche dieselbe nicht zur Hand haben, werden durch die wiederholte Hinweisung auf den ersten Fall, auch wenn derselbe ihnen nur vom Lehrer erklärt wird, doch einen sicherern Halt gewinnen.

Als Text habe ich den von Craik aufgenommen, mit wenigen Ausnahmen, die in den Anmerkungen ihre Begründung finden; namentlich gehört dahin die Wieder-Aufnahme der Lesart der Folio-Ausgaben:,,Sir, March is wasted fifteen days" (II, 1.), welche nach meiner Erklärung (Anm. II, 26.) nun wohl keine Anfechtung mehr erfahren wird.

Möge es mir gelungen sein, ein klein Scherflein dazu beigetragen zu haben, dass der grosse britische Dichter auch unter unserer Jugend immer jung bleibe und dieselbe erfreue und stärke.

CÖLN, im September 1860.

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