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Herr Light Hunt hatte durch sein Gedicht: the Story of Rimini, London, Murray 1816, gröfsere Erwartungen erregt, als wie durch seine neueren Gedichte aus der Schule. des Knaben Wunderhorn bewährt sind. Sie werden aus der Hölle von Dante die schöne Episode von Paulo und Francesca kennen, die den Stoff des erstgedachten Gedichts bildet. Es beginnt mit einer schönen Morgenschilderung:

The sun is up, and 'tis a morn of May

Round old Ravenna's clear-shown towers and bay,
the loveliest which the
has seen,

A morn,

year

Last of the spring, yet fresh with all its green;
For a warm eve, and gentle rains at night
Have left a sparkling welcome for the light,
And there's a crystal clearness all about,
The leaves are sharp, the distant hills look out;
A balmy briskness comes upon the breeze;
The smoke goes dancing from the cottage trees,
And when you listen, you may hear a coil
Of bubbling springs about the grassy soil;
And all the scene, in short

sky, earth, and sea, Breathes like a bright-eyed face, that laughs out openly. 'Tis nature, full of spirits, waked and springing: The birds to the delicious time are singing, Darting with freaks and snatches up and down, Where the light woods go seaward from the town, While happy faces, striking through the green Of leafy roads, at every turn are seen; And the far ships, lifting their sails of white Like joyful hands, come up with scattery light, Come gleaming up, true to the wished-for day, And chase the whistling brine, and swirl into the bay; Already in the streets the stir grows loud,

Of expectation and a bustling crowd.

With feet and voice the gathering hum contends,
The deep talk heaves, the ready laugh ascends ;
Callings, and clapping doors, and curs unite,

And shouts from mere exuberance of delight,
And armed bands, making important way,
Gallant and grave, the lords of holiday,
And nodding neighbours, greeting as they run,
And pilgrims, chanting in the morning sun *).

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*) Die Sonne ist herauf, und es ist ein Mavmorgen, ringsum die klar beschienenen Thürme und die Bucht des alten Ravenna; ein Morgen, der lieblichste, den das Jahr gesehen hat, der letzte des Frühlings, aber noch frisch mit all seinem Grün; denn ein warmer Abend und ein lieblicher Nachtregen haben ein glänzendes Willkommen für das Licht zurückgelassen, und überall ist eine kristallene Klarheit; das Laub zeigt sich deutlich und die fernen Hügel sind sichtbar; und balsamische Düfte kommen mit dem Winde; der Rauch kommt tanzend aus 'den Bäumen der Hütte; und wenn ihr horcht, könnt ihr ein Korhen sprudelnder Quellen um den grasigen Boden hören; und die ganze Scene, kurz Himmel, Erde und Meer athmen, wie ein freudiges Gesicht, was ohne Rückhalt lächelt. Es ist die Natur, voller Lebensgeister, erwacht und hüpfend: die Vögel singen der köstlichen Zeit, und schiefsen schäkernd und haschend auf und nieder, wo die lichten Gehölze seewärts von der Stadt gehen; während man glückliche Gesichter, durch das Grün belaubter Strafsen schreitend, bei jeder Wegesbiegung erblickt; und die fernen Schiffe, die ihre weifsen Segel wie freudige Hände emporheben, kommen mit getheiltem Lichte herauf, kommen schimmernd herauf, treu dem ersehnten Tage, und jagen die rauschende Meeresfluth, und schwirren in die Bucht. Schon wird in den Strafsen das Geräusch der Erwartung und der geschäftigen Menge laut. Mit den Füssen und der Stimme schlägt das wachsende Getöse zusammen, das tiefe Gespräch sinkt, das laute Gelächter hebt sich; Rufen und zuschlagende Thüren und Freude vereinigen sich, und lautes Geschrei aus blofsem freudigen Muthwillen, und bewaffnete Schaaren, einen wichtigen Weg machend, tapfer und ernsthaft, die Herren des Feyertages, und nickende Nachbarn, grüfsend im Rennen, und Pilger, singend in der Morgensonne.

Der Hochzeitszug der Francesca ordnet sich; aber statt des
Bräutigams kommt sein jüngerer Bruder Paulo.

And on a milk-white courser, like the air,
A glorious figure springs into the square;
Up, with a burst of thunder, goes the shout,

And rolls the trembling walls and peopled roofs about.
And see, his horse obeys the check unseen;
And with an air 'twixt ardent and serene,
Letting a fall of curls about his brow,
He takes his cap off with a gallant bow,
Then for another and a deafening shout;

And scarfs are waved, and flowers come fluttering out;

And, shaken by the noise, the reeling air

Sweeps with a giddy whirl among the fair,

And whisks their garments and their shining hair.

With busy interchange of wonder glows

The crowd, and loves his brilliance as he goes,
The golden-fretted cap, the downward feather,
The crimson vest fitting with pearls together,
The rest in snowy white from the mid thigh:
These catch the extrinsic and the common eye.

* Und auf einem milchweifsen Schlachtrofs, wie die Luft, sprengt eine glorreiche Gestalt in den Schlofshof; auf steigt das Geschrei mit einem Donnerhall, und rollt längs den zitternden Mauern und den mit Menschen angefüllten Dächern. Und seht, sein Rofs gehorcht der ungesehenen Bewegung; und mit einer Miene zwischen Erhabenheit und Heiterkeit, indem ein Leckenschmuck um seine Stirn herumgleitet, nimmt er seine Kappe ab mit einer ritterlichen Verbeugung; dann ein zweites und betäubendes Geschrei; und Scherpen werden geschwenkt, und Blumen kommen herausgeflogen, und erschüttert durch das Geschrei, kommt der kräuselnde Wind im schwindelnden Wirbel unter die Schönen, und bewegt ihre Gewänder und ihr glänzendes Haar. Im geschäftigen Austausch der Verwunderung glüht, die Menge, und liebt

Er gewinnt so nicht blofs die Liebe des horchenden Volks, sondern auch der Braut des Bruders. Der Zug bewegt sich von Ravenna nach Rimini. Paulo und Francesca schenken sich ihre Herzen; doch wird Francesca dem älteren Bruder angetrauet, verräth im Schlaf das Geheimnifs ihrer Liebe, und Paulo wird von seinem Bruder, auf dessen Degenspitze er rennt, getödtet. Francesca stirbt vor Gram, wie sie den Tod des Geliebten hört, welchen einer seiner Ritter ihr nach der Aussage eines Priesters erzählt:

,,And that although

,,His noble brother was no fratricide,

Yet in that fight, und on his sword, he died" „I understand, with firmness," answered she; More low in voice, but still composedly. ,,Now, Tristan - faithful friend

leave me: and take

,,This trifle here, and keep it for my sake.“

So saying, from the curtains she put forth
Her thin white hand, that wore a ring of worth;
And he, with tears no longer to be kept

From quenching his heart's thirst, silently wept,
And kneeling took the ring, and touched her hand
To either streaming eye, with homage bland,
And looking on it once, gently up started.
And, in his reverent stillness, so departed.
Her favorite lady then with the old nurse
Returned, and fearing she must now be worse,
Gentle withdrew the curtains, and looked in:
O, who that feels one godlike spark within,
Shall say that earthly suffering cancels not frail sin!
There lay she praying, upwardly intent,

-

die gold

den Glanz des Jünglings, wie er einherschreitet,
verbrämte Kappe, die niedergebogene Feder, das rothe Kleid,
mit Perlen zugeknöpft, alles übrige von der Hüfte schneeweifs.
Dies fesselt Aller Blicke und Herzen.

Like a fair statue on a monument;
With her two trembling hands together prest,

"

Palm against paim, and pointing from her breast.
She ceased, and turning slowly towards the wall,
They saw her tremble sharply, feet and all,
Then suddenly be still. Near and more near
They bent with pale inquiry and close ear; -
Her eyes were shut no motion not a breath
The gentle sufferer was at peace in death *).

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Und dafs, obgleich sein edler Bruder kein Brudermörder war, ,, er doch in diesem Gefechte und durch sein Schwerdt

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starb."

,, Ich hoffe, antwortete sie ohne Furcht," mit schwächerer Stimme zwar, jedoch gefasst.,,Jetzt, Tristan

treuer Freund verlafs mich, und nimm diese Kleinigkeit hier, und behalte sie zu meinem Andenken." Diefs sagend, streckte sie aus den Bettvorhängen ihre kleine weifse Hand hervor, die einen Ring von Werth trug; und er weinte still, mit Thränen, die er nicht länger zurückhalten konnte, den Durst seines Herzens zu stillen, und nahm kniend den Ring, und drückte ihre Hand an seine beiden strömenden Augen, mit sanfter Huldigung, blickte noch einmal auf sie, dann erhob er sich leise, und schied in ehrfurchtsvoller Stille von hinnen.

Dann kam ihre Lieblingsdame mit der alten Amme zurück, und fürchtend, dafs es nunmehr schlimmer mit ihr geworden seyn möchte, zogen sie leise den Vorhang hinweg und blickten hinein. O wer, der noch einen göttlichen Funken in sich fühlt, kann sagen, dafs Erdenleiden nicht Schwachheitssünden sühnen! Da lag sie betend, ihren Geist gen Himmel gerichtet, wie eine schöne Bildsäule auf einem Leichenstein, ihre beiden zitternden Hände zusammengepresst, eine Fläche gegen die andere, und von ihrer Brust auszeigend. Sic endigte, und langsam nach der Mauer sich wendend, sah man, dafs sie heftig zitterte, die Füsse und alles, dann plötzlich still wurde. Näher und

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