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so wie dasjenige, was der Dichter über die Bemühung für sein Vaterland sagt, welche die Eroberer mit dem Namen Rebellion stempeln, sehr treffend ist, und auf alle Länder Anwendung findet, in denen man für Vernunft und Freiheit ficht. Ueber das Scheufslichste, welches es auf Erden giebt, Verrath an seinem Lande, spricht der Dichter einen Fluch aus, als wenn er Geister beschwören könnte. Doch ich will Sie nicht durch furchtbare Töne erschrecken, sondern Ihnen das Gemälde abschreiben, welches er von der Meeresstille nach dem Sturm entwirft, in welchem Hinda in die Gewalt der Gheber fällt, und Sie werden sagen, dafs Worte einem Gemälde selten näher verwandt seyn können, wie in dieser Schilderung.

How calm, how beautiful comes on
The stilly hour, when storms are gone;
When warring winds have died away,
And clouds, beneath the glancing ray,
Melt off, and leave the land and sea
Sleeping in bright tranquillity, -
Fresh as if day again were born,
Again upon the lap of morn!
When the light blossoms, rudely torn
And scatter'd at the whirlwind's will,
Hang floating in the pure air, still,
Filling it all with precious balm,
In gratitude for this sweet calm;
And every drop the thunder-showers
Have left upon the grass and flowers
Sparkles, as 'twere that lighting-gem
Whose liquid flame is born of them!
When, 'stead of one unchanging breeze,
There blow a thousand gentle airs,
And each a different perfume bears,
As if the loveliest plants and trees

Had vassal breezes of their own,
To watch and wait on them alone,
And waft no other breath than theirs!
When the blue waters rise and fall,
In sleepy sunshine mantling all;
And even that swell the tempest leaves
Is like the full and silent heaves
Of lovers' hearts, when newly blest -
Too newly to be quite at rest!

Such was the golden hour that broke
Upon the world when Hinda 'woke
From her long trance, and heard around
No motion but the water's sound

Rippling against the vessel's side,

As slow it mounted o'er the tide.
But where is she?
Are wilder'd still

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her eyes are dark, is this the bark, Harmosia's bay whose bloody way

No! strange and new

Is all that meets her wondering view.
Upon a Galliot's deck she lies,
Beneath no rich pavilion's shade,
No plumes to fan her sleeping eyes,
Nor jasmine on her pillow laid.
But the rude litter, roughly spread
With war-cloaks, is her homely bed,
And shawl and sash, on javelins hung
For awning o'er her head are flung.
Shuddering she look'd around -
there lay
A group of warriors in the sun
Resting their limbs, as for that day
Their ministry of death were done.
Some gazing on the drowsy sea,
Lost in unconscious reverie;

And some, who seem'd but ill to brook

That sluggish calm, with

many a look

To the slack sail impatient cast,
As loose it flagg'd around the mast *).

-

Wie ruhig und schön kommt die stille Stunde, wenn die Stürme vorüber sind, wenn kriegende Winde dahin sterben, und Wolken unter dem glänzenden Strahl verschmelzen, und Land und Meer in schimmernder Ruhe schlafen lassen, frisch, als wenn der Tag in dem Schoofse des Morgens wieder geboren wäre! wenn die leichten Blüthen, wild abgerissen, und nach der Willkühr des Wirbelwindes umhergestreuet, Aiefsend in der klaren Luft hangen, still, ganz sie füllend mit köstlichem Balsam, in Dankbarkeit für diese liebliche Ruhe, und jeder Tropfen, den die Donnerschaner auf dem Grase und den Blumen gelassen, funkelt, als wäre es der Blitzstein *), dessen klares Feuer von ihm geboren ist! wenn anstatt des unwandelbaren Luftstromes tausend liebliche Winde säuseln, und jeder einen verschiedenen Wohlgeruch trägt, als wenn die lieblichsten Pflanzen und Bäume dienstbare Winde zu eigen hätten, für sie allein zu wachen, und ihrer allein zu warten, und keinen anderen Hauch zu fächeln, als den ihrigen! wenn die blauen Wasser sich heben und fallen, alles in schläfrigen Sonnenschein hüllend, und selbst das Schwellen, welches der Sturm zurückläfst, gleich dem vollen und schweigenden Wallen liebender Herzen ist, die neulich sich aufschlossen, zu neulich, um schon wieder ruhig zu seyn! So war die goldene Stunde, die auf der Welt einbrach, als Hinda aus ihrer langen Verzückung erwachte, und um sich keine Bewegung hörte, als den Ton des Wassers, plätschernd gegen die Seiten des Schiffes, wie es langsam über die Fluthen dahinfuhr. Aber wo ist sie? ihre Augen sind dunkel, immer noch verwildert. Ist dies die Barke, dieselbe, die sie am Morgen aus Harmosia's Bay wegtrug deren blutiger Spur der Seehund nachzieht? Nein!

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seltsam und

neu ist alles, was ihrem staunenden Blicke begegnet. Auf dem

*) Ceraunium, ein indischer Edelstein, den män vom Donner

erzeugt glaubte.

Wenn Moore nichts geschrieben hätte, als wie den Gheber, so würde er dadurch schon unter den lebenden Dichtern unserer Bewunderung vorschweben.

Der Stoff, den er wählt, ist schön und wunderbar geeignet, alle seine ihm eigenthümlichen Gefühle und Geistesfähigkeiten entfalten zu helfen, seine flammende Glut für die Freiheit; seine leidenschaftliche Vaterlandsliebe, zu Zeiten die erhabenste Gestalt annehmend, deren die Tugend fähig ist; seine Bewunderung für das, welches man die Tugend seines Landes nennen möchte, Tapferkeit, Muth, Edelmuth, Liebe und Glauben; sein scharfes und ausnehmendes Wahrnehmungsvermögen, das Auffallende, das Ergreifende, das Pittoreske, die Situationen und Incident puncte zu fassen; sein wunderbares Gebot über eine reiche poetische Wortfügung, zu Zeiten ausserordentlich und eminent glücklich; seine fliefsende, schnelle und ununterbrochene Versification, die nun wie ein ebener, majestätischer Flufs hingleitet, und nun wie ein Bergstrom vom Felsen stürzt, die eher sein

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Verdecke einer Galliote liegt sie, nicht unter dem Schatten eines
reichen Gezeltes, keine Federn, ihre schlafenden Augen zu fächeln,
und keine Jasminen sind auf ihr Kopfkissen gelegt, sondern die
unebene Bahre, rauh mit Kriegsmänteln überdeckt, ist ihr häus-
liches Bett, und Shawls und Schärpen, an Wurfspiefse geheftet,
hangen abzuwehren über ihrem Haupte. Schaudernd blickte sie
nm sich
da lag eine Gruppe von Kriegern, in der Sonne ihre
Glieder streckend, als sey ihr Todesamt für heute vollendet.
Einige schaueten auf die schläfrige See, in unbewusster Träumerei
versunken, und einige, die nur ungern die traurige Windstille zu
ertragen schienen, warfen ungeduldig manchen Blick auf das schlaffe
Segel, wie es los um den Mast flatterte.

-

Dahinströmen zu leiten, als zu hemmen scheinen; alle diese Macht und diese Eigenschaften zeigen sich in der gröfsten Vollkommenheit durch eine wilde und romantische Erzählung, in der wir von Gefahr zu Gefahr fortgerissen werden, von Abentheuer zu Abentheuer, von Hoffnung zu plötzlicher Verzweiflung, von dem Aufschwung der Freude zu der niedergeschmetterten Verzweiflung, von allen glänzenden Täuschungen und eingebildeten Entzückungen der Liebe, die sich in den Busen des Glücks träumt, zu dem schwarzen, uneingebildeten wirklichen Entsetzen, zur unabwendbaren Zerstörung., von ausgezeichneter und hoch träumender Jugend und Genufs in Verzweiflung, Verhängniss und Tod.

Die grössten Vorzüge des Gedichtes bestehen in der Stärke der Anhänglichkeit, der unbezähmbaren Macht der Leidenschaft, die in den Characteren von Hinda und Hafed entfaltet wird. Diese Gefühle sind wie ihr Gegenstand bei Seelen, die so verschieden beschaffen sind, wie die ihrigen, verschieden, aber in ihrem Grade und in ihrer Intensität gleich. Von dem ersten Augenblick, in welchem wir Hinda sehen, erblicken wir sie unschuldig, rein und makellos; aber ihr Herz, ihre Seele, ihre Einbildung ist mit einer glorreichen und entzückenden Vision erfüllt, die sie auf immer umgiebt, sie stärkt und segnet; die sie zum Trotz ihrer früheren herrschenden Leidenschaft, der kindlichen Liebe, ergriffen, überwältigt und überhäuft hat; und die endlich selbst den Grund ihres religiösen Glaubens, in dem sie von Kindheit an erzogen ist, erschüttert, und sie zur Liebe, zur Bewunderung und zum Glauben an die Religion zwingt, gegen welche ihrer Seele der bitterste Abschen eingeflöfst war, bis sie auf Erden und im Himmel nichts

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