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Neun und zwanzigster Brief.

The soul's true vigour glows in Campbell's strains,
In Hope's gay visions and when Gertrude plains.
How keen the touch of Sympathy we feel
IVhen Hohenlinde maketh the dire appeal.
In many a lay th' electric flashes dart
A verse- alive, warm rushing to the heart.
And now the critic swells the poet's fame,

Taste, judgment, feelig, truth, the sketches claim *).

Thomas Campbell ist 1777 in Schottland geboren. Schon in seinem zwölften Jahre bezog er die Universität Glasgow, erhielt in einem Wettstreit, einen gelehrten Gegenstand betreffend, über einen Mitbewerber, der zweimal so alt wie er war, den Vorzug, so wie jedes Jahr academische

*) Der Seele ächte Lebenskraft glüht in Campbell's Gesängen, in der Hoffnung frohen Erscheinungen, und wenn Gertrude klagt. Wie scharf ist des Mitgefuhls Rührung, welches wir fühlen, wenn Hohenlinde die furchtbare Berufung macht. In vielen Gesängen schiefsen electrische Blitze hervor; ein Vers, der lebt, stürzt warm auf unser Hetz. Und jetzt vermehrt der Critiker den Ruhm des Dichters, seine Skizzen gehören dem Geschmack, der Urtheilskraft, dem Gefühl und der Wahrheit an.

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Prämien für Uebersetzungen aus dem Griechischen welcher Sprache er ganze Stücke von Aristophanes und Eschilus übersetzte, von denen einige als Meisterstücke von den Professoren gepriesen wurden. Immerhin mag es wahr seyn, dafs die Geburt den Dichter macht, aber eine so sorgfältige Erziehung und wissenschaftliche Bildung, wie Campbell erhielt, macht nur den vollendeten Dichter. Ausser der tiefsten Kenntnifs der alten Classiker, die Campbell sich ! erwarb, hat er mit Vorliebe den Philosophen, Dr. Millar, gehört, und ihm verdankt er die reine und helle Weltweisheit, die sich in seinen Werken und seinen Grundsätzen ausspricht. Von Glasgow aus verweilte er einige Zeit in den Gebirgen von Argyleshire, ging dann nach Edinburg, woselbst die ersten damaligen Gelehrten der Stadt ihn mit Vorliebe unter sich aufnahmen. Irgend ein grofser englischer Philosoph sagt: ich bin sehr aufmerksam auf das Leben gewesen, und habe nie gesehen, dafs ein junger Mann eine ausgezeichnete Laufbahn machte, der sich nicht höheren oder wenigstens gleichen Geistern anschlofs. Die Erfahrung kann wenig Bemerkungen gewähren, die wahrer sind als diese. Auch das Beispiel von Campbell beweist es. Ihn zogen Stewart und Playfair, die während seiner Studien in Edinburg glänzten, zu sich hinauf, und schon in Edinburg erblüheten Früchte der englischen Literatur aus der sorgfältigen Bildung von Campbell. Er war nur 21 Jahr alt, wie er sein Gedicht: The Pleasures of Hope, herausgab, woran er ein Jahr gefeilt hatte, und es gehört zu den schönsten Gedichten in irgend einer Sprache. Ich hatte das Vergnügen, es Ihnen in Wiedemann's Sammlung zu geben. Giebt es viele Verse, die erhabener sind, wie dieser Schlufs des Gedichts?

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Eternal Hope! when yonder spheres sublime
Peal'd their first notes to sound the march of Time,
Thy joyous youth began but not to fade.
When all the sister planets have decay'd;
When wrapt in fire the realms of ether glow,
And Heaven's last thunder shakes the world below;
Thou, undismay'd, shalt o'er the ruins smile,
And light thy torch at Nature's funeral pile! *)

Campbell besuchte 1800 das feste Land von Europa und eisele 12 Monat durch Deutschland. In Beziehung auf liese Reise spricht er von nichts lieber, als von einem Tage, den er mit dem unsterblichen Sänger des Messias rerlebte. O hätten doch auch Sie ihn persönlich gekannt, wie würde Klopstock Sie geliebt und verehrt haben! Von Hamburg ging Campbell zum erstenmal nach London, woselbst er bis 1803, bis zu seiner Verheirathung, blieb, und sich in Sydenham niederliefs, woselbst er noch wohnen wird. Im Jahre 1809 erschien zuerst sein Gedicht, Gerfrude of Wyoming. Dieses Gedicht verschaffte ihm die Stelle als Professor der Dichtkunst bei dem königl. Institut, and er gab mehrere kleine Gedichte heraus, von denen ch die 6te Ausgabe von 1816 vor mir habe. Von seinen Pleasures of Hope ist 1818 cine neue Ausgabe erschienen,

"Ewige Hoffnung! als jene erhabenen Sphären ihren ersten Laut im Donner sprachen, den Gang der Zeit zu betönen, da begann deinige freudige Jugend aber nicht zu welken. Wenn alle andere Planeten vergehen, wenn die Reiche des Aethers im Feuer erglühen, und des Himmels letzter Donner die Welt bienieden erschüttert, wirst du unerschrocken über den Ruinen lächeln, und deine Fackel an dem Scheiterhaufen der Natur anzünden.

unter dem Titel: The Pleasures of Hope, with other
Poems, by Thomas Campbell. London 1818, die mit Kupfern
von Heath geziert ist. Wer so correct und gefeilt schreibt,
wie Campbell, ist nicht im Stande viel zu schreiben. Alle
seine Gedichte beweisen ein sorgfältiges Studium und eine
unermüdete Feile, und ihre geringe Anzahl, genommen
nach der Zeit, die zwischen ihren verschiedenen Publica-
tionen verflofs, beweist, dafs er sie lange vor Augen hatte,
Sie sind
ehe das Auge des Publicums darauf blickte.
ein Maafsstab der Correctheit, welcher die engliche Dicht-
kunst fähig ist.

Campbell ist eben so liebenswürdig als Mensch, wie er grofs als Dichter ist, und lebt, was die Welt ihm gönnen wird, in glücklichen Verhältnissen.

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Ausser der aus 54 Bänden bestehenden Sammlung der englischen Dichter von Dr. Johnson fehlte es bis jetzt in ; England an einer Sammlung, die eine allgemeine Uebersicht enthielte, wie wir Deutschen die Blüthen der früheren deutschen Dichter aus der Sammlung von Matthisson kennen lernen. Diesen Mangel hat Campbell durch ein vor mir liegendes Werk unter dem Titel: Specimen of the British Poets, with biographical and critical notices and an Essay on English Poetry, welches 1819 in 7 Octavbänden bei John Murray herauskam, abgeholfen. Es ist, im Ganzen ! betrachtet, von den Critikern wohl aufgenommen, tadeln sie, dafs er einzelne Dichter vergessen, oder zu wenig von ihnen angeführt hat. Den ersten Band füllt der Versuch über die Dichtkunst; den 2ten Band füllen die Dichter von Chaucer, 1400, bis Beaumont, 1625; den 3ten Band von Drayton, 1631, bis Philips, 1664; den 4ten Band

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