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d'Utekem fest und wird zur Acinete, obwohl derselbe diese wichtige Metamorphose nicht direct beobachtet. Die Acinete producirt Embryonen, die nach directer Beobachtung wieder Acineten werden. In dieser Untersuchung fehlen also gerade die wichtigsten Punkte, einmal die Beobachtung der Verwandlung des opalinenartigen Wesens in die Acinete und dann die Entstehung der Epistylis aus dieser.

Balbiani berichtet, über merkwürdige Beobachtungen, aus denen hervorzugehen scheint, dass diejenigen Wesen, welche man seit Focke, Cohn, Stein für die acinetenähnlichen Embryonen der Infusorien hielt, gar nicht zu diesen gehören, sondern blosse Parasiten derselben sind. Balbiani fand bei einigen Infusorien wahre Eier, bei andern die sog. Jugendzustände dieser Embryonen und kam auf den Gedanken, dass die letzteren blosse Parasiten seien. Derselbe fand dann, dass die wahren Eier sich nie im Mutterleibe zu Embryonen entwickeln, sondern vor der Entwickelung gelegt wurden, und fand ferner, indem er die Acinetengattung Sphaerophrya L. et C., welche überall mit Cilien bedeckt zuerst frei umherschwimmt, dann diese verliert und nur mit Saugtentakeln versehen ruhig liegt, beobachtete, dass dieselbe im letzteren Zustande, sobald ein Paramaecium aurelia, Stylonychia mytilus, Urostyla grandis mit ihr in Berührung kommt, sich an diese heftet und sich von ihnen forttragen lässt, darauf bohrt sie sich allmälig in ihr Nährthier ein und der so gemachte Canal ist die,,Geburtsöffnung." Im Innern angekommen hört die Bewegung auf, die Acinete wird kugelig und nur ihre contractile Blase deutet ihr Leben an. Sie verzehrt dabei aber unter beträchtlicher Vergrösserung das Innere ihres Wirths und pflanzt sich durch Theilung fort, ohne dass jedoch der Wirth irgend etwas zu leiden scheint und frisst, und durch Begattung sich fortpflanzt wie gewöhnlich. Balbiani leugnet jedoch die Fortpflanzung durch Embryonen nur für die Infus. ciliata, nicht für die Infus. suctoria, wo sie ihm aber nicht geschlechtlich, sondern nur eine innere Knospenbildung zu sein scheint..

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G. Jäger veröffentlicht einige bemerkenswerthe Beobachtungen über Hydra. Er fand nämlich, dass eine Hydra grisea, nachdem ihre Samenkapsel geplatzt war, in einen Haufen Zellen zerfiel, die ähnliches Pigment wie die Zellen der lebenden Hydra enthielten und eine Zeitlang einen ruhenden Haufen bildeten, dann aber Formveränderungen wie Amöben zeigten. Auch einer Encystirung ähnliche Erscheinungen beobachtete er an diesen Zellen. Nach einigen Monaten gingen diese merk

würdigen Zellen durch einen Zufall leider zu Grunde, aber Jäger vermuthet, dass aus ihnen später wieder Hydren werden. Nach dem Zerfall überwintern nach dem Verf. die Zellen, und geben im neuen Jahr neuen Individuen den Ursprung. Leider ist diese Auffassung bis jetzt blosse Hypothese. Jäger sieht in dieser Fortpflanzung etwas dem Generationswechsel analoges und nennt sie Diasporogenesis, die also bei Hydra und nach Carter's Beobachtungen bei Spongilla vorkommt: ihr Wesen besteht darin, dass ein mehrzelliges Thier in seine Zellen zerfällt, die dann nach längerer oder kürzerer Zeit wieder zu einem mehrzelligen Thiere auswachsen.

Durch van Beneden ist die Meinungsverschiedenheit von Sars und Desor über die Strobilation der Scyphistoma zu Gunsten des berühmten Entdeckers dieses Verhältnisses entschieden. Van Beneden beobachtete die Strobilation in seinem Aquarium und fand ebenso wie Sars, dass der Körper der Scyphistoma selbst sich durch Quertheilung in die jungen Cyanea capillata theilt. An der Strobila schwinden nach und nach die Mundarme, und die sich zuerst lostrennende junge Meduse hat deshalb ebenso wenig Tentakeln wie die übrigen. Aber nicht die ganze Länge des Polypen zerfällt bei der Strobilation in Medusen, sondern die Basis bleibt ungetheilt, bildet neue Mundarme und, wenn alle Medusen losgetrennt sind, besteht sie als Scyphistoma weiter.

Claparède beschreibt eine Lizzia von der schottischen Küste, deren Eier sich sofort zur jungen Meduse entwickeln. Die Eier im Eierstock haben Keimbläschen und Keimfleck, die Furchung wurde nicht beobachtet; später enthalten die Eier aber die Embryonen, die sehr bald Medusenform zeigen. So reissen sie sich vom Eierstock los und schwimmen frei als Eier herum, die unter der Eihaut den Medusen embryo enthalten. Claparède beobachtete keine Männchen dieser Lizzia und lässt es unausgemacht, ob die auf diese Art sich entwickelnden Eier befruchtet sind oder nicht.

In Betreff der Bildung von Ei und Samen und der Befruchtung bei den Nematoden haben wir zunächst über die Arbeiten von Claparède und von Munk zu berichten, die beide im Sommer 1857 von der medicinischen Facultät in Berlin mit dem Preise gekrönt wurden. Claparède, der in der Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie IX. 1857. p. 106 bis 126 (Jahresbericht 1857. p. 598, 599) schon eine vorläufige Mittheilung gemacht hatte, veröffentlichte seine Preisschrift in Genf in französischer Sprache, während Munk einen ausführlichen Auszug der seinigen in der Zeitschrift für wissenschaftl.

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Zoologie IX. 1858. gab. Gegen Meissner sind beide Beobachter darin einverstanden, dass die noch nicht ausgebildeten Eier keine Dotterhaut haben, dass die Eier ohne Mikropyle sind, und dass sie ein Eindringen der Zoospermien in's Ei nie beobachteten, während sie sonst in der Darstellung mancher Einzelheiten vielfach von einander abweichen. Es ist wieder besonders Ascaris mystax, an der die Untersuchungen angestellt wurden. Die Bildung der Eier erfolgt nach Claparède und Munk in der Art, dass im Keimstock gekernte Bläschen in einer feinkörnigen Grundsubstanz eingebettet vorhanden sind; zum Dotterstock herabgerückt wird die Grundsubstanz grobkörnig und um jedes kernhaltige Bläschen (Keimbläschen) häufen sich die Dotterkörner besonders an, als erste Anlage des Eidotters. Beim Weiterhinunterrücken sondert sich die Dottersubstanz der einzelnen Eier von der Peripherie her immer mehr von einander, bis die Eier nur noch in der Axe des Dotterstocks von der körnigen Grundsubstanz zusammen hängen. So bildet sich in der Axe des Dotterstock es eine Rachis, an der wie Quirle die Eier sitzen. Zuletzt am Ende des Dotterstockes tritt die Isolirung der Eier von einander immer tiefer in die Rachis und zuletzt hört diese ganz auf und die Eier werden frei, wo sie dann bald eine mehr rundliche Gestalt annehmen. Beide Beobachter liefern schöne Abbildungen der Rachis mit den daran hängenden Eiern. Nach Meissner sollte die Rachis nur eine scheinbare sein, gebildet durch die hintereinander gedrängten Eiertrauben, die so regelmässig in einer Reihe liegen, dass alle Keimzellen die Axe des Dotterstockes einnehmen, während die Eier selbst wie Radien an der Keimzelle sitzen. Ebenso wie in der Deutung der Rachis widersprechen beide Beobachter Meissner in Betreff der Dotterhaut. Nach Meissner haben die Eier von Anfang an eine Dotterhaut, da sie als Ausstülpungen der Keimzelle entstehen, nach Claparède und Munk bilden sich die Eier, wie angegeben, so, dass sich um die Keimblässchen Dotter ablagert, der sich erst im Ende des Eileiters, nachdem das Ei fertig gebildet und befruchtet ist, mit einer Dotterhaut umgiebt (wie dies auch Nelson, Bischoff und Thompson annehmen).

In Bezug der Bildung der Zoospermien stimmen Claparède, Munk und auch Funke darin überein, dass Meissner's männliche Keimzellen nicht existiren, sondern dass gerade wie bei den Eiern membranlose Zellen dadurch entstehen, dass sich feinkörnige Substanz um gekernte Bläschen ablagert. Nach Munk hängen diese Zellen auch ebenso wie

die Eier durch eine Rachis zusammen, nur viel unregelmässiger, und da die Zellen viel kleiner wie die Eier sind, können mehrere Rachiden neben einander im Hoden liegen. Diese körnigen Zellen umgeben sich am Ende des Hodens mit einer Membran, ihr Inhalt wird strahlig und sie theilen sich in 2,4 Tochterzellen. Von nun an weichen die Beobachter von einander ab. Claparède verfolgte die Umbildung der so entstandenen Tochterzellen in der Samentasche des Männchens weiter.

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Sie wachsen hier zu birnförmigen Körpern aus und bilden sich völlig in die bekannten Zoospermien aus, nachdem ihr Kern verschwunden ist. Nach Funke bildet sich dagegen unter allmähliger Reduction des Zelleninhaltes der Kern allein in den Samenkörper um, während nach Munk dieser Vorgang noch complizirter ist. Nach diesem Forscher hängen die vier Tochterzellen zu Anfang noch mit ihren Spitzen zusammen, und zwar mit hütchenförmigen Anhängen, auf denen die eigentliche körnige Tochterzelle wie eine Kugel auf einem Becher aufsitzt. Zuletzt trennen sich die kugeligen Tochterzellen, die Entwicklungszellen der Zoospermien, von diesen Anhängseln und ihr Kern entwickelt sich zum Samenkörper, der erst im Weibchen seine völlige Reife erlangt.

Für die Befruchtung ist es wichtig, dass Claparède, wie G. Wagener und Lieberkühn die von A. Schneider entdeckte Bewegung der Zoospermien der Nematoden bestätigen. Claparède fand sie besonders deutlich bei Strongylus auricularis: der flockige Theil am stumpfen Ende des Samenkörpers dehnt sich amöbenartig aus und bewegt so den hinteren scharf contourirten Theil mit sich fort, welcher nach und nach aber auch amöbenartig wird, so dass der ganze Samenkörper wie eine Amöbe erscheint. Claparède sah ferner solche Bewegungen bei den Zoospermien von Ascaris commutata, Cucullanus elegans, bemerkte sie jedoch nicht bei Ascaris mystax und A. suilla.

Da die Eier im hinteren Theile des Eileiters, wo sie mit den Zoospermien zusammentreffen, nach Thompson, Claparède und Munk noch keine Dotterhaut haben, so können diese Beobachter ihnen auch keine Mikropyle zuschreiben und die Zoospermien treten in unmittelbare Berührung mit dem nackten Dotter. Thompson, Claparède und Munk haben ein Eindringen des Samenkörpers in den Dotter nie beobachtet und letzterer glaubt, dass vielleicht nur das flockige Ende der Zoospermien am Dotter haften bliebe. Wenn die Eier befruchtet sind umgeben sie sich mit einem facettirten Chorion, während bei den unbefruchteten dasselbe glatt bleibt.

Munk liefert noch den wichtigen Nachweis, dass die Körperchen, welche Bischoff für die wahrscheinlichen Zoospermien von Ascaris mystax erklärte, nur parasitische Bildungen sind. Es sind dies ovale, scharf contourirte, das Licht stark brechende 0,0042 Mm. bis 0,0059 Mm. grosse Körperchen, die in ungeheurer Menge die Geschlechtsorgane von Weibchen und Männchen erfüllen. Aehnliche Körper fand noch Munk, Frey und Lebert in der kranken Seidenraupe, und Leydig in Coccus, in Spinnen und Daphnien.

Walter beschreibt die Bildung der Geschlechtsproducte von Oxyuris ornata: Eier und Samenzellen entstehen so, dass sich Dottermasse um gekernte Bläschen ablagert, beide sind also zuerst ohne Membran. Nach Walter wird die ganze Samenzelle zum Samenkörper. Derselbe beobachtete oft Samenkörper innerhalb des Chorions im Eiweis; am Dotter angelangt, scheint die Membran des Samenkörpers zu platzen und ihres Inhalts verlustig zu werden. Auf diese Weise verliert das Samenkörperchen seine rundliche Form, wird eckig und schrumpft ein.

D'Utekem fand im Julus terrestris zwei neue Arten der Nematodengattung Rhabditis, welche er als Rh. acuminatus (7,5 Mm. lang) und macrocephalus (1 Mm. lang) bezeichnet. Ei- und Samenbildung, wie Befruchtung konnten genau verfolgt werden und entsprachen der von Claparède und Munk gegebenen Darstellung. Die Zoospermien von Rh. acuminatus gleichen sehr den Gregarinen, besonders der Greg. enchytraea, sie sind sehr gross, 0,09 Mm. und von länglicher Gestalt, an einem Ende angeschwollen, am andern spitz ausgezogen. Sie sind vollständige Zellen mit Membran, durchsichtigem feinkörnigem Inhalt und deutlichem Kern. Im obersten Ende des Hodens sind freie Kerne vorhanden, die während sie herabsteigen sich mit Körnchen umgeben, und dann durch Bildung einer Membran um diese zu Zellen werden. Diese Samenzellen entwickeln als Tochterzellen in sich die Zoospermien. An diesen Zoospermien konnte d'Utekem, wenn er sie in Zuckerwasser brachte, schwache amöbenartige Bewegungen wahrnehmen. Die Zoospermien von Rh. macrocephalus sind noch grösser, 0,1 Mm., von ovaler Gestalt. Die Eier, deren Entwickelung besonders bei Rh. acuminatus verfolgt wurde, bilden sich auf folgende Weise. Im Keimstock (germigène) ist das Keimbläschen mit Keimfleck vorhanden, im Dotterstock (vitellogène) umgiebt es sich mit Dotterkörnern, zuletzt bildet sich die Dotterhaut und im Kapselstock (capsulogène) die Eikapsel. Die Zoospermien dringen bis in den Dotterstock und verschwinden dort im Dotter. Sie kommen ganz fertig

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