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Portionen für sich untersuchen müsse; die Vernachlässigung dieses Umstandes bewirke, dass die zeitweise alkalische Reaction des Harns ganz übersehen werde, wie es z. B. lange Zeit bei demselben Individuum der Fall gewesen sei, an dessen stündlich entleertem Harn dann obige Beobachtungen gemacht wurden.

Als Ferber untersuchte, welchen Einfluss die Aufnahme grösserer Wassermengen (Morgens früh 300-1800 CC) auf die Quantität des Harns und auf die Kochsalzmenge in demselben habe, fand er bestätigt, dass eine Vermehrung der Harnmenge und des Kochsalzes eintritt. Uebrigens wurde bei Zufuhr von 1800 CC. Wasser nicht mehr Kochsalz ausgeschieden, als bei Zufuhr von 1200 CC. Wasser. Die Vermehrung der Harnmenge und des Kochsalzes hatte in Bezug auf die Zeit die Gestalt einer Curve, deren höchster Punkt um so früher erreicht wurde, je reichlicher die Wasserzufuhr gewesen war. Vier bis sechs Stunden nach der Wasserzufuhr kehrte die Harnsecretion zur Norm zurück. —

Nicht sämmtliches eingeführte Wasser kam zur Resorption, ein Theil ging in die Fäces über, und ausser der Harnsecretion betheiligte sich auch die Exhalation bei der Entfernung der Ueberschüsse. Von dem eingeführten Wasser erschien ausserdem im Harn in dem Verhältniss weniger, als der Körper yorher Wasserverlust erlitten hatte in Folge hoher Temperatur und Trockenheit der Atmosphäre, in Folge starker körperlicher Bewegung.

Bergholz beobachtete, dass er während der Bewegung der unteren Extremitäten mehr Harn absonderte, als während der Ruhe in gleicher Zeit, mehr auch auf 100 Pulsschläge bezogen, als in der Ruhe; dagegen sonderte er während der Bewegung der oberen Extremitäten allein weniger Harn in gleicher Zeit und während 100 Pulsschlägen ab, als in der Ruhe. Der Verf. meint, dass Bewegung der unteren Extremitäten eine Erhöhung des Druckes in den Nierengefässen bedingen möchte. Eine diuretische Wirkung der Bewegung der unteren Extremitäten hat der Verf. auch in Fällen von Hydrops beobachtet.

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Weikart findet nach seinen oben referirten Filtrationsversuchen die diuretische Wirkung pflanzensaurer Alkalien in der, gegenüber anderen Salzen, sehr grossen Filtrirbarkeit der kohlensauren Alkalien, besonders des kohlensauren Kalis begründet, sofern nämlich die pflanzensauren Alkalien im Körper zu kohlensauren Salzen verbrennen; die hohe Filtrirbarkeit dieser Salze ertheile der ganzen in den Nieren ausscheidbaren Flüssigkeit

einen hohen Grad von Filtrirbarkeit, und die Niere glaubt der Verf. sich einfach als ein Druckfilter vorstellen zu dürfen.

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Oxalsaures Kali kann nicht angewendet werden, ameisensaures ist noch nicht angewendet. Milchsaures Kali wirkte bei dem Verf. sehr stark diuretisch, stärker als essigsaures Kali, obwohl letzteres mehr kohlensaures Salz liefert; der Verf. meint wegen leichter Resorption und leichter Zersetzung des milchsauren Kalis im Körper. Nach des Verf. Beobachtungen soll das kohlensaure Kali, wenn es im Körper aus pflanzensaurem entsteht, durchaus keine localen schädlichen Wirkungen ausüben. Für die jenen Kalisalzen entsprechenden Natronsalze berechnen sich geringere Mengen kohlensaures Salz, weshalb der Verf. den Kalisalzen den Vorzug giebt.

Auf den grössern Gehalt an kohlensauren Alkalien im Harn der Pflanzenfresser führt Weikart die stärkere Harnabsonderung dieser Thiere und die stärkere Wasseraufnahme, also eine raschere und stärkere Wassercirculation im Körper, gegenüber Fleischfressern zurück.

Weikart führt die starke Diurese, die Absonderung so grosser Mengen von Wasser bei Zuckergehalt des Harns auf die leichte Filtrirbarkeit des Traubenzuckers zurück, die er nachwies, wie oben berichtet wurde; der Zucker soll ebenso wirken, wie nach Weikart's Ansicht die kohlensauren Alkalien diuretisch wirken. Der Verf. erinnert an Beobachtungen von Lehmann und Uhle über vermehrte Harnabsonderung und Durst nach Injection von Rohrzucker in's Blut, welche Zuckerart einen nach höhern Grad von Filtrirkeit besitzt, als Traubenzucker (vergl. oben).

von Maack stellt sich vor, dass beim Diabetes die Anhäufung von Zucker im Körper es sei, welche die Gefährlichkeit dieser Krankheit für das Fortbestehen des Organismus bedinge, und findet es bei dieser Anschauung höchst merkwürdig, dass der Zucker, der doch ein Nahrungsstoff sei, bei dieser Anhäufung im Körper als Gift wirken könne, merkwürdig ferner, dass noch Niemand bisher gefragt habe, woher dies komme. Die Erklärung für Letzteres wird, so dünkt den Ref., wohl darin liegen, dass Wenige die Ansicht des

Verf. theilen werden und der Anhäufung des Zuckers im Körper, wie sie bei Diabetes stattfindet, die Verderblichkeit der Krankheit zuschreiben werden, vielmehr diese Verderblichkeit in den Momenten suchen werden, welche unter Anderm die vermehrte Bildung oder überhaupt nur das vermehrte Auftreten von Zucker im Blute bedingen.

Um aber die Frage, wie v. Maack sie stellt, zu beantworten, geht derselbe von der durch v. Bezold gemachten Angabe aus, dass die Menge der fixen Alkalien im Körper jeder Zeit und bei allen Wirbelthieren in einem constanten, unveränderlichen Verhältniss zum Körpergewicht stehe und schliesst daraus, dass eine bestimmte Menge fixer Alkalien eine der Hauptbedingungen für den Ablauf des normalen Stoffwechsels sei, womit dem Verf. auch die von Bidder und Schmidt gemachte Angabe übereinzustimmen scheint, dass bei Inanition alsbald kein Chlornatrium durch den Harn mehr ausgeschieden wird, der Organismus diesen ihm absolut nothwendigen Stoff zurückhalte. Der Zucker beim Diabetes aber, fährt v. Maack fort, bedingt bei seiner Ausscheidung auch die Ausscheidung grösserer Mengen von Kochsalz, von Mengen, die die unter gewöhnlichen diätetischen Verhältnissen eingeführten, übersteigen. Der Verf. führt zum Beleg hierfür Angaben von Heller, Rosenstein, Mosler an über Vermehrung des Kochsalzgehalts des Harns beim Diabetes, giebt aber zu, dass auch Fälle mit gegentheiligem Verhalten beobachtet werden, diese aber seien solche, die rasch dem Ende sich näherten, in denen der Kochsalzgehalt des Körpers schon erschöpft sei. Der Zucker, meint v. Maack, reisse das Kochsalz mit sich vermöge der chemischen Affinität, vermöge welcher beide auch zusammen krystallisiren.

Wegen der grösseren Kochsalzausfuhr, meint der Verf., werde der diabetische Organismus jedenfalls weniger als 5,5 pro mille Alkali (v. Bezold's Zahl) enthalten, die Verminderung sich aber auf die verschiedenen Organe verschieden vertheilen. Aus einigen Analysen, die der Verf. vorfand, schliesst er auch, dass die phosphorsauren Erden beim Diabetes ebenfalls vermehrt ausgeschieden werden, deshalb müsse die Neubildung von Zellen im diabetischen Organismus darniederliegen.

Obige Hypothese (die der Verf. aber für einen bewiesenen Satz hält, ohne doch eine einzige Untersuchung, wenn auch nur zur Bestätigung, angestellt zu haben) führt den Verf. zu der Darreichung von Kochsalz oder, um die Dursterregung zu vermeiden, von Natron bicarbonicum bei Diabetes, also zu

Mialhe's Behandlung des Diabetes, jedoch aus ganz anderen Gründen. (Griesinger gab auch Natron bicarbonicum; eben. falls mit eigenthümlicher Begründung, Bericht 1858. p. 338). v. Maack gab einem Diabetiker drei Jahre lang täglich Natron bicarbonicum neben mässiger Fleischdiät; die Zuckerausscheidung blieb, aber die Harnmenge war vermindert, Durst und Heisshunger beseitigt, Befinden leidlich. (Griesinger sah günstigere Erfolge). In einem Falle von weitvorgeschrittenem Diabetes leistete das Natron bicarb. Nichts. Darreichung von phosphorsauren Erden, meint der Verf., werde auch nützlich sein; von den gerade bei Diabetes reichlich eingeführten Eiweissstoffen fürchtet der Verf., dass sie bei zur Zellenbildung mangelnden phosphorsauren Erden zum Theil sich als organisationsunfähiger Tuberkelstoff ablagern möchten.

Dass die thatsächlichen Grundlagen für die Reflexionen des Verf. Nichts weniger als ausreichend sind, bemerkte schon die Redaction des die Abhandlung enthaltenden Journals.

Milch.

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Boedeker fand in normaler Frauenmilch von 1033 Gew. 14 Tage nach der Geburt in 100 CC. 11,46 Gr. feste Stoffe, und zwar 3,10 Gr. Fett, 0,32 Gr. unorganische Stoffe, wovon 0,067 Gr. Kalk, 6,14 Gr. getrockneter Milchzucker 6,46 Gr. krystallisirter Milchzucker, 1,90 Gr. Eiweisskörper und Extracte. Hinsichtlich des Zuckers bemerkt der Verf., dass, da der Milchzucker (C12 H12O12) beim Trocknen bei 100° 1 Aeq. Wasser verliert, was 1/20 seines Gewichts ausmacht, von der durch Titration bestimmten Menge des krystallisirten Milchzuckers bei Berechnung der festen Theile der Milch 1/20 seines Gewichts in Abrechnung zu bringen sei.

Mit Rücksicht auf die Differenzen im Gehalt an Michzucker, Fett und Eiweisskörpern zwischen Frauenmilch und Kuhmilch, und unter Benutzung von Hoppe's Bestimmungen der Zusammensetzung des Rahms empfiehlt Boedeker als Ersatz für Frauenmilch eine Mischung von 200 CC. Kuhmilch, 50 CC. Rahm, 150 CC. Wasser, 15 Gr. Milchzucker, oder 8 Unzen Milch, 2 Unzen Rahm, 6 Unzen Wasser und 1/2 Unze Milchzucker.

Gleichzeitig mit und unabhängig von den Untersuchungen Hoppe's über die Gase der Milch (vorj. Bericht p. 316) hat auch Setschenow über diesen Gegenstand Untersuchungen angestellt. Kuhmilch wurde unter Olivenöl gemolken, während die Zitze in das Oel tauchte; dann wurde der bis dahin mit

Quecksilber gefüllte Recipient mit der Milch gefüllt, welcher zur Gewinnung der Blutgase gedient hatte und überhaupt so, wie beim Blute verfahren (vorj. Bericht p. 305).

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In den Versuchen fand sich keine chemisch gebundene Kohlensäure; an freier Kohlensäure fanden sich zuerst 5,65 in 100 Vol. und an Sauerstoff und Stickstoff, da nur 67 CC. Milch benutzt wurden und eine Verunreinigung mit einem Luftbläschen stattgefunden hatte, 1,64%; in dem zweiten Versuch mit 297 CC. Milch fanden sich 6,72% freie Kohlensäure, 0,16 Sauerstoff, 1,41 Stickstoff; im dritten Versuch mit 256 CC. Milch 5,01 freie Kohlensäure, 0,32 Sauerstoff, 1,34 Stickstoff.

In den beiden letzten Versuchen ist der Stickstoffgehalt im Verhältniss zum Sauerstoff zu gross, als dass er etwa allein von einer Verunreinigung mit atmosphärischer Luft herrühren könnte, und der Absorptionscoefficient der Milch für Stickstoff ist nicht etwa grösser, als der für Sauerstoff. Auch ist ein Stickstoffgehalt der Milch von vorn herein wahrscheinlich, weil das Blut Stickstoff absorbirt enthält.

Was den gefundenen Sauerstoffgehalt der Milch betrifft, so hält der Verf. denselben für ursprünglich, nicht für Beimischung; denn es war gar keine Gelegenheit gegeben zum Eindringen von so viel atmosphärischer Luft, um jenen Sauerstoffgehalt zu erklären. Wenn jene Zahlen den wahren Gehalt der Milch an Sauerstoff und Stickstoff darstellen, und der Absorptions coefficient der Milch für diese Gase nahezu gleich dem des Blutes (Blutflüssigkeit) für dieselben sind, so würden jene Zahlen ein Ausdruck für die Spannung jener Gase im Capillarblute sein, sofern der Sauerstoff, weil er in die Milch übergeht, in seiner Verbindung mit den Blutkörperchen gelockert sein, in der Blutflüssigkeit zum Theil aufgelöst sein muss.

Die Kohlensäure in der Milch wird zum Theil jedenfalls durch deren phosphorsaures Alkali gebunden. Die Abwesenheit chemisch gebundener Kohlensäure in der Milch beweist, hebt der Verf. hervor, dass die kohlensauren Alkalien aus dem Blute der Pflanzenfresser nicht in die Milch übergehen.

Gegenüber den Bemerkungen Hoppe's bezüglich der etwaigen Identificirung des Caseins und des Kali-Albuminats, welche im vorj. Bericht p. 313 erwähnt wurden, theilt Rollet Beobachtungen mit, aus denen er schliesst, dass die Anwesenheit von phosphorsaurem Alkali in einer Kali-Albuminatlösung bis zu einem gewissen Grade die Fällung des Eiweisskörpers durch

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