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pyramidalen Zellen haben fast regelmässig drei Ausläufer, von welchen sich häufig einer, der von der Spitze abgeht, durch Länge und Stärke auszeichnet. Die langgezogenen Zellen haben zwei Ausläufer; Zellen mit Einem Fortsatz oder ohne alle Fortsätze kommen vor, scheinen aber verstümmelt zu sein. Die länglichen und pyramidalen Zellen stehen meist mit dem längsten Durchmesser senkrecht gegen die Oberfläche der Windung. Die feinsten Fortsätze gehen ohne Weiteres in das Fasernetz über, andere nach vorheriger Bifurcation; die längsten und stärksten verbinden sich mit den Fäden des Netzes durch wiederholte seitliche Faserabgabe, bis sie, allmälig verschmälert, in ihren Endästen das Kaliber der Fäden des Netzes erreicht haben und sich von diesen nicht mehr unterscheiden. Carminsaures Ammoniak färbt nur die stärkeren Zellen fortsätze, nicht die feineren [ein Beweis, dass die Intensität der Farbe nur von der Mächtigkeit der farbigen Schichte abhängt (Ref.)]. An der Oberfläche des Gehirns treten, wie der Verf. an senkrecht gegen dieselbe gerichteten Schnitten wahrnimmt, die Fäden des Netzes in einen hellen Saum von 0,0012 Mm. Breite ein, den er als Durchschnitt einer gleichartigen, structurlosen Hülle auffasst; wo dieser Saum fehlt, hören die Fäden des Netzes wie abgebrochen auf, eine mechanische Trennung verrathend. Feine, blasse, fadenförmige Fortsätze (Bindegewebsfasern? Ref.), welche von der Pia mater aus namentlich mit den Gefässen in die Hirnrinde und in das Netz eindringen, schienen mit den Fasern des Netzes nicht zusammenzuhängen. Dagegen sieht der Verf. die aus der weissen durch die graue Substanz gegen die Oberfläche aufsteigenden dunkelrandigen Nervenfasern sich wiederholt theilen, wobei sie ihre dunkeln Contouren verlieren und dann theils unter einander, theils mit Fäden des Netzwerks in Verbindung treten. Demnach erscheint das Fasernetz oder ,,terminale Netz der Hirnrinde", wie Stephany es zu nennen vorschlägt, als ein den Zusammenhang zwischen Zellen und Nervenfasern vermittelndes Gebilde, das durch seinen Anschluss einerseits an Nervenfasern, andererseits an eine bestimmte Art von Zellen zugleich für den Nervencharakter dieser Zellen zeugt. Damit vereinigt es sich allerdings schwer, dass das terminale Netz membranartig an der Oberfläche des Gehirns und an anderen Arten in das Netzwerk eingebetteter Zellen endet und den letzteren zarte Hüllen giebt.

Stephany sucht den Grund, warum der netzförmige Bau der Grosshirnrinde bisher übersehen worden sei, zum Theil darin, dass die Fäden durch Erhärten des Gehirns in Chromsäure brüchig würden und in Körnchen zerfallen. Und doch

ist, seiner eigenen Aussage nach, die Chromsäure nöthig, um die Netze deutlich zu sehen; die Körnchen aber wurden, lange bevor man sich der Chromsäure zur Untersuchung der Gewebe bediente, gesehen und isolirt, Man kann deshalb der Chromsäure eher vorwerfen, dass sie Netze mache, als dass sie die vorhandenen zerstöre. Dieser Vorwurf wird bestätigt durch Beobachtungen, welche, auf meine Veranlassung, Hr. Dr. Uffelmann unternommen hat und demnächst veröffentlichen wird. Es gelang ihm, aus dem mit Chromsäure behandelten Gehirn des Hundes durch Färbung mit Carmin Präparate herzustellen, welche den Abbildungen Stephany's vollkommen entsprachen, zugleich aber auch nachzuweisen, dass die Fäden, die das Netzoder vielmehr Gitterwerk bilden, durch Gerinnung aus der formlosen Grundsubstanz der Hirnrinde entstehen.

Ausser den durch ihre Fortsätze mit dem terminalen Netz zusammenhängenden Zellen unterscheidet Stephany in der Hirnrinde und zwar in deren tieferen Schichten noch dreierlei Elemente, erstens die bekannten, den Körnern der Retina ähnlichen kugligen Körper, sodann freie Kerne, grössere und kleinere, die grösseren mit doppeltem Contour, endlich kernhaltige Zellen, die der Verf.,,runde" nennt, mit deutlichem Kern und zum Theil mit blassen Ausläufern, die aber keine Verbindungen mit den Fäden des Netzwerks eingehen.

Die Widersprüche zwischen Gerlach und Stilling, das. Verhalten der Ganglienzellen gegen Carmin betreffend, glaubt Mauthner daraus erklären zu können, dass Ganglienzellen verschiedener Regionen in bestimmter Weise verschieden reagiren, Im Centralnervensystem des Hechts konnte er danach vier Arten von Nervenzellen unterscheiden. In den Zellen der ersten Art färbt sich Inhalt, Kern und Kernkörperchen und zwar in der Reihe, wie sie hier aufgezählt sind, intensiver. Sie finden sich nur in den Vordersträngen des Rückenmarks und deren Fortsetzungen in die Med. oblongata und den Hirnstamm. Eine zweite Art verhält sich in Bezug auf Intensität der Farbe so, dass der Reihe nach das Kernkörperchen, dann der Inhalt und zuletzt der Kern kömmt. Sie finden sich minder zahlreich, als die Zellen der ersten Art, in den Vordersträngen des Rückenmarks und bilden ausschliesslich die Nervenzone des Kleinhirns. Die dritte Art enthält einen Kern, der sich in Carmin nicht färbt, während Kernkörperchen und Inhalt gefärbt werden. Dazu gehören allein jene, welche im obersten Theil des Rückenmarks in der centralen grauen Substanz neben und hinter dem Centralcanal liegen und sich in die Med. oblongata und den Hirnstamm fortsetzen. Die vierte Art bilden Zellen, von welchen

nur der Kern sich färbt; ein eigentliches Kernkörperchen sah der Verf. in diesen Zellen nicht. Sie finden sich nur im Gehirn und zwar gehören sämmtliche Ganglienzellen der Grosshirnhemisphären zu dieser Gruppe. Die Zellen der Ganglien des Trigeminus und Vagus des Hechtes gehören zur dritten Gruppe. Mauthner glaubt sich zu dem Ausspruche berechtigt, dass die Ganglienzellen mit Farbstoff-aufnehmendem Kern zur Bewegungssphäre, die mit ungefärbtem Kern zur Empfindungssphäre des Rückenmarks in Beziehung stehen und dass den Ganglienzellen mit ungefärbtem Inhalte Vermittlung psychischer Thätigkeiten zuzuschreiben sei. Die Scheiden der centralen Zellen färben sich nach Mauthner (gegen Stilling) in Carmin roth; nur die Scheiden gewisser peripherischer Ganglienzellen bleiben ungefärbt.

Bezüglich der Zellen fortsätze im Rückenmarke des Hechtes bemerkt Mauthner, dass ihre Anzahl die von Owsjannikow angegebene übersteigt; dass Anastomosen weder zwischen Zellen derselben Rückenmarkshälfte, noch zwischen Zellen der entgegengesetzten Rückenmarkshälften vorkommen; dass von den Zellenfortsätzen die einen getheilt oder ungetheilt die Peripherie des Rückenmarks erreichen, die anderen in Nervenfasern der Wurzeln und in Längsfasern des Rückenmarks übergehen in der Art, dass zwischen der Scheide und dem Zellenfortsatz, der zum Axencylinder wird, das Mark auftritt. In seltenen Fällen entspringe der Fortsatz aus dem Kern der Zelle.

Den Inhalt der Nervenzellen findet Mauthner homogen oder körnig, die Körner feiner oder gröber; den Kern dicht oder bläschenförmig, mit homogenem Inhalt, der keinen Farbstoff aufnimmt oder mit sich roth färbenden Körnchen gefüllt, das Kernkörperchen dicht oder bläschenförmig; in dem bläschenförmigen Kernkörperchen unterscheidet Mauthner einen fünften, bläschenförmigen Bestandtheil der Ganglienzelle, den er Nucleololus, Kern des Kernkörperchens, nennt, ein in Carmin sich färbendes Gebilde von 0,00060,0012 Mm. Durchmesser.

Reissner theilt die Zellen des Rückenmarks des Petromyzon fluviat. in drei Arten: 1) grosse innere Nervenzellen 0,0150 bis 0,0225" im längsten, 0,0127 -0,0153 im kurzen Durchmesser; sie liegen neben der Mittellinie im oberen Rande der grauen Masse, haben die Gestalt abgeplatteter Kugeln und senden meist nach vorn und hinten je einen Fortsatz ab, der sich im weiteren Verlauf etwas nach aussen und oben wendet. Bisweilen kömmt ein dritter, gerade auswärts gerichteter Fortsatz hinzu. 2) Grosse äussere Nervenzellen, von sehr verschiedener Form, meist langgestreckt; sie liegen im äusseren

Abschnitte der grauen Masse und senden bis zu sechs Fortsätzen aus. Die Fortsätze sind die Axencylinder der Fasern, welche als untere Wurzeln aus dem Rückenmark hervortreten, die untere Commissur bilden, radiär nach aussen verlaufen und wahrscheinlich auch weit in die longitudinalen Fasern übergehen. 3) Kleine Nervenzellen (0,0062-0,0127" lang, 0,0060 bis 0,0102" breit), von der Gestalt der vorigen, aber kleiner und weniger intensiv durch Carmin gefärbt; sie liegen theils zwischen den grossen Nervenzellen, theils weiter nach innen. Ihre Fortsätze gehen zur Eintrittsstelle der oberen Wurzeln und bilden radiäre Fasern der hinteren Commissur. Eine vierte Art von Zellen, die kleinsten (0,0025-0,0030" lang und 0,0015 bis 0,0030" breit) hält der Verf. für Bindegewebskörperchen; es sind häufig nur freie Kerne; die Zelle, wenn sie vorhanden ist, übertrifft kaum den Umfang des Kerns; sie ist spindelförmig und sendet von ihren Spitzen feine, linienartige Fortsätze aus, die sich durch Carmin nicht färben; diese Körperchen sind durch die ganze graue Masse verbreitet; am dichtesten liegen sie in der Umgebung der epithelialen Auskleidung des Centralcanals, wo sie freilich nach dem Geständniss des Verf. von den Kernen der Epithelialzellen nicht unterschieden werden können und so wird auch ihre Trennung von den Nervenzellen bedenklich durch den Ausspruch Reissner's,,,dass gegenwärtig die Frage, ob irgend welche in der grauen Masse vorkommende Fasern und Zellen Bindegewebs- oder Nervenfasern und Bindegewebskörper oder Nervenzellen seien, noch nicht in allen Fällen mit Sicherheit beantwortet werden könne, weil wir bis jetzt noch eine viel zu wenig umfassende Kenntniss von den Verschiedenheiten besitzen, welche sowohl die Nervenfasern und Nervenzellen, als auch die Bindegewebskörper bloss im Körper des Menschen, geschweige denn in dem der Thiere darzubieten vermögen." Das einzige Kriterium, um eine Zelle oder Faser als Bestandtheil des Nervensystems zu legitimiren, wäre, wie Reissner meint, der Nachweis ihres Zusammenhangs mit markhaltigen Nervenfasern; diese Forderung aber sei mit gegenwärtigen Hülfsmitteln so schwer zu erfüllen, dass man jedenfalls in Irrthümer verfallen würde, wollte man alle Zellen und Fasern, bei denen ein solcher Zusammenhang sich nicht demonstriren lässt und vielleicht auch nicht besteht, aus der Reihe der Nervenelemente streichen.

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Im menschlichen Rückenmark unterscheidet Goll drei Arten von Ganglienzellen, von denen die erste Art zwei Varietäten hat:

1) Grosse polyklone Ganglienzellen a. unregelmässig polyedrisch mit 4-10 Ausläufern, 0,04 0,08 Mm. im Durchmesser,

b. länglich konisch oder spindelförmig mit 2-4 Ausläufern, 0,064 0,110 Mm. im Durchmesser.

2) Kleine polyklone Zellen, rundlich, länglich, unregelmässig, doch häufig tetraedrisch mit 2-5 Ausläufern, 0,025 Mm. lang, 0,012 Mm. breit.

3) Kleinere und mittelgrosse elliptische Zellen, scheinbar ohne Ausläufer, 0,029-0,038 Mm. lang und etwa halb so breit.

Während die Ausläufer der sub 1 a erwähnten Ganglienzellen unregelmässig nach verschiedenen Seiten ausstrablen und sich nicht selten verästeln, zeigen die Ausläufer der Zellen 16 eine mehr der Längsaxe der Zellen parallele Richtung; ebenso schienen die Zellen der zweiten Art ihre Ausläufer meist in der Längsrichtung auszusenden, so wie die unter 3. angeführten elliptischen Zellen vorherrschend in der Längsrichtung zwischen anderen Elementen liegen. Der zähflüssige, grobkörnige Inhalt erstreckt sich ziemlich weit in die Zellenausläufer; was aber deren endliches Schicksal betrifft, so gesteht der Verf., dass es ihm nicht gelungen sei, im menschlichen Rückenmark einen directen Uebergang derselben in eine Nervenfaser oder einen Axencylinder zu beobachten. Am Ursprung haben sie 0,005-0,008 Mm. Breite, spitzen sich aber nach 11/2-21/2 Zellenlängen Entfernung so zu, dass der feinste Faden endlich verschwindet. Selbst Fortsätze von der vierfachen Länge der Zellen, am Ende noch 0,0017 Mm. breit und ebenso stark lichtbrechend und ebenso roth gefärbt, wie Axencylinder, sah Goll sich einfach zuspitzen oder unter anderen Fasern dem Auge entziehen. Verästelte Zellenausläufer werden rasch so dünn, dass sie sich dem Auge entziehen, Ebenso negativ beantwortet der Verf. die Frage nach der Communication benachbarter Ganglienzellen durch Ausläufer. Häufig sah er die Ausläufer einander nahe liegender Zellen in andere Ebenen übergehen.

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In der Steissdrüse sah Luschka eine Ganglienzelle, in welche eine Primitivfaser, aus einem feinen Nervenzweigehen hervorgetreten, direct endete. Ganze Gruppen von Ganglienzellen, eine Art von mikroskopischen Ganglia aberrantia fand Luschka wiederholt an diesem und jenem der in die Steissdrüse eintretenden Nervenstämmchen: sie enthielten meist apolare, kugelrunde Zellen und nur wenige, welche durch je Einen Fortsatz in Nervenfasern übergingen.

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Hoyer erklärt in Bezug auf die gangliösen Geflechte der Nervea des Darms seine Zustimmung zu Reichert's Deutung, der sie als Capillarnetze erkannt zu haben glaubte, wogegen Reichert die Gelegenheit benutzt, in einem Zusatze zu Hoyer's

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