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H. Müller, Ueber Sharpey's durchbohrende Fasern im Knochen. Würzb naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 3. 4. p. 296.

A. Kölliker, Ueber die grosse Verbreitung der perforating fibres von Sharpey. Ebendas. p. 306.

Lieberkühn, Archiv für Anatomie. Hft. 6. p. 824.

Bourguet, Mém. sur les régénérations osseuses. Comptes rendus. 6. Août.
L. Ollier, Rech. expérimentales sur les greffes osseuses. Journ. de la physiol.
Janv. p. 88.

Berruti, Sulla genesi e reproduzione delle ossa. Giorn. dell acad. med. chir.
Torino. 1859. Vol. XXXV. p. 30. 112.

Kölliker, Würzb. naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 1. p. 16.

Ders., Ueber den Bau der Säge des Sägefisches. Ebend. Hft. 2. p. 144.
G. Rainey, Some further experiments and observations on the mode of
formation and coalescence of carbonate of lime globules. Quarterly
Journ. of microscop. science. 1861. Jan. Journ. p. 23.

Mit Recht beklagt Friedleben (Archiv für Heilk.), dass die gewohnte Methode der Analyse der Knochensubstanz einen wichtigen Bestandtheil ausser Acht lasse, den Wassergehalt, der ohne Zweifel veränderlich und nicht ohne Einfluss auf die Lebenseigenschaften der Knochen ist. Doch hat diese Vernachlässigung ihren Grund sicherlich nur darin, dass die Chemiker es unthunlich fanden, die Bestimmung des Wassergehaltes in der Art zu bewerkstelligen, dass dadurch vergleichbare Resultate gewonnen würden. Der verschiedene Reichthum der Knochen an Blutgefässen und Mark giebt bei der Bestimmung ihres Wassergehaltes einen so bedeutenden Ausschlag, dass dagegen die Differenzen des etwa in die Knochensubstanz imbibirten Wassers verschwinden müssen, und so lehrt die chemische Operation kaum mehr, als wir mit leichterer Mühe, durch Vergleichung der Knochenstructur, erfahren. Wenn Friedleben den spongiösen Knochen wasserhaltiger fand, als den compacten, so ist dies nur ein anderer Ausdruck für die Thatsache, dass im spongiösen Knochen die Mark- und Gefässhaltigen Lücken vorherrschen. Aus diesem Grunde können wir auch den Vergleichungen des Wassergehaltes der Knochen in verschiedenen Lebensaltern nur geringen Werth beimessen, wenn nicht zugleich auf das Verhältniss der Markräume zur eigentlichen Knochensubstanz Rücksicht genommen wird. Der Verf. kömmt (durch Analysen von Knochen von Hunden) zu dem Resultat, dass die Wassermenge im embryonalen Knochen sich bis zur Geburt vermindert, nach der Geburt wieder zunimmt bis zu dem Zeitpunkt, wo freiere, selbstständigere Bewegungen ausgeführt werden (zwischen der 3-6. Lebenswoche) und dann bis zur Pubertät stetig abnimmt.

Minder auffallend, wiewohl immer noch merklich, ist bei der Analyse der trockenen und entfetteten Knochensubstanz

die Gegenwart der den Knochen durchziehenden Weichtheile, die als organische Substanz in Rechnung kommen. Ich habe hierauf schon in meinem Handb. d. allg. Anatomie hingewiesen und die Schwankungen, die in dem Verhältniss der Kalksalze zur knorpligen Grundlage beobachtet worden sind, aus der Beimischung des vertrockneten Inhalts der Mark- und Knochencanälchen erklärt, der durch keine Procedur entfernbar ist. Milne-Edwards führt denselben Gedanken aus und hält. es demnach, trotz der veränderlichen Proportion, die die Analysen ergeben, für möglich, dass die Verbindung der Kalkerde mit dem Ossein, wie er mit Robin und Verdeil den Knochenkorpel nennt, eine stöchiometrisch bestimmte sei. Uebrigens fand Milne-Edwards, im Widerspruch mit Rees, die Knochen des Unterschenkels etwas reicher an Kalksalzen, als die Knochen des Vorderarms, wie aus folgender Tabelle erhellt:

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Bei Thieren, die sich ihrer symmetrischen Extremitäten gleichmässig bedienen, haben die entsprechenden Knochen beider Körperhälften fast genau die gleiche Zusammensetzung; beim Menschen enthalten die Knochen der rechten Seite ein Uebergewicht an Salzen:

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Die Unterschiede sind gering, zeigen sich aber beständig in demselben Sinne. Mit dem Alter beobachtete Milne-Edwards, in Uebereinstimmung mit v. Bibra, eine Zunahme der Kalksalze. Friedleben (Beitr. p. 71) gewann als Durchschnittszahl

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wonach also für die verschiedenen Abschnitte der ersten Kindheit sich ein Schwanken zeigt, welches in den einzelnen Zeitabschnitten selbst noch auffallender ist. Noch bis zum zweiten Jahre nimmt nach Friedleben die Menge der Salze in den Schädelknochen durchschnittlich ab und erst im Knabenalter erreicht sie eine dem späteren Stande nahe kommende Höhe. In der Diaphyse der Röhrenknochen nehmen während der ersten Kindheit die Salze an Menge ab und erst im Knabenalter wieder zu; in den spongiösen Knochen sinkt ihre Menge stetig. In den Rippen nehmen die Salze während des Fötallebens zu (bis zu 63,887%); nach der Geburt nehmen sie ab; das Mittel, mit nicht unbedeutenden Schwankungen, beträgt im 1-3, Monat 55,522 %, zwischen dem 6. und 7. 56,6630. Milne-Edwards dehnte seine Untersuchungen auch auf das Verhältniss der kohlensauern zur phosphorsauern Kalkerde aus. Danach wächst mit dem Alter die Menge des kohlensauern Salzes:

Schenkelbeine von Katzen derselben Tracht:

Neugeboren. 3 Wochen alt. 2 Monate alt. 4 Monate alt. Phosphors. Kalk 54,87

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56,3

56,8

56,3

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Schenkelbeine von Hunden derselben Tracht:

Neugeboren. 1 Monat alt. 3 Monate alt.

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Bei Kindern stieg die Ziffer des kohlensauern Kalks nicht über 6,07%; bei Erwachsenen betrug sie im Mittel 8-11%. In der spongiösen Substanz war ihre Menge beträchtlicher, als in der compacten:

Armbein einer 28 jährigen Frau:

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Ein ähnliches Resultat ergab die Vergleichung der compacten und spongiösen Substanz des Schenkelbeins vom Ochsen, so wie damit auch v. Bibra's zu gleichem Zweck unternommene Analysen übereinstimmen.

Diese Schwankungen im Gehalt an kohlensauerm Kalk sucht der Verf. durch die Annahme zu erklären, dass dies Salz ein Product der Zersetzung der Knochenerde durch die Kohlensäure des Blutes sei, einer Zersetzung, die der Resorption des Knochens vorausgehe. Beim Kinde, während des Wachsens des Knochens, könnten die Zersetzungsproducte nur in geringer Menge sich ansammeln; so trete auch im Callus, so wie in einem nach Nervendurchschneidung hypertrophirten Knochen das kohlensaure Salz relativ zurück. Die spongiöse Substanz sei ein in

Resorption begriffener Knochen (Ref.).

Sharpey hatte in der 6. Ausg. von Quain's Handb. d. Anat. eine Eigenthümlichkeit des Knochengewebes beschrieben, Fasern oder vielmehr Faserbündel, welche in senkrechter oder schiefer Richtung die Lamellen des Knochens durchbohren. Man sieht sie, wenn man an einem dünnen Querschnitt eines entkalkten Schädel oder Röhrenknochens die Lamellen aus einander reisst, als spitze oder stumpfe Fortsätze an den Lamellen, während in den anliegenden Lamellen, aus welchen sie herausgezogen sind, die entsprechenden Lücken sichtbar werden. H. Müller hat solche Fortsätze bis zu 3 Mm. Länge gefunden, die Dicke der einzelnen Fasern betrug meist 0,002-0,005, aber auch bis 0,015 Mm. Er sieht sie als Züge verdichteter Bindesubstanz an, deren Bildung der Anlagerung der Knochenlamellen entweder vorherging oder doch mit derselben zugleich fortschritt, indem sie sich mit der zunehmenden Dicke der Lamellen immer weiter verlängerten. Dafür spricht zunächst ihr Vorkommen, hauptsächlich in der vom Periost her gebildeten Knochensubstanz, da im Periost schon vor der Sklerosirung der Lamellen festere Züge vorhanden zu sein pflegen, die sich mit der Richtung derselben senkrecht oder schräg kreuzen. Wo sie sehr zahlreich sind, gehen sie zuweilen von Axen aus, wie die Zweige vom Stamm eines Fichtenbaums. An dem Metatarsus vom Ochsen kamen concentrische Systeme mit durchbohrenden Fasern vor, die zum Theil in die der Grundlamellen umbogen. Es konnte dies nicht auffallen, da es sich um Lamellensysteme handelte, welche, wie die Grundlamellen, sich um die Gefässe an der Oberfläche des wachsenden Knochens bilden. Hieran schliessen sich Formen, die den Bindegewebsbündeln mit umspinnenden Fasern und Einschnürungen nahe stehen; anderwärts nähert sich die Anordnung des Gewebes, in den mächtigen periostalen Lamellen, der Structur der Cutis. Das Armbein des Bufo palmarum durchziehen durchbohrende Fasern fast überall dichtgedrängt in wesentlich radialer Richtung. Sie stellen meist Büschel dar, welche feinen elastischen Fasern gleichen und

häufig in ein netzartiges Gewirre ausstrahlen. Dies ist insbesondere da der Fall, wo die Grundsubstanz des Knochens den lamellösen Bau verliert, einfach fasrig oder gröber areolär oder einem feinen Filz ähnlich wird, mit Einem Worte, der fasrigen Bindesubstanz oder der Grundsubstanz des sogenannten Bindegewebsknochen sich annähert. Der Charakter der Fasern als,,durchgehender" geht an solchen Stellen verloren. Was

ihren chemischen Charakter betrifft, so werden sie zum Theil gleich der übrigen Grundsubstanz von Säuren und Alkalien gelöst, zum Theil wiederstehen sie und erweisen sich demnach als elastische Elemente, denen sie auch durch den gewundenen Verlauf, die Anastomosen und Netzbildungen gleichen. Ein Theil dieser Faserzüge bleibt unverkalkt, und schrumpft beim Trocknen des Knochens ein. Die Lücken, die dadurch entstehen, sind es, welche Tomes und de Morgan als schief von der Oberfläche eindringende Röhren beschrieben haben.

Kölliker zählt zu den durchbohrenden oder Sharpey'schen Fasern, wie er sie nennt, unter anderen die früher von ihm beschriebenen radiären Fasern der Wirbel der Selachier und anderer Fische. Er schildert sie jetzt genauer aus den Wirbelkörpern des Karpfen; in chemischer Beziehung sah er sie sämmtlich mit der übrigen Knochengrundsubstanz übereinstimmen und ebenso schnell, wie diese, in concentrirten Säuren und kaustischen Alkalien sich lösen. Auch hält er sie für ossificirt und meint, dass die feinen, mit Luft erfüllten Interstitien, die längs der Ränder der radiären Fasern ohne bestimmte Regel auftreten, von einer lockeren Verbindung derselben mit der übrigen Knochensubstanz herrühren. An Durchschnitten des durch Salzsäure erweichten Knorpels lassen sie keine weitere Structur, abgesehen von einer feinen Streifung der stärkeren Fasern, namentlich keine eingeschlossenen Zellen oder Kerne erkennen. Gegen das Periost sieht man an jungen, im Wachsen begriffenen Wirbeln die radiären Fasern in starke Bindegewebsbündel übergehen. Zwischen den Bündeln kommen Körperchen (Saftzellen) vor, die, je näher dem Knochen, um so zahlreicher und grösser werden, und mit der Verknöcherung der Bündel zugleich in Knochenzellen übergehen. Doch dürfe man das Knochengewebe nicht einfach als verkalktes Bindegewebe mit gewucherten Saftzellen betrachten, da die Knochenzellen in einer besonderen, den Raum zwischen den Bindegewebsbündeln erfüllenden Grundsubstanz liegen, die in der bindegewebigen Matrix fehle. Bei Salmo und Silurus sei die zellenhaltige Zwischensubstanz oft wie feinfaserig und zwar in der Richtung quer auf die Längsaxen der radiären Fasern und

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