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wirken. Mit dieser Art von Zweckmässigkeit hat es bald ein Ende ein enthirnter Frosch in einem verdünnten Essigbade wischte sich auch einzelne Stellen auf dem Rücken.

Ueber die der Annahme einer Rückenmarksseele zum Grunde liegende Tendenz spricht sich Goltz in ähnlicher, Weise wie Ref. (Bericht 1856. p. 604), im Anschluss an Lotze, aus: es war viel zu eilig, schon auf das Eingreifen einer Seele mit bewusster Empfindung, Gedächtniss und Ueberlegung zu schliessen, als einige Erscheinungen sich darboten, welche nicht sofort übersichtlich und erklärlich erschienen durch Dasjenige, was die bis jetzt gelungenen ersten spärlichen Einblicke in die Mechanik des Nervensystems erkennen lassen.

Die Fortsetzung von Wagner's kritischen und experimentellen Untersuchungen über Hirnfunctionen beschäftigt sich mit Gewichtsverhältnissen und Windungsreichthum in Beziehung zur Intelligenz, worüber das anatomische Referat zu gleichen ist.

Bewegungen.

ver

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Herzbewegung.

Der Inhalt dessen, was Joseph über die Mechanik der Herzklappen bemerkt, weicht wohl nicht so sehr, wie der Verf. meint, von dem ab, was heutzutage darüber gelehrt wird. Hervorzuheben ist, dass Joseph ein besonderes Gewicht auf die von Kürschner aufgefundenen Muskelmassen in den Atrioventicularklappen legt, von denen er meint, dass sie diese Klappen am Ende der Vorhofssystole zusammenfalten, so dass die Klappen dann einen ringförmigen Wulst um die Ostia bildeten, wodurch das Einströmen des Blutes in den Ventrikel erleichtert werde und das Blut leichter auf die äussere Seite der während der Ventrikelsystole entfalteten Klappen gelangen könne. Solche runzelnde Contractionen der Atrioventricularklappen bewirkte Joseph durch Application elektrischer Reize auf die Innenfläche des Vorhofs bei Kaninchen.

Was die Schwierigkeiten betrifft, die Joseph fand, einen festen Verschluss der Semilunarklappen an ausgeschnittenen Rinderherzen durch Eingiessen von Wasser von den Arterien aus zu bewirken, so hat der Verf. vielleicht versäumt, den grossen Gefässstämmen, an deren Anfang die Klappen befestigt sind, die Lagerung und Richtung genau zu geben, welche sie

im lebenden Thier in Beziehung auf das Herz haben; thut man dies, und sind auch die Gefässe nicht zu kurz über den Klappen abgeschnitten, so gelingt es stets an noch frischen Herzen, die Semilunarklappen zu so festem Verschluss zu bringen, dass sie sehr beträchtliche Druck höhen längere Zeit tragen; Ref. hat bei solchen Versuchen sehr oft beobachtet, dass die Maximaldruckhöhe, über welche hinaus die Klappen nicht mehr tragen, für die Aortenklappen stets bedeutend die der Pulmonalklappen übertrifft; bekanntlich entspricht dies vollkommen den im Leben auf beiden Ventilen lastenden Spannungen und der Verschiedenheit der Wandstärke von Aorta und Art. pulmonalis.

Dass die Semilunarklappen im Leben sich niemals dürfen (und können) an die Wand der Sinus Valsalvae anlegen, wie es zum etwaigen Verschluss von Coronararterien nothwendig wäre, hebt Joseph von Neuem hervor.

In dem physiologischen Abschnitt seines Buches bespricht Locher die Herztöne und den Herzstoss. Die Auffassung des ersten Herztons als ein Klappengeräusch findet Locher deshalb problematisch, weil er meint, der Schluss der Mitral- und und Tricuspidalklappe müsse momentan in einem Nu erfolgen, der erste Herzton aber dauere während der ganzen Kammersystole. Die Schwierigkeit jener Auffassung liegt aber doch nicht in dem, was Locher hervorhebt, denn, wenn man den Ton als ausgehend von den gespannten Atrioventricularklappen betrachtet, so lässt man ihn doch nicht genau auf die gleiche Weise zu Stande kommen, wie den zweiten Ton von den Semilunarklappen aus, wie denn die beiderlei Klappen ganz verschiedene Mechanik haben. Die Anspannung der Atrioventricularklappen durch Muskelaction dauert während der ganzen Systole der Ventrikel.

Czermak bemerkte, wenn er bei Kaninchen durch einen Intercostalraum die Acupuncturnadel ins Herz eingestochen hatte, dass nach der doppelten Vagusdurchschneidung die Richtung der idealen Mittellinie, um welche die Nadel schwingt, eine Aenderung erleidet, so zwar, dass wenn dieselbe vorher senkrecht auf der Thoraxwand stand, eine Neigung gegen den Kopf des Thieres eintrat; der Herzpunkt, in welchem die Nadel eintritt, ist daher gegen den durchstochenen Punkt der Thoraxwand nach unten verschoben.

Der hauptsächlich durch Schiff vertretene Satz, dass die Reizung des Vagus nicht unter allen Umständen Stillstand des Herzens oder Abnahme der Erregung des Herzschlages zur Folge hat, sondern dass Reizungen, die eine gewisse Stärke

nicht überschreiten, eine Vermehrung der Herzschläge in der Zeiteinheit bewirken, hat eine vollkommene Bestätigung gefunden in einer ausgedehnten Versuchsreihe von Moleschott und einigen seiner Schüler. Es kommt, wie bekannt, Alles darauf an bei diesen Versuchen, die Reizung, vor Allem die elektrische, bis zu extremen Graden abschwächen zu können, und Moleschott fand, dass die Abstufung, welche bei den Schlitten Inductionsapparaten durch die Ausdehnung der Schlittenbahn gegeben zu sein pflegt, ihm für die Versuche bei Fröschen wohl, nicht aber bei Kaninchen genügte, so dass er noch einen Rheostaten als Nebenschliessung in die secundäre Strombahn einschaltete, welcher eine grosse Variabilität der Widerstände gestattete (s. die Beschreibung und Abbildung im Original). Unter solchen Umständen verfügte Moleschott auch über solche Reizgrössen, die zu schwach waren, um eine Wirkung auf den Vagus resp. das Herz hervorzubringen; immerhin aber gehörten diejenigen Reize, welche eine Beschleunigung des Herzschlages bewirkten, nach den herkömmlichen Vorstellungen zu den schwachen Reizen.

Bezüglich der Versuchsmethode legt Moleschott auch ein Gewicht darauf, die Reizung und die vergleichenden Zählungen der Herzschläge nicht auf eine zu kleine Zeiteinheit zu beschränken; auch constatirte Moleschott die Zunahme der Frequenz während der Reizung durch Beobachtung der Abnahme derselben nach aufgehobener Reizung.

Ausser der Reizung mittelst Inductionsströmen wendete Moleschott auch die mechanische, chemische, thermische Reizung an und brachte es auch auf diese Weisen zur Vermehrung der Frequenz des Herzschlages. Dehnung liess sich am besten zur mechanischen Reizung verwenden, weil sie sich am leichtesten abstufen lässt. Als chemische Reizmittel wurden verdünnte Kochsalzlösung, Froschgalle und Wasserentziehung angewendet.

Das Maximum der Frequenz-Zunahme, welches bei Kaninchen beobachtet wurde, betrug 65 Schläge in der Minute von 166 auf 231, also 40%. Bei Fröschen wurde ein noch höheres Maximum der Zunahme erreicht, eine Steigerung von 18 auf 40 Schläge in der Minute. Diese Maximalwerthe wurden durch chemische Reizung erzeugt.

3.4

Nicht nur bei unverletztem Vagus wurde die FrequenzZunahme beobachtet, sondern auch bei Reizung des peripherischen Endes des durchschnittenen Vagus; Reizung des centralen Endes dagegen hatte keine Frequenzzunahme zur Folge. Oft musste die schwache Reizung länger als 1/4, auch wohl

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