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Diese vortreffliche Schrift ist reich an Grundsätzen, von de nen die Athener unsers Jahrhunderts Gebrauch machen können; unter andern wird insonderheit die Lehre eingeschärft, dafs das öffentliche Glück nicht ohne häusliche Tugenden bestehen kann, mit andern Worten, dafs Moral und Politik mit einander auf's innigste verbunden sind. Diese Schrift wurde überall mit vorzüglichem Beifall aufgenommen, und die ökonomische Societät zu Bern, nachdem sie den Verfasser, der sich Nicocles genannt, aufgefordert hatte, seinen wahren Namen zu nennen, erwies unserm Mably die Ehre, die zwei Jahre nachher dem berühmten Beccaria *) wiederführ, sie ertheilte ihm den Preis, den sie sonst jährlich zu vertheilen pflegte; auch die Amerikaner und Polen, so wie die Holländer, hielten diese Schrift ihrer ganzen Aufmerksamkeit werth. 7) Observations sur l'histoire de France, 2 Vol., Génève 1765, eigentlich eine Geschichte der Französischen Regierung, ein Titel, den dieses Werk auch verdient hätte, der aber dem bescheidenen Verfasser zu anmassend dünkte. 8) Doutes proposés aux économistes **), sur l'ordre naturel et essentiel des sociétés, 1768. Mably zeigt in dieser Schrift das Lächerliche des Systems der Oekonomisten, und geht dabei auf die Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft zurück. Auch hier findet man einen Reichthum an neuen und tiefdurchdachten Ideen. 9) Du gouvernement de Pologne, schon in den Jahren 1770 und 1771 geschrieben, aber erst 1781 gedruckt. Dieses Werk ist an den Grafen Wielhorski gerichtet, welchen die Polnischen Konföderirten an J. J. Rousseau und Mably abgeschickt hatten, um diese beiden Männer bei der damaligen Lage ihrer politischen Angelegenheiten um Rath zu fragen. Letzterer hielt sich, um seinen Gegenstand gründlicher bearbeiten zu können, mit dem genannten Grafen, länger als ein Jahr in Polen auf, und erwarb sich hier allgemeine Liebe. 10) De la législation ou principes des

*) Siehe Handbuch der Italienischen Sprache Theil I, Seite 521. **) Das ökonomische oder physiokratische System (in der Staatswissenschaft) zeigt die natürliche Ordnung in der Verwaltung des gemeinen Wesens und lehrt, wie eine allgemeine Freiheit und eine einzige Auflage auf den reinen Ertrag der Grundstücke die Glückseligkeit der Staaten ausmachen könne.、 Der Erfinder desselben ist Franz Quesnay, erster Leibarzt des Königs von Frankreich, welcher zuerst 1757 seine Grundsätze über diese Materie bekannt machter

loix, Amsterdam 1776, ein Werk, welches viele als das Meisterstück Mably's betrachten und es selbst seinem Phocion vorziehen; so viel ist gewifs, dafs es allein hinreichend seyn würde, seinen Verfasser unvergesslich zu machen. 11) De l'étude de l'histoire, 1778. Dieses Buch wurde zuerst in dem Cours d'études seines Bruders gedruckt; es ist an den Herzog von Parma und Piacenza *) gerichtet, den der Verfasser auch darin so anredet, wie Bossuet in seiner Histoire universelle den Dauphin. Es wurde 1765 abgefafst, und enthält im Grunde einen lehrreichen Kommentar des wahren Satzes, dafs die Geschichte die Schule der Fürsten und der Politik sey. Der erste Theil des Werks ist vorzüglich reich an neuen Ideen. 12) De la manière d'écrire l'histoire, 1773, Das einzige, was diesem, seines Verfassers nicht unwerthen Werke zum Vorwurf gereichen dürfte, sind die etwas harten Urtheile, die er über den berühmten Robertson fällt; Voltaire, als Geschichtschreiber, wird wol nicht mit. Unrecht gezüchtigt. 13) Principes de morale, 1784, ein Werk, das wegen verschiedener, ganz von dem Gewöhnlichen abweichender Sätze, dem Verfasser viele Angriffe zuzog, die er aber nicht abzuwehren Lust bezeigte. Es sollte, der Absicht Mably's zufolge, das für Individuen seyn, was sein Buch über die Gesetzgebung (s. No. 10.) für ganze Staaten war, 14) Observations sur les États-Unis de l'Amérique, 1784. Diese Schrift besteht aus vier an den Amerikaner John Adams gerichteten Briefen, welcher unsern Mably um seine Bemerkungen über den Nordamerikanischen Freistaat ersucht hatte. Sie mifsfiel zwar, allein es ist ungegründet, wenn behauptet wird, dafs man dieselbe in Amerika verbrannt oder in den Koth geworfen habe. Vielmehr antwortete Adams darauf in seiner Apologie des constitutions des États-Unis de l'Amérique. Mably hat aufser den angeführten Werken noch verschiedene Manuskripte hinterlassen, welche die drei letzten Bände der weiterhin anzuführenden vollständigen Ausgabe seiner Werke ausmachen. Wir theilen die Titel der darin enthaltenen Aufsätze mit. Im ersten Theile befinden sich folgende: 1) de la situation politique de la Pologne en 1776, 2) le Banquet des Politiques, 3) de l'Étude de la Politique, 4) des Maladies politiques et de leur traitement, 5) du Com

*) Der Herzog Ferdinand bestieg den 18ten Julius 1765 den Thron.

merce des grains, 6) de la Superstition, 7) notre Gloire ou nos Rêves, 8) de la paix d'Allemagne, 9) de la mort de l'Impératrice-Reine; im zweiten Theile; 1) l'Oracle d'Apollon, 2) des Talens, 3) du Beau, premier et second entretien ; ἐπι dritten: ) du Développement, des Progrès et des Bornes de la raison, 2) le Compte rendu, 3) la Retraite de M. Necker, 4) du Cours et de la Marche des Passions dans la Société, in 3 Büchern. Bei der Ausarbeitung des zuletzt genannten Werks überraschte der Tod den Verfasser. Die vorzüglichste Ausgabe seiner sämmtlichen Werke führt den Titel: Collection complète des Oeuvres de l'Abbé de Mably, à Paris, de l'imprimerie de Ch. Desbrière, l'an III de la République (1794 à 1795) in 15 Bänden in 8. (die drei letzten enthalten die Oeuvres posthumes.) Der Herausgeber heifst Arnoux. Vor dem ersten Theile steht ein lesenswürdiger Eloge historique de l'Abbé Mably par l'Abbé Brizard, aus welchem die hier mitgetheilten Notizen grösstentheils geschöpft worden sind. Mably gehört unstreitig unter die achtungswerthesten neuern Französischen Schriftsteller. Selten findet man so gründliche Kenntnisse der ältern und neuern Geschichte mit einem so philosophischen Geiste vereinigt, wie er besafs; daher die vielen neuen Ansichten, daher die fruchtbaren Resultate, welche seine Schriften in so grofser Menge darbieten. Ueberdies fühlt man bei jeder Gelegenheit, dafs der Verfasser vollkommen von der hohen Wichtigkeit der Wahrheiten durchdrungen ist, die er vorträgt, und dafs sein Herz den bedeutenden Einfluss derselben auf das Wohl oder Weh der Menschheit fühlt. Seine Schreibart ist deutlich und korrekt, nur zuweilen welches indessen zum Theil an dem von ihm bearbeiteten Stoffe lag - frostig. Sein persönlicher Charakter wird durchgängig gelobt. Er war, wie wir bereits angeführt haben, höchst uneigennützig und begnügte sich gewöhnlich, statt des Honorars, mit einigen Exemplaren seiner Schriften; nie bewarb er sich um eine Stelle in irgend einer Akademie, ja er lehnte selbst das Anerbieten eines Französischen Grofsen, welcher seine Aufnahme als Mitglied der Académie Françoise bewirken wollte, aus dem Grunde von sich ab, weil er dann, wie er sagte, denselben zu loben genöthigt seyn würde, dies aber wider seine Ueberzeugung sey. Aus ähnlichen Gründen vermied er den Umgang mit andern Grofsen und lebte einzig und allein seinen gelehrten Beschäftigungen. Seine Freunde errichteten ihm ein Denkmal und

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versahen es mit einer Inschrift, die wir, da sie in gedrängter Kürze eine Würdigung seines moralischen und schriftstelderischen Charakters enthält, uns nicht enthalten können, unsern Lesern mitzutheilen: Hic jacet G. B. de Mably, Gratianopolitanus, juris naturæ et gentium indicator indefessus, audax, felix dignitatis humanæ vindex, orbis utriusque suffragiis ornatus, politicis scriptis nulli secundus; eventuum præteritorum causas detexit, futuros prænunciavit, quæ ad præparandos, quæ ad avertendos docuit; recti pervicax, quid pulchrum, quid turpe, quid utile, quid non dixit: vir paucorum hominum, censu brevi nihil rerum indigus, honores, divitias, omnimoda servitii vincula constanter aspernatus; vita inhomuus, religionis cultor, æquissimo animo obiit 25 d. April. 1785, nat. 14 d. Mart. 1709. Hoc monumentum modicum et mansurum, amico. æternum flebili testamenti curatores posuere.

QUE L'HISTOIRE DOIT ÊTRE UNE ICOLE DE MORALE ET DE POLITIQUE *),

On a déjà mis sous vos yeux, Monseigneur, tout ce que

l'histoire présente de plus rémarquable. Vous avez vu naître le genre humain, et à peine les hommes ont-ils été formés, qu'ils n'ont plus été dignes que de la colère de leur auteur. Ils abusent des bienfaits du ciel, ils sont condamnés à périr sous les eaux; et vous avez vu sortir de l'arche une famille privilégiée et destinée à repeupler la terre. A l'exception de quelques patriarches que Dieu a gouvernés d'une manière miraculeuse, et choisis pour être les pères d'un peuple élu, nous ignorons les courses, les entreprises, les transmigrations et les établissemens des enfans. de Noé. Ces siècles, qu'il seroit si avantageux de connoître, sont ensévelis dans une obscurité profonde. Nous ne savons point par quel enchaînement de révolutions extraordinaires, les hommes réproduits et multipliés en peu de temps ont perdu les connoissances que leurs pères avoient avant le déluge.

En remontant aussi haut que peuvent nous conduire les monumens de l'histoire profane, vous n'avez en effet trouvé

*) De l'étude de l'histoire, chapitre I. Man beliebe sich zu erinnern, dafs Mably den in der Einleitung erwähnten Prinzen von Parma anredet.

sur presque toute la terre que des hommes plongés dans la plus affreuse barbarie, et conduits par des passions brutales, dont ils étoient les victimes. Ces sauvages, pareils aux brutes, paroissoient n'avoir comme elles qu'un instinct grossier. Il a fallu que l'excès de leurs malheurs les forçât à refléchir, que des hazards heureux et des hommes de génie les retirassent des forêts, leur apprissent à construire des cabanes, à nourrir des troupeaux, à cultiver la terre, et à s'aider mutuellement dans leurs besoins. La société seule étoit capable de leur faire connoître leurs devoirs, de leur présenter un bien public qu'ils devoient aimer, et en établissant une règle et un ordre entr'eux, de hâter le développement de leur raison.

C'est dans l'Asie que jetant les premiers fondemens de la société, les lois ont d'abord amené la sureté et la paix à la suite de la justice. Vous voyez s'élever à la fois les empires puissants d'Assyrie, de Babylone et d'Égypte, tandis que le reste de la terre est encore barbare. L'Europe se civilise à son tour; et les côtes d'Afrique que baigne la Méditerranée sont enfin habitées par des hommes. On voit par tout des villes, des lois, des magistrats, des rois et des arts; ́mais les vices qui tourmentoient les particuliers avant la naissance des sociétés, vont tourmenter les états. L'injustice, la violence, l'avarice, l'ambition, la rivalité, la jalousie, ont rendu les nations ennemies les unes des autres; et vous avez vu commencer cette suite éternelle de guerres et de révolutions qui, depuis la ruine des Babyloniens, jusqu'à nos jours, ont changé mille fois la face du monde.

Ninus, vainqueur de Babylone; Sémiramis qui en lui succédant, porta l'empire d'Assyrie au plus haut dégré d'élévation; Déjocès, à qui sa vertu soumit les Mèdes ses concitoyens; Cyrus, dont la valeur donna l'empire de l'Asie entière aux Perses, peuple jusqu'alors inconnu et peu puissant; tous ces héros et quelques autres, que je pourrois encore nommer, ont mérité une attention particulière de votre part. En vous instruisant de ce que des monumens trop rares nous apprennent de l'ancienne Egypte, ce ne sont, Monseigneur, ni ses pyramides, ni le labyrinthe, ni le lac de Moeris, ni les inondations fécondes du Nil, ni la grandeur fastueuse des successeurs de Sésostris, qui sans doute vous ont le plus touché. Vous auriez voulu connoître les lois, les institutions, les établissemens, les mœurs, les usages de cette contrée heureuse où la philosophie est née. C'est-là que les hommes les plus célèbres de l'antiquité sont

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