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Pracht, als sie 1161 von Gervafe Paganell, dem Lehnsherrn, gebaut wurde. Jeht haben einige Fac brikanten von den Mauern Besitz genommen, die in einem kleinen anstoßenden Gebäude Glas schleifen, das in einer benachbarten Stadt gemacht wird, and eiserne Kaminböcke und andere Stahlwaaren poliren.

Aber die Mineralogie von Dudley ist merkwürs diger, als seine Alterthümer. Man kann diesen Ort als den Mittelpunct zwischen 2 Reihen von Hügeln betrachten, wovon eine gegen Mitternacht nach Wolverhampton läuft, und aus Kalkstein bes steht; die andere nimmt von Dudley eine südliche Richtung, durch Rowley (woher sie den Nahmen der Rowley Hügel hat) gegen Birmingham und ist von Basalt. Auf dem lehten Hügel der ersten Reihe liegt die Stadt Dudley und die Trümmern ihres Schlosses, welche durch ungeheure Steins brüche, die einen vortrefflichen Kalkstein geben, untergraben sind, und deren weit geöffneter Schlund eine halbe Meile nördlich vom Schlosse ist. Hier entdeckt man eine ungeheure Scene von ausger hauenen unterirdischen Höhlen, welche aus mehres ren Kalksteingruben und Stollen, die in den Fels fen gearbeitet sind, bestehen, und wovon einer durch und durch läuft, und, in einer Ferne von beynahe 2 Meilen vom Eingange, zu Tage

ausgeht.

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Dieser ist 13 Fuß hoch und weit, und an einem Orte 64 Fuß unter der Obers fiche der Erde. Die Höhlen sind majestätisch, denn sie sind von großem Umfange und beträchtlic cher Höhe; ihre Decke ruht auf ungeheuern viers eckigten Pfeilern von Kalkstein, die man mit Fleiß hat stehen lassen. In dieser Felsenmasse finden sich mancherley Sceerzeugnisse, als Liliensteine (enchrini), Gryphiten und Terabratuliten (anomiae), Ammonshörner und andere gemeine Fossilien; aber die seltensten sind die Seelaus (pediculus marinus) und der entimolithus paradoxus monoculi deperditi des Linne', welcher aber in dem physischen Wör: terbuche des Ortes, wo er gefunden wird, die Duds Ley Heuschrecke heißt. In Gestalt gleicht er der ges meinen Wandlaus, nur daß es dreylappig und bes trächtlich größer ist, indem einige eine Långe von beynahe 5 Zoll haben, und wenige so klein sind, als das lektere Insect gewöhnlich ist. Da es nur zu Dudley und an einem andern Orte des Reiches ges funden wird, so ist es darum desto kostbarer: ein Umstand, der den Verkäufern dieser Erzeugnisse von Dudley nicht unbekannt ist, die alle ihre Stücke ganz unverantwortlich hoch ansehen.

Da wir von Dudley nach Walsall gingen, fo machten wir noch 4 bis 5 Meilen durch das Kohs

Lenland, worauf alle Spuren von Kohlengruben verschwanden; das Land bekam eine andere Ansicht und ein grober Kiessand trat an die Stelle des Letten, welcher die Decke des harzigen Fossils war. Doch sahen wir noch immer Kalkstein, und von weitem erschien die Stadt Walsall, wie sie sich `an einem hohen Hügel von dieser Steinart hinauf zieht, während die Kirche dessen Gipfel krönt.

Walsall, rußig von dem Rauche seiner Fabris ken, hat sich nicht eben vieler Schönheiten zu rühe men, doch behauptet es unter den Handelsstädten und wohlhabenden Orten des füdlichen Theiles von Staffordshire einen ansehnlichen Plaß. Seine Bes völkerung, wenn man beyde Abtheilungen zusam: mennimmt, wovon die eine die eigentliche Stadt ist und der Marktflecken heißt, die andere mehr zerstreut liegt und die fremde genannt wird, beläuft sich auf ungefähr 9000 Menschen, wovon ein großer Theil die metallenen Artikel für die Sattler, als Steigbiegel, Stangenzäume, Sporen, Fußeisen und Nägel verfertiget. Vor dem Kriege wurden zu Walsall auch viele Schnals len und Haten gemacht und in die Fremde ver: fchickt; aber dieser Zweig ist jeßt fast ganz einges gangen, und die Einwohner haben sich, statt dess felben, auf das Kalksteingraben gelegt, welches

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gerade vor der Stadt mit vielem Vortheile und sehr im Großen getrieben wird. Wirklich ist der Gewinnst, den man aus diesen Gruben zieht, fo groß, daß der Werth der Grundstücke, auf wels chen sich Kalkstein befindet, feit wenigen Jahren unglaublich gestiegen ist, so sehr, daß man für einen Garten in der Stadt, der nicht einen hals ben Morgen groß ist, in Betracht des kostbaren Kalksteines, der unter seiner Oberfläche liegt, 2000 Pf. Str. gebothen hat.

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Da wir den Weg nach Lichfield nahmen, hats ten wir Gelegenheit, diese Quellen des Reichthums für die Stadt Walsall genauer zu untersuchen. Dicht an der Straße, ein wenig rechts, liegt eine Menge offener Steinbrüche auf einem Flecke, der vor 20 Jahren einen Theil eines Parks auss machte; sie heißen die Kalkgruben von Waisall und gehören einem Herrn Griffiths aus dieser Stadt, Hier wird der Kalkstein einige Schuhe unter der Oberfläche der Erde gefunden, ausgehauen und theils auf der Stelle gebrannt, theils roh vers kauft. Eine Pumpe, die von einem einfachen und sehr künstlich angelegten Rade getrieben wird,

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1) Man verbraucht in England ungeheuer viel Kalkstein als Dünger. 2. d. u.

schöpft aus der Grube das Wasser, das sich ges wöhnlich darinne seht; und der Wirley: und Eis fington Canal, welcher nicht weit davon vorbeys geht, gewährt eine leichte Wasserfahrt in die ents ferntesten Gegenden.

Eine Viertelmeile weiter von der Landstraße ist eine andere große Kalksteingrube, die auf eine von jenen verschiedene Art bearbeitet wird. Sie liegt, so wie die, welche ich eben beschrieben habe, auf der östlichen Seite der Straße; (auf der Westseite ist der Abfall so steil, daß die Bohrer da sehr tief, aber vergebens eingestochen haben.) Sie heißt die Moff: close: Grube, gehört den Herrn Parsons und Lee, und beschäftiget 12 Mann. Sie wird wie ein Schacht bearbeitet; der Fels ist ein schönes weißes Lager, welches sich 120 Fuß unter der Oberfläche der Erde findet; er wird mit Pulver gesprengt und dann durch eine Maschine heraufgezogen. Diese Grube ist ein neues Werk, aber der ganze Strich umher ist weit und breit durchgraben, zeigt überall Brand und scheußliche Verwüstung, und beweißt, daß der Kalkstein hier schon seit langen Jahren ein Handelsartikel gewes fen ist. An der Mündung wird das Viertel, oder 10 Englische Scheffel für 4 Schillinge 3 Pence verkauft.

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