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fen besonders auszeichneten, hatte er gar keinen Sinn. Es war also auch nicht im mindesten seine Absicht, durch ein episches Gedicht nach dem Muster der Ilias, oder der Aeneis, die französische Litteratur zu bereichern, als er seinen Clodwig (Clovis ) schrieb "). Dieser Clodwig ist nichts mehr und nichts weniger, als ein versificirter Ritterroman mit allen Fehlern der alten Ritterromane, ohne verständigen Plan, ohne Eleganz, und ohne epische Würde, aber so reich an poetischer Erfindung, wie fein Werk eines andern französischen Dichters aus dieser Periode. Auch den Stoff zu einem romantischen Nationalheldengedichte hatte er nicht unglücklich ges wählt. Mag der Clodwig oder Clodovaus der wahren Geschichte ein noch so gemeiner Barbar gewesen zu seyn; die Zeit, in der er lebte, war im Jahrhundert Ludwig's XIV. längst aus dem Ges dächtnisse des Publicums verschwunden, und es hing nur von dem Dichter ab, ihn als den ersten christs Hichen König der Franken und als den Retter und zweiten Stifter der frånkischen Monarchie zu vers herrlichen, wie es das Interesse der Poesie vers langte. Desmarets entlehnte die Maschinerie seiner epischen Dichtung, wie Tasso, zum Theil aus dem christlichen Himmel, zum Theil aus der Hölle und der romantischen Zauberwelt. Der Reiz des Wuns derbaren ruht auf der ganzen Erfindung. Liebschafs ten, Heldenthaten, Verwandlungen, Abenteuer als ler Art und mancherlei historische Digressionen sind mit romantischer Freiheit, wie im Roland Uriost's, durch einander geworfen; und durch diese Regels losigkeit schimmert doch unverkennbar ein Plan hins durch.

h) Clovis, poëme héroique, par Mr. Desmarets de St. Sorlin, Paris, 1666, in Duodes.

Exposition eines Werks, das weder in ivs Hinsicht musterhaft ausfiel, noch selbst wahrhaft poetischen Geist, von dem es allzu rohen Form durchdrungen ist, auf n wirken konnte. Nur unter die from chwerke, deren damals so viele in Umlauf rf der mißlungene Clodwig von Desmas gerechnet werden. Håtten die elegans ner, die in Desmarets nur einen Phans n, seine Phantasie gehabt, so würde die Poesie überhaupt einen andern, in ih n Wesen poetischeren Charakter angenoms ■1).

unter Desmarets blieb der epische Reis ¤ Chapelain stehen, dessen Jungfrau eans unter den Kritikern noch berüchs als der Clodwig von Desmarets. Auch er der Akademiker aus Richelieu's Zeiten. in Jahr vor Desmarets, von Boileau Schule eben so bitter verspottet. Ehe inem Nationalheldengedichte hervortrat, ch durch Oden, Madrigale und Sonette macht, die wenigstens nicht schlechter sind,

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erkenswerth ist das Urtheil, welches der linges , der den Clodwig von Desmarets in das Komis gearbeitet hat (Clovis, poéme héroi comique, dres et à Paris, 1765, 3 Octavdånde ), über Dess fällt. Er nennt ihn le Sot le plus fingulier ennuyé la France avec une épopée. Aber, jest u, il avoit de l'imagination, une imagination ure à celle de toutes nos autres épopées.

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fnahm. Aber zum epischen Dichter war nie ensch weniger geboren, als dieser Chapelain. epische Arbeit unter dem Titel Die Junge oder das befreiete Frankreich *), ist wie der Clodwig von Desmarets, das Werk berwilderten und selbst in ihren Verirrungent en Phantasie; es ist ein mühseliges Machwerk, an fast in jeder Zeile die geistlose Anstrens eines Verfassers ansieht. Seine Erbärmlichs ußte um so mehr auffallen, weil es lange angekündigt und erwartet war, ehe es endo zwölf Gesängen und mehr als vierzehntaus Zeimzeilen an das Licht_trat.

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Der Dritte, der im Jahrhundert Ludwig's XIV. ad Mühe verlor, um eine französische Epopde ande zu bringen, wnr George de Scue.

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Sein Nahme ist bekannt genug geblieben, n seine sämmtlichen Werke sich längst aus #gen des Publicums verloren haben. Denn Serr von Scüdern, von vornehmer Familie e Provence, und nicht wenig stolz darauf, ie er sich auszudrücken beliebte, er in seiner Fas erst "die Feder in die Hand genommen, die orfahren nur am Huthe geträgen,” war einer der Vielschreiber unter den französischen schönet 1 dieser Zeit. Nur seine Schwester Mag: e, die Verfasserin einer Menge von Romas ahm es in der belletristischen Bielschreiberet

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a Pucelle ou la France délivrée, meines Wissens das einzige al geot, Paris, 1656, in einem hnlichen Folianten.

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durch die geistlose Kritik verscherzt, mig emporstrebenden Corneille zurückschrecken Iber er schrieb und reimte darum nicht fig fort, und seine Werke wurden geles tiemand die altromantische Galanterie in m Gala so ceremonios und mit so vieler eit aufzupußen verstand, als dieser Hert ry. Durch sein Heldengedicht Alarich bestegte Rom) wollte er sich bes • Königin Christine von Schweden ems 1 deren Vorfahren er den Gothen Alas An Länge sowohl, als an langweiligs sich dieser Alarich mit der Pücelle von messen. Doch hatte Scüdery, bei seiner Seschmacklosigkeit, mehr poetische Phans der trockene Chapelain. Er starb im

7.

viertes französisches Heldengedicht, das e Zeit erschien, ist Der heilige uds die Wiedereroberung der heitis te (St. Louis ou la fainte couronne recon dem Pater Pierre Le Moine, einem Der vom Jahre 1601 bis 1672 lebte ). taste, dieses Dichters, der fast nur noch toren bekannt ist, war nicht ganz so reich

- ou Rome vaincue, par Mr. de Scudery, Pa 543 Folto.

Dritte Ausgabe des St. Louis füllt den größten er Oeuvres du Pere Le Moine, Paris, 1672.

=t's Gesch. d. schön. Redek. VI. D.

reich und so fühn, als die des Desmarets, aber auch nicht so verwildert; und über einen Chapelain` und Scudery ragt le Mvine so hoch empor, daß er ohne Zweifel einer der größten Dichter seiner Nation geworden wäre, wenn er eben so viel Geschmack gehabt hätte, als poetischen Erfindungsgeist und Enthusiasmus. Der Gegenstand seines Heldenges dichts und die Maschinerie erinnern sogleich an Tasso's Jerusalem. Neben Tasso kann Le Moine freilich keinen Plak behaupten. Aber wenn Tasso's Jerusalem nicht vorhanden wäre, würde dem jeht so obscuren Le Moine das Verdienst zugesprochen werden müssen, Begebenheiten aus den Zeiten der Kreuzzüge in katholisch-christlichem Sinne mit einer so poetischen Wärme und einem so energischen Dars stellungstalente zu einem epischen Ganzen verarbeitet zu haben, wie kein anderer Dichter vor, oder nach ihm. Der wesentlichste Fehler seines Gedichts ist eine monotone Feierlichkeit, die er mit der Würde der epischen Poesie verwechselte. Deßwegen würde seine Manier ermüden, auch wenn sie correcter wäre. Aber sie ist überdieß gar zu incorrect. Um der pros faischen Nüchternheit zu entgehen, verlor sich Le Moine in bombastische Metaphern, die selbst den schönsten Stellen seines Gedichts einen Anstrich von Affectation geben "). Durch diese Sprache mußte

er

n) Ich glaube, um doch wenigstens von einer der frans
adfischen Epopden, die nicht leicht noch jemand in die
Hand nimmt, eine Probe des Styls zu geben, ein Paar
Stellen aus dem Le Moine wählen zu dürfen. Hier ist
eine, aus dem ersten Buche, mit allen Fehlern der Mas
nier ihres Verfassers.

Une fille et deux fils déja grands et guerriers,
Et deja renommcz par leurs propres Lauriers,

Sous

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