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zu dem andern führt, ohne durch die nöthigen Wies derhohlungen zu ermüden, und zuleht alle Fäden zusammenknüpft in einer religiösen Unschauung des Ganzen. Seine Darstellungen sind mahlerisch, seine Reflexionen treffend, und jedes Wort hat ein rhes torisches Gewicht. Gleichwohl ist diese Behandlung der Weltgeschichte, selbst nach Bossuet's Grunds fäßen, auch in rhetorischer Hinsicht nicht geradezu musterhaft zu nennen. Sie ist nicht ganz so, wie es der Philofoph und der Historiker verlangen kann, von dem Geiste der Wahrheit durchdrungen, ohne den auch der glänzendste Styl nicht der rechte Styl weder der wahren Geschichte selbst, noch der Philosophie der Geschichte, ist. Nur hier und da zeigt sich in Bossuet's Werke eine Spur von histos rischer Kritik. Die Begebenheiten sind, ohne sorgfältige Unterscheidung der verschiedenen Grade ihrer Glaubwürdigkeit, zwar sinnreich, aber nicht immer so zusammengestellt, daß zum Beispiel die måhrchenhaften Sagen von den alten Phrygiern, Chaldäern und andern Nationen des Orients in einem andern Lichte erschienen, als die unbezweifels baren Nachrichten von Begebenheiten aus der neu eren Geschichte. Um der moralischen Nuganwen: dung willen, lobt Bossuet Manches so, daß er selbst die bekanntesten Facta darüber vergißt, zum Beis spiel, wenn er von den alten Aegyptiern, deren politische Weisheit er nicht genug rühmen kann, erzählt, daß alle Künste bei ihnen zur Bolls Tommenheit gelangt wåren "). Uber Bos

fuet

n) Ainfi, parmi les Egyptiens, les Prêtres et les Soldats avoient des marques d'honneur particulieres ; mais tous les métiers jusqu'aux moindres, etoient en

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n welcher Bossuet erzählt und über das åsonnirt, schweift übrigens nur selten in 1 Aufwallungen über die Grenzen des und didaktischen Styls hinaus. Selbst ische Schluß des Werks, ob er gleich Schluß einer Predigt seyn könnte, steht Mißverhältnisse zu dem Ganzen, das st, einen religiösen Eindruck zu machen °). Und

et on ne croioit pas pouvoir, fans crime, er les Citoyens, dont les travaux, quels qu'ils - contribuoient au bien public. Par ce moyen es Arts venoient à leur perfection: l'honui les nourrit s'y meloit par tout: on faifoit ce qu'on avoit toujours à faire, et à quoi on uniquement exercé dès fon enfance. = historische Unwahrheit würde weniger auffallen, Soffuet von einigen Künsten, nicht von allen, Aber dann wäre die Nuhanwendung nicht so gewesen.

theile diesen oratorischen Schluß des Werks hier veil Bossuer's Beredsamkeit in Deutschland über. wenig bekannt ist.

is fouvenez-vous, Monfeigneur, que ce long ement de causes particulieres qui font et dées Empires, depend des ordres fecrets de la Providence. Dieu tient du plus haut des les rênes de tous les paffions, tantôt il leur a bride, et par-là il remue tout le genre huVeut il faire des Conquérans? Il fait marépouvante devant eux, et il infpire à ceux et foldats une hardieffe invincible. Veut il faire égislateurs? Il leurs envoie fon efprit de fat de prévoyance, il leur fait prévenir les maux enacent les Etats, et pofer les fondemens de la

tran.

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Und da es diesen Eindruck besonders auf einen Prinzen machen sollte, der zur Beherrschung eines großen Staates erzogen wurde, so konnte es für den Gelehrten und den Philosophen überhaupt nicht werden, was es vielleicht geworden wäre, wenn Bossuet, anstatt als Lehrer und Seelsorger zu spres chen, ohne Nebenzwecke den Gelehrten und Philos sophen ein Werk zur Prüfung hätte vorlegen wol len P).

Die übrigen historischen Werke Bossuet's find von weniger Bedeutung. Sie beweisen indessen auch, daß dieser geistreiche Prålat mit allen seinen Kenntnissen nicht auf dem Wege war, der zur his ftorischen Kritik führt. Es genügte ihm, bekannte Geschichtsbücher zu excerpiren, und die Notizen, die er auf diese Art gesammelt hatte, in einer Orde nung zusammen zu stellen, die dem Anfänger in der Geschichtskunde nüßlich ist. In diesem Sinne schrieb er den kurzen Abriß der Geschichte von Frankreich (Abrégé de l'hiftoire de France) zur Belehrung des Dauphins, ein Werk, dem zu

seiner

tranquillité publique. Il connoît la fageffe humaine toujours courte par quelque endroit; il l'éclaire, il étend fes vues, et puis il l'abandonne à fes ignoran. ces: il l'aveugle, il la précipite, il la confond par elle-même; elle s'envelope, elle s'embaraffe dans fes propres fubtilités, et fes précautions lui font un piége.

p) Der Difcours fur l'hiftoire univerfelle par Boffuet ist auch öfter einzeln gedruckt, besonders elegant in dref Ausgaben vom älteren Didot, im Jahre 1784. În den Oeuvres de Boffuet nimmt er den größten Theil des Sten Bandes cin.

bestimmtesten und stärksten hat sich Bos orische Kunst in den geistlichen Traus oder Leichenpredigten ausgesprochen, der Beerdigung vornehmer, oder ausges Personen in Gegenwart des Hofes gehals Da erschien er mit dem ganzen Selbstges Hlaubenslehrers und Gewissensraths, der scheuet, die Großen, die bei dieser Geles r ihm verstummen mußten, nachdrücklich sichtbare Macht zu erinnern, die über tet. Ohne dieses Selbstgefühl des herrs Rirchendieners würde Bossuet nicht mit enden Beredsamkeit gesprochen haben, in n Kanzelredner übertroffen hat. Er wollte and imponiren; und Beides gelang ihm. orache ist ein brausender Strom, dessen

nur zuweilen legen, um wieder desto steigen. Seine Beredsamkeit erschüttert; en kann sie nur selten den Unbefanges mehr durch anspruchlosen Ausdruck eines nd tiefen Gefühls, als durch oratorische bewegt wird. Bossuet möchte immerhin iche Demosthenes heißen, wenn er nur eschickt, wie Demosthenes, der nur die ichste Sprache der Natur und Wahrheit. cheint, die künstlichen Anstalten, durch die er Zuhörer und Leser bemächtigt, zu vers vußt hätte. Aber Bossuet's Beredsams

feit

8 Abrégé de l'hiftoire de France findet man im and 12ten Bande der Oeuvres de Boffuet.

▪aselbst, im 8ten Bande.

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keit ist so geschmückt wie der Hof, vor dem er pres digte. Sein feiner Geschmack sicherte ihn, obgleich seine Beredsamkeit immer imposant seyn wollte, vor ausschweifenden Metaphern und vor allem gemeinen Schwulste, aber nicht immer vor erzwungenem Affect. Wie ein Beschwörer apostrophirt er zus weilen die Todten *), oder er beseelt, wie ein Dichs ter, in kühnen Phrasen die leblose Natur ). Diese poetis

s) So declamirt er z. B. in der Trauerrede auf einen ges wissen verdienstvollen Mann, Nahmens Cornet, dessen Andenken der Hof ehren wollte.

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Sortez, grand Homme, de ce tombeau, auffi bien y êtes-vous defcendu trop tôt pour nous; fortez, dis-je, de ce tombeau, que vous avez choifi inutilement dans la place la plus obfcure et la plus négligée de cette Nef. Votre modeftie vous a trompé, auffi bien que tant de faints Hommes, qui ont cru qu'ils fe cacheroient éternellement, en fe jettant dans les places les plus inconnues. Nous ne voulons pas vous laiffer jouir de cette noble obfcurité que vous avez tant aimée; nous allons produire au grand jour, malgré votre humilité, tout ce trésor de vos graces, d'au tant plus riche qu'il eft plus caché.

Wenn dieß nicht affectirtes Pathos ist, was soll denn so heißen?

t) 3. B. in der Trauerrede auf die französische Prinzessin und Königin von England Henriette, deren Schicksal freilich abenteuerlich genug war.

Vous verrez dans une feule vie toutes les extrémités des chofes humaines: la félicité fans bornes, auffi bien que les miferes; une longue et paifible jouiffance d'une des plus nobles Couronnes de l'Univers; tout ce que peuvent donner de plus glorieux la naiffance et la grandeur accumulé fur une tête, qui enfuite eft expofée à tous les outrages de la fortune; la bonne cause d'abord fuivie de bons fuccès, et depuis, de s retours foudains des changemens inouis; la rebellion longtems

retenue,

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