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hänge, die sich von dem Plateau zur Linken nach Norden abdachten; der Rand dieses Plateau's war im Süden immer sichtbar gewesen, jetzt entfernte er sich aber mehr nach Südwesten. Nach 8 Miles kam man über einen Gummi-Creek, der nach Norden flofs, und 4 Miles weiter über einen zweiten; beide waren sehr breit und in mehrere Arme getheilt; die Gummibäume in ihrem Bett hatten einen zwerghaften Wuchs. Nach einem Ritt von 10 Miles erreichte man ein offeneres, mit Gras und Salzgebüsch besser ausgestattetes Land; es erschien aus der Ferne wie eine ausgedehnte Ebene, auf welcher sich hin und wieder flachgipfelige isolirte Hügel erhoben. Nach einem Tagemarsch von 18 Miles machte man an einem kleinen Creek Halt; denn man konnte den Pferden, die ihre Eisen verloren hatten, auf solchem Terrain keine gröfseren Touren zumuthen.

Am 30. Juni frühmorgens fiel ein starker Regengufs. Man setzte die Reise in derselben Richtung nach NW. fort, kam nach 5 Miles über den oberen Lauf eines Gummi-Creeks, nach 12 Miles zu einem hohen flachgipfeligen Berge, von dem man aber, da die Luft nicht klar war, nur eine beschränkte Aussicht gewann. Im Norden schien in einer Entfernung von 8 Miles ein Creek von O. nach W. zu fliessen. Im Westen zeigte sich ein Höhenzug, Stuart schlug die Richtung nach einem Sattel in demselben ein, mufste aber schon 4 Miles weiter an einem Gummi-Creek, an dem sich reichliche Weide fand, Halt machen; denn die Pferde waren nun ganz lahm, und aufserdem hatte sich ein steifer zäher Lehm an ihren Hufen festgebacken. Da der Regen die ganze Nacht hindurch und auch während des folgenden Tages anhielt, gönnte er den Thieren einen Rasttag. Nicht weit vom Lager fand er eine grosse, etwa 1200 Fufs lange Wasserstelle, vielleicht nur Regenwasser; sie war von zahlreichen schwarzen Enten besucht, doch konnte man ihnen nicht auf Schufsweite nahe kommen. Auch in dem Creek, den man zuletzt passirte, vermuthet Stuart weiter unterhalb Wasser, da er von starken Trupps Eingeborener besucht wird, so dass sich dieser Punkt wol zu einem Depot für weitere Forschungsreisen eignen dürfte.

In Folge des Regens schwoll der Creek so an, dafs er am Morgen des 2. Juli eine Wasserfläche von 600 Fufs Breite bildete. Stuart setzte die Reise in nordwestlicher Richtung fort nach der Einsattelung in der oben erwähnten Bergkette, die er nach einem Ritt von 10 Miles über eine Steinwüste erreichte. Der Theil des Höhenzuges links von der Einsattelung strich nach WSW., der andere nach NNO. Stuart bestieg eine der höchsten Spitzen, um sich nach einem Creek umzusehen, der nach SW. fliefse; aber die Luft war so trübe, dass eine weite Umschau nicht möglich war; in der Ferne schien sich ein Wald

gürtel von SW. nach NO. hinzuziehen,

„ein entzückender Anblick nach einer Reise durch so abscheuliches Land". Im Westen breitete sich eine, wie es schien, viel tiefer gelegene Ebene aus; Stuart schlug aber, um die Steinfelder zu vermeiden, die Richtung N. zu W. ein, und kam hier über eine mit Quarzkieseln und Eisenstein dünn bedeckte Ebene, die auf weiten Strecken einen gypshaltigen Boden von hellbrauner Farbe, mit reichlichem Graswuchs und Salzgebüschen zeigte, nach einem Ritt von 8 Miles an einen Gummi-Creek, der von SW. kam und dann eine fast nördliche Richtung einschlug. Hier rastete man die Nacht und die beiden folgenden Tage, da anhaltende starke Regengüsse den Boden ganz aufweichten. Die Wolken zogen von NO. herauf. Der Creek schwoll so plötzlich an, dafs die Reisenden sich unerwartet auf einer Insel von Wasser umgeben sahen.

Am 5. Juli klärte sich das Wetter auf, so dafs man Mittags nach NW. aufbrechen konnte. Man kam nach 8 Miles über einen mit Rohr bewachsenen, 2 Miles breiten Sumpf, in welchem jetzt das Wasser so hoch stand, dafs es den Pferden bis an den Bauch reichte. Sonst führte der Weg über Hügel von tiefem Sand, so dafs er die Pferde sehr anstrengte und 3 Miles weiter mitten in den Sandhügeln Halt gemacht werden musste. Hier rastete man auch während des folgenden Tages, da das Gepäck von den Regengüssen ganz durchnäfst war und getrocknet werden musste. Leider erwies sich nun auch die schöne Waldlandschaft, die man von den Bergen zu erkennen geglaubt hatte, als ein mit Scrub bestandenes Hügelland; aber zahlreiche Pfade der Eingeborenen und der Reichthum an Gras sprachen doch dafür, dafs diese Gegend im Allgemeinen zu den besseren und besuchteren gehört.

Durch diese Sandhügel hatte man am 7. Juli noch einen Weg von 11 Miles in derselben nordwestlichen Richtung zurückzulegen, dann betrat man eine Steinwüste und kam erst gegen Abend wieder in eine Region von Sandhügeln, die indefs viel niedriger waren. Der an diesem Tage zurückgelegte Weg betrug 25 Miles. Man war dabei über zwei breite, aber flache Creeks gekommen, die weiter abwärts, nach NO., nach dem Aussehen der Gummibäume zu schliefsen, tiefere Canäle bilden. Das Land dacht sich auf dieser ganzen Tour immer noch nach NO. ab. In den Nächten fiel starker Thau.

Nachdem Stuart am folgenden Tage noch eine engl. Meile in derselben Richtung weitergeritten war, hatte er den Punkt erreicht, dessen Lage er in dem Briefe an Freeling auf 28° 34' 20" S. Br. und 135° 10' O. L. angiebt. Von hier ab schlug er eine westliche Richtung ein, mit geringer Neigung nach Norden. Nach 7 Miles kam er über einen Creek, dessen Wasser bis an die Satteltaschen reichte; nach 12 Miles

trat man aus der Region der Sandhügel wieder auf eine steinige, holzlose Ebene, auf welcher man nach einer Tagereise von 25 Miles lagerte. Diese Ebene ist ziemlich hoch, sie dacht sich nach Norden ab; ihr Boden ist von hellbrauner Farbe, mit Steintrümmern, Salzbüschen und reichlichem Graswuchs bedeckt. Im Westen, 25 Miles entfernt, erblickte man einen Höhenzug, dem man am folgenden Tage (9. Juli) entgegenritt. Auf dem Wege dorthin kam man schon nach 11⁄2 Miles an einen Creek mit anscheinend permanentem Wasser; die Ebene muss, nach der Menge des dichten und welken Grases zu schliefsen, welches den Boden bedeckte, nach einer Regenzeit eine sehr üppige Grasvegetation entwickeln; hin und wieder zeigten sich Gruppen von Salzgebüschen; Steine wurden erst häufiger, als man sich dem Höhenzuge näherte. Man lagerte 3 Miles östlich ') von diesem an einem GummiCreek. Die Pferde waren sehr erschöpft, da der Weg zum Theil über aufgeweichten Boden geführt hatte; man hielt deshalb am 10ten Rasttag. Abends hörte man zur grofsen Verwunderung einen australischen Hund die Pferde anbellen; er war schwarz und braun; sein Bellen glich dem eines Schäferhundes.

Der erwähnte Gebirgszug ist der nordwestlichste Punkt, bis zu welchem Stuart vorgedrungen ist; er wird also nach dem Briefe an Freeling unter 28° 20′ S. Br. und 134° 18' O. L. zu suchen sein. Leider ist das in den kecksten, oft nichts weniger als präcisen Aphorismen abgefasste Journal an dieser Stelle so unklar, dafs es uns unmöglich gewesen ist, uns aus seinen Worten über die Richtung des Gebirges an dieser Stelle eine deutliche Vorstellung zu bilden. Wir müssen uns damit begnügen, den Wortlaut des Journals unten mitzutheilen 2), und hervorzuheben, dafs es Stuart darauf ankam, den südlichen Abhang des Gebirges zu gewinnen, um dann seine Reise nach SW. fortzusetzen.

kann.

1) Im Original steht westlich", was ich mit dem Folgenden nicht vereinigen

"

2) Nachdem das Journal am 8. Juli bemerkt: We have sight of a range west of us about 25 miles, und am 9. Juli: We have camped this night in a gum creek, about 3 miles west of the range, fährt es am 11. Juli fort: Bearing to-day 272, to round the point of the range, which seems to have some mallee in the gully on this side and trees on the west. Started at 8. 30 a. m. At 4 miles ascended the highest point of the range. The view to the north-east is over an immense stony plain with broken hills in the distance. To the north is also the plain, with table hills in the far distance; to the northwest is the termination of the range, running north-east and south-west, distant about 10 miles. About half way between is a gum creek running to the north-east. To the west is the same range, and a number of conical hills between. Changed our bearing to 220° to break through the range; distance to ditto 20 miles. On the last bearing at 5 miles, top of the range. At 7 miles came upon a long and deep waterhole near the top of creek, course south. The range is very stony, composed of hard milky-white flint stone, with white and yellow chalky substance etc.

Was nun den Landgürtel betrifft, der sich zwischen 284 und 29 S. Br. hinzieht und den Stuart auf diesem Theile seiner Reise in der Diagonale von SO. nach NW. durchstreift hat, so wird man in Anbetracht der Regengüsse, die während der Reise eintraten, sich hüten müssen, seine Beschaffenheit zu günstig zu beurtheilen; es ist vielleicht nur diesem Umstande beizumessen, dafs Stuart auf der ganzen Tour nicht über Wassermangel zu klagen hatte. Die östliche Hälfte, die im Süden von einem Plateau, im Norden von Höhenzügen eingeschlossen ist, gehört jedenfalls zu den traurigsten Gegenden Australiens; hier sind kahle Steinfelder bei weitem überwiegend; erst westlich von 136° O. L. wechseln sie häufiger mit Sandhügeln ab, in deren Senkungen Salzgebüsch und Graswuchs zu finden ist. Die Abdachung des Landes ist im Allgemeinen eine nördliche; nach Norden oder Nordosten fliefsen die verschiedenen Creeks, die man auf diesem Wege überschreitet.

3) Reise nach Südwest, von 28° 20′ S. Br., 134° 18' O. L. nach 28° 46′ S. Br., 133° 40' O. L.

Am 11. Juli zog Stuart in südwestlicher Richtung über das Gebirge, das nach Süden hin allmählich und stufenweise zu der Ebene sich senkte. Er fand das Land hier weniger steinig als in den eben durchzogenen nördlichen Districten; und obgleich auch hier kein Baum wuchs, zeichnete sich der Boden doch, vielleicht neuerdings durch Regen getränkt, durch üppiges Salzgebüsch und eine sehr reiche Grasvegetation vortheilhaft aus. Aber die Luftspiegelung war hier so mächtig, dafs niedrige Gebüsche wie stattliche Gummibäume erschienen; sie hielt den ganzen Tag über an, und machte es absolut unmöglich, über die Beschaffenheit des Landes, das sich vor den Reisenden ausbreitete, mit Sicherheit zu urtheilen; zuweilen schien es, als ob eine ununterbrochene Wasserfläche vor ihnen läge. Gleichwohl mufste man ohne Wasser campiren.

In der Nacht zum 12ten reifte es stark. Der Wassermangel während des vorigen Tages nöthigte am 12ten, von der südwestlichen Richtung nach SO. abzubiegen, da man hier Gummibäume erblickte. Sie standen an einem Creek, der nach Süden flofs. Hier fand man Wasser und Weide. Da der kurze Tagemarsch wieder über Steinwüsten geführt hatte, die sich weit nach Südwesten hinzuziehen schienen, waren die Pferde so angegriffen, dafs man hier Halt machte und am folgenden Tage rastete. Im Osten erhob sich ein niedriger, sehr steiniger Höhenzug, von dessen östlichem Abhange zahlreiche Creeks herabflossen.

Am 14. Juli zog Stuart nach Süden, erreichte nach 8 Miles einen grofsen Mulga-Creek und fand auf beiden Ufern desselben gutes Land, mit Salzgebüsch und reichlichem Graswuchs, aber ziemlich steinig. Der

Creek theilt sich in mehrere Arme, die zur Zeit wasserreich waren; auch die Gummibäume zeigten ein kräftigeres Wachsthum. Man folgte diesem Creek auch am nächsten Tage. Er wandte sich schon nach 2 Miles mehr nach SW., dann nach W., endlich nach NW., und verbreitete sich an der Stelle, wo man wieder lagerte (17 Miles von dem vorigen Nachtlager entfernt 1), in zahllosen Armen über die 15 Miles breite Ebene. Auch hier war das Land zu beiden Seiten desselben gut, aber Ueberschwemmungen ausgesetzt.

Auch am nächsten Tage (16. Juli) konnte man dem Creek noch 6 Miles weiter folgen, da sein Lauf hier wieder nach Westen gerichtet war; dann wandte er sich aber nach NW., so dafs Stuart ihn verlassen und zu den Sandhügeln ziehen musste, die im Westen vor ihm lagen. Nach 3 Miles erreichte er einen derselben und hatte von ihm eine weite Rundsicht. Der Gebirgszug, den man am 11ten überschritten hatte, begrenzte in der Ferne von O. bis NW. den Horizont, und zog sich nach NW. so weit hin als das Auge reichen konnte, in eine sandige, mit Scrub bedeckte Region, in welcher nur kleine offene Stellen bemerkbar waren. Da Stuart nun auch nach Westen hin selbst in weiter Ferne Nichts entdecken konnte, was ein besseres Land versprach, zog er, vornehmlich um die Hufe der Pferde zu schonen, noch 5 Miles durch die Sandhügel nach Süden, einer steinigen Höhe entgegen, und erreichte damit den äussersten Punkt dieses dritten Abschnitts seiner Reise, unter 28° 46' S. Br. und 133° 40' O. L. Denn das sandige Land zog sich um die steinige Höhe herum, so dass er von hier ab seinen Cours nach SO. lenkte und diese Richtung längere Zeit innehielt.

Auf dieser kurzen Strecke hat Stuart also zu beiden Seiten des Mulga-Creeks, dessen Lauf er 27 Miles weit verfolgt hat, eine ziemlich umfangreiche, zur Viehzucht wohlgeeignete, wasser- und weidenreiche Oase entdeckt, welche der Gegend um den grofsen Creek unter 29° S. Br. und 137° O. L. an praktischer Wichtigkeit nicht nachzustehen scheint. Diese Oase liegt etwa unter 28° 35-40' S. Br. und 133° 45° 0. L.

4) Reise nach Südosten, von 28° 46' S. Br., 133° 40' O. L. nach 30° 7' S. Br., 136° 4' O. L.

Der Landstrich, den Stuart auf dieser Route durchzog, liegt dem vom 26. Juni bis 11. Juli durchreisten ungefähr parallel, auf seiner ersten Hälfte um mehr als einen Breitengrad, auf der zweiten um etwa 40 Minuten südlicher. Dennoch unterscheiden sich beide Gebiete we

1) So ist die Gesammtlänge des Tagemarsches angegeben, die einzelnen Touren ergeben nur 11 Miles.

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