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Boden gut, Gras und Salzgebüsch üppig, aber der Scrub wurde auch dichter. Hier waren auch Kängeru's und Emu's häufig, ebenso die Spuren von Lagerplätzen der Eingeborenen, die, nach der Menge der Feuerstellen zu schliefsen, sich hier in grofser Anzahl aufhalten müssen. Der Eingeborene, den Stuart mitgenommen hatte, entwischte hier während der Nacht; man konnte ihn leicht entbehren, da er das Land gar nicht kannte und keine andern Dienste geleistet hatte, als dafs er Morgens beim Einfangen der Pferde behilflich gewesen war. Leider fand man kein Wasser; das Land dacht sich nach Süden ab, und da nirgends anstehendes Gestein sich zeigte, ist Stuart der Ansicht, dafs das Wasser unter dem Alluvium abfliefst und zur Bildung der zahlreichen Quellen beiträgt, die nicht weit von der Seeküste hervorsprudeln.

Am 4. August ritt man in derselben südwestlichen Richtung über ein Land von ähnlicher Beschaffenheit 13 Miles weiter zu einer niedrigen Kette von rothem Granit. Hier fand man Wasser auf Felsengrund und gewahrte von dem Kamme eine zweite höhere Gebirgskette im Süden. Stuart veränderte die Richtung in eine südsüdwestliche, und fand hier vortreffliche und so üppige Weiden, dafs das Gras den Pferden bis an die Knie reichte. Sechs Kakadu's flogen über das Thal nach der südlichen Gebirgskette. Man lagerte nach einem Ritt von 7 Miles an einer fliefsenden Wasserader, und sah sich genöthigt, hier eins der Pferde zurückzulassen, da es schon seit längerer Zeit so schwach war, dafs es ein schnelles Fortkommen behinderte.

In derselben südsüdwestlichen Richtung ritt man am 5ten weiter, der südlichen Gebirgskette entgegen. Nach 5 Miles überschritt man einen zweiten niedrigen Granitrücken, auf welchem man ebenfalls Wasser fand. Das Gestein war auf beiden ein rother Granit mit fast durchsichtigen Quarzkrystallen; in den Depressionen des Felsbodens. hatte sich Regenwasser gesammelt. Weiter südlich kam man an einer Reihe von zum Theil ausgetrockneten Salzwasserlagunen vorüber; sie waren von niedrigen und schmalen Sandrücken eingefafst, die mit hohem Mallee-Scrub, mit Teatrees, Schwarzeichen und einigen Casuarinen bekleidet waren. Zwölf Miles südlich von dem zweiten Granitrücken erreichte man die oben erwähnte hohe Bergkette, die von NW. nach SO. streicht und mit den vorigen Granitketten offenbar in Zusammenhang steht. Ein harter Quarz in grofsen Massen bildet das vorwiegende Gestein. Stuart bestieg den höchsten Gipfel dieser Kette, den höchsten Berg, den er überhaupt auf seiner Reise gesehen, und genofs von ihm eine umfassende Fernsicht. Im SO. zeigte sich in einer Entfernung von 10 Miles eine Anzahl von Salzseen und jenseits derselben in weiter Ferne hohe Berge, die er für Gawler Range hielt. Im Osten

waren die Salzseen noch zahlreicher und verbreiteten sich vom Fufse der Gebirgskette 8 Miles weit ostwärts; in einer Entfernung von 30 Miles sah man einen hohen Berg. Im NO. sah man zunächst auch über Salzseen, dann stieg das Land an. Im Norden erblickte man die Salzlagunen, an denen man vorübergekommen war, dann die Granitrücken, und hinter ihnen eine Region mit dichtem Scrub, die sich nach NW. herumzog. Im Westen dehnte sich ein Gebiet mit niedrigem Scrub aus, der mit Mulga abwechselte. Westsüdwestlich erblickte man in einer Entfernung von 40 Miles einen sehr hohen Berg, den Stuart zum Zielpunkt seiner weiteren Reise machte. Er schlug noch an demselben Tage die zuletzt genannte Richtung ein, durchschnitt am Fußse der Quarzkette eine Ebene mit rothem leichtem Boden, reichlichem Graswuchs und etwas Salzgebüsch, kam dann, als er sich einem niedrigen Höhenzuge näherte, durch einen Gürtel niedrigen Scrubs, und lagerte nach einem Ritt von 9 Miles in dieser Richtung an einer Stelle, an welcher sich gute Weide fand. Ein geschossener Wallaby verschaffte ihm ein gutes Abendessen.

Um die Steinfelder in der Nähe des zuletzt erwähnten Höhenzuges, in welchem ebenfalls Quarz das vorherrschende Gestein bildete, zu vermeiden, hielt sich Stuart am folgenden Tage (6. Aug.) etwas südlicher. Sein Weg führte ihn über guten, reichbegrasten, nur zum Theil mit niedrigem Scrub bestandenen Boden, an einer Regenlache vorbei, in eine weniger günstige Region von Sandhügeln, zwischen denen Salzwasserlagunen lagen. Nach einem Ritt von 9 Miles wandte er sich wieder nach WSW. zu einer offenen, 5 Miles breiten Ebene, in welcher die Schwarzeichen besonders kräftig gewachsen waren; aufserdem fehlte es auch hier an Mulga und Salzgebüsch nicht; auch ein paar Gruppen von Shea - Eichen zeigten sich. Im Uebrigen war die Ebene gut begrast. Weiterhin wurde das Salzgebüsch sehr dicht, und darüber erhoben sich vorzugsweise sehr hochgewachsene Schwarzeichen. Diese Ebene war etwa 8 Miles lang; dann fing wieder ein tiefsandiges Hügelland an mit Salzwasser-Lachen und Seen in den Senkungen. Hier zeigten sich aufser hochwüchsigen Schwarzeichen, Mallee- und MulgaGebüsch auch australische Pfirsichbäume. An einzelnen Stellen befand sich gute Weide. Stuart überzeugte sich hier, dafs der hohe Berg, den er erreichen wollte, weiter entfernt war, als er es gedacht hatte; aber er gab seinen Plan nicht auf. Nach einer Tagereise von 26 Miles nächtigte er in der Sandhügel-Region, und setzte am folgenden Tage die Reise durch das tiefsandige Hügelland und durch dichten Scrub in derselben Richtung fort, bis er nach einem Ritt von 15 Miles auf dem Berge sein Lager aufschlug. Dieser Berg, den Stuart Mount Finke nannte, ist so hoch wie Mount Arden; er liegt unter 30° 54' S. Br.,

133° 24' O. L. '); das vorherrschende Gestein ist Quarz. Da Stuart zwei Tage lang ohne Wasser gewesen war, wünschte er lebhaft, eine möglichst weite Rundsicht zu gewinnen. Es war aber schon so spät, dafs er nur eine der niedrigeren Spitzen besteigen konnte, und von dieser entrollte sich vor seinen Augen ein wenig erfreuliches Bild: wohin er das Auge auch richtete, überall zeigte sich dichter, schwarzer, abscheulicher Scrub. Inzwischen hatte Forster beim Nachgraben im Bett eines Creeks Wasser gefunden, und so war vorläufig dem dringendsten Bedürfnifs abgeholfen. Am folgenden Tage früh Morgens bestieg Stuart den Mount Finke, aber ein dichter Nebel verschleierte die Aussicht, und was er wahrnehmen konnte, war eben so unerquicklich, wie die am Tage vorher gewonnene Aussicht, nach allen Richtungen hin zeigten sich Scrub und Sandhügel, nach einigen stieg das Land an, aber ein Gebirgszug war nirgends zu erblicken. Nachdem Stuart noch an demselben Tage 10 Miles weiter westlich durch dichtes Mallee- und Mulga-Gestrüpp vorgedrungen war, entschlofs er sich, die Richtung zu ändern und sich südwärts nach der Küste zu wenden.

Der Landstrich, den Stuart auf dieser südwestlichen Route durchzogen hat, gehört in praktischer Beziehung ohne Frage zu seinen werthvollsten Entdeckungen. Nirgends hat er so guten Boden, so reichlichen Graswuchs gefunden, und selbst an Holz fehlt es hier nicht. Dazu kommt, dafs dieser Landstrich der Küste näher liegt, als alle andern, die bisher beschrieben sind. Aber in der Colonie knüpft man an dieses Gebiet noch ganz andere Erwartungen von gröfserer Tragweite. Man erzählt sich in Adelaide, dafs Forster von seiner Reise ein Stückchen Gold mitgebracht und dafs Stuart bei der südaustralischen Regierung seinen Antrag auf Bewilligung der Prämie, die dem Entdecker eines Goldlagers innerhalb der Grenzen Süd-Australiens ausgesetzt ist, bereits eingereicht hat. Sind diese Versicherungen begründet, so kann es sich hier kaum um ein anderes Terrain handeln, als um die Quarzkette, die Stuart am 5. August überschritten hat.

8) Reise nach Süden, vom Mount Finke (30° 54' S. Br., 133° 24' O. L.) nach der Küste bei Beelemah.

Auf dem Wege nach der Küste brachte Stuart über neun Tage zu, obgleich er im Ganzen nur 95 Miles lang ist; denn die Pferde waren dermassen erschöpft und das Land, das man durchziehen musste,

1) So giebt Stuart in dem Briefe an Freeling die Lage des äussersten Punktes bei diesem Abschnitt seiner Reise an. Von Mount Finke zog er zwar noch 10 Miles westlich, aber ein Versuch, die folgende Route zu construiren, führt zu der Vermuthung, dafs jene Strecke schon zu ihr gerechnet ist und die im Text mitgetheilte Ortsbestimmung sich auf Mount Finke als einen der bemerkenswerthesten Punkte der Reise bezieht.

bestand grofsentheils aus so tiefem Sandboden, dass man den Thieren nur ganz kurze Tagemärsche zumuthen konnte. Der ganze Landstrich ist so einförmig, dafs es überflüssig ist, die Reise im Einzelnen zu verfolgen. Er besteht fast überall aus den sterilsten Sandhügeln, die meist von O. nach W. streichen, und oft mit Spinifex und fast undurchdringlichem Scrub bedeckt sind; an manchen Stellen fand man nicht einen Grashalm für die Pferde, und selbst die Salzgebüsche, die sonst eine Aushilfe gewährten, verschwanden zuweilen ganz. Fünfzehn Miles südlich von dem Ausgangspunkte dieser Tour fand man in einer Senkung zwischen den Sanddünen etwas Gras und reichliches Salzgebüsch, aber unmittelbar darauf wurde das Land noch abscheulicher, die Sandhügel höher und steiler, und Spinifex so dicht und hoch, dafs man die Pferde kaum durchbringen konnte. Durch den Mangel an Lebensmitteln schon ganz erschöpft, und auf Pferden, die in jedem Moment erliegen zu müssen schienen, zogen die beiden Reisenden vier Tage lang (vom 10. bis 13. August) durch eine der trostlosesten Sand- und Scrubwüsten, die Süd- Australien aufzuweisen hat; schliesslich wurde auch der Wassermangel in hohem Mafse bedrohlich. Am 14ten kam man endlich aus den Sandhügeln heraus in ein mit dichtem Mallee - Gebüsch bedecktes Gebiet: hier fand man wenigstens Salzgebüsch und hin und wieder etwas Gras, aber der Wassermangel blieb derselbe, und nöthigte Stuart am 16ten, in südwestlicher Richtung Millers Water aufsuchen, das er auch nach manchen Kreuz- und Querzügen auffand. Er gedachte hier den Pferden eine zweitägige Erholung zu gönnen; aber das Wasser war so sparsam vorhanden, dafs es von den Pferden sofort ausgetrunken wurde und dafs man es ihnen am folgenden Morgen mit einem Quartgefäfs zumessen musste. Die Umgegend besteht hier aus hohem Mallee - Scrub, der ziemlich häufig von Grasgürteln durchschnitten wird. Auch der Weg von hier nach dem nur 6 Miles in südöstlicher Richtung entfernten Beelemah führte anfänglich über recht gute Grasebenen, die sich zwischen mehr oder minder breiten Gürteln von hohem Mallee weit hinziehen und durch Oeffnungen in dem Scrub mit einander in Verbindung stehen; aber auf den letzten 3 Miles ging es wieder durch eine zusammenhängende Region von dichtem niedrigem Mallee.

In völliger Erschöpfung langte man am 17. August in Beelemah Gaip an der Küste an. Seit länger als einem Monat hatte die wöchentliche Ration für jeden der beiden Reisenden aus 2 Pfund Mehl und sehr wenig Fleisch bestanden. „Vor einigen Tagen hatten wir ein paar Kängeru-Mäuse bekommen, waren sehr erfreut darüber und bemühten uns eifrig, mehr zu fangen; aber wir kamen bald aus dem Landstrich hinaus, in welchem diese Thiere sich fanden. Seit fünf

Wochen hatten wir täglich nur eine Mahlzeit gehalten, und zwar eine sehr kärgliche; da ist es nicht zu verwundern, dafs unsere Kraft erschöpft und dafs wir keiner Anstrengung mehr fähig waren. Jetzt bleiben uns nur noch zwei Mahlzeiten übrig; damit müssen wir bis zur Streaky-Bay auskommen, noch 100 Miles weit." Oft hatte man während der Reise die Spitzen einer Pflanze gegessen, die bei den Colonisten den unappetitlichen Namen pigsface führt und die in den australischen Sandwüsten den dürstenden Pferden eine Linderung gewährt; für hungrige Leute", sagt Stuart, sind sie recht schmackhaft und können, in süssem Wasser gekocht, für ein recht gutes Gemüse gelten. Gestern kochten wir junge Saudisteln, von denen wir noch mehr hätten haben können." Am Strande griff man zu Schalthieren, konnte aber nicht genug finden, um den hungrigen Magen zu beschwichtigen.

9) Rückkehr von Beelemah Gaip über Land zum Mount Arden.

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Unsere Reisenden hielten in Beelemah Gaip einen Rasttag, und brachen am 19. August auf, um längs der Küste auf dem von Mr. Eyre eingeschlagenen Wege Gibson's Ansiedelung zu erreichen, den ersten Punkt, wo sie Lebensmittel zu finden hoffen durften. In angestrengten Tagemärschen man legte in vier Tagen trotz des oft sehr beschwerlichen Weges 127 Miles zurück durchflog man den traurigen Küstenstrich, auf welchem das dichte Mallee - Gestrüpp nur selten durch kleine Grasebenen unterbrochen wird. Am 22. August Morgens schofs Stuart eine Krähe zum Frühstück, „eine willkommene Speise, wenn man drei Tage Nichts gegessen hat", und erreichte Abends Mr. Gibson's Station, wo er auf das Herzlichste empfangen wurde. „Man kann sich denken", setzt das Tagebuch vergnügt hinzu, „dass wir dem trefflichen Abendessen tapfer zusprachen.“ Aber unter dem 24. August vom 23sten wird Nichts bemerkt folgt die Lamentation: Wir sind ganz niedergebrochen; der plötzliche Wechsel von einem Zustande, der von dem Verhungern nicht weit entfernt war, zu einem guten und reichlichen Leben war zu stark für unsere angegriffene Constitution; wir sind beide recht krank, besonders Forster." Erst am 1. September glaubten beide Reisende so weit zu Kräften gekommen zu sein, dafs sie sich auf die Weiterreise machen konnten. Sie begaben sich nach einem 25 Miles entfernten Vorwerk Mr. Gibson's, fühlten sich hier aber wieder so unwohl, dafs sie noch einen Rasttag zu halten beschlossen.

"

Die Weiterreise ging über Parla, südlich an Mount Sturt vorbei, über den südlichen Theil der Freeling-Kette, in der Richtung auf Separation Camp, das man indefs verfehlte, dann ostsüdöstlich nach Co

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. VI.

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