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vorzudringen, zurückzuhalten. Einer der letzteren stiefs in der That auf einem Spaziergange, also offenbar nicht weit von der Küste, auf drei dieser Rothhäute; es waren hoch und schön gewachsene Männer, kupferfarbig, mit hervorstechenden Backenknochen, grobem schwarzem Haar, das ihnen bis auf die Schultern reichte; sie trugen einen leichten baumwollenen Mantel und grofse Ohrringe und waren mit Bogen bewaffnet. Die Amerikaner beabsichtigten, nachdem sie die Südküste der Insel umfahren hatten, bei den eigentlichen Wohnsitzen dieser Wilden zu landen; allein es war auch auf der zweiten Fahrt längst der Ostküste nicht möglich, irgend einen Hafen zu entdecken, und der Versuch, in Booten an's Land zu kommen, scheiterte an der gefährlichen Brandung und an dem Umstande, dafs die Gewehre, die man doch einem solchen Volke gegenüber vielleicht hätte brauchen müssen, nafs geworden waren. Vom Schiffe aus sah man die Wilden sich schaarenweise am Ufer versammeln, Männer und Weiber, die ersteren nur mit einem um den Kopf gewundenen Tuche, die letzteren mit einem dünnen, vom Halse bis zu den Knien reichenden Gewande bekleidet. Von den Männern waren die meisten mit Bogen und Pfeilen, einige aber auch mit Schiefsgewehren bewaffnet. Ihre Wohnungen verriethen, so weit man sie vom Schiffe aus beobachten konnte, mehr Cultnr, als man erwartet hatte. Sie bestanden aus kleinen, gar nicht übel aussehenden steinernen Häusern und waren von gut gehaltenen Feldern und Fruchtgärten umgeben. Die an Bord befindlichen Chinesen versicherten, dass ihre geraubten Landsleute von den Wilden gezwungen würden, solche Häuser zu bauen und das Feld zu beackern, blieben aber nichtsdestoweniger bei der Behauptung, dass die Gefangenen, die nicht zur Sklavenarbeit verwerthet werden könnten, von der Barbaren geschlachtet und verspeist würden.

„Alles,“ sagt Habersham, „was wir in Bezug auf Formosa erfahren konnten, läfst sich in wenigen Worten zusammenfassen. Die Insel ist 205 Miles lang, und durchschnittlich 60 Miles breit. Ihre Längenaxe erstreckt sich von N. bei O. nach S. bei W. Längs der ganzen Ostküste zieht ein Gebirge hin. Zwei verschiedene Menschenracen bewohnen die Insel, Chinesen und Rothe; die ersteren besitzen die Nord- und Westseite, die letzteren den Osten und Süden. Sie leben mit einander in fortwährender Feindseligkeit. Das Gebiet der Chinesen besteht aus Ebenen oder Hügellandschaften, das der Wilden aus einem rauhen Gebirgslande. Häfen finden sich auf der Nord- und Westküste, nicht aber auf der Ostküste."

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Documente zur Geschichte der Entdeckung Neu-Mexico's.

Die Smithsonian Institution beabsichtigt auf Antrag mehrerer ihrer Mitglieder die Publication einer Anzahl handschriftlicher Documente über die Entdeckung Neu-Mexico's, welche früher zum Theil dem Staats-Archive in Mexico angehörten und nach der Eroberung dieser Stadt durch die Truppen der nordamerikanischen Freistaaten nach Washington gebracht wurden. Der erste Schritt zur Entdeckung Neu-Mexico's geschah durch den Mönch Marco de Nicia im Jahre 1539. Derselbe brach von Pitatlan, der damals letzten spanischen Niederlassung am californischen Meerbusen (24° N. Br.), auf und drang in nördlicher Richtung über

Vacupa bis zum 26. Breitengrade vor, wo er durch die dort lebenden Indianerstämme die ersten Nachrichten über die volkreiche Provinz Cibola mit ihren sieben, aus Stein und Mörtel erbauten festen Städten, sowie über den Reichthum dieses Landes an Gold, Türkisen und Smaragden einzog. Der schlechte Empfang jedoch, welcher den als Kundschafter ausgesandten Indianern in Cibola zu Theil wurde, vielleicht auch die unzulängliche Ausrüstung der Expedition nöthigte Nicia zur Umkehr. Ein oder zwei Jahre später drang eine neue, wohl ausgerüstete Schaar, durch die günstigen Nachrichten über das neue Goldland bewogen, unter Vasques de Coronado auf demselben Wege nordwärts vor und erreichte auf ihrem Zuge durch die heutigen Provinzen Cinaloa und Sonora glücklich die berühmten Städte von Cibola. Freilich sind die uns aufbewahrten Berichte Coronado's und Jarramillo's, eines seiner Offiziere; von nur geringem Werthe; bei Weitem bedeutender ist der Bericht Castañeda's, eines anderen Gefährten Coronado's, welcher unlängst in einer mangelhaften französischen Uebersetzung erschienen ist. Die Copien dieser spanischen Berichte befinden sich gegenwärtig im Besitz des Herrn H. Lenox zu Washington. Gleichzeitig mit dieser Landexpedition Coronado's wurde eine Schiffsexpedition unter Fernando de Alarcon zur Unterstützung jener nach dem Meerbusen von Californien ausgesandt, welche an der Mündung des Rio Gila landete und in kleineren Booten den Lauf des Rio Colorado aufwärts verfolgte. Eine Vereinigung beider Expeditionen fand freilich nicht statt, doch wurde durch die letztere die bis dahin verbreitete Ansicht, dafs UnterCalifornien eine Insel sei, widerlegt. Die Berichte über diese Reise, welche ursprünglich italienisch geschrieben, später bei Hackluyt in englischer Uebersetzung publicirt wurden, sind niemals im Original gedruckt und befinden sich gegenwärtig im Besitz des durch seine mit Herrn Emory gemachten Entdeckungen in Neu-Mexico bekannten Herrn Bartlett. Die von Domingo del Castillo mit grofser Genauigkeit entworfene Karte über die Seeküste, sowie über die Gegenden, welche Alarcon auf seinem Zuge berührte, befindet sich in einer Copie ebenfalls in Washington. Die nächste Expedition zur Untersuchung Neu-Mexico's fand erst im Jahre 1583 unter Antonio de Espejo statt. Von San Bartolomeo oder Chihuahua aus zog sie in nördlicher Richtung längs des Conchas - Flusses, einem südlichen Nebenflusse des Rio Grande, und erreichte auf diesem Wege Neu-Mexico. Wie schon oben erwähnt, sollen die betreffenden handschriftlichen Berichte in den Memoiren der Smithsonian Institution veröffentlicht werden. Diesen Publicationen soll sich dann in zweiter Reihe der Abdruck von neun handschriftlichen Berichten über Neu-Mexico aus dem Ende des 17. und aus dem 18. Jahrhundert anschliefsen, nämlich:

1) Bericht über die Provincias Internas von Neu-Spanien, vom Lieut. José Cortes, geschrieben im Jahre 1799.

2) Tagebuch und Reiseroute durch die kürzlich entdeckten Gegenden nach NNW. von Neu-Mexico, von den Patres Silvestre Velez de Escalante und Francisco Atanacio Dominguez im Jahre 1776. Beide Manuscripte befinden sich im Besitz des Herrn Peter Force.

3) Bericht des Lieut. Christobal Martin Bernal und des Pater Eusebio Fr. Kino und Anderer aus dem Jahre 1697, über den Staat Pimeria.

4) Brief des Pater Kino in Bezug auf eine mit dem Capit. Carrasco im Jahre

1698 von Pimeria nach NW. nach dem Golf von Californien und zurück unternommene Reise.

5) Brief des Pater Kino vom 16. September 1698 in Bezug auf die Lage von

Pimeria.

6) Brief des Pater Silvestre Velez de Escalante vom 24. April 1778, enthaltend eine Geschichte von Neu-Mexico. Die Copien der unter Nr. 3

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bis 6 bezeichneten Handschriften, welche sich in dem Königl. Archive von Mexico befinden, sind im Besitz des Herrn Buckingham Smith.

7) und 8) Reise des Mönches Francisco Garces nach dem Rio Colorado und des Paters Pedro Font nach San Francisco, beide vom Jahre 1775.

9) Tagebuch des Fähnrichs Juan Mateo Monge über eine mit dem Pater Kino im Jahre 1697 nach Norden unternommene Reise.

Die letzteren neun Berichte würden circa 323 Folio-Druckseiten der Smithsonian Publications einnehmen.

Schliesslich machen wir auf eine eben erschienene Broschüre aufmerksam : H. M. Brackenridge, Early Discoveries by Spaniards in New Mexico: containing an Account of the Castles of Cibola, and the Present Appearance of their Ruins. Pittsburgh 1857. 48 S. gr. 8., welche mit Zugrundelegung der älteren oben erwähnten Berichte über Neu-Mexico den Ansichten Emory's und Bartlett's gegenüber sich über die Abstammung der alten Bewohner Neu-Mexico's und über die von ihnen hinterlassenen baulichen Monumente verbreitet.

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Die Fortschritte des Unterrichtswesens in Chile.

Unter den südamerikanischen Ländern spanischer Zunge ist Chile das einzige, in welchem die Regierung ebensowol für die Hebung des materiellen Wohlstandes, wie für die Volksbildung in umfassender Weise zu wirken sucht. Während im Norden und Osten dieses Staates die in der Zeit der spanischen Herrschaft begründeten Bildungsinstitute untergegangen oder in schnellem Verfall begriffen sind, schafft man in Chile mit Ernst neue solide Grundlagen für das Wohl der kommenden Generationen. Und diese Thätigkeit verdient, ganz abgesehen von den Schwierigkeiten, welche das widerstrebende Material eines lange vernachläfsigten Volkscharakters ihr in den Weg legt, besonders deshalb volle Anerkennung, weil die republikanische Regierung ihre geringen Mittel sorgsam zu Rathe halten mufs und die Zersplitterung der spärlichen Bevölkerung über ein ausgedehntes Staatsgebiet einer Wirksamkeit für den Volksunterricht sehr hinderlich ist. Aus einigen, dem vorjährigen National-Congrefs vorgelegten Actenstücken entnehmen wir, dafs die Regierung auch in dem letzten Verwaltungsjahre (Juni 1855 bis Juni 1856) nicht müde geworden ist, auf diesem Gebiete eine förderliche Thätigkeit zu entwickeln.

Es sind in diesem Jahre nicht weniger als 47 Elementarschulen (25 für Knaben, 22 für Mädchen) neu eingerichtet, 23 besser dotirt, 25 mit den erforderlichen Fonds zur Erweiterung ihrer Baulichkeiten, und 13 in Anbetracht ihrer grofsen Schülerzahl mit Hilfslehrern versehen worden. Um eine umfassende Organisation und schnellere Hebung des Volksschulwesens vorzubereiten, beab

sichtigt die Regierung, solche Schulvisitationen, wie sie in einigen Provinzen stattgefunden haben, regelmäfsig im ganzen Lande wiederkehren zu lassen, und zu diesem Behufe für jede Provinz einen Visitator anzustellen, der auch zu geeigneter Zeit die Schulmänner der Provinz zu Conferenzen versammeln und durch die Leitung gemeinsamer Berathungen und Uebungen auf möglichste Vervollkommnung der Unterrichtsmethode hinwirken soll. Die Regierung verlangt dazu vom Congress die Bewilligung der erforderlichen Geldmittel. Das Lehrerseminar hatte in dem abgelaufenen Jahre 31 Zöglinge entlassen, die sofort eine Anstellung fanden; das vor Kurzem eingerichtete Lehrerinnen-Seminar hatte seinen ersten Cursus noch nicht beendet.

Um nun dem Volke auch nach der Schulzeit Gelegenheit zur Fortbildung zu geben, hat das Gouvernement den weitaussehenden Plan, in allen Departements - Hauptstädten Volksbibliotheken anzulegen; der Minister der Justiz und des Volksunterrichts zeigt an, dafs dieser Plan in 23 Städten bereits zur Ausführung gekommen ist; unter den letztern befinden sich auch Valdivia und Osorno, Städte, die als Centralpunkte deutscher Auswanderung für uns ein besonderes Interesse haben. Die Idee scheint an mehreren Orten lebhaften Anklang gefunden zu haben, da sich sowol städtische Behörden wie Privatpersonen bereit zeigten, zu diesem Zwecke Geldbeiträge zu liefern; die Bewohner von Concepcion z. B. haben für ihre Bibliothek 450 Piaster beigesteuert. Die Regierung glaubt, in kurzer Frist den Plan in allen Departementsstädten durchführen zu können, und bringt einen Gesetzentwurf ein, hierzu wie für sonstige Schulzwecke die sogenannten mandas forzosas zu verwenden, eine Abgabe, deren Ertrag früher dem National-Institut zuflofs, später aber, als dieses Collegium aus Staatsmitteln hinlänglich dotirt war, in den einzelnen Provinzen zu Gunsten der Lyceen, hin und wieder auch schon für die Elementarschulen verwendet wurde. Die mandas forzosas bestehen in einer Abgabe von 6 Piastern für jede testamentarische Verfügung über mehr als 1000 Piaster zu Gunsten natürlicher Erben, von 12 Piastern von jedem Intestat - Erben, und von 50 Piastern für andere testamentarische Vermächtnisse. Da diese Besteuerung weder auf die Gröfse des hinterlassenen Vermögens noch auf die Verwandtschaft des Erben mit dem Erblasser Rücksicht nahm, schlägt die Regierung vor, die stabile Abgabe in einen Procentsatz nach dem Vermögen umzuwandeln und den Procentsatz nach dem Verwandtschaftsgrade des Erben abzustufen. Die Steuer würde dadurch nach den Grundsätzen der Billigkeit veranlagt werden und einen höhern Ertrag versprechen.

Als einen empfindlichen Uebelstand bezeichnet die Regierung den Mangel der spanischen Literatur an geeigneten Volksschriften. Sie ist dadurch genöthigt worden, zu Uebersetzungen ihre Zuflucht zu nehmen.

Was den höhern Unterricht betrifft, so ist die Landesuniversität im abgelaufenen Jahre durch einen Lehrstuhl für Staatswissenschaften erweitert worden. Die Publicationen der Docenten in den Annales de la Universidad de Chile haben hauptsächlich die Förderung der Landeskunde zum Zweck und gewinnen dadurch auch für uns ein besonderes Interesse '). Aufser der Universität besitzt

') In dem letzten Bande der Annales (1854) befinden sich unter andern folgende Abhandlungen: Manuel Cortez, Influjo del temperamento de la Serena sobre

Santiago ein astronomisches Observatorium, welches bekanntlich der astronomischen Expedition der Nordamerikaner nach Chile (unter Gillifs) seine Entstehung verdankt. Es hat vorläufig noch mit mehrern Mängeln der Einrichtung zu kämpfen: manche Apparate können in den vorhandenen Räumlichkeiten nicht zweckmässig aufgestellt werden, und die bis jetzt benutzten Gebäude sind so mangelhaft, dafs sie den Instrumenten keinen hinlänglichen Schutz gewähren. Aber der schlimmste Uebelstand liegt wie sich allmählich herausgestellt hat — darin, dafs der Hügel, auf dem das Observatorium steht, sich in einer oscillatorischen Bewegung befindet, die durch die Dehnbarkeit des Gesteins hervorgerufen wird und namentlich im Februar so beträchtlich ist, dafs sie bei den Beobachtungen in Rechnung gezogen werden mufs '); die Regierung verlangt deshalb 8000 Piaster zum Bau eines neuen Observatoriums. Inzwischen ist das Institut sehr thätig gewesen; es sind zahlreiche und regelmässige Beobachtungen (darunter 2140 Meridian-Beobachtungen) angestellt worden, die schon durch die Lage der Sternwarte auf der andern Hemisphäre einen besonderen Werth erhalten und deren Resultate zum Theil in den Altonaer Astronomischen Nachrichten" publicirt sind; auch neue Instrumente sind angeschafft und die Bibliothek erweitert oder eigentlich erst begründet worden.

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Auch das National-Museum, unter Leitung eines Deutschen, des Dr. R. A. Philippi, hat sich einer aufserordentlichen Beihilfe von Seiten der Regierung erfreut und seine Sammlungen durch die Ergebnisse der Reisen Philippi's nach Valdivia und des Subdirectors Germain nach den Cordilleren von Chillan und Linares erheblich erweitert. Von einheimischen Naturalien sind bereits zahlreiche Duplicate vorhanden, welche das Directorium in den Stand setzten, einen Austausch mit andern Museen vorzunehmen oder vorzuschlagen. Eine Tauschsendung aus Kassel, bestehend aus den Häuten von 11 Quadrupeden, aus 129 Vögeln, über 1000 Insecten und 900 Species eingelegter Pflanzen, ist bereits wohl erhalten eingetroffen; eine andere von Hamburg wurde erwartet; auch mit

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las enfermedades mas comunes en esta ciudad. Ign. Domeyko, Apuntes mineralojicos sacados del último viaje al norte de Chile. Brunner, Sobre la epidemia de 1851 en la Serena. L. Troncoso, Observaciones meteorolojicas correspondientes al año de 1858 y a los cuatro primeros meses de 1854, hechas en la Serena. R. Philippi, Memoria sobre el hierro meteórico del Desierto de Atacama. Lista de las observaciones meteorolojicas hechas en Valdivia desde Setiembre de 1852 hasta fines de Marzo de 1854. Ign. Domeyko, Exámen y análysis de las sales que se hallan esparcidas en la superficie del suelo en el Desierto de Atacama. C. Schythe, Observaciones meteorolójicas hechas en Punta Arenas (Estrecho de Magallanes) desde el 1o de Setiembre de 1854. Bollaert, Observaciones sobre las minas de carbon de Chile. Traducido del Ingles.

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1) Der Director des Observatoriums, Carlos Moesta, erklärt in seinem Bericht, eine sorgsame Prüfung und Vergleichung der Resultate der Beobachtungen habe ihn überzeugt, que toda la parte del cerro en que está montado el Circulo - Meridiano tiene ademas un movimiento oscilatorio producido por la dilatacion de la roca de que se compone el cerro. Esto movimiento produce el fatal efecto de que la linea visual del anteojo no conserva una misma direccion con respecto al Meridiano, sino que está oscilando continuamente à uno i otro lado de este, i la variacion, que llega á su máximo en el mes de febrero, es tan grande que es indispensable tomarla en cuenta para poder hacer uso de las observaciones.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. III.

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