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bei relativ feuchter Luft (81 Procent) tiefer ziehende Wolkenmassen, welche zuerst den Löwenhügel einhüllen, dann die Signalstation und zuletzt die Tafelbay umfangen, während hingegen die bekannte Wolke am Tafelberge einem ganz anderen Prozesse ihre Entstehung verdankt. Diese Erscheinung zeigt sich nämlich in den Sommermonaten. Der Tafelberg erhebt sich wie ein ungeheurer Wall von fast einer deutschen Meile Länge zu 3600 Fufs Höhe. Die relativ trocknere Luft (68 Procent) der Sommermonate kann für sich keinen Niederschlag veranlassen, muss aber ihren Condensationspunkt erreichen, wenn sie in diese Höhe versetzt wird, die Temperaturabnahme zu 1° F. für 300 Fufs angenommen. Dieses Hinaufdringen der unteren Luft erfolgt nun durch die im Sommer herrschenden oft heftigen Südwinde und daher fehlt die dazu nöthige Bedingung im Winter. Der obere Theil dieser majestätischen weifsen Decke ist nach Maclear glatt wie eine wohlgeordnete Perücke, während das nördliche Ende über den Abhang wie eine Draperie herabhängt, bei heftigem Südwinde aber wie ein Wasserfall tausend Fufs tief herunterstürzt, wo się, eine wärmere Luftschicht findend, sich auflöst und verschwindet.

Die allgemeinen Feuchtigkeitsverhältnisse sind in der folgenden Tafel enthalten, deren erste Spalte die relative Feuchtigkeit in Procenten bezeichnet, die zweite die tägliche Veränderung in Procenten, die dritte die Bedeckung des Himmels ausgedrückt in Procenten des sichtbaren Gewölbes, die letzte die mittlere Anzahl der Gewitter.

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Grade wie im südlichen Europa das Herbstmaximum der Regen überwiegt über das Frühlingsmaximum, und auch die Gewitter im Herbst häufiger sind als im Frühjahr, fällt auch am Cap das Maximum beider Erscheinungen vor den Eintritt der niedrigsten Temperatur.

Das Observatorium am Cap ist in 33° 56' S. Br., 18° 29' O. L. von Greenwich. Nehmen wir zur Vergleichung der Süd- und Nordküste von Afrika Oran unter 35° 44' N. Br., 0° 41' W. L. von Greenwich und Tunis unter 36° 48' N. Br., 10° 11' O. L., so erhalten wir für die Jahreszeiten, die Bezeichnungen nach der nördlichen Erdhälfte genommen:

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Bildet man nun die Summe der Stationen der südlichen und nördlichen Erdhälfte, so erhält man:

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Die Beobachtungen am Cap bestätigen also auf eine sehr in die Augen fallende Weise das im Jahre 1845 von mir gefundene Ergebnifs, dafs nicht, wie man früher glaubte, die Gesammtsumme der freien, auf der ganzen Oberfläche der Erde vertheilten Wärme innerhalb der jährlichen Periode dieselbe ist, sondern dafs die Gesammttemperatur der Erde selbst eine jährliche periodische Aenderung erleidet, die ihr Maximum zur Zeit der nördlichen Abweichung der Sonne, ihr Minimum bei südlicher Abweichung erreicht, wovon die Ursache sich aus folgender Beobachtung ergiebt.

Bekanntlich hat schon Lambert gezeigt, dafs die südliche Erdhälfte vom 21. September bis 21. März, wo die Sonne über derselben verweilt, in dem hier kürzeren Zeitraume von der dann näheren Sonne genau dieselbe Wärmemenge empfängt als die nördliche Erdhälfte in dem längeren Zeitraume vom 21. März bis 21. September von der dann weiter entfernten Sonne, deren Abweichung dann eine nördliche ist. Daraus geht also hervor, dafs die auf beide Erdhälften fallende Sonnenwärme dieselbe ist. Diese Wärme wird aber verwendet zur Temraturerhöhung der Substanzen, welche ihren Aggregatzustand nicht verändern, und sie wird im Schmelzungsprozefs des Eises und im Verdampfungsprozefs des Wassers gebunden. Wäre das Verhältnifs des Festen zum Flüssigen auf beiden Erdhälften dasselbe, so würde bei nördlicher Abweichung der Sonne ein eben so grofser Antheil der auffallenden Wärmemenge gebunden werden, als bei südlicher. Nun ist aber jenes Verhältnifs so verschieden, dafs England in die Mitte der Erdansicht fällt, bei welcher man das meiste Land übersieht, Neu-Seeland in die der gröfsten Wasseransicht. Nähert sich also die Sonne vom südlichen Wendekreise dem nördlichen, so vermindert sich fortwährend die flüssige Grundfläche der Atmosphäre während die feste zunimmt, d. h. es steigt fortwährend die freie Wärme, weil ein immer geringerer Antheil der auffallenden Sonnenwärme im Schmelzungs- und Verdampfungsprozefs gebunden wird, und daraus folgt also, dafs die nördliche Erdhälfte mit der südlichen verglichen ein continentaleres Klima hat als die südliche, deren Wärmevertheilung überwiegend die des SeeZeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. III.

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klima's ist. Der heifse Sommer der nördlichen Erdhälfte plus dem gleichzeitigen milden Winter der südlichen giebt für die ganze Erde also eine gröfsere Summe, als der kalte Winter der nördlichen plus dem gleichzeitigen kühlen Sommer der südlichen.

In der folgenden Tafel enthält die erste Spalte den Gesammtdruck der Atmosphäre, die zweite die aus den Beobachtungen des Hygrometers abgeleitete Spannkraft der Wasserdämpfe, die dritte den Unterschied beider, d. h. den Antheil, welchen die permanent gasförmigen Bestandtheile der Atmosphäre am Gesammtdruck haben, ausgedrückt in pariser Linien.

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Man sieht, dafs der Gesammtdruck von den kälteren nach den wärmeren Monaten hin regelmäfsig abnimmt, indem die mit zunehmender Wärme gesteigerte Verdunstung nicht das zu ersetzen vermag, was die trockene Luft durch Auflockerung verliert.

Vergleichen wir auch hier die Südküste des Continents mit der Nordküste, so erhalten wir für drei Stationen Algiers folgende Abweichungen der Monatsmittel vom Jahresmittel in Pariser Linien ausgedrückt.

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also eine unverkennbare, wenn auch weniger regelmäfsig sich darstellende analoge

Verminderung vom Winter nach dem Sommer hin.

Im Jahresmittel des Cap spricht sich aufserdem die an der äufseren Grenze des Nordostpassats von Leopold von Buch zuerst nachgewiesene erhebliche Gröfse des atmosphärischen Druckes vom Meeresspiegel aus, so dafs auch hier die Analogie zwischen beiden Hemisphären deutlich hervortritt.

Geht man an der Westküste von Afrika nach Süden, so zeigt sich an allen Punkten, von denen wir barometrische Messungen besitzen, die im Gebiet der indischen Monsoons und nördlich in ganz Asien am mächtigsten auftretende Auflockerung der Luft bei höchstem Sonnenstande deutlich, während sie weder auf den Azoren noch auf den Canaren hervortritt; auch ist sie in St. Helena unverhältnifsmäfsig geringer als in Mauritius und Isle de Bourbon. Während wir also im Norden und Süden Afrika's einander in den respectiven Jahreszeiten entsprechende Erscheinungen finden, tritt die dem Gebiet der Monsoons zugewendete Ostseite des Continents im nördlichen Theile desselben in entschiedenen Gegensatz zu der dem Gebiete des Passats zugehörigen Westküste desselben, während das, was in Nordafrika zum Gegensatz ausartet, in Südafrika nur quantitativ sich unterscheidet. Es wäre daher von der gröfsten Wichtigkeit, von einer Station des inneren Afrika eine ein Jahr hindurch fortgesetzte Reihe von Barometerbeobachtungen zu besitzen, um darüber Aufschlufs zu erhalten, wie weit von Osten her die Auflockerung sich in das Innere des Continents erstreckt. Es ist eine sehr verbreitete, aber durchaus irrige Vorstellung, dafs das Barometer nur ein Instrument sei, welches dem Reisenden zu Höhenbestimmungen dienen könne. Für die Physik der Erde ist eine im Meeresniveau oder in einer weiten Ebene längere Zeit fortgesetzte Reihe von Barometerbeobachtungen von viel gröfserer Bedeutung als die Kenntnifs einer localen Erhebung, die ja durch jene Beobachtungen ebenfalls erreicht wird.

Bemerkungen über die Sternwarte von Santiago, die geographische Länge und Breite dieses Ortes, sowie die Länge von Valparaiso, Callao und Lima.

In der Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, Neue Folge Bd. III., Seite 161 geschieht der Sternwarte von Santiago Erwähnung und es bemerkt der Berichterstatter namentlich, dafs die an jenem Orte angestellten Beobachtungen durch die Lage der Sternwarte auf der andern Halbkugel einen besonderen Werth erhalten.

Dem letzteren Ausspruche stimme ich um so eher bei, als ich gerade Gelegenheit gehabt habe, für astronomische Untersuchungen von dort angestellten Beobachtungen Gebrauch zu machen, vorüber ich mir einige kurze Bemerkungen zu machen erlaube.

Auf der südlichen Halbkugel befinden sich überhaupt gar wenige Sternwarten; die Bestimmung der Lage solcher Gestirne, welche eine beträchtliche südliche Abweichung haben, daher auf der nördlichen Halbkugel nur nahe am Horizont und wegen der bedeutenden und unsicheren Strahlenbrechung nicht sehr genau beobachtet werden können, werden auf jener Erdhälfte wegen ihres dorti

gen hohen Standes sich scharf beobachten lassen. So hat Herr Mösta, der Director der dortigen Sternwarte, im Jahre 1856 den Planeten Metis, welcher damals eine beträchtliche südliche Abweichung hatte, mehrfältig genau beobachtet und seine Bestimmungen trugen wesentlich dazu bei, die auf der nördlichen Erdhälfte angestellten Beobachtungen dieses Planeten zu bestätigen.

Herr Mösta hat bereits im Jahre 1854 eine kleine Sehrift herausgegeben deren Titel ist: „Determinacion de la latitud geografica del circulo meridiano del observatorio nacional de Santiago;“ die darin bestimmte geographische Breite dieses Ortes werde ich unten anführen. Auf der letzten Seite dieser Schrift befinden sich aber noch die neu bestimmten Abweichungen von 22 Fixsternen, unter denen sich auch die zwei südlichen ɑ Scorpii und a Piscis austrini (Antares und Fomalhaut) befinden. Während ich die Abweichungen aller dieser Sterne zum Behuf einer astronomischen Untersuchung benutzt habe, waren die der zwei besonders erwähnten Sterne von hohem Werthe für mich, da ich sie auf anderem Wege nicht gleich genau hätte erhalten können.

Herr Mösta hat aber nicht nur die Breite, sondern auch die Länge seiner Sternwarte bestimmt, und zwar die letztere mittelst eines Verfahrens, welches ich bereits vor länger als 20 Jahren in der geographischen Gesellschaft besprochen habe, nämlich correspondirender Culminationen des Mondes und benachbarter Fixsterne. Das Resultat seiner Beobachtungen und Rechnungen, welches künftig wohl nur noch geringer Verbesserungen bedürfen wird, ist: westliche Länge Santiago's von Greenwich . . . und da nach einer vor einigen Monaten von mir überreichten kleinen Schrift Greenwich von Berlin westlich

4h 42' 32,"97

53' 34,"93

beträgt, so liegt mithin Santiago westlich von Berlin. 5h 36′ 7,"90 An derselben Stelle, wo Mösta obige Länge aufgeführt hat, nämlich in „Astronomische Nachrichten" No. 1107, werden noch folgende westliche Längen von Greenwich aufgeführt:

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Verwandelt man diese in Zeit angegebenen Längenunterschiede in Bogen und verbindet damit die zu 31° 3' 30,"0 bestimmte östliche Länge Berlins von Ferro; so erhält man folgende östliche Lången von Ferro:

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Diesen geographischen Längen füge ich noch, nach der erwähnten Schrift, die geographische südliche Breite von Santiago =33° 26' 25,"4 hinzu.

Wolfers.

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