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menstöfst, wird Marapa und Escaba" genannt. Auch mit Tucuman hat Catamarca Grenzstreitigkeiten; die ältere Grenze der zuletzt genannten Provinz erstreckte sich nach Justo Maeso nur bis zur Ortschaft Alijilan, folgte dann dem Abhange der Sierra und wurde durch eine Linie gebildet, die über den Gipfel Paquilingasta ging, bis sie den Flufs von Escaba erreichte," Localitäten, über die wir noch im Dunkeln sind. Die gegenwärtige Grenze, sagt derselbe Zeuge, erstreckt sich dagegen bis an den Flufs von Guacra der, wie wir sahen, auch in der Brochüre über Tucuman als südlichster Bach dieser Provinz angegeben wird und vermuthlich ein südlicher Zuflufs des Rio de Medinas ist und den Ort San Francisco, so dafs Tucuman einen District von circa 60 Leguas Länge und 25 Leguas Breite an Catamarca verloren habe.

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Im Norden grenzt Santa Maria, der Denkschrift zufolge, zunächst an den District von Colalao, und in seiner gröfseren Ausdehnung an das Territorium von Salta". Das unmittelbare Grenzgebiet zwischen beiden Provinzen war nach Justo Maeso längere Zeit ein Zankapfel zwischen Salta und Tucuman. Salta" so lautet sein Bericht „reclamirt von Tucuman einen wüsten Landstrich von 3 oder wenig mehr Leguas Breite (in ostwestlicher Richtung), der die Provinzen Catamarca und Salta trennt und dessen sich der Gouverneur von Tucuman, General D. Alejandro Heredia bemächtigte. Es möchte schwer sein, den wahren Zweck der Usurpation eines wüsten und anscheinend ganz unbrauchbaren Terrains zu begreifen. Aber in jenen Jahren führten die Provinzial-Regierungen einen geräuschlosen und nichtsdestoweniger für die Interessen der Bevölkerung höchst verderblichen Krieg mit einander, und zwar vermittelst unerschwinglicher Auflagen unter dem Namen von Durchgangszöllen (derechos de tránsito), die von Buenos Aires an, wo sie als Zollrechte (derechos de Aduana) auf den nach den inneren Provinzen bestimmten Waaren lasteten, bis Salta und Mendoza aus dem Gouvernement jeder Provinz, durch welche ein Handelsartikel gehen sollte, einen Räuber machten, der das erpresste, was er von dem Werth der Waaren sich anzueignen wünschte; wobei Fälle vorkamen, dafs Waaren schon auf der Hälfte des Weges an solchen erschöpfenden Abgaben mehr entrichtet hatten, als ihr Werth betrug. Um nun an diesen Erpressungen auch ihren Antheil zu erhalten, bemächtigte sich die Regierung von Tucuman des erwähnten Districts, und belastete den Handelsverkehr von Mendoza, San Juan, Catamarca und La Rioja, der nach Salta ging, mit einer Abgabe von 4 Silber-Realen für jede Maulthierlast; eine Mafsregel, die zur Folge hatte, dafs der Handel von Mendoza und San Juan ganz aufhörte und der von La Rioja und Catamarca sich sehr beträchtlich verminderte.

Doch müssen wir hinzufügen, dafs während der Verwaltung des Dr. Gonda die Regierung von Tucuman diese exorbitanten Abgaben aufhob und ein mässiges Wegegeld an deren Stelle treten liefs, welches bis 1853 bestand." Tucuman ist also im Besitz des strittigen Terrains geblieben.

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Auffallend sind die Angaben über die Westgrenze. Nach der Denkschrift stöfst nicht nur der nordwestliche Theil von Santa Maria, sondern auch das Departement Belen und das von Tinogasta im Westen an Bolivia, das letztere nur im Südwesten an Chile. Wenn wir nun auch annehmen, dass das Gebiet der Departements Belen und Tinogasta sich ziemlich weit nordwärts über die weidenreichen Plateau's am Ostabhange der Andes ausdehnt wie denn z. B. die Laguna Blanca noch zu Belen gehört '), so sieht man doch, dafs die Regierung von Catamarca über die Südgrenze Bolivia's eine Ansicht hat, welche den extremsten Ansprüchen des letzteren gemäfs ist. Während Philippi die Nordgrenze Chile's bis 23° 30' südl. Br. vorrückt so dafs Catamarca im Westen nirgends an Bolivia grenzen könnte und Andere sie wenigstens unter 25° angeben, läfst Gillifs sie zwar an der Küste unter 25° beginnen, im Innern aber südöstlich laufen, so dass sie die Cordillere unter 26° durchschneidet und am Ostabhange derselben noch bis 26° 10' südwärts reicht; auch Herrera setzt die Grenze unter 26°. Die Angaben der Denkschrift sind nur mit den beiden letzten Berichten vereinbar; denn selbst dann, wenn das ganze Bild Catamarca's nördlicher gerückt werden müfste, als wir es gethan haben: so weit wird man nie gehen können, dafs selbst das Departement Tinogasta nordwärts über 25 hinausreicht. Die Differenz der Angaben hinsichtlich der Grenze zwischen Chile und Bolivia beruht wohl nicht in der Unkenntnifs einiger Berichterstatter, sondern in der Unbestimmtheit der thatsächlichen Verhältnisse selbst, und die Regierung von Catamarca scheint in Uebereinstimmung mit Gillifs Angabe den Kamm der Cordillere nördlich von 26° 10' und die sich daran anschliefsenden Hochländer als bolivianisches Gebiet zu betrachten.

1) In Bezug auf die beigegebene Karte bemerke ich, dafs die Denkschrift für Laguna Blanca nur die eine Angabe liefert, sie liege 40 Leguas nordnordwestlich von Belen am Fußse der Cordillera von Antofagasta, und zwar an einem Seitenwege, der von der nach Bolivia führenden Strafse westwärts abführe. Diese letztere Bemerkung und der gebirgige Charakter der Landschaft bestimmten mich, die Laguna Blanca nicht noch weiter nordwärts zu rücken; aber die Annahme ist, da sie sich nur auf diese eine Notiz stützt, sehr unsicher. Ueber die Cordillera von Antofagasta giebt die Denkschrift nun vollends keine weitere Belehrung, die Richtung des Gebirges bleibt völlig ungewifs, und ich habe den Namen nur deshalb eingetragen, um ungefähr die Gegend zu bezeichnen, wo dieses Gebirge nach den Andeutungen der Denkschrift zu suchen ist.

Im Süden grenzt Catamarca an La Rioja; Grenzstreitigkeiten scheinen hier nicht stattzufinden.

Gebirge. Die Beschaffenheit der Provinz“, sagt die Denkschrift, ist eben so verschiedenartig, wie das Klima, je nach der Bodenerhebung der Departements, nach ihrer der Cordillera mehr oder minder nahe gerückten Lage, und nach dem Einflufs der innerhalb der Provinz liegenden Gebirge und Hügelrücken. Drei Gebirgssysteme, die von Norden nach Süden streichen, bilden eben so viele Hauptabschnitte in dem Gebiet der Provinz: die Zweige der Cordillera de los Andes im Westen, der Serro de Ambato mit dem Serro de Anconquija ') in der Mitte und der Serro de Ancaste im Osten der Provinz. Von Süden an erhebt sich der Boden so merklich gegen die nördlichen und westlichen Grenzdistricte, dafs diese im Vergleich mit den Thälern als Höhen betrachtet werden können“ 2).

Diese Darstellung wird durch verschiedene andere Angaben so vollkommen bestätigt und erläutert, dafs sie uns nöthigt, unsere Karten in durchgreifender Weise abzuändern.

Zunächst springt in die Augen, dafs der Serro de Ambato und der Serro de Ancaste nicht, wie Arrowsmith meint, Theile eines und desselben Gebirgszuges, sondern zwei verschiedene Meridiangebirge sind.

Der Serro de Ancaste ist der östlichste Gebirgszug der Provinz, und wird deshalb von dem Verfasser zuweilen auch schlechtweg der Serro del Oriente de Catamarca oder der Serro del Naciente genannt. Der Ort Ancaste liegt 14 Leguas östlich von Catamarca, und gleichwohl auf dem westlichen Abhange des nach ihm benannten Gebirges, während das Departement del Alto den nördlichen Theil desselben einnimmt. Der Serro de Ancaste ist also ein Meridiangebirge, über einen halben Grad ostwärts von Catamarca gelegen; im Süden erstreckt er sich in die Wüste hinein, durch welche die Wege von Catamarca nach Córdoba, San Luis und Rioja führen. Die Communication über das Gebirge ist sehr schwierig; an steilen Gehängen und

1) Nur an dieser Stelle schreibt die Denkschrift Aconquija, sonst stets Anconquija. Da auch Justo Maeso der letzteren Schreibart folgt, habe ich sie vorgezo

gen,

vielleicht mit Unrecht.

2) El aspecto de la Provincia es muy variado lo mismo que el clima en razon de la altura topográfica de los Departementos, su mas ó menos proximidad á la Cordillera, y por el infiujo de los montes y serranías interiores. Tres sistemas de serros que giran de N. á S. forman otras tantas sesiones (secciones?) principales en el territorio de la Provincia. Los ramales de la Cordillera de los Andes al Occidente, el Serro Ambato con el de Aconquija ocupan el centro, y el serro de Ancaste el E. de Catamarca. Desde el S. se va elevando el terreno tan sensiblemente hasta los términos N. y 0. de la provincia, que pueden considerarse como unos collados á sus valles.

an Abgründen vorbei führen vielfach sich schlängelnde Fufspfade, die selbst dem sicheren Maulthier beschwerlich sind und den Verkehr der Ortschaften beider Departements untereinander, wie mit der Hauptstadt, sehr erschweren. Dagegen besitzen die Niederlassungen in den Ebenen östlich von dem Gebirge eine Strafse für Fuhrwerk, die von der Travesia (Wüste) von Quilino über die Serrillos (im Nordosten?) oder an dem Brunnen von San Bernardo vorbei nach der Provinz Tucuman führt.

Der Serro Ambato '), ebenfalls ein Meridiangebirge, streicht durch die Mitte der Provinz, und zwar westlich von der Hauptstadt, nicht, wie Arrowsmith zeichnet, östlich. Denn die Stadt Catamarca, die ursprünglich im Thale von San Juan de la Riviera de Londres begründet war, wurde, als man diesen Punkt aufgeben musste, um den fortdauernden Einfällen der in der Cordillera de los Andes sich behauptenden Calchaquies - Indianer zu entgehen, zunächst im Valleviejo wieder aufgebaut, endlich aber in Folge der Ueberschwemmungen, denen dieses Thal durch einen von N. nach S. fliefsenden Bach ausgesetzt war, eine halbe Meile (20 Cuadras) westlich an einen höher gelegenen Punkt verlegt in der westlichen Hälfte des Thales, am Fußse der Serrilladas von Ambato". Dieses Meridiangebirge liegt also im Westen der Stadt, und es wird ausdrücklich bemerkt, dafs man von Catamarca nach den östlichen und westlichen Theilen der Provinz nur auf den Strafsen von Pomán und Andalgalá gelangen könne, weil der undurchdringliche Serro Ambato dazwischen liege 2). Wir haben bereits gesehen, dafs die Strafse nach Pomán zuerst 14 Leguas südwärts (also längs des östlichen Fufses der Sierra) führt, ehe sie eine Schlucht erreicht, welche das Gebirge durchsetzt und ein Ueberschreiten desselben ermöglicht; ebenso mufs die Strafse nach Andalgalá 22 Leguas die Richtung nach Norden innehalten, bis sie bei Singuil eine Stelle erreicht, wo das Gebirge ein Vordringen nach Westen verstattet.

Viel schwieriger ist es, das Gebirgssystem zu entwirren, zu dem der Serro de Anconquija gehört. Dafs dieses Gebirge nicht ein Querjoch ist, wie unsere Karten wollen, erhellt klar aus der oben mitgetheilten Hauptstelle, in welcher dasselbe in unzweideutiger Weise unter den von N. nach S. streichenden Gebirgszügen aufgeführt und als zu

') Er hat den Namen von einem unbedeutenden Orte Ambato ganz in der Nähe von Rodeo im Departement Piedra Blanca. Da die Denkschrift nicht angiebt, wie weit er von Rodeo entfernt ist, habe ich seinen Namen auf der Karte nicht eintragen können.

2) Belen dista 70 leguas de la Ciudad al 0. por dos rutos, á saber: por la del Fuerte por la de Pomán, y son tambien los únicos caminos y salidas de Catamarca á los Departementos de N. y P. por la intercesion del impenetrable serro de Ambato.

demselben, mitten durch die Provinz ziehenden Bergsystem gehörig bezeichnet wird, von dem der Serro de Ambato einen Theil bildet. Sind nun beide Sierren Theile einer und derselben Gebirgskette, so erhellt aus anderen Stellen der Denkschrift eben so deutlich, dafs die von Anconquija die nördliche Fortsetzung der andern ist.

Santa Maria liegt nämlich 32 oder 40 Leguas, je nachdem man den einen oder den andern der beiden von Andalgalá dorthin führenden Wege einschlägt, nördlich von diesem Orte, der, wie wir bereits bemerkten, um einen Breitengrad nördlich von Catamarca in nordnordwestlicher Richtung liegt. Nun ist Santa Maria der Denkschrift zufolge in einem Thale gegründet, welches in einer Länge von 13 und in einer Breite von 2 Leguas von S. nach N. gerichtet ist und im O. durch den hohen Serro de Anconquija, im W. durch eine im Vergleich mit ihm niedrige Serrania eingeschlossen wird, die von der „Serrania del Cajon" nur eine Abzweigung bildet ). Dieses ist der nördlichste Punkt, an dem das Gebirge von Anconquija, so weit es die Provinz Catamarca angeht, erwähnt wird; sehen wir nun, bis zu welcher Stelle im Süden dieser Name an dem Gebirgszuge haftet.

Die Punta de Balastro ist der südlichste Theil des Thales von Santa Maria und zugleich die erste Ortschaft desselben, wenn man von Süden kommt. Südwärts von ihr führt der Weg auf einer Strecke von 16 Leguas durch eine Sahara (un campo desierto de 16 leguas de arenal fragoso), durch deren Mitte ein nie austrocknender Süfswasserbach fliefst, der Rio del Arenal; „er kommt vom Gebirge von Anconquija und fliefst von O. nach W."

Noch südlicher, 18 Leguas von der Punta de Balastro, gelangt man zu dem Serro del Atajo, „welcher sich in einer dem Laufe des Serro de Anconquija entgegengesetzten Richtung hinzieht, von demselben nach Westen ausgeht und mit ihm in Las Capillitas den innern Scheitelpunkt eines Winkels bildet 2). Hier befindet sich also ein durch ein Meridiangebirge und ein Querjoch gebildeter Gebirgsknoten, an dessen südlichem Fufse, oder, wie die Denkschrift sagt, „auf der Fläche der äufsern Spitze des Scheitels, den der Serro von Anconquija mit dem von Atajo oder Capillitas bildet", das mehrmals er

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1) en un Valle, que corre de S. á N. en una longitud de 13 leguas desde la Punta de Balastro hacia al N. y en latitud de 2 leguas entre el elevado serro de Anconquija al E. y una serrania comparativamente baja al 0. que forman un solo ramal con la serrania del Cajon.

2) A 18 léguas S. de la Punta de Balastro primera poblacion del valle de Santa Maria está situado el serro del Atajo que corre un rumbo opuesto al de Anconquija y del cual sale jirando al occidente y formando en las Capillitas el punto interior del vértice de un ángulo.

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