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anschauung. Gebrauch dieser Unsicht in der christlichen Theologie. Endurtheile über die hier behandelten Vorstellungen.”

Ref. schließt die Anzeige mit einer Stelle des Verfs. aus dem Abschnitte, wo er die göttliche Offenbahrung als eine allmählige Entwickelung der religiösen Ideen nachweiset (ein Gedanke, den schon Lessing in seiner, Erziehung des Menschengeschlechts" in aphoristischer Form aufstellte), welche zugleich einen Beleg der kla= ren und lebensvollen Darstellung des Verfs. enthält (S. 396). „Das Weltall und die Menschheit zeigen uns, daß Gott es seiner Weisheit angemessen gefunden habe, Alles durch sich entwickelnde Zustände durchzuführen. Alles, so weit wir es erkennen, ist eine stets fortgehende Evolution. Alles Organische kommt als Keim aus einem Samen, alles Lebende kommt als Keim aus einem Ei, und entwickelt sich stufenweise, und diese unendlich fortgehende Entwickelung ist das Leben der Welt, wodurch sie in ewiger Jugend erhalten wird. Auch der Planet, den wir bewohnen, hat, nach den unverwerflichsten Thatsachen der Geologie, eine ganze Reihe von Entwickelungszustånden durchlaufen, und eine Menge von Erscheinungen zeigen, daß diese Entwickelungen auch noch jest fortgehen. Eben so zeigen die andern Weltkörper, daß auch bei ihnen das allgemeine Gesetz der Evolution herrscht und geherrscht hat. Auch das Geistige ist ihm unterthan. Als Keime liegen die geistigen Kräfte in dem Kinde, und durchlaufen ihre regelmäßigen Stadien der Entwickelung. So die Vernunft, der Verstand, die Sittlichkeit, die Gefühle. So aber nicht nur der Einzelne, sondern auch ganze Völker, die Menschheit als ein Ganzes; so, abgesehen von den Individuen, alle Gewerbe, Künste, Wissenschaften, und

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die ganze geistige und politische Bildung der Menschheit. Sie hat mit Keimen begonnen, und ist allmählig im Laufe der Jahrtausende gewachsen, und wächset fort und fort. Nur der Unterschied wird sichtbar, daß die physischen Entwickelungen ein ewiges Anfangen und Endigen sind, die geistigen aber in Wissenschaft, Kunst, Siftlichkeit, Religion, ein Fortschreiten ins Unendliche zeigen, wo die Individuen nur als die wechselnden Tråger erscheinen, welche die Bildung früherer Zeit aufnehmen, weiter fördern, und sie den kommenden Geschlechtern zu neuer Vermehrung. übergeben. Wenn denn nun das Gefeß der Entwickelung im ganzen Weltalle, so weit wir es kennen, im Physischen und Geistigen herrscht; so können wir von selbst erwarten, daß auch die das menschliche Geschlecht zur Religiosität bildende Offenbahrung Gottes an`dieses Gesetz ge= `bunden sey."

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Ideen über die Auswanderung nach Amerika; nebst Beiträgen zur genauern Kenntniß seiner Bewohner und seines gegenwärtigen Zustandes. Nach eigenen Unsichten und den neuesten Quellen und Hülfsmitteln von Dr. Ernst Brauns. Mit einem Kupfer, das Rathhaus zu Neuyork vorstellend. Göttingen, 1827, Vandenhoeck und Ruprecht. XXVIII und 880 S. gr. 8.

Bei der neuerlich über so viele teutsche Gaue, gleich einer Influenza, verbreiteten Neigung, die Heimath zu verlassen, und mit dem Reste seiner in Europa verkauften Habe, oft auch nur auf gutes Glück, nach Amerika` sich überzusiedeln, ist das vorliegende Buch als keinesweges bereits veraltet, sondern als ein treuer Rathgeber zu betrachten. Der

Verf. ist ein umsichtiger, besonnener, des vierten Erdtheils kundiger, und mit der wichtigsten Literatur deshalb genau vertrauter Mann; man kann seinen Urtheilen und Rathschlågen bestimmt vertrauen, und sein Werk wird, gehörig benust, manchen Irrthum und manche optische Täuschung bei denen verscheuchen, welche nur über dem Weltmeere höhere staatsbürgerliche und politische Freiheit, so wie Wohlhabenheit und Reichthum ohne große Anstrengung suchen. Doch scheint dem Ref. das Werk zu ausführlich ausgespon= nen und zu weitläufig, um dem beabsichtigten Zwecke ganz zu entsprechen. Denn viele Hunderte von den Wanderungslustigen nach Amerika werden theils an der Bogenzahl, theils an dem Ladenpreise des schätzbaren Werkes Anstoß nehmen, so viel sie auch daraus lernen können. Ref. ist nåmlich überzeugt, daß solchen Wanderungslustigen ein Buch von höchstens 8 Bogen empfohlen werden könne, um es völlig durchzulesen und zu beherzigen.

Allein abgesehen von dieser Ausstellung, wird schon die Angabe der wichtigsten Gegenstånde des Inhalts dieses Werkes genügen, die Aufmerksamkeit auf dasselbe zu lenken und zu erhalten. Der Verf. bespricht folgende Gegenstände. 1) Zweckmäßig geleiteté Auswanderungen sind das vorzüg= lichste Mittel zur Aufrechthaltung des monarchischen Princips, und zur Linderung des Elends der nothleidenden Menschheit in den übervölkerten Staaten Europa's. Der Verf. führt zwei Hauptgründe auf, weshalb Teutschland das Colonisationswesen begünstigen sollte; theils seine Verbrecher sicher abzusehen; theils die Unzufriedenen auf eine humane Weise zu entfernen. Ref. stellt sein kurzes Urtheil über beide Puncte dahin: daß er abgesehen von dem staatsrechtlichen

Grunde, die Deportation in Teutschland als Strafe einzuführen in politischer Hinsicht die Deportation der Verbrecher in einen andern Erdtheil in sittlicher und finanzieller Beziehung, für die Verbrecher und für den Staat, als sehr zweckmäßig erkennt. Der Staat wird auf solche Deportationen geringere Summen zu verwenden haben, als auf die Unterhaltung seiner vielen Zuchthäuser und Strafanstalten, und die Verbrecher selbst werden unter einem an dern Himmel weit eher in sittlicher Hinsicht genesen und der bürgerlichen Gesellschaft nüßlich werden können, als in der Strafanstalt der Heimath, und besonders nach ihrer Entlassung aus derselben.. Was aber die Unzufriedenen betrifft, deren der Staat durch Auswanderung sich entledigen kann; so stimmt Ref. für unbedingte Verstattung und Erleichterung der Auswanderung von Seiten der teutschen Regierungen, doch ohne sie pecuniair zu unterstüßen. Alles, was der Staat thun kann, ist, daß er durch seine Gesandten, Consuln, oder andere zuverlässige Månner in Amerika den neuen Ankömmlingen die traurigen Erfahrungen zu ersparen sucht, die ihre Unbekanntschaft mit den neuen Verhältnissen im Augenblicke ihrer Ankunft ihnen bereiten könnte. 2) Ist eine Reise nach Umerika gebildeten Teutschen anzurathen? Der Verf. stellt die Gründe für die Bejahung dieser Frage auf.. 3) Denkmåler amerikanischer Baukunst. Aus dem Englischen des Busby. (Diesen Aufsah hålt Ref. in diesem Werke für überflüssig.) 4) Ueber die Ursachen des Wohlstandes der vereinten Staaten von Amerika. Aus dem Franz. des Grafen von Segur. (Auch dieser Aufsaß war nicht nothwendig, ob er gleich interessant ist.) 5) Ueber die Unausführbarkeit einer amerikanisch - republikanischen Verfassung für

Europa. (Für Auswanderungslustige eine müßige Untersuchung.) 6) Ueber das häusliche Leben und die Sitten der Bewohner der vereinigten Staaten von Nordamerika. Von Segur. 7) Ueber die Fortschritte der Cultur und des Wohlstandes der vereinigten Staaten. Aus dem Franz. des Simonde de Sismondi. 8) Allgemeine Bemerkungen über die vereinigten Staaten Nordamerika's und ihre Bevölkerung. (Diese drei Abhandlungen dürften an ihrer Stelle seyn, weil, in der Regel, der nordamerikanische Bundesstaat der Zielpunct der meisten teutschen Auswanderer ist.) 9) Soll und darf die Einwanderung der Europåer ins freie Nordamerika beschränkt werden? Von Zschokke. - Für Ballast in diesem Werke, obgleich an sich interessant, erklårt Ref. N. 10-12: Proben germanoamerikanischer Beredsamkeit; Proben angloamerikanischer Beredsamkeit, und Fragmente aus dem politischen Leben und Wirken des Gouverneurs Morris. 13) Welche Länder eignen sich am besten zur Ansiedelung für teutsche Auswanderer? (Diesen Aufsaß hålt Ref. für den wichtigsten und, der Ausführung nach, gelungensten in dem Werke. Der Verf. gehet im Einzelnen, in Beziehung auf Einwanderung, durch: Brasilien, Mexiko, Guatemala, Paraguay, la Platastaaten und Chili, Peru und Bolivia, Columbien, und dann die gesammten, für Colonieen sich eignenden, einzelnen nordamerikanischen Provinzen. 14) Benj. Franklins Belehrung für die, welche nach Amerika auswandern wollen (müßig, weil die Verhåltnisse seit der Zeit des unvergeßlichen Franklins wesentlich sich verändert haben). 16) Lebensskizze des Gouverneurs Morris (überflüssig). 17) Die Teutschen in Brasilien (belehrend für die, welche ihren Blick auf Brasilien richten dürften).

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