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dringend erforderlich war. Leider ist dieselbe aber noch keineswegs vollständig bekannt, und selbst das bereits bekannte ist nur mit vieler Mühe in theilweise schwer ZIIgänglichen Werken aufzufinden. Dr. F. v. HOCHSTETTER hatte zwar eine ziemlich reiche Sammlung Neuseeländischer Conchylien mitgebracht, die mir zur Vergleichung von wesentlichstem Vortheile war, allein wenn ich trotzdem bei diesem Theile meiner Arbeit die Nachsicht der Fachgenossen in hohem Masse in Anspruch nehmen muss, so darf wohl für manches Übersehen und etwaige Irrthümer der Umstand ent schuldigen, dass in einem Europäischen Binnenland der Bearbeitung dieser Fossilien auf Grund eines ziemlich mangelhaften Materials und ohne vollständige Kenntniss der jetzigen Fauna von Neuseeland weit grössere Hindernisse im Wege standen, als diess für einen in jenem Lande heimischen Forscher in späterer Zeit seyn wird.

Die Tafeln zum Novara-Werke werden im k. k. Hofmineralien - Kabinet ausgeführt und sind theilweise schon vollendet, es sind 11 für die Conchylien und Echinodermen bestimmt, wovon die 3 ersten auf die Sekundär-, die übrigen auf die Tertiär-Formation fallen.

Bemerkungen hiezu über die Flora von Neuseeland

von

Herrn Prof. Ferdinand v. Hochstetter.

Da nach den beobachteten Lagerungs-Verhältnissen die Braunkohlen-führenden Schichten der Nord-Insel (Drury bei Aukland) und Süd-Insel (JENKIN'S Kohlenbau bei Nelson und die Kohlen-Lager von Motupipi) gleichfalls der älteren Abtheilung der Tertiär-Formation angehören, so mögen zur Vervollständigung der vorstehenden Mittheilung meines Freundes Dr. KARL A. ZITTEL hier auch noch einige Bemerkungen über die von mir gesammelten Pflanzen-Reste dieser Abtheilung Platz finden, welche Herr Prof. Dr. UNGER die Güte hatte, zu untersuchen und zu bestimmen. Zahlreiche aber meist sehr unvollständig erhaltene Reste von Blättern dikotyler Pflanzen fanden sich bei Drury unweit Aukland und ebenso auf Mr. JENKIN'S Kohlen - Grube bei Nelson. Herr Prof. Dr. UNGER theilte mir als Resultat seiner Untersuchungen Folgendes mit: „Von der ersteren Lokalität waren nur ein Paar der Gattung nach zu bestimmen, die übrigen konnten nur mit dem allgemeinsten Ausdrucke bezeichnet werden. Bei den Abdrücken von JENKINS war es noch weniger leicht, auch nur von fernhin die Verwandtschaft zu errathen. Kein einziger der Pflanzen-Reste war mit Europäischen Tertiär-Petrefakten zu vergleichen und auch die Neuseeländische Flora der Gegenwart hatte unter denselben keine deutlich erkennbaren Repräsentanten. Bestimmt wurden folgende Arten von Drury bei Aukland:

Fagus Ninnisiana UNG. Unter den lebenden Arten steht am nächsten Fagus procera PöPPIG aus dem südlichen Chili. Loranthophyllum Griselinia UNG. Ähnlich mit Loranthus For

sterianus SCHULT., am meisten jedoch mit der zur Familie der Carneen gehörigen und durch ganz Neuseeland verbreiteten Griselinia lucida FORST.

Loranthophyllum dubium UNG. Das nur unvollkommen erhaltene Blatt zeigt einige Übereinstimmung mit Loranthus longifolius Deso. Myrtifolium lingua UNG. hat weder unter den fossilen Blättern, noch unter den Pflanzen der Lebewelt ein Analogon. Unter den Myrtaceen, wohin es am ehesten zu stellen wäre, hat nur Angophora cordifolia CAV. von Australien einige Ähnlichkeit.

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Die Schichtenfolge des unteren und mittleren Lias in

Norddeutschland

von

Herrn U. Schloenbach

in Salzgitter.

In Nachstehendem erlaube ich mir einige vorläufige Bemerkungen über die Gliederung des Norddeutschen unteren und mittleren Lias mitzutheilen, wie sich dieselbe nach Untersuchung zahlreicher, zum Theil erst in der neuesten Zeit bekannt gewordener Aufschlüsse herausgestellt hat. Ich habe mich namentlich bemüht, die Übereinstimmung unserer Norddeutschen Bildungen mit den Schwäbischen, die ich ebenfalls aus eigener Anschauung kennen gelernt habe, und mit der Eintheilung, wie sie von meinem hochverehrten Lehrer, Herra Prof. OPPEL, für Schwaben, England und Frankreich festge. stellt ist, nachzuweisen. Dem mittleren Lias ist eine speziellere Arbeit gewidmet, welche demnächst in der Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellschaft erscheinen wird; in derselben werden auch die unten erwähnten neuen Arten beschrieben und abgebildet werden.

Was zunächst den unteren Lias betrifft, so zeigt derselbe eine auffallende Übereinstimmung mit dem Schwäbischen. Über den Schichten der Avicula contorta PORTL., welche in menerer Zeit an mehren Orten in ziemlicher Mächtigkeit nachgewiesen wurden, folgen:

1) Gelbliche Thone (unterer Versteinerungs-leerer Thon c nach v. STROMBECK), oben mit zwischengelagerten harten

sandigen Kalken, welche durch das Vorkommen von Ammonites Johnstoni Sow. (=psilonotus plicatus Qu.) gut und genügend charakterisirt sind. Diese Schichten finden sich gut aufgeschlossen z. B. in den Umgebungen von Salzgitter (Hannover), im Stübchenthal bei Harzburg, bei Gebhardshagen (Braunschweig), u. s. w. Auch die Schichten mit Ammonites Hagenowi DUNK., von dem ich das Original kürzlich zu untersuchen Gelegenheit hatte, werden hierher zu rechnen seyn. Übrigens scheint Amm. Hagenowi, namentlich in der Lobenzeichnung, doch wirklich von dem typischen A. planorbis Sow., nach dem OPPEL diese Schicht benannt hat, spezifisch verschieden zu seyn, letzter ist mir aus Norddeutschland noch nicht bekannt.

2) Durch ein Lager von sandigem, wahrscheinlich Versteinerungs- leerem Thone von der vorigen Schicht ge. trennt, folgt jetzt eine Sandstein-Schicht (z. B. in der Gegend von Helmstedt) oder ein zweiter sehr sandiger Kalk, welcher sehr leicht verwittert und dann ebenfalls zu Eisenschüssigem Sandstein wird (z. B. Gegend von Salzgitter). An anderen Orten fehlt diese feste Schicht, ist aber durch Thone vertreten (z. B. in der Markoldendorfer Mulde). Diese Schichten führen viele Petrefakten, namentlich Ammonites angulatus v. SCHLOTH. und Cardinien (daher Cardinien - Lias V. STROMB.). Erster findet sich besonders schön erhalten und häufig in den Thonen bei Wellersen unweit Eimbeck und verkiest bei Neuenheerse in Westphalen.

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3) Nochmals folgen Thone mit einzelnen dünnen Sandschichten (Versteinerungs-leerer Thon e in dem STROMBECKschen Profile), welche sich am besten mit den darauf lagernden mehr oder weniger oolithischen Kalken vereinigen lassen; diese letzten sind theils von grauer (z. B. bei Salzgitter), theils und zwar meistens von gelb-brauner Farbe, von starkem Eisen-Gehalt herrührend, theils endlich sogar oolithischer Eisenstein, von vorzüglicher Qualität (z. B. Sommerschenburg bei Helmstedt, Grube Friederike bei Harzburg). Überall schliessen diese Schichten zahlreiche Petrefakten ein; namentlich sind solche von Rocklum und Ohrsleben (Provinz Sachsen) in viele deutsche Sammlungen gekommen. Eine

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