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mit gemengten Fels-Arten zu thun hat, und zwar mit solchen, welche zwei Alkali- haltige Mineralien enthalten. Allein dessenungeachtet halte ich obige Annahme doch für zu ge. wagt, weil beide Gesteine, wie schon oben bemerkt wurde, in einem verschiedenen Grad der Verwitterung gefunden werden, ohne dass sie ihre Farbe verändert hätten. Das grüne Gestein kommt von ziemlicher Härte vor, dann kommt es schieferig vor, so dass es im trockenen Zustand leicht zerbröckelt werden kann. In diesem Zustand wurde es zur Analyse verwendet. Von dem Rosen-rothen Granit, selbst in's Sand-artige übergeht, wurde ein noch gar nicht verwittertes Stück analysirt.

Vielleicht ist es eher anzunehmen, dass das braune Gestein, wohin der Granit von der Marienhöhe etc. gehört, aus dem grünen durch Verwitterung entstanden ist, weil man es nicht nur öfter findet, wo es in's Grüne hinüberspielt und meistens sehr verwittert ist, sondern weil man auch beide Gesteins Arten, wie am Stoffelsberg zusammen vorfindet. Bei dem Durchschnitte des Reissberges, durch welchen sich an der Bayerisch-Württemberg. Grenze die Eisenbahn von Nö dlingen nach Stuttgart ziehen wird, habe ich später auf der Seite nach Trochtelfingen zu alle. 3 in Rede stehenden Gesteine, und zwar auf einer verhältnissmässig kleinen Stelle beobachtet. Sie waren sämmtlich in einem sehr verwitterten Zustand vorhanden; und das ist wieder die Ursache, was mich abhält, dieselben ursprünglich aus derselben Fels - Art durch Verwitterung entstanden zu denken. Die Fels-Arten im Ries sind wenig aufgeschlossen und man kann nur bei besonderen Gelegenheiten, wie z. B. beim Graben von Brunnen und Kellern, über Manches sich klar machen. Vielleicht gelingt es mit der Zeit, weitere Beobachtungen über die drei in Sprache stehenden Fels-Arten zu machen.

Es kommt im Ries auch an mehren Orten, wie bei Balgheim, Zipplingen etc. ein bunter grün-braun-rother Thon vor, welcher von FRICKHINGER dem Keuper zugetheilt wird. Er findet sich gewöhnlich in der Nähe von krystallinischem Gestein und es ist anzunehmen, dass er durch totale Verwitte rung aus jenem entstanden ist. An eben erwähnter Stelle

des Reissberges, wo man jetzt schon ziemlich tief gegraben hat, habe ich vor wenigen Tagen nur noch grünes Gestein bemerkt und in solcher Festigkeit, dass es mit vieler Mühe hinweggesprengt werden musste. In Begleitung dieses Gesteins war auch immer der Thon, wie er bei Balgheim vorkommt. Wo an der Bahn- Linie dieses Gestein zum Vorschein kam, war auch dieser bunte Thon vorhanden. Ich habe eine Probe von dem Thon, wie er sich auf der Höhe zwischen Reimlingen und Balgheim findet, analysirt. Er findet sich da mitunter mit viel Sand gemengt. Ich habe eine Probe, die weniger Sand enthielt, gewählt; derselbe, welcher vor dem Löthrohr etwas schmelzbar war und beim Glühen 7,862 % am Gewicht verlor, wurde mittelst Schwefelsäure aufgeschlossen, und mit Wasser verdünnt, der gut ausgelaugte ungelöste Rückstand mit einer Lösung von kohlensaurem Natron gekocht, um die lösliche Kieselsäure wegzunehmen. Der Rückstand wurde alsdann mit verdünnter Salzsäure ausgewaschen, getrocknet und geglüht. Die alkalische Lösung wurde mit Salzsäure übersättigt und zum Trocknen verdampft, um die Kieselerde zu bestimmen. Die oben erhaltene Lösung wurde in 2 Theile getheilt, in dem einen wurde das Eisen volumetrisch bestimmt, in dem andern die übrigen Bestandtheile. Die letzte Hälfte wurde eingedampft, um die Kieselerde abzuscheiden, alsdann wieder gelöst, mit salpetersaurem Blei versetzt, und das entstandene schwefelsaure Blei abfiltrirt. Aus dem Filtrat wurden nun die letzten Spuren Blei mittelst Schwefelwasser-Stoff abgeschieden. Alsdann filtrirt, eingedampft und einige Zeit auf 220o C. erhitzt, bis ein mit Ammoniak befeuchteter Glasstab keine Entwickelung von Salpetersäure mehr anzeigte. Die Masse wurde alsdann mit einer concentrirten Lösung von salpetersaurem Ammoniak befeuchtet und gelind erhitzt. Diese Operation wurde öfter wiederholt, bis keine Ammoniak - Entwickelung mehr wahrnehmbar war. Hierauf wurde Wasser zugesetzt und bei gelinder Wärme digerirt. Thonerde, Eisen und eine Spur Mangan blieben hier zurück. Aus der Lösung wurde nun der Kalk mittelst oxalsaurem Ammoniak gefällt und das Filtrat zur Trockne verdampft, nachdem vorher Oxalsäure

zugesetzt worden war, und geglüht. Die geglühte Masse ist alsdann mit siedendem Wasser ausgezogen worden, der Rückstand bestand aus der Bittererde. In der Lösung waren die Alkalien, jedoch in so geringer Menge, dass dieselben nicht gewogen werden konnten. In 100 Theilen waren ent

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Bei der Zersetzung des Gestein's wäre hiernach Kalk eingedrungen, denn in dem durch Schwefelsäure nicht zersetzbaren Theil des Thones konnte ich keinen Kalk nachweisen. Mit der chemischen Untersuchung allein ist auch hier nicht viel geholfen, so lange die Lagerungs-Verhältnisse nicht mehr aufgeschlossen gefunden werden, was im Ries, wo fast alles angebaut, nur bei Bauten möglich ist.

Ich zweifle nicht, dass das Ries, wenn es den Geologen besser bekannt ist, vielfach untersucht werden wird, denn man dürfte hier in dem eigenthümlichen Rieskeupersand und bunten Mergel wichtige Fingerzeige finden über die Entstehung und Bildung der grossen Keuper - Formation, des oberen Gliedes der Trias.

Chemische Analysen einiger Trasse aus der Umgebung

des Rieses

von

Herrn Carl Röthe.

Von den Trassen, vulkanischen Tuffen oder TrümmerGesteinen, wie sie auch schon genannt wurden, die das Ries Kreis-förmig umgeben, sollen einige bei dem Festungs-Bau in Ingolstadt und im Jahr 1847 zur Herstellung des Beton für Brücken-Fundationen etc. beim Bau der Bayerischen Südnordbahn verwendet worden seyn. Unter andern soll auch der Trass, der bei dem Dorfe Mauern bricht, gemahlen worden seyn und ähnlich dem Trass aus dem Brohl- Thal am Rhein als Cement daselbst benutzt worden seyn. Von allen Trassen hiesiger Gegend hat aber nicht ein einziger, was die physikalischen Eigenschaften anbelangt, Ähnlichkeit mit dem Trass bei Andernach und ich glaubte dieselbe vielleicht in der chemischen Zusammensetzung finden zu müssen und habe desshalb die Trasse von Mauern, Lierheim, Schmähingen, Hürnheim, aus dem Spitalforstamt Windhau, von der AltenBurg und von der Aumühle bei Wassertrüdingen untersucht. Von dem ersten machte ich eine vollständige Analyse, bei den andern beschränkte ich mich nur auf die in Salzsäure löslichen Bestandtheile und Kochen des Rückstandes mit einer Lösung von kohlensäurem Natron, um zu erfahren, ob sich dadurch vielleicht noch etwas Kieselsäure auflöst. Bei dem Dorfe Mauern sind zwei Trassbrüche vorhanden. Unmittelbar nebenan steht weisser Jura an. lu beiden ist der

Jahrbuch 1863.

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Trass, dem äusseren Ansehen nach zu urtheilen, nicht verschieden. Die Haupt-Masse ist hellgrau, hierin liegen schwarze, stark fett-glänzende, wahrscheinlich unzersetzte Theile, und dann noch gelbe Stellen. Letzte scheinen nur ein Produkt der Verwitterung zu seyn. Ferner findet man neben BlasenRäumen darin, kleine abgerundete bis Erbsen-grosse Stückchen von Granit und Quarz. Sämmtliche Trasse hiesiger Gegend ziehen ziemlich viel Wasser an und haben dann einen Thonartigen Geruch. Auch schmelzen alle hier untersuchten Trasse vor dem Löthrohr mehr oder weniger schwer zu einer grünlichen oder braunen oder auch schwarzen Schlacke.

Von dem Trass von Mauern, welcher in einer AchatSchale sehr fein gepulvert worden war, wurden 20 Grs. abgewogen und nach GMELIN's Methode mit einer mässig verdünnten Salzsäure längere Zeit erwärmt. Die Lösung, aus der sich der nicht gelöste Theil abgesetzt hatte, wurde abgegossen und auf den Rückstand neuerdings Salzäure gebracht, bis sich nichts mehr löste. Zuletzt wurde filtrirt und der Rückstand gut ausgewaschen. Die Lösung wurde nun im Wasserbad zur Trockne abgedampft, um die Kieselsäure abzuscheiden, und das Filtrat in vier Theile getheilt. Der erste Theil wurde zur qualitativen Analyse verwendet und darin noch nachgewiesen: Thonerde, Eisen als Oxyd und Oxydul, Kalk, Bittererde, Spuren von Mangan, Alkalien und Phosphorsäure und ferner eine Spur organischer Stoffe. Um die Bestimmung der Alkalien und der Phosphorsäure zu versuchen, wurde der zweite Theil des Filtrats verwendet. Dieselben waren jedoch in so geringer Menge vorhanden, dass sie nicht bestimmt werden konnten. In einem dritten Theil wurden die beiden Sesquioxyde als essigsaure Salze mittelst Kochen abgeschieden, nachdem das Eisenoxydul vorher erst mit Salpetersäure oxydirt worden war und zusammen gewogen. In dem Filtrat ist dann der Kalk mittelst oxalsaurem Ammoniak gefällt worden und die Bittererde in dem hierbei erhaltenen Filtrat mittelst kohlensaurem Natron etc. Das Eisen wurde in dem letzten Viertheil mass-analytisch nach PENNY bestimmt. Der in Salzsäure unlösliche Rückstand des Trasses wurde getrocknet und mittelst der

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