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hat entweder ein Krystall oder dichtere Masse das Moment zur Kugel-Bildung abgegeben und zwar nachdem die Ausscheidung der krystallinischen Mineralien vollendet war, denn diese finden sich unregelmässig in den Kugeln zerstreut. Es ward aber noch hyaliner Quarz in die Kontraktions - Spalten hinein abgesondert, welcher auch die kleinen Porphyr-Körperchen durchdrang und von Aussen nach Innen veränderte. Diese Quarz - Ausscheidung mag noch, wie die ganze Kugel - Bildung, eine Folge der Erstarrung seyn, mit Rücksicht auf die eingeschlossenen Quarz-Krystalle und die Fleisch-rothen Orthoklase ist sie jedenfalls sekundär zu nennen. Dass eben die ganze ungewöhnliche Struktur eine Folge eigenthümlicher Erkaltung sey, dafür spricht der früher erwähnte Umstand: dass bei dem mächtigen Porphyr - Gange die Konkretionen nach den Gang-Flächen hin angehäuft erscheinen.

JOHANN JOKKLY: die Quader- und Pläner-Ablagerungen des Bunzlauer Kreises in Böhmen (Sitz. d. k. k. geol. ReichsAnstalt am 25. Juli 1860. Jahrb. d. k. k. Reichs-Anstalt 1861 und 1862, XII. III. S. 367-378. Man erhält hier einen Überblick über die Aufnahme während der letzten drei Jahre innerhalb des Quader- und Pläner-Gebietes in Böhmen, an welchen der leider so früh geschiedene JOKÉLY den thätigsten Antheil genommen hat. Unter Bezugnahme auf die älteren Arbeiten von REUSS, NAUMANN, COTTA und GEINITZ wird die Stellung des sogenannten „Plänersandsteins" zum Quadersandstein erörtert und es wird der Nachweis geführt, dass der erste, für welchen er die passendere Bezeichnung „Quadermergel" braucht, eine dem Quadersandsteine untergeordnete, theilweise sich mehrfach wiederholende Einlagerung sey. Eine Scheidung des letzten in unteren und oberen Quader, wie diese von den oben Genannten hingestellt worden ist, findet JoKÉLY, auch im Einklange mit Professor REUSS, nicht gerechtfertigt und belegt seine Überzeugung durch zwei, von dem Elbethal nach Jungbunzlau und von Weisswasser durch das Iserthal über Münchengräts nach Wiskerberg von WSW. nach ONO. gezogene Profile. Es zerfallen hiernach die dortigen Ablagerungen der Kreide-Zeit in die Bildungen des „cenomanen Quaders" und die des „turonen Pläner". Dem ersten gehören der Quadersandstein und Quadermergel, zum Theil auch Lettenschiefer und plastische Thone von limnischem Charakter; dem letzten der eigentliche Plänerkalk und dessen Vertreter an. Als Vertreter des Plänerkalks werden von ihm S. 376 auch Schichten von Plänersandstein und Plänermergel bezeichnet, die an dem Bergzuge von Dobrawitz oder Chomlek, SO. von Jungbun≈lau, mit einander wechsellagern, worin von ihm Venus ovalis Sow., Nucula semilunaris v. BUCH, Ostrea vesicularis LAX., O. Naumanni Reuss und Pecten undulatus NILSS. gefunden wurden. Wir wollen hier den Werth des Vorkommens dieser Arten nicht abwägen, um so weniger, als uns dieselben von diesem Fundorte aus eigener Anschauung nicht bekannt sind, sondern sehen vielmehr einer durchgreifenden paläontologischen Arbeit über die cretacischen Ablagerungen Böhmens entgegen, deren Nothwendigkeit auch JOKÉLY hervorhebt, und die, wie es scheint, bereits vorbereitet wird.

Jahrbuch 1863.

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Meist überlagern die Pläner - Schichten den Quadersandstein, theilweise liegen sie aber unmittelbar auf Quadermergel auf, wie an dem Horkaberge bei Münchengräts, in einem viel tieferen Niveau, was durch Hinwegwaschung des Quadersandsteins vor der Ablagerung des Pläners erklärt wird, und wonach hie und da eine seitliche Anlagerung des Pläners an Quadersandstein für unzweifelhaft gehalten wird. Im Allgemeinen besitzen alle diese hier besprochenen Gebilde eine concordante, horizontale oder nur schwach geneigte Lagerung, wofern sie nicht mit den vulkanischen Gebirgs-Arten des nördlichen Böhmens in Berührung getreten sind.

Die petrographisch stets sehr undeutlich ausgeprägten BaculitenSchichten lagern grösstentheils und dann gleichmässig auf Pläner; nur an manchen Orten, wie im Leitmeritzer Kreise bei Böhmisch-Leipa und Bōhmisch-Kamnitz, liegen sie als isolirte Lappen auf Quadersandstein unmittelbar oder dazwischen eingekeilt, in Folge von Verwerfungen. JOKÉLY lässt es unentschieden, ob diese Schichten dem Turonien oder Senonien gleichzustellen sind, jedenfalls sind es aber nach seiner Ansicht die obersten Schichten der Böhmischen Kreide-Bildung.

Indem der Berichterstatter den fleissigen und gründlichen Arbeiten JOKÉLYS alle Anerkennung zollt, stimmt er demselben aber auch gleichzeitig bei, dass die hier angeregten Fragen über Deutung der verschiedenen Ablagerungen des Quaders, Quadermergels, Pläners und der Baculiten-Schichten nur auf paläontologischem Wege eine Erledigung erfahren können, um so mehr, als nach Herrn JOKÉLY'S Forschungen Fortwaschungen ganzer SchichtenComplexe, spätere Anlagerungen in Folge derselben und Verwerfungen hier mehrfach in Erwägung gezogen worden sind. Gleichzeitig aber ergreift er diese Gelegenheit, um ferneren Missverständnissen über seine eigenen Ansichten von der Gliederung unseres Deutschen Quader- und KreideGebirges vorzubeugen, hier zu erklären, dass die in seiner Schrift „H. B. GEINITZ, das Quadersandstein-Gebirge oder Kreide-Gebirge in Deutschland, Freiberg, 1849-1850“ durchgeführte Gliederung seit einer Reihe von Jahren schon wesentlich anders und gewiss richtiger von ihm aufgefasst worden ist.

Indem man den unteren Quader und unteren Quader merg el in eine Etage, ebenso den oberen Quader und oberen Quadermergel in eine Etage vereinigt, erhält man folgende Gliederung:

I. Obere Kreide und Kreidemergel, oder Ober-Quader und
Quader mergel.

II. Untere Kreide und Plänerkalk.

III. Unter-Quader und Quadermergel (Unt. Pläner). Tourtia. Upper Greensand.

IV. Gault oder Galt, Flammen mergel z. Th.

V.

Neokom. Néo comien oder Hils-Lower Greensand.

Bei einem etwaigen Gebrauche der a. a. 0. gegebenen Tabellen über die Versteinerungen des Deutschen Quadersandstein-Gebirges, S. 84-277,

* Vgl. H. B. GEINITZ, das Königl. mineralogische Museum in Dresden, 1858, S. 26.

wird der geehrte Leser daher ersucht, einerseits die zweite und dritte Kolonne, anderseits die fünfte und sechste Kolonne als zusammenfallend betrachten zu wollen. Eine Kolonne für den bei Erscheinen dieser Schrift in Deutschland noch unbekannten Gault, dessen Entdeckung man bekanntlich Herrn VON STROMBECK verdankt, fehlt dort gänzlich. Abgesehen von allen anderen Vergleichen, auf welche wir eher oder später zurückzukommen gedenken, stimmt diese Gliederung sehr genau mit der in England seit langer Zeit üblichen überein.

J. JOKÉLY: allgemeine Übersicht über die Gliederung und die Lagerungs-Verhältnisse des Rothliegenden im westlichen Theile des Jiciner Kreises in Böhmen (Jahrb. d. k. k. geol. Reichs-Anst. in Wien, Bd. XII, Heft 3, S. 381 – 395). Es ist dem Rothliegenden am Süd-Rande des Riesen-Gebirges schon seit geraumer Zeit grosse Aufmerksamkeit geschenkt worden und namentlich war seine Ausbreitung durch ZIPPE, REUSS und BEYRICH bekannt geworden. Während die kartographischen Arbeiten der k. k. geologischen Reichs-Anstalt auch hier rustig vorschreiten, ist diese Gegend zum Theil auch auf der trefflichen „Karte der Herren BEYRICH, G. ROSE, ROTH und W. RUNGE von dem Niederschlesischen Gebirge, Sektion Waldenburg und Hirschberg,“ behandelt worden, und diese verbreitet sich insbesondere speciell über die verschiedenen Etagen des Rothliegenden. Es werden auf ihr im Gebiete des Rothliegenden Böhmens 2 Etagen unterschieden: eine untere, und zwar

a) untere Konglomerate mit Kohlen-Flötzen,

b) untere thonig-sandige Gesteine mit Lagern des Ruppersdorfer Kalksteins und bituminösen Schiefern, und eine obere, welche aus

c) oberen Konglomeraten und

d) oberen thonig-sandigen Gesteinen mit Lagern von Kalkstein, Dolomit und Kalksandstein besteht.

JOKÉLY, weleher die dortigen Verhältnisse etwas anders aufgefasst hat, gibt hier folgendes Bild:

Untere Etage.

a) Konglomerate, grau oder grau- braun, mit Geschieben und Geröllen von Quarz und krystallinischen Schiefern, gebunden durch ein SandsteinMittel, das örtlich mehr oder minder über die Konglomerate vorwiegt. Schieferthon - Einlagerungen nur selten. Eine solche enthäit bei Stepanitz, W. von Hohenelbe, schwache Schwarzkohlen-Flötze.

b) Graulich bis grünlich-braune oder graue, mitunter Kalk-haltige Sandsteine, mit verschiedenen mächtigen Bänken eines gleichgefärbten Schieferthons, welcher nach oben allmählich herrschend wird. Darin ein von einigen bis über 30 Klaftern mächtiges, von grauen Schieferthonen begleitetes Mergelbrandschiefer-Flötz mit Lagen und Ausscheidungen von Mergelkalkstein, Horn: stein und Schwarzkohle, stellenweise auch von Thoneisenstein oder Sphärosiderit, nebstdem eingesprengt, seltener in Schnüren und Butzen Kupfererze. Reich

an Fischen und Pflanzen - Resten, von ersteren Xenacanthus Decheni BEYR sp., Palaeoniscus Vratislaviensis AG. u. a. Von den letzten werden Annularia longifolia BRONGN., Neuropteris tenuifolia Sr., Cyatheites Oreopteridis GÖPP., Lycopodites Bronni STERNB. und Partschia Brongniarti Sr. genannt, unter denen dem Berichterstatter indess nur Annularia longifolia dort begegnet ist. Dagegen enthielt diese Etage jene als Saurichnites lacertoides GEIN. und Saur. salamandroides GEIN. beschriebenen Thier-Fährten.

Mittlere Etage.

a) Arkosen, mehr oder minder Feldspat-haltig, grob- bis fein-körnige Sandsteine von verschiedenen, zumeist aber röthlich-braunen Farben. Kalkmergel und Hornstein - Lagen selten. Bankweise, vorzüglich auch in den Liegend-Schichten conglomeratisch. Von Pflanzen - Resten besonders häufig Arauearites Schrollianus GÖPP. und Psaronius-Arten.

b) Ähnlich gefärbte Sandsteine und mehr oder minder Glimmer - reiche Schiefer- Thone, häufig mit einander wechselnd. Eigenthümlich mit hellgrünen Flecken oder Lagen eines talk- oder Chlorit-artigen Glimmers. Beide Glieder stellenweise mit Bänken von Mergelkalkstein, auch Hornstein: Reich an Mangandendriten, arm an organischen Überresten. Hin und wieder Fische, auch im Hornsteine.

Obere Etage.

Lebhaft braun-rothe bis Ziegel-rothe, mehr oder weniger sandige Schieferthone mit untergeordneten Lagen eines gleichfarbigen feinkörnigen Sandsteins. Ausgezeichnet durch mehrere Mergelschiefer- und BrandschieferFlötze, die auch hier von einige Zolle bis mehrere Fuss starken Lagen von Hornstein, Jaspis, Carneol, Thoneisenstein und Sphärosiderit begleitet werden. Letzte, ebenso wie bei der unteren Etage, auch hier abbauwürdig. Der Bitumen-Gehalt in den Brandschiefern 25-45 Prozent, annäherungsweise wie in der unteren Etage. Fisch-Reste häufig, Pflanzen-Reste seltener. Im Brandschiefer von Kostalow angeblich Volkmannia polystachya STERNB. (?) und Araucarites Cordai UNG.

Herr JOKÉLY vermuthet, dass die als obere Etage des Rothliegenden auf der Karte der Niederschles. Geb." unterschiedene mit seiner mittleren Etage identisch sey, während das von ihm aufgestellte obere Rothliegende in jenen Gegenden fehlen möge.

Die untere und mittlere Etage JOKÉLY's mit seinen drei MelaphyrStrömen entsprechen jedenfalls dem unteren Rothliegenden in Sachsen, wie dasselbe in der „Dyas" aufgefasst worden ist.

Sollte auch das obere Rothliegende JoKÉLY's dem oberen Rothliegenden Sachsens entsprechen, wie er vermuthet, so würden die beiden auf seinen Durchschnitten klar ersichtlichen jüngsten Melaphyr - Ausbrüche sich diesem Rothliegenden gegenüber in einer ähnlichen Weise verhalten,

* GEINITZ, Dyas Heft II, S. 183 u. f. S. 319-342.

wie diess für Sachsen von dem jüngsten Porphyre Sachsens, dem Thonstein-Porphyr von Hänichen bei Dresden, erwiesen ist.

Wie aber JoKÉLY seinem Vorgänger PоRTH bezüglich dessen Darstellungen der einzelnen Etagen des Rothliegenden in Böhmen und deren Beziehungen zu den verschiedenen Melaphyr-Strömen, die sich über sie ergossen und manche Störungen ihrer ursprünglichen Lagerung hervorgebracht haben, die grösste Anerkennung widerfahren lässt, so wird man genöthigt, auch ihm selbst gegenüber in gleicher Weise zu verfahren. Besonders wird in der klaren Darstellung S. 387 noch hervorgehoben, dass es bei dem echt vulkanischen Charakter der Melaphyre hier an Merkmalen gewaltsamer Durchbrüche nicht fehlen könne, was auch durch Abbildungen belegt wird.

Dem hier und da in der Region der Brandschiefer begonnenen KupferBergbau wird keine günstige Zukunft prophezeit (S. 391–392); am Schlusse folgen noch Bemerkungen über die Verbreitung der Araucarien-Stämme mit einem Plane über ihr Vorkommen bei Pecka und Stupnai, jenen durch GÖPPERT klassisch gewordenen Fundorten des Araucarites Schrollianus.

J. JOKÉLY: das Riesengebirge in Böhmen (Jahrb. d. k. k. geol. Reichs-Anst. Bd. XII, Heft 3, S. 396-420). Die Wirksamkeit des Verfassers in jenen Gegenden erhält einen würdigen Abschluss in dieser übersichtlichen und lehrreichen Darstellung. Nach einer kurzen Schilderung der Oberflächen - Gestaltung des Riesengebirges werden seine petrographischen Verhältnisse und die Verbreitung der Gesteine in einer klaren Weise behandelt und durch Profile erläutert.

Der Hauptkamm des Gebirges, von einer mittleren Höhe von 750 Klaftern, besteht bis zur Hauptkuppe aus Granitit, von ihr östlich aus Glimmerschiefer und Urthonschiefer. Südlich schliessen sich an den Hauptkamm zwei Parallel - Rücken an, der des Kekonos (700-750 Kl.) mit dem Kesselberg (756 Kl.) und des Brunnbergs (819 Kl.) mit dem Ziegenrücken (740-760 KI.), welche durch das Elbthal von einander getrennt sind. Auf Böhmischer Seite erscheint der Granitit mehr untergeordnet. In südlicher Richtung grenzen Glimmerschiefer und Urthon schiefer daran, die von „eruptivem Gneiss" durchbrochen werden, für welchen der Name „Protogyn“ als der geeignetste erachtet wird, Der eigentliche Granit ist im Riesengebirge untergeordnet, und von den jüngeren Eruptiv-Gesteinen erscheinen Porphyr, Melaphyr und Basalt nur höchst sporadisch. In der Region der Glimmer- und Urthonschiefer finden sich zahlreiche Einlagerungen von Quarzitschiefern, grünen oder Amphibol Schiefern, körnigen Kalksteinen und Erz-führenden Malakolithen. An den Südrand des Gebirges hat sich das Rothliegende angelagert. Man erhält über die genannten Gebirgs-Arten, sowie über ihre Erz-Führung und die darauf betriebenen Berg-Baue, über Diluvial- und Alluvial-Gebilde, sowie über Mineral-Quellen schätzbare Erläuterungen.

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