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da er in zwei ihrer extremen Formen wegen verglichenen Schädeln sich wesentlich gleich verhielt. Dieselben beiden Schädel lehrten auch, dass Brachy- und Dolichocephalie bei der nämlichen Länge der Schädelbasis, allein durch Modificationen der Seitenwände und der Decke vorkommen.

Als Eigenthümlichkeiten des weiblichen Schädels hebt Ecker hervor die geringere Höhe, Abflachung der Scheitelgegend, die senkrecht gestellte Stirn, eine Folge des Ueberwiegens der Schädeldecke über die Schädelbasis (die Sehne des Schädelgewölbes, von der Sutura nasofrontalis zum vordern Rand des Hinterhauptsloches verhält sich zur Länge des Gewölbes beim Manne wie 27,1, beim Weib wie 26,7 100), endlich die Form des Schädelconturs. Der flache Scheitel geht nämlich sowohl in die Stirn, als auch, wenngleich minder ausgesprochen, in das Hinterhaupt nicht, wie bei dem Manne, in einer Wölbung, sondern in einer winkligen Biegung über.

Die von W. Krause empfohlene craniometrische Methode stimmt mit der Aeby'schen darin überein, dass sie die Maasse relativ ausdrückt, in Verhältnisszahlen zu einer Grundlinie, die vom vorderen Rande des Hinterhauptsloches zur Sutura nasofrontalis reicht; sie wählt scharf zu fixirende Punkte in den Nähten des Schädels, wodurch freilich synostotische Schädel ausgeschlossen, zugleich aber auch Maasse der einzelnen Schädelknochen gewonnen werden, und drückt die Resultate leicht übersichtlich in Winkeln aus, welche die verschiedenen Sehnen mit der Grundlinie und mit einander einschliessen. Welcker rechtfertigt die Messung der Tuberalabstände und giebt Regeln, um das Schwankende derselben zu beseitigen ; er nimmt die absoluten Maasse gegen die relativen, die perspectivische Zeichnung gegen die geometrische in Schutz. Wegen seiner Vervollständigung der Gesichtsschädelnetze, so wie der darauf gegründeten Charakteristik der Alters- und Geschlechtsverschiedenheiten des Schädels muss ich auf das Original verweisen. Ebenso muss ich mich begnügen, die Schriften zu citiren, welche theils die Raçeneigenthümlichkeiten des Schädels im Allgemeinen besprechen, wie die erwähnte Abhandlung Welcker's (p. 127 ff. Brachycephalie und Dolichocephalie), theils sich auf besondere Völkerschaften beziehen, wie die Abhandlung von His auf schweizerische Schädel, von Pruner-Bey auf ungarische, von Landzert auf grossrussische, von Ecker auf nordafrikanische, von v. d. Hoeven auf Schädel aus den Carolina - Eilanden. Unter den aus Einem Grabhügel stammenden Schädeln, welche v. Baer beschreibt, fanden sich drei brachycephale und zwei dolichocephale,

die letzteren, wie es schien, verschiedenen Geschlechts. Der Verf. vermuthet, dass die kurzen Schädel von Scythen, die langen von Cimmeriern, vielleicht dem König und dessen Concubine herrührten.

Lucae theilt Abbildungen Welcker's mit, welche des Erstern Wahrnehmungen, dass bei frontaler Stellung der Axe des Ellenbogengelenks der Armbeinkopf beim Neger stärker rückwärts gerichtet ist, als beim Europäer, bestätigen. Doch kommen nach Lucae auf beiden Seiten bedeutende Schwankungen vor. So findet Lucae beim Neger und Malayen, aber auch bei einzelnen Europäern, die Axe des Ellenbogengelenks zur Axe des Armbeins rechtwinklig, statt schräg gestellt.

Gruber zählte an einer Handwurzel neun Knochen, in Folge des Zerfallens des Kahnbeins in zwei (secundäre) Stücke von fast gleicher Grösse; das obere mediale trug die Gelenkfläche für das Radiocarpalgelenk, das untere laterale die Tuberosität und den grössern Theil der untern lateralen Gelenkfläche. Die übrigen Knochen waren normal mit Ausnahme des Trapezoidbeins, welches durch einen von der obern Ecke der Rückenfläche entspringenden sichelförmigen Fortsatz und eine der Theilung des Kahnbeins entsprechende Form der Gelenkfläche von der Norm abwich. Der Verf. leitet die Anomalie davon ab, dass das Kahnbein, wenn auch nur ausnahmsweise, von zwei Kernen aus verknöchert.

Weisbach vergleicht die Beckenformen der österreichischen Völkerschaften, Joulin die der arischen, mongolischen und äthiopischen Raçe. Jenem standen nur männliche Becken zu Gebote, dieser berücksichtigt nur die weiblichen. Mongolische und Negerbecken zeigten ihm keine unterscheidenden Merkmale; von den Becken der arischen Raçe unterscheiden sie sich durch steilere Darmbeine, geringere Weite und Tiefe, etwas weitern Schambogen und eine geringere Differenz des queren und schrägen Durchmessers des Beckeneinganges.

Bänderlehre.

H. Meyer, Das Ellenbogengelenk. Archiv für Anatomie. Hft. 4. p. 464. Taf. XII.

Ders., Das Handgelenk. Ebendas. Hft. 6. p. 657. Taf. XVIII, B.

H. Meyer bestätigt, dass das Armbein-Ulnargelenk einen Ginglymus mit wenig aufsteigendem Schraubengang darstellt; doch gelte dies nur für den mittleren Theil des Gelenkes; die seitlichen Theile entsprechen einander nicht genau, so dass bei den verschiedenen Stellungen bald der eine, bald der andere Theil der Gelenkfläche frei liegt. An einem kräftigen

männlichen Individuum ist die Circumferentia articularis radii nicht cylindrisch, sondern oval, 25 Mm. im transversalen, 2312 Mm. im sagittalen Durchm. Von der kreisrunden Gelenkfläche ist durch eine scharfe Kante ein halbmondförmiger, medialer, flacherer Theil geschieden, der allein der Ginglymusbewegung dient und dem von Henke beschriebenen Gelenk des Radius mit der Trochlea entspricht.

Muskellehre.

M. E. Nicaise, Notes sur l'anatomie de la région inguino-crurale. Arch. gén. Juill. p. 44. Décbr. p. 705.

J. Wood, Variations in human myology observed during the wintersession of 1865-66 at King's College. Proceedings of the royal society. No. 86. Ders., On human muscular variations and their relation to comparative anatomy. Journ. of anatomy and physiol. No. 1. p. 44.

Ziemssen, Die Electricität in der Medicin. 3. Aufl. Berl. 8. Mit 22 Holzschn. und 1 Taf. p. 157 ff.

W. Koster, De musculus biceps brachii in betrekking tot den musc. pectoralis maj. Nederl. Archief voor genees- en natuurkunde. D. II. 3e Aflev. p. 371.

Ders., Musculus anconaeus quintus? Ebendas. 4e Aflev. p. 462.

W. Gruber, Ueber den M. epitrochleo- anconaeus des Menschen und der
Säugethiere. Mém. de l'acad. des sciences de St. Pétersb. T. X. No. 5.
3 Taf.
Ders., Monographie der Bursae mucosae cubitales. Ebendas. No 7. 3 Taf.
F. E. Schulze, Myolog. Untersuchungen. Ztschr. für wissensch. Zool.

Bd. XVII. Hft. 1. p. 1. Taf. I-III.

K. Lotze, Eine Varietät des M. extensor digitorum brevis. Ztschr. für rat, Med. Bd. XXVIII. Hft. 1. p. 99. Taf. VI.

welches

Das abirrende Bündel des M. latissimus dorsi, sich mit dem M. pectoralis minor am Schulterhaken zu befestigen pflegt, sah Wood (roy. soc.) zwischen den Stämmen des Plexus brachialis hindurch zu der Kapsel des Schultergelenkes treten, wo es sich mit der Sehne des M. supraspinatus inserirte.

Wood (ebendas.) beschreibt einen abnormen Zipfel des M. subcut. colli, der medianwärts mit der Fascie des zweiten Intercostalraumes zusammenhing und über den M. pectoralis maj. und die Achselgrube hinweg zur Sehne des M. latiss. verlief.

Aus den Resultaten, welche Ziemssen durch locale electrische Reizung der Gesichtsmuskeln und ihrer Nerven gewann, hebe ich hervor, dass die einseitige Reizung des N. facialis fast immer nur auf die eine Hälfte des M. orbicularis wirkt und nur bei stärkerm Strome die Contraction sich auch auf die andere Lippenhälfte ausbreitet.

Den M. coracobrachialis zerfällt Wood (J. of anat.) in

drei Abtheilungen, die er als Mm. Coraco-brachialis brevis s. sup. (rotator humeri), medius s. proprius und longus zu bezeichnen vorschlägt. Sein M. coraco-brachialis brevis ist der (seltene) Muskel, der als tiefe Wiederholung des M. coracobrachialis von Cruveilhier und Theile beschrieben wurde (meine Mskll. p. 180). Die beiden andern Muskeln entsprechen den beiden Abtheilungen des M. coraco-brachialis, zwischen welchen der N. musculo-cutaneus hindurchgeht; der Verf. gesteht, dass der eine von sehr wechselnder Stärke und nicht immer selbstständig sei. Er legt Werth darauf, durch diese Auffassung des M. coraco-brachialis die Analogie mit dem M. adductor triceps der untern Extremität hergestellt zu haben, vergisst aber, dass die Dreiköpfigkeit des Adductor femoris der Nomenclatur besteht, in Wirklichkeit aber, des Adductor minimus nicht zu gedenken, jedenfalls der M. pectineus als Adductorkopf angesehen werden muss.

nur in

In einem von Koster mitgetheilten Falle entsprang der lange, hier kürzere Kopf des M. biceps brachii von der Innenfläche der Sehne des M. pectoral. maj. Wood (r. s.) macht auf den nicht seltenen, aber noch nirgends erwähnten Uebergang von Bündeln des M. brachialis int. in den M. brachioradialis aufmerksam.

Der von Gruber mit dem Namen Epitrochleo - anconeus belegte, brückenförmig zwischen dem medialen Epicondylus und dem Olecranon über den N. ulnaris herübergespannte Muskel ist derselbe, welchen Ref. (Mskll. p. 193) als Varietät des M. ulnaris int., Luschka (Anat. Bd. 3. Ath. 1. p. 169) als Wiederholung des M. anconeus quartus an der medialen Seite beschrieb. Gruber fand ihn in der dritten Leiche und der vierten Extremität, häufiger auf beiden Seiten, als an einer und häufiger rechts, als links. Er ist eben so oft selbstständig, als mit dem M. ancon. int. in Zusammenhang, von dem er sich jedoch durch die Insertion an das Olecranon unterscheidet. Bei vielen Säugethieren kommt er regelmässig vor. Seine Nerven erhält er ausschliesslich vom N. ulnaris. Gegen die Benennung Anconeus minimus s. quintus, mit welcher Gruber diesen Muskel ausgestattet hat, um ihn nicht ohne Synonyme in die Welt ziehen zu lassen, wendet Koster ein, dass Halbertsma den Namen Anconeus quintus bereits an die von der Sehne des M. latissimus dorsi entspringende Portion des M. anconeus long. vergeben hat.

Gruber zählt am Ellenbogengelenk folgende elf subtendinöse Schleimbeutel auf, von welchen ich die neu entdeckten mit einem Sternchen bezeichne:

1. Bursa musculi bicipitis brachii, constant, zuweilen zweifächrig oder doppelt.

*2. Bursa musculi brachialis int., selten. Ueber der medialen Ecke des proc. coronoid.

3. Bursa tricipitis.

a. Supraanconea.

*

a. Subtendinosa.

*8. Intratendinosa.

*b. Retro-epitrochlearis, selten. Auf der hintern Fläche des lateralen Epicondylus unter dem M. anconeus internus und dem N. ulnaris.

4. Bursa M. radialis ext. br. Unter zehn Extremitäten ein Mal. Fast immer einfach.

5. Bursa M. ulnaris ext.

6. Bursa M. anconei quarti. Ein Mal unter acht bis neun Extremitäten. Fehlt im Kindesalter.

*7. Bursa M. flexoris dig. subl. Nur in zwei Fällen unter 100-220 Leichen. In der Sehne des genannten

Muskels oder zwischen dieser und dem M. pronator teres.

*8. Bursa M. tensoris lig. annularis radii ant. (s. den vorj. Bericht p. 78.).

9. Bursa cubito-radialis.

Selten.

Die B. supraanconea ist häufiger innerhalb der Sehne des Triceps, als vor derselben gelegen, selten finden sich beide zugleich. Sie ist nur

ausnahmsweise vor dem

20. Jahre vorhanden, vom 25. Lebensjahre an ist sie häufig, bei Greisen constant. Jede der beiden Arten kann mehrfach auftreten. Die Bursa M. ulnaris ext. kömmt ebenfalls erst nach dem 20. Lebensjahr in etwa 1/4 der Extremitäten vor. Sie liegt unter der Ursprungssehne entweder des M. ulnaris ext. allein oder erstreckt sich unter den Ursprung des M. extensor digitorum. Sie kann mit der Gelenkkapsel durch eine Oeffnung über dem Lig. annulare radii und mit der Bursa M. anconei quarti communiciren. Die B. cubitoradialis liegt zwischen der tiefen Sehne des M. biceps und der Tuberosität des Radius lateral wärts, der lateralen Fläche des obern Endes der Ulna nebst den davon entspringenden Muskelbündeln medianwärts und dem M. supinator rückwärts. Scheint erst im mittleren Lebensalter vorzukommen, in etwa 1/5 der Extremitäten. Die grösste Zahl dieser Schleimbeutel, welche gleichzeitig vorkam, war vier bis fünf (vier unter 240 Extremitäten zehn Mal, fünf nur drei Mal). Den grössten

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