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Körper, die zwar zu einem unlöslichen, amorphen Niederschlag zusammentreten, aber keine Membranen geben; es dringt dann allemal der Körper mit kleinerm Atomgewicht durch zu dem von grösserm Atomgewicht.

Eine Membran von gerbsaurem Leim ist leicht permeabel für Wasser, Schwefelsäure, Salmiak, Chlornatrium, schwefelsaures Ammoniak, schwefelsaures Kali, Chlorbaryum, salpetersauren Baryt, aber ganz undurchdringlich für Blutlaugensalz.

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Die fast farblose Membran von Ferrocyankupfer ist leicht durchdringlich für Wasser, Salmiak, Chlorkalium, aber ganz undurchdringlich für schwefelsaures Kali, schwefelsaures Ammoniak, Chlorcalcium, Chlorbaryum. Niederschläge, die nicht selbstständig Membranform annehmen, können in anderen Membranen sich niederschlagen und deren Permeabilität modificiren. So schwefelsaurer Baryt in gerbsaurem Leim niedergeschlagen nimmt letzterm die Permeabilität für schwefelsaures Ammoniak, aber nicht für Chlorammonium.

Die einfache Theorie dieser Erscheinungen scheint dem Verf. folgende zu sein: Amorphe Niederschläge sind nur dann fähig Membranform anzunehmen, wenn ihre Moleküle vermöge ihrer Form und Anziehung so nahe zusammentreten können, dass die Interstitien zwischen den Molekülen kleiner sind, als die Moleküle der Membranbildner. Die auf solche Weise erzeugten Membranen sind impermeabel nur für solche Körper, deren Moleküle grösser, als die Interstitien der Membran, und eben so gross oder grösser sind, als das kleinere der membranogenen Moleküle. Je kleiner demnach auch nur das eine der membranogenen Moleküle ist, um so dichter muss die Membran sein, und um so geringer die Anzahl der Körper, für welche sie durchdringlich ist. Wirkliche Membranen sind daher Atomsiebe, die zur Bestimmung der relativen Grösse der Atome benutzt werden können.

nur,

Die Impermeabilität der Membranen für gewisse Stoffe gilt so lange die Membran mit ihren Membranogenen in Berührung steht, weil alsdann bei einer Auseinanderdrängung der Atome durch einseitigen Druck die Lücke durch Neubildung sofort ausgefüllt wird (Intussusception). Ist diese Neubildung unmöglich gemacht, so werden durch einseitigen Druck die Membranen durchgängig auch für die Membranogene.

Die Grösse der in Lösung befindlichen, nicht durch Cohäsion verbundenen Atome steht in auffallender Beziehung zu

dem Atomgewicht und scheint demselben annähernd proportional zu sein (doch ist das Atomgewicht nicht allein bestimmend für die Grösse der Moleküle [s. d. Orig. p. 114]). Das Salmiakmolekül mit 53,4 Atomgewicht geht durch eine Membran von gerbsaurem Leim mit schwefelsaurem Baryt verdichtet, nicht aber schwefelsaures Ammoniak vom Atomgewicht 66. Durch Ferrocyankupfer gehen Salmiak und Chlorkalium (74,6) nicht aber schwefelsaures Ammoniak und schwefelsaures Kali (87,2) und die Chlorverbindungen des Baryum, Calcium, Kupfers (122, 109,4, 85,4). Gerbsaurer Leim ist für salpetersauren Baryt von 130,6 durchdringlich und für alle Verbindungen von kleinerm Atomgewicht, aber nicht mehr für Blutlaugensalz mit 211,4 Atomgewicht. (Der Verf. rechnet das Krystallwasser als chemisch gebunden überall mit.)

Sofern nach einer frühern Untersuchung des Verfs. die Membran der Pflanzenzelle (und wahrscheinlich auch der Thierzelle) unter Betheiligung des Sauerstoffs entsteht vom Atomgewicht 16, sind hier die Molekularinterstitien noch kleiner, als das kleine Sauerstoffatom, so dass solche Membranen während der Intussusception alle im Wasser löslichen Stoffe ausschliessen müssen und nur das Wasser mit kleinstem Atomgewicht unter den zusammengesetzten Körpern durchlassen. So erklärt sich Traube, dass selbst die kleinsten Thiere und Pflanzen des Meeres in der Beschaffenheit ihrer Gewebsflüssigkeiten unabhängig von dem umgebenden salzhaltigen Medium sind.

Mit Recht bekämpft Traube am Schluss seiner Mittheilung die in neuerer Zeit vielfach beliebte Ansicht von der Bedeutungslosigkeit der (daneben wenn irgend möglich in ihrer Existenz bestrittenen) Zellmembran.

Die Untersuchungen Suchier's über den Einfluss des hydrostatischen Druckes auf die Diffusion von Kochsalz durch thierische Membran schliessen sich an die im Ber. 1862. p. 249 und 250 notirten Untersuchungen Eckhard's an, unterscheiden sich aber von letzteren hauptsächlich dadurch, dass Suchier verdünnte Kochsalzlösungen (1% und 10%) anwendete und darauf verzichten musste, die Concentration derselben während des Versuches constant zu halten, so wie darauf, die Ansammlung des Kochsalzes auf der andern Seite der Membran zu verhindern.

Der von Suchier angewendete, von Nasse construirte Ap

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Wirkung des Druckes bei der Endosmose.

parat ist im Original beschrieben und durch Abbildung erläutert, worauf verwiesen werden kann. Er gestattete, das der Kochsalzlösung gegenüberstehende Wasser unter verschiedenen Druck zu setzen, und es galt zu prüfen, in welchem Maasse dadurch der Uebertritt des Salzes gehemmt wurde.

Die Membranen wurden vorher eine Zeit lang einem gewissen Filtrationsdrucke ausgesetzt und im Uebrigen die Versuche möglichst vergleichbar gehalten.

Der Uebertritt des Kochsalzes wurde durch die Steigerung der Spannung des Wassers in ähnlichem Verhältniss gehemmt, wie in Eckhard's Versuchen; von der Höhe 2,74-2,89 ohne Druckdifferenz sank die in gleicher Zeit übergetretene Salzmenge auf 2,09-2,18 bei 73,5 Mm. Hg-Druck, auf 1,68 bei 147 Mm. Hg-Druck, auf 1,296 bei 170 Mm. HgDruck.

Bei Vergleichung einer 1% und einer 10% Kochsalzlösung verhielten sich die unter gleichem Druck des Wassers durchtretenden Kochsalzmengen ziemlich genau proportional dem Salzgehalt der Lösungen.

Wenn die unter gewissem Druck durch die beiderseits mit Wasser in Berührung stehende Membran filtrirte Wassermenge verglichen wurde mit der in gleicher Zeit dann filtrirenden, wenn concentrirte Kochsalzlösung dem Wasser gegenüberstand, so ergab sich für letztern Fall eine Zunahme, die aber nicht ganz so gross war wie die Summe der Filtrationsmenge und der dem endosmotischen Aequivalent nach zu erwartenden Diffusionsmenge.

Bei Anwendung von Kochsalzlösungen geringerer Concentration gestalteten sich die Verhältnisse bezüglich der übertretenden Wassermengen verwickelter; es war dann von der Concentration und von dem Filtrationsdrucke abhängig, ob die übertretende Wassermenge zu- oder abnahm. Suchier möchte sich dies aus zwei entgegengesetzt gerichteten Wirkungen des Salzes bei dem Vorgange erklären, einerseits Herüberziehen des Wassers nach dem Gesetz der Diffusion, anderseits Vermehrung der Quellung der Membran und dadurch Verengerung der Filtrationsräume: bei gewisser Concentration können sich beide Wirkungen das Gleichgewicht halten, doch vermag ein höherer Filtrationsdruck der letztgenannten Wirkung entgegenzutreten. Das Nähere hierüber muss im Original nachgesehen werden.

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Bei Versuchen, in denen durch Pericardium vom Pferd Blutserum desselben Thieres theils unter Zusatz von Wasser allein, theils unter Zusatz von Kochsalz allein, theils endlich unter Zusatz von Kochsalz und Wasser unter 100 Mm. Quecksilberdruck filtrirte, fand Nasse, dass, bei übrigens möglichst gleichen Umständen, die Menge des Transsudats" wächst, wenn das Serum verdünnt wird, und in noch höherm Grade, wenn nur der Eiweissgehalt sich mindert, der Kochsalzgehalt aber unverändert bleibt, und selbst eine Vermehrung des Kochsalzgehalts bei unverändertem Eiweissgehalt die Menge des Filtrats etwas steigert. Das Filtrat aus dem Serum war um so ärmer an festen Theilen, je langsamer es durchgegangen war, gleichviel ob die Geschwindigkeit durch den Druck, durch die Dicke der Haut oder durch die vorausgehende Versuchsdauer bestimmt war. Bei Verdünnung des Serums nahm die Menge der festen Theile des Filtrats relativ zu der der angewendeten Flüssigkeit in geringem Maasse zu; in geringem Maasse auch dann, wenn nur der Eiweissgehalt, nicht der Kochsalzgehalt, vermindert wurde, in bedeutendem Maasse aber bei Vermehrung des Kochsalzgehalts des Serums, und zwar war bei dieser Zunahme der festen Theile allein das Eiweiss betheiligt. Immer enthält das Filtrat des Serums mehr Kochsalz im Verhältniss zum Eiweiss, und mit Abnahme der Geschwindigkeit des Durchtritts tritt eine relative Verminderung des Eiweissgehalts ein. Bei Verdünnung des Serums wuchs der Kochsalzgehalt des Filtrats sowohl relativ zu dem Gehalt in dem verdünnten Serum, als auch relativ zum durchtretenden Eiweiss. Bei Verdünnung allein des Eiweisses im Serum änderte sich der Kochsalzgehalt des Filtrats wenig. Bei Vermehrung des Kochsalzgehalte des Serums war jene Zunahme des Eiweisses im Filtrat im Verhältniss zu dem Kochsalz auffallend.

Kurz gefasst drückt Nasse seine Beobachtungen folgendermaassen aus: Bei Vermehrung des Wassers befördert die Anwesenheit eines schlecht diffundirenden Stoffes, des Eiweisses einer Colloidsubstanz die Transsudation des leicht diffundirenden, des Kochsalzes, und zwar bis zu dem Grade, dass das Filtrat die filtrirende Flüssigkeit im Procentgehalt des Kochsalzes übertreffen kann. Wenn aber das quantitative Verhältniss des Wassers zu Kochsalz gleich bleibt, so wirkt die Abnahme der Colloidsubstanz wenig auf den Durchtritt des Salzes. Dagegen vermehrt die Zunahme des Salzes bei gleichbleibendem Wassergehalt beträchtlich den Austritt der Colloidsubstanz, ohne dass dabei das Verhältniss des Salzes in dem Henle u. Meissner, Bericht 1866.

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Transsudat zu dem in der angewendeten Flüssigkeit sich ändert.

,,Da nun in ersterm Falle ohne Vorhandensein des Eiweisses durch die Verdünnung der Lösung die Differenz im Kochsalzgehalt beider Flüssigkeiten vermehrt wird, indem der des Transsudats abnimmt, das Gegentheil davon aber bei einer einfachen Eiweisslösung der Fall ist, so kommt man zu dem paradoxen Satze, dass die Anwesenheit der Colloidsubstanz unter Verhältnissen, die sonst ihren eigenen Durchtritt befördern, ganz besonders den der gleichzeitig vorhandenen Krystalloidsubstanz begünstigt. Und ebenso verhält es sich bei dem Kochsalz: wenn die Verhältnisse gegeben sind, unter denen relativ zur filtrirenden Flüssigkeit der Kochsalzgehalt im Filtrat sonst sich steigert, nämlich wenn seine Menge in jener zunimmt, so vermehrt sich nicht der Kochsalzgehalt, sondern der Eiweissgehalt im Filtrat." Die Beförderung des Eiweissdurchtritts durch Kochsalz erkennt Nasse darin begründet, dass das Kochsalz der Membran Wasser entzieht und dadurch die Poren erweitert. Verminderung des normalen Kochsalzgehalts des Serums, mit Hülfe der Dialyse, wirkte gerade entgegengesetzt.

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richte der k. sächs. Gesellschaft d. W.

Be

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