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kommt Austritt von Farbstoff (Hämatoglobulin) aus den Zellen, welcher bedingt, dass das Leberblutserum stets roth gefärbt ist, und welcher beim Stagniren des Blutes in der todten Leber noch bedeutend zunimmt.

David verglich frisches Pferdeblutserum mit solchem, welches aus demselben Blut gewonnen war, nachdem dasselbe in die frische Leber injicirt war und 2 Stunden darin verweilt hatte. Die Menge der festen Stoffe war dadurch fast auf das Doppelte gestiegen, der Gehalt an Albumin von 66 auf 99 p. m., das Wasserextract von 6,4 auf 30 p. m. Die festen Theile des Gesammtblutes hatten bei dem Aufenthalt in der Leber zwar auch eine Zunahme erlitten, aber nur von 143 auf 189 p. m., also bei weitem nicht in dem Maasse, wie die festen Theile des Serums, und die Zunahme des Albumingehalts des Serums, meint D., könne nur aus den Blutkörpern stammen. Dabei war das Serum stark gefärbt, die Blutkörper in der Auflösung begriffen. Für die Auflösung von Blutkörpern in der Leber macht der Verf. dann noch ganz besonders die bedeutende oben erwähnte Vermehrung der fibrinoplastischen Substanz (Globulin) im Leberblut geltend, welche nur bei Zersetzung von Hämatoglobulin entstanden sein könne. Eine entsprechende Vermehrung an Farbstoff, Hämatin fand David im Leberblute nicht (nach einer im Original p. 36 angegebenen Methode von A. Schmidt); es kommt dabei offenbar die Bildung des Gallenfarbstoffs aus Blutfarbstoff in Betracht. Für das aus den Blutkörpern in der Leber austretende Hämatoglobulin lässt David Serumsalze und Extracte in dieselben eintreten. Die grössere Resistenz der Lebervenenblutkörper gegen Wasser erklärt D. aus dem Kohlensäurereichthum dieses Blutes.

Dass ein wohl geltend gemachter Reichthum des Leberblutes an farblosen Zellen nicht auf Bildung derselben in der Leber zu beziehen sei, ist schon früher von Anderen hervorgehoben worden, und David weist dies Argument gleichfalls zurück, hauptsächlich auch aus dem Grunde, weil die Differenz im Gehalt an farblosen Zellen zwischen Pfortader- und Leberblut in der That nur gering ist, und eine relative Vermehrung sogar durch das Untergehen farbiger Zellen in der Leber bedingt sein muss. Zeichen einer in der Leber vor sich gehenden Umbildung farbloser Zellen in farbige konnte David niemals finden, und somit erkennt derselbe in der Leber nur Zerstörung, Untergang von Blutkörpern, keine Neu- oder Umbildung.

Chrzonszczewsky fügte den bereits im Ber. 1864. p. 283 notirten Mittheilungen noch hinzu, dass er sich durch weitere

Versuche mit der sog. physiologischen Injection von Neuem überzeugt habe, dass in jedem Leberläppchen bezüglich der Anordnung der Blutgefässe zwei Territorien existiren, deren eines allein durch die Pfortader, das andere hauptsächlich durch die Leberarterie versorgt werde.

Wenn einem jungen Schwein nur wenig Indigcarmin in's Blut injicirt war, so fand sich nach einer halben Stunde die Ausscheidung des Farbstoffes, im Beginnen, aber nur an der Peripherie der Leberläppchen, im Gebiet der Pfortader; war doppelt so viel in zwei Portionen injicirt, so fand sich eine Stunde nach der ersten Injection die Ausscheidung an der Peripherie der Läppchen weiter vorgeschritten und zugleich auch das Centrum der Läppchen daran betheiligt. Hieraus schliesst der Verf., dass das Pfortaderblut in der Ausscheidung der in die Galle übergehenden Stoffe dem arteriellen Blutstrome vorangeht, und dass letzterer dann sich betheiligt, wenn die Stoffe in grösseren Quantitäten eingeführt werden und längere Zeit im Körper verweilen.

Milz. Nebennieren.

Die Schlüsse, welche Salisbury auf Grund mikroskopischer Untersuchungen über die Function der Milz zieht, müssen wir hier übergehen; dagegen muss erwähnt werden, dass der Verf. nicht nur Cholesterin und Serolin aus der frischen Milz extrahiren konnte, sondern auch nach Erschöpfung des ursprünglichen Vorraths eine fernere Bildung dieser beiden Stoffe in der Milz so wie auch in den Lymphdrüsen glaubt beobachtet zu haben.

Gegenüber der im vorj. Bericht p. 266 notirten Behauptung Philipeaux's, betreffend die Regeneration der Milz, besteht Peyrani darauf, dass auch nicht einmal die nur teilweise exstirpirte Milz eine Regeneration erfahre, wogegen Philipeaux bei seiner zuletzt geäusserten Meinung verharrt. Derselbe exstirpirte jungen Ratten die Milz, maass sie und reponirte sie in die Bauchhöhle. In vielen Fällen bildete sich eine neue Gefässverbindung, fast immer linkerseits, und entwickelte sich das Organ weiter, jedoch nicht so stark, wie in der Norm. In anderen Fällen fand Vereiterung oder Atrophie statt.

Arnold extrahirte aus den Nebennieren des Rindes mit 85% Alkohol einen sich besonders unter der Einwirkung von Licht und Luft intensiv roth färbenden Stoff; mit Ammoniak und essigsaurem Bleioxyd wurde ein Niederschlag erhalten, der nach Zersetzung mit Oxalsäure mit Alkohol eine fluoresci

rende braunrothe Lösung gab; der färbende Körper schied sich beim Verdunsten der Lösung in öligen Tropfen aus.

Knochengewebe.

Zalesky verwendete bei seinen Untersuchungen über die Zusammensetzung der Knochen zunächst besondere Sorgfalt auf die mechanische Reinigung und Vorbereitung der Knochensubstanz und richtete bei der chemischen Analyse seine Aufmerksamkeit besonders auch auf den Chlorgehalt der Knochen, auf das Fluor, dessen Menge nach Kobell's von Hoppe-Seyler modificirtem Verfahren direct bestimmt wurde, und auf die Kohlensäure, welche nicht in der Knochenasche, sondern in dem gepulverten Knochen bestimmt wurde. Das Nähere über die angewendeten Methoden ist im Original p. 34-37 nachzusehen.

Eine grosse Zahl von Analysen det Knochen vom Rind, vom Menschen, vom Meerschweinchen und von Testudo graeca ergab, dass das Verhältniss der unorganischen zu den organischen Bestandtheilen ein nahezu constantes ist, so dass die geringen gefundenen Verschiedenheiten auf einen verschiedenen Gehalt der Knochen an Sehnenfasern, Gefässen, die nicht entfernt werden konnten, zurückgeführt werden können.

Der Gehalt der Knochenasche an Kalk, Magnesia, Phosphorsäure, Kohlensäure, Chlorcalcium und Fluorcalcium zeigte sehr geringe, fast innerhalb der analytischen Fehlergrenzen liegende Verschiedenheiten beim Menschen und bei den untersuchten Thieren. Mit Ausnahme der Schildknochen von Testudo graeca fand sich in allen Knochen Chlor, ausser in löslicher auch in einer in kaltem Wasser nicht löslichen Verbindung. Die Menge von Chlor und Fluor war in allen Knochen die gleiche, die des Fluors etwas grösser, als die des Chlors; aber die Menge des Fluors erwies sich, eben in Folge des Auffindens jener unlöslichen Chlorverbindung, als viel geringer, als nach den älteren, indirecten Bestimmungen. Die Menge des nicht an Phosphorsäure gebundenen Kalkes fand sich in den Knochen höher, als sie dem Verhältniss des Apatits entsprechen

würde.

Im Mittel enthielten 100 Grms. Knochen:

Unorganische Organische Substanz

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Für 100 Grms. Asche berechnen sich im Mittel:

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An Kohlensäure fand sich für 100 Gewichtstheile Asche beim Rind im Mittel 6,197, beim Menschen 5,734.

An Chlor fand sich in 100 Gewichtstheilen Asche beim Rind. im Mittel 0,200, beim Menschen 0,183, beim Meerschweinchen 0,133. Der Fluorgehalt betrug beim Rind im Mittel 0,300% (der Asche), beim Menschen 0,229, bei Testudo graeca 0,204, und war in dem Schmelz eines fossilen Rhinoceros-Zahns nicht grösser, 0,284. An Fluorcalcium berechnet sich danach der Reihe nach für 100 Gewichtstheile Asche: 0,6163; 0,4714; 0,4187; 0,5922.

Um zu prüfen, ob die Zusammensetzung der Knochensubstanz durch Begünstigung des einen oder andern der beiden Hauptbestandtheile der Asche, Kalk und Phosphorsäure, in der Nahrung modificirt werden könne, fütterte Zalesky von einer Anzahl sehr junger Tauben gleicher Herkunft zwei ausschliesslich mit Gerstenkörnern mit Zusatz von kohlensaurem Kalk und destillirtem Wasser, zwei andere mit denselben Körnern mit Zusatz von phosphorsaurem Natron und destillirtem Wasser. Der Versuch dauerte 103 Tage, und die Thiere entwickelten sich gut. Die Analysen der Knochen ergaben durchaus unbedeutende, gar nicht in Betracht kommende Unterschiede bei den beiderlei Versuchsthieren. Hinsichtlich der Zahlen verweisen wir auf das Original, da die Knochen der Tauben nicht so weit gereinigt werden konnten, wie die der vorher genannten Thiere, so dass die Zahlen nicht mit denen jener Analysen in Vergleich gesetzt werden konnten.

Muskelgewebe.

Nawrocki bestimmt die Gesammtmenge der Eiweissstoffe des Muskels in der Weise, dass er nicht mehr als 1 Grm. Muskelsubstanz mit Sand in 20 CCm. einer Lösung von etwa 3% Natronhydrat verreibt und 1-11/2 St. bei Zimmerwärme digerirt, dann die als vollständig angesehene Lösung der Eiweissstoffe in 20 CCm. Essigsäure filtrirt, die eben hinreicht, das Alkali zu sättigen; mit ein paar Tropfen Essigsäure kurze

Zeit erhitzt war das Eiweiss flockig; auf dem Filter gesammelt, wurde es mit Wasser, Alkohol und Aether gewaschen, endlich bei 110° getrocknet. Bei vier Fröschen wurde das Eiweiss des rechten und linken Gastrocnemius bestimmt; die Abweichungen für zusammengehörige Muskeln (als Fehlergrenzen) betrugen im Durchschnitt 0,4%. Beiläufig betrug die Eiweissmenge 13-14%.

Als die Muskeln mit 1% Kochsalzlösung blutfrei gemacht waren, und dann ruhende und tetanisirte Gastrocnemii verglichen wurden, fand sich in vier Versuchen constant etwas weniger an Eiweissstoffen in den tetanisirten, die Differenz betrug 0,6 %. Ranke fand eine der Art und Grösse nach ähnliche Differenz (vorj. Bericht p. 409). Nawrocki will aber doch zu bedenken geben, dass die Unterschiede zwischen ruhendem und tetanisirtem Muskel sehr gering sind im Verhältniss zur Genauigkeit der Methode.

Die oben aufgeführte Abhandlung von Nawrocki in der Zeitschrift für analytische Chemie ist die ausführliche Mittheilung dessen, was schon im vorj. Ber. p. 268 nach vorläufiger Mittheilung notirt wurde. Bezüglich der genauen methodologischen Erörterungen muss auf das Original verwiesen werden. Etwas näher einzugehen ist hier noch auf den Abschnitt der Abhandlung, in welchem es sich um die Vergleichung ruhender und ermüdeter Muskeln handelt.

Bei vier Fröschen wurde der Blutkreislauf unterbrochen, die eine Hinter - Extremität vom Mark aus bis zur Ermüdung gereizt, die andere vorher abgeschnitten und aufbewahrt. Der Kreatingehalt ergab sich folgendermaassen (alle Zahlen Nawrocki's beziehen sich auf vollständig entwässertes Kreatin):

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Ganz ähnlich gestalteten sich die Ergebnisse, als belastet und unbelastet gereizte Muskeln verglichen wurden, nämlich:

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