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In beiden Versuchsreihen war das linke und rechte Bein gleichmässig berücksichtigt.

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Nawrocki machte auch Hunde und Kaninchen mit Curare für eine Reihe von Stunden regungslos unter Unterhaltung künstlicher Athmung und damit des Kreislaufs. Nachher fand sich in den Muskeln von Hunden 0,2190-0,3160 % Kreatin, in denen eines Kaninchens 0,4270 %, während der Verf. beim gesunden Hunde als Norm 0,16-0,17%, beim Kaninchen 0,39-0,41 % Kreatin gefunden hatte. Bei der absoluten Ruhe der Muskeln hatte also keine Abnahme des Kreatingehalts stattgefunden. Das Herz eines mit Pfeilgift anhaltend regungslos gemachten Hundes hatte keinen grössern Kreatingehalt, als die Schenkelmuskeln, jenes 0,2127%, diese 0,21900.

Nawrocki schliesst aus allen diesen Versuchen, dass in den Muskeln während der Arbeit keine irgend erhebliche Vermehrung des Kreatins stattfindet.

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Dieser Schluss wurde angefochten durch folgende Angaben Sczelkow's. Derselbe fand bei Hühnern constant in den Muskeln der Flügel weniger Kreatin, als in dem braunen Fleisch der Hinterextremitäten; den Gehalt der ersteren 1 gesetzt fand er 1,52 bis 2,16 in letzterm. In Folge von Lähmung der Beine aber durch Markdurchschneidung sah S. den Kreatingehalt der Beinmuskeln auf 1,18 bis auf 0,67 herabgehen, also bis zur Umkehr obigen Verhältnisses, und nach nur einige Minuten dauerndem Tetanisiren der Flügelmuskeln bei solchen Hühnern mit gelähmten Beinen fand S. mehr Kreatin in den Flügelmuskeln als in den Beinmuskeln. Kreatinin fand S. in den Hühnermuskeln nur in so geringer Menge, dass er diese als aus dem Kreatin bei der Untersuchung entstanden ansehen möchte und sich also der Ansicht Neubauer's und Nawrocki's in dieser Beziehung anschliesst.

Nawrocki prüfte vorstehende Angaben, fand dieselben aber nicht bestätigt. Die Unterschenkelmuskeln eines alten Huhns

Henle u. Meissner, Bericht 1866.

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enthielten 0,3940%, die Muskeln des Flügels ohne den Pectoralis 0,3978 % Kreatin, Ober- und Unterschenkelmuskeln eines jungen Huhns 0,4015 %, Flügelmuskeln mit einem Theil des Pectoralis 0,4045 % Kreatin. Der Rest der Brustmuskeln, 17 Stunden nach dem Tode untersucht, gab wiederum 0,4017 % Kreatin. Nach Lähmung der Beine, wie es Sczelkow that, und andauernder Reizung der Flügelmuskeln fand Nawrocki 0,34975 % Kreatin in den Schenkelmuskeln, 0,35580 % in den Flügelmuskeln. Nach Nawrock's Bestimmungen können Differenzen im Kreatingehalte der Muskeln bis zu 0,02% nicht weiter in Betracht kommen.

Neubauer und bestätigend Nawrocki hoben hervor, dass das Kreatin durch längeres Erhitzen auf 100° in wässriger Lösung fast vollständig in Kreatinin übergeht; selbst beim Eindampfen einer verdünnten Lösung beginnt diese Umwandlung, namentlich wenn nur wenig freie Säure, auch Essigsäure zugegen ist. In einer mit Kalkmilch versetzten Lösung von schwefelsaurem Kreatinin hatte Liebig nach längerem Stehen Uebergang in Kreatin beobachtet.

Neubauer, erhielt bei Einwirkung von Aetzbaryt auf Kreatinin und ebenfalls auch unter diesen Umständen aus Kreatin (neben den bekannten Zersetzungsproducten) einen Körper Cs H6 N2 04, welchen er Methylhydantoin nennt. Derselbe entsteht aus dem Kreatinin unter Wasseraufnahme neben Ammoniak, aus dem Kreatin durch Austritt von Ammoniak.

Vom Kreatin beschreibt Neubauer Verbindungen mit Chlorcadmium und mit Chlorzink; letztere ist dem Kreatinin chlorzink entsprechend zusammengesetzt. Beim Wiederauflösen der krystallisirten Verbindungen in heissem Wasser zersetzten sie sich. Aehnliche Verbindungen geht das Kreatin mit salpetersaurem Quecksilberoxyd und mit Chlorkupfer ein.

Anhang.

Bizio überzeugte sich bei mehren Muscheln von einem ansehnlichen Gehalt ihrer Leiber an sog. glycogener Substanz, die sehr leicht in Milchsäure überging, welche nach der Meinung des Verf. die Fäulniss dieser Muscheln lange Zeit hintanhielt.

Nach den Untersuchungen Jaffe's bei 4 Diabetikern findet sich Glycogen selten in den Organen dieser Kranken, sofern nicht andere krankhafte Processe etwa das Vorkommen einer glycogenartigen Substanz bedingen (Kühne's Beobachtungen an pneumonischen Lungen).

Eine ebenso, wie die Krystalllinse, fluorescirende Substanz konnte Bence-Jones aus allen Geweben des thierischen Körpers extrahiren, indem er dieselben gerade so, wie zur Extraction des Chinins zuerst mit verdünnter Schwefelsäure behandelte, die Lösung dann mit Alkali neutralisirte und darauf mit Aether extrahirte. Bei Vergleichung dieser Extracte mit Chininlösungen fand Bence-Jones die grösste Aehnlichkeit; beide fluorescirten in fast genau denselben Theilen des Spectrums; das fluorescirende Licht der Extracte war etwas mehr grünlich. Wenn das Licht durch eines jener Extracte (in Quarz enthalten) in Chininlösung gelangte, so fluorescirte letztere nicht, und ebenso war es bei umgekehrter Anordnung. Zusatz von Kochsalzlösung hob sowohl in der Chininlösung, wie in jenen Extracten die Fluorescenz auf. Kochen mit übermangansaurem Kali allein hob weder in dem einen noch in dem andern die Fluorescenz auf, wohl aber dann, wenn überschüssiges Kali zugefügt war. Ebenso wie Chinin wurde die fluorescirende Substanz aus jenen thierischen Extracten gefällt durch Jod in Jodkalium, Jodquecksilber in Jodkalium, Phosphormolybdänsäure, Platinchlorid, Goldchlorid (der Niederschlag löslich in Alkohol). Eine Isolirung der fluorescirenden Substanz gelang nicht.

Bence-Jones hält die angemerkten Aehnlichkeiten zwischen dem Chinin und der der Fluorescenz jener thierischen Extracte zum Grunde liegenden Substanz für gross genug, um letztere als ,,thierisches Chinoidin“ zu bezeichnen.

Um die Menge desselben in verschiedenen thierischen Organen zu schätzen, verglich der Verf. das Maass der Fluorescenz der Extracte mit demjenigen verschiedener Normal - Chininlösungen, worüber Angaben im Original nachzusehen sind.

Bence-Jones meint, da so schon so manche Substanz als sowohl im pflanzlichen wie im thierischen Organismus entstehend nachgewiesen sei, so müsse man sich auch nicht wundern, wenn beide Chinin produciren, die Cinchona producire es synthetisch aus dem Einfachern, der thierische Körper analytisch aus Eiweisskörpern. Der Verf. ist so überzeugt von der Richtigkeit dieser Auffassung, dass er auf ihrer Grundlage eine Theorie des Wechselfiebers und der Chininwirkung bei demselben andeutet.

Gesetzt, meint er, das Chinin wirke, wie die arsenige Säure, einschränkend auf den Umsatz der Gewebe, gesetzt ferner, Sumpfmiasma zerstöre rasch das normale thierische Chinin in den Geweben, so sei dadurch das Fieber mit seinem vermehrten Consum gegeben, und das eingeführte Chinin heile dieses Fieber durch Ersatz für jenes thierische Chinin. (!)

Das eingeführte Chinin verbreitete sich rasch durch alle Gewebe; drei Stunden nach der Einführung war der grösste Gehalt daran überall nachzuweisen; später nahm der Gehalt wieder ab, wie Bence-Jones es verfolgte, indem er die durch den Chiningehalt über die Norm gesteigerte Fluorescenz der Gewebsextracte verglich. Auch in kataraktösen Linsen von Menschen, die eine bis mehre Stunden nach Einführung von Chinin extrahirt worden waren, wurde das Chinin nachgewiesen. (Derartige im Anschluss an die im vorj. Bericht p. 280 notirten Untersuchungen über die Vertheilung resorbirten Lithions im Körper unternommene Versuche waren es, welche den Verf. zu obigen Wahrnehmungen führten.)

Radziejewsky prüfte nach einer im Original nachzusehenden, postmortalen Zersetzungen (Fäulniss) vorbeugenden Behandlung der möglichst frisch in Arbeit genommenen Objecte, eine Reihe von Organen und Secreten, theils vom Schwein, theils vom Rind, theils vom Menschen auf Leucin und Tyrosin. Tyrosin war nirgends (unter normalen Verhältnissen) nachzuweisen ; dagegen fand sich Leucin, zum Theil in ansehnlicher Menge, in den drüsigen Organen, nämlich in der Milz, in den Lymphdrüsen, in der Thyreoidea, in der Thymus, in der Leber, im Pankreas; für die Nieren bezeichnet der Verf. das Vorkommen als zweifelhaft; Ref. und Shepard (p. 16. 18) fanden in den Nieren von Pflanzenfressern, z. B. vom Pferd und von der Ziege, viel Leucin. In den Lungen, in den Muskeln, im Gehirn, im Blut, Harn, Speichel und in der Galle fand R. kein Leucin.

Zur Beurtheilung der im vorj. Ber. p. 277 u. 278 notirten Untersuchungen über die allgemeine Verbreitung des Kupfers in thierischen Organismen sind die Wahrnehmungen von Lossen von grosser Wichtigkeit, welcher auf Veranlassung von Heintz prüfte, welchen Antheil an dem aufzufindenden Kupfer die beim Erhitzen, Glühen etc. angewendeten Apparate aus Messing oder Kupfer (Brenner, Gestelle, Löthrohr) haben möchten, und fand, dass nur bei Anwendung von Geräthen aus diesem Material Kupfer in Fleisch, Eiern, aber auch in unorganischem Material nachweisbar war, nicht aber bei Anwendung von Brennern, Löthrohr aus Glas, Gestellen von Eisen. Die Untersuchung auf Spuren von Kupfer wird nach diesen Erfahrungen offenbar eine äusserst difficile, da nun sogar der Gebrauch jener bedenklichen Geräthe in der Nähe der Untersuchung auf Kupfer auszuschliessen sein wird. Der Verf. bemerkt mit Recht, dass es wiederum eine völlig offene Frage ist, ob und wo Kupfer in thierischen Theilen vorkommt.

Das aus einer Ovarinengeschwulst-Flüssigkeit erhaltene Paralbumin fand Scherer wiederum so, wie er es früher beschrieb; mit Alkohol ausgefällt, war der Stoff für Wasser leicht löslich; durch Siedhitze konnte keine vollständige Coagulation erzielt werden; alle durch die gewöhnlichen Fällungsmittel für Eiweisskörper erzeugten Paralbumin - Niederschläge bildeten zusammengeballte klumpige Massen. Diese Differenzen zwischen Paralbumin und gewöhnlichem Eiweiss beruheten nicht auf Anwesenheit anderer Stoffe.

Mucin, Metalbumin und Colloidsubstanz stehen nach Scherer in analogem Verhältniss zu einander, wie Casein, Albumin und Fibrin. Gelöstes Mucin ist stets an Alkali gebunden und wird durch Säuren abgeschieden. Metalbumin wird durch Alkohol fasrig gefällt und löst sich wieder in Wasser; durch Kochen der Lösung gerinnt es nicht. Die meisten der gewöhnlichen Fällungsmittel für Eiweisskörper fällen das Metalbumin nicht oder nur unvollkommen, und ebenso verhalten sich Lösungen der Colloidsubstanzen in kohlensaurem Kali.

Beim Kochen von Mucin, Metalbumin, Colloidsubstanz mit concentrirten kaustischen Alkalien spaltet sich ein Kohlenhydrat ab, und es bleibt ein dem Eiweiss ähnlicher Körper übrig. Mit verdünnter Schwefelsäure gekocht, zerfallen die drei nach Scherer's Meinung als mit Kohlenhydrat gepaarte Eiweisskörper anzusehenden Körper in Zucker und eiweissartige Substanzen (vergl. d. vorj. Ber. p. 274, Eichwald's Angabe).

Platner erhielt durch eine eigenthümliche Behandlung von Eiweiss mit Weingeist und Kali einen Körper, welchen er wegen seiner Eigenschaft, unter Umständen stark zu kleben, Ixodin nennt. Da diese Substanz bis jetzt weder ein physiologisches, noch ein weiteres chemische Interesse darbietet, die Untersuchungen auch nichts weniger als abgeschlossen sind, so müssen wir auf das Original verweisen.

Nach den Versuchen Neubauer's ist das Liebreich'sche Protagon zur Erzeugung der Myelinformen gänzlich überflüssig (vergl. d. vorj. Bericht p. 270), und ein Myelin existirt auch nicht als chemisches Individuum. Mit reiner Oelsäure und Ammoniak entstanden die schönsten Myelinformen; käufliche unreine Oelsäure that den gleichen Dienst, weniger gut aber an Oelsäure reiche Neutralfette.

Nach den Untersuchungen Dybkowsky's ist die Zusammensetzung des Neurins nicht die von Liebreich angegebene (vorj. Ber. p. 270), sondern C5 H13 NO und damit die gleiche, wie die des Cholins von Strecker (Ber. 1862. p. 264), mit welchem Körper das Neurin überhaupt in jeder Beziehung so

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