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die Bewegung sistiren, und dann wurde sie durch Neutralisiren mit Säure wieder angefacht. Kohlenoxydgehalt der Luft hatte gar keinen Einfluss auf die Bewegung.

Centralorgane des Nervensystems.

A. Vulpian, Leçons sur la physiologie générale et comparée du système nerveux, par Brémond. Paris 1866.

P. Guttmann, Ueber die Unempfindlichkeit des Gehirns und Rückenmarks für mechanische, chemische und elektrische Reize. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1866. p. 134.

J. Bernstein, Ueber die physiologische Wirkung des Chloroforms. Untersuchungen zur Naturlehre von Moleschott. X. p. 280.

Zalesky, Ueber das Samandarin, das Gift der Salamandra maculata. Medicinisch-chemische Untersuchungen von Hoppe-Seyler. 1. Heft. p. 85. J. Beresin, Ein experimenteller Beweis, dass die sensiblen und die excitomotorischen Nervenfasern der Haut beim Frosche verschieden sind. Centralblatt f. d. medicin. Wissensch. 1866. p. 129.

J. Setschenow, Nachträglicher Zusatz zur Frage über die Einrichtung des Froschrückenmarks. Centralblatt f. d. medicin. Wissensch. 1866. p. 33. (Nachtrag zu den im vorj. Bericht p. 433 notirten Mittheilungen, der aus dem p. 445 daselbst angegebenen Grunde im Original nachzusehen ist.)

V. Paschutin, Neue Versuche über den Tastapparat des Frosches. Zeitschrift für rationelle Medicin. Bd. 28. p. 125.

A. Danilewsky, Untersuchungen zur Physiologie des Centralnervensystems. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1866. p. 677.

A. Danilewsky, Untersuchungen über die Wirkungsart einiger Alkaloide auf das Centralnervensystem. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1866. p. 707.'

J. Ranke, Ueber die krampfstillende Wirkung des constanten elektrischen Stroms. Zeitschrift für Biologie. II. p. 398.

L. Frantz, Bemerkungen zur ,,Notiz Setschenow's die Reflexhemmung betreffend". Zeitschrift für rationelle Medicin. Bd. 28. p. 122. (Zurückweisung von Einwänden, die zum Theil schon im vorj. Bericht p. 447 angedeutet wurde.)

L. N. Simonoff, Die Hemmungsmechanismen der Säugethiere experimentell bewiesen. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1866. p. 545. Uspensky, Zur Pathologie des Gehirns. Archiv für pathologische Anatomie

und Physiologie. Bd. 35. p. 306.

Goltz, Ueber reflectorische Erregung des Stimmorgans der Frösche. Amtlicher Bericht der Naturforscherversammlung zu Hannover. p. 231. S. d. vorj. Ber. p. 446.

J. Czermak, Zwei Beobachtungen über die sog. Manége-Bewegungen in Folge von einseitiger Verletzung gewisser Hirntheile. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. III. p. 8.

J. Czermak, Notiz über eine neue Folgeerscheinung nach Durchschneidung der Semicircularkanäle bei Vögeln (Tauben). Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. III. p. 101.

E. Leyden, Zur Aphasie. Berliner klinische Wochenschrift. 1867. Nro. 7. Escot, Du langage articulé et de la localisation de son organe cérébral dans les lobes frontaux. Paris 1866.

Font-Réaulx, Localisation de la faculté spéciale du langage articulé. Paris

1865.

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Nichtreizbarkeit der centralen Elemente.

Carrier, Etude sur la localisation dans le cerveau de la faculté du langage articulé. Paris 1866.

E. Leyden, Beiträge und Untersuchungen zur Physiologie und Pathologie des Gehirns. Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie. Bd. 37. p. 519.

Die Versuche van Deen's (Ber. 1859 p. 513. 1860 p. 502) betreffend die Nichtreizbarkeit der Elemente der nervösen Centralorgane für die auf peripherische Nerven wirksamen inadäquaten Reizmittel, die mit dem gleichen Erfolg von Schiff, Chauveau, für die Hinterstränge des Marks jüngst von Sanders (vorj. Ber. p. 434) wiederholt wurden, unterzog auch Guttmann bei Fröschen einer umfassenden Prüfung und fand van Deen's Angaben gleichfalls vollkommen bestätigt.

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Die mechanische Reizung des Rückenmarks nahm G. theils mit Hülfe einer Nadel, theils mittelst Durchschneidung vor. Nur wenn der mechanische Eingriff in den Bereich der Wurzelfaserzüge der Spinalnerven traf, verursachte er Schmerzenszeichen oder Reflexe, resp. Muskelzuckungen. Chemischer Eingriff, durch Schwefelsäure, Kochsalzlösung erwies sich ebenso wirkungslos zur Reizung der Elemente des Marks; G. wiederholte und modificirte die von van Deen angegebenen Versuche. Das Gleiche ergab sich bei vorsichtiger Application schwacher, aber für die Nervenwurzeln hinreichend wirksamer Inductionsschläge. Nach Application von Strychnin auf das Rückenmark des Frosches trat wohl die überaus gesteigerte Erregbarkeit der Markelemente ein, wie sie sich bei leisester Hautreizung manifestirte, aber für directen mechanischen Eingriff oder Elektrisirung waren diese Elemente ebenso unempfindlich, wie sonst.

Die Nichtreizbarkeit der Elemente des Gehirns für künstliche Reizmittel ist am leichtesten zu constatiren, auch am längsten (z. B. durch chirurgische Erfahrungen) bekannt, weil so grosse Massen frei von Nervenursprüngen zu Gebote stehen. Guttmann bestätigte für Frösche jene Nichtreizbarkeit an den Hemisphärenlappen, am Kleinhirn; die Lobi optici fand d. Verf. sehr empfindlich, er sah Schmerzenszeichen aber keine Zuckungen bei mechanischem oder elektrischem Eingriff.

Vulpian (L. 16) erkennt, was das Mark betrifft, die Nichtreizbarkeit für künstliche Reizmittel nur für die graue Substanz an, nicht aber für die weissen Vorder- und Hinterstränge; jenen vindicirt er ein gewisses Maass von Reizbarkeit, diesen eine grosse Reizbarkeit, unabhängig von den Wurzel

fasern, und bei Vögeln soll diese Reizbarkeit der Hinterstränge noch grösser, als die der Wurzelfasern, sein.

Nach den Versuchen Bernstein's ist die Erregbarkeit der motorischen Froschnerven durch Chloroform zu der Zeit noch gar nicht afficirt, wenn bereits vollständige Lähmung der willkührlichen Bewegungen, Reflexbewegungen und der Athembewegungen durch die Wirkung des Chloroformdampfes erzeugt war. Diese Immunität der motorischen Nerven besteht jedoch nur gegenüber den Mengen von Chloroform, welche vom Blute aufgenommen und von diesem aus auf die Nerven wirken, denn wenn motorische Nerven unmittelbar dem Chloroformdampf ausgesetzt wurden, so nahm nach einem rasch vorübergehenden Stadium der Erhöhung die Reizbarkeit ab und erlosch endlich.. Dass die sensiblen Nerven sich in dem mit Chloroformdampf vergifteten Frosch ebenso, wie die motorischen verhalten, beobachtete Bernstein bei einer auch in methodologischer Hinsicht bemerkenswerthen Wahrnehmung. Es ergab sich nämlich, dass das Rückenmark des Frosches bis auf einen untersten Abschnitt seine Blutzufuhr allein vom verlängerten Mark aus empfängt, so dass jeder Schnitt unterhalb des verlängerten Marks die unterhalb gelegene Mark partie von der Blutzufuhr abschneidet, bis sich später ein Collateralkreislauf hergestellt hat. Da nun bei derartig operirten Fröschen unter der Wirkung des Chloroforms die Reflexe vollständig erhalten blieben, soweit sie durch die unterhalb des Markschnittes gelegene Markpartie vermittelt wurden, während sie an dem vordern Körpertheile bereits vollständig aufgehoben waren, so ergiebt sich, dass die dem Chloroformhaltigen Blute ausgesetzten sensiblen Nerven ihre Integrität bewahrten. (Derselbe Versuch gelang beiläufig auch mit Strychnin.) Bei directer Wirkung des Chloroformdampfes auf einen sensiblen Nerven zeigte sich gleichfalls dasselbe Verhalten, wie beim motorischen Nerven. Das Chloroform wirkt also zunächst auf die Centralorgane, und zwar, wie Bernstein betont, auf die Ganglienzellen. Nach einigen Wahrnehmungen, welche wir hier in der Kürze nicht wiedergeben können (p. 293 f. d. Orig.), bezeichnet es der Verf. als wahrscheinlich, dass die ,,sensiblen Ganglienzellen zuerst, später erst die motorischen Zellen gelähmt werden ".

Zalesky konnte mit Hülfe von Phosphormolybdänsäure aus dem Secret der Hautdrüsen von Salamandra maculata eine organische Base (,, Samandarin ") gewinnen, welcher allein das Secret seine giftigen Wirkungen verdankt, und welche

aus 70,83% C, 10,42 H, 4,86 N und 13,890 besteht, der Formel C 68 H 60 N 2 0 10 entsprechend. In seinen Wirkungen zeigte das Gift grosse Aehnlickeit mit dem Strychnin, erzeugte jedoch klonische, epilepsieähnliche Krämpfe, ohne die Thätigkeit des Herzens zu beinträchtigen, was mit den Wahrnehmungen Vulpian's übereinstimmt (vorj. Ber. p. 383).

In Bezug auf die sog. recurrente Sensibilität der vorderen Spinalwurzeln bemerkt Vulpian (p. 153), dass dieselbe sich bei Fröschen, sowie nach Moreau bei Fischen nicht nachweisen lasse; Vulpian vermisste sie auch bei Vögeln.

Beresin findet, dass wenn von den drei sensiblen Spinalwurzeln für die hintere Extremität bei Fröschen, die unterhalb der Brachialanschwellung geköpft waren, die obere durchschnitten wird, die Reflexe auf Reize der Haut mit Säure erhalten bleiben, nicht aber dann, wenn die untere und mittlere Wurzel durchschnitten werden. Die vordere jener drei Wurzeln steht also, schliesst d. Verf., nicht im Zusammenhang mit den reflectorischen Apparaten des Rückenmarks, sondern leitet die Eindrücke zum Gehirn. Beim nicht geköpften Frosch hatte Durchschneidung je zweier jener Wurzeln nur Schwächung der Reflexe und der Sensibilität (aus Bewegungen des Kopfes beurtheilt) zur Folge.

Vulpian (L. 17) schliesst aus seinen Versuchen, dass die motorischen Leitungsbahnen schon im Rückenmark eine theilweise Kreuzung eingehen, von welcher die Pyramidenkreuzung nur der Anfang sei.

Die Versuche, welche Paschutin im Anschluss an die im vorj. Bericht pag. 449 kurz notirten über Unterschiede in den Leitungsbahnen des Tastapparats und des schmerzerregenden beim Frosche mittheilt, vermögen wir im Auszuge nicht wiederzugeben und verweisen deshalb auf das Original. Vulpian erörtert diesen Gegenstand in L. 17 und bezweifelt, dass aus den betreffenden Versuchen von Schiff u. A. auf eine Besonderheit der Leitungsbahnen für tactile und schmerzhafte Empfindungen geschlossen werden dürfe. Die centripetale Leitung im Mark, meint Vulpian nach seinen Wahrnehmungen, geschehe in der grauen Substanz und zwar in nicht streng vorgeschriebenen Bahnen (d'une façon indifférente).

Tactile Reflexe (s. den vorj. Ber. p. 447-449) nennt Danilewsky die auf schwache mechanische, chemische, thermische Reize auftretenden; im Gegensatz zu diesen sollen die auf schmerzhafte Erregung auftretenden als pathische Reflexe bezeichnet werden. Nur diese pathischen Reflexe werden,

wie der Verf. behauptet, durch Setschenow's Hemmungsapparate geschwächt, diese Apparate wirken schmerztilgend, die tactilen Reflexe (aller drei Arten) werden verstärkt bei Hemmung der pathischen. (Die Unterscheidung Danilewsky's scheint nicht ganz zusammenzufallen mit der von Setschenow und Paschutin behaupteten [vergl. a. a. O. p. 448.].) Zur Vermittlung der pathischen Reflexe denkt sich Danilewsky ein besonderes System von Nerventheilchen ausser den Empfindungs- und Bewegungszellen in den reflectorischen Apparat eingeschaltet, welches er das pathische System nennt, und ist überzeugt, dass dasselbe durch die „,graue, einartige, poröse, schwammige Masse" gebildet wird. Die tactilen Erregungen lässt D. im Anschluss an Schiff allein durch die Hinterstränge des Markes zum Hirn geleitet werden, pathische Erregungen durch die graue Masse, ohne Benutzung der Empfindungszellen für die tactilen Erregungen und ohne Kreuzung. Hinsichtlich der weiteren Aussagen des Verfs. über das pathische System und die pathischen Erregungen verweisen wir vorläufig auf das Original, da ausführliche Mittheilungen in Aussicht gestellt sind, welche erkennen lassen werden, wie diese Ansichten zu gewinnen sind.

Ranke beobachtete an solchen Froschpräparaten, welche aus den mit der Haut noch überzogenen Hinterextremitäten und der Wirbelsäule mit dem Rückenmark bestanden, ausnahmslos, dass das Hindurchleiten eines genügend starken galvanischen Stroms in auf- oder absteigender Richtung durch das Rückenmark die Reflexe auf mechanische oder chemische Hautreizung vollständig aufhebt. Nach Oeffnung des Stromes kehrten die Reflexe, nach einer verschwindend kurzen Nachwirkung, ungeschwächt zurück, wenn der Strom nicht zu stark war. Das Durchleiten des Stromes in der Queraxe des Marks hatte meistens gar keinen Erfolg. Diese die Reflexe hemmende Wirkung des constanten Stromes zeigte sich auch bei mit Strychnin vergifteten Fröschen, deren Tetanus durch die passend gewählte Stromstärke sofort zum Verschwinden gebracht wurde (doch trat nach einiger Zeit der Tod ein).

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Die älteren Angaben von Nobili und Matteucci über die den Tetanus aufhebende Galvanisirung des Rückenmarks waren es, welche Ranke zu seinen Versuchen veranlassten. Da nun der altbekannte Froschstrom", ein im Rückenmark aufsteigender starker elektrischer Strom im normalen lebenden Thiere vorhanden ist, so erklärt Ranke, dass in diesem Strom eine Reflex - Hemmungsvorrichtung gegeben sei, und hält es für wahrscheinlich, dass überhaupt die Erregbarkeit der

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