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Stimme und Sprache.

Panofka, Observations sur la trachée-artère et sur la production du son dans la voix humaine. Comptes rendus. 1866. I. p. 381.

F. C. Donders, De phonautograaf, een middel tot bepaling van de absolute quantiteit der vocalen. Nederlandsch Archief voor Genees-en Natuurkunde. II. p. 466.

C. L. Merkel, Physiologie der menschlichen Sprache. Leipzig 1866.

J. Czermak, Ueber den Spiritus asper und lenis und über die Flüsterstimme, nebst Bemerkungen zur phonetischen Transscription der Kehlkopflaute. Sitzungsberichte der k. Akademie. Wien. 1865. Dec. Bd. 52. (S. d. Original.)

Locomotion.

J. Cleland, On the action of muscles passing over more than one joint. Journal of anatomy and physiology. I. Nov. 1866. p. 85. (Sucht zu zeigen, dass solche Muskeln unter Umständen nicht zur Bewegung, sondern wie Ligamente zur Fixirung wirken.)

K. Günther, Die topographische Myologie des Pferdes, mit Berücksichtigung der locomotorischen Wirkung der Muskeln. Hannover 1866.

F. Monoyer, Contributions à l'étude de l'équilibre et de la locomotion chez les poissons. Comptes rendus. 1866. I. p. 847.

Herz. Blutgefässe. Kreislauf.

Ueber die Zeitverhältnisse der einzelnen Momente des Herzschlages beim Menschen stellte Landois Untersuchungen mit Hülfe des Marey'schen Sphygmographen an. Dieses Instrument wurde da applicirt, wo der Herzstoss fühlbar ist. In der gewonnenen Zeichnung erkennt Landois als unzweifelhaft ausgeprägt die sog. Pause, die Vorhofscontraction, die Ventrikelsystole, das Verharren des Ventrikels in Contraction, den Schluss der Semilunarklappen und die Diastole der Ventrikel. Alle diese einzelnen Abschnitte der Zeichnung hat der Verf. ausgemessen und ist bei einem normalen Pulse von nahezu 55 Schlägen in der Minute zu folgenden Zahlen gelangt:

a) Dauer der Herzpause

b) Dauer der Vorhofscontraction bis zum Be

ginn der Ventrikelsystole

c) Dauer der Ventrikelcontraction

0,393 0,407

0,170 0,177

0,155 0,192

d) Verharren d. Ventrikels in der Contraction 0,088 Vom Beginn der Diastole bis zum Schluss

der Semilunarklappen

f) Dauer der Diastole vom Schluss der Semi

0,082

0,066 0,072

lunarklappen bis zum Beginn der Pause 0,259 0,200

g) Dauer des ganzen Herzschlages

1,133 1,133

Auch bei gleichmässigem Pulse schwankten diese Werthe innerhalb gewisser Grenzen.

=

Die Summe der Werthe c+d+e 0,309-0,346 Secunde ist der Werth, welchen Donders jüngst genau bestimmte (vgl. d. vorj. Bericht p. 456) und sehr übereinstimmend zwischen 0,301 und 0,327 Sec. fand.

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Die Selbststeuerung des Herzens hat noch einmal Berücksichtigung durch Perls gefunden, welcher zu allen Widerlegungen derselben noch dies hinzufügt, dass das von v. Wittich dafür geltend gemachte, im Ber. 1858 p. 551 notirte Experiment auch gelingt nach völliger Exstirpation der Semilunarklappen, dass ferner bei diesem Versuch ein Spritzen aus der Coronararterie stattfindet, sobald nur eine geringe Spannung im Aortenbogen erzeugt wird, wo im Leben eine sehr beträchtliche Spannung herrscht. Endlich schnitt Perls bei mit Pfeilgift vergifteten Hunden (unter künstlicher Athmung) ein Fenster in den Thorax, stach die Coronaria an und sah bei möglichst normaler Lage des Herzens mit jeder Systole das Spritzen der Coronaria.

Brandt fand das Herz von Insecten und Muscheln erregbar für mechanische, thermische, elektrische Reize; der Reizerfolg war von der Art, dass der Verf. das Herz dieser Wirbellosen als gewissermaassen zwischen dem Herzen und dem Darme der Wirbelthiere stehend bezeichnet. Das vollständig oder theilweise ausgeschnittene Herz fuhr fort zu pulsiren.

Dogiel's Beobachtungen über die Wirkung des Chloroforms auf den Herzschlag bei erhaltenen und durchschnittenen Vagis stimmen mit denen Brondgeest's (vorj. Ber. p. 475) überein. Im ersten Stadium der Chloroformwirkung, dem Stadium der Erregung, Abnahme der Frequenz des Herzschlages, die ausblieb, wenn die Vagi durchschnitten waren, im Stadium der Narkose Wiederbeschleunigung des Herzschlages, die gleichfalls ausblieb bei durchschnittenen Vagis. Es findet also im ersten Stadium der Wirkung auch Erregung der Vagi statt, daher Abnahme der Pulsfrequenz, die wieder zunimmt, wenn die Narkose der Centra eintritt.

Einen im ersten Stadium der Wirkung zu beobachtenden längern Stillstand der Herzbewegung (so wie auch einen Beitrag zu der Verlangsamung derselben) bei Kaninchen wollte Dogiel anfangs als indirecte Wirkung des Chloroforms, als Reflex vom Einathmen desselben durch die Nase erkennen, wie er auch beim Einathmen von Ammoniak, Alkohol, Aether u. A. durch die Nase stattfand, nicht aber, wenn durch eine Trachealfistel die Inhalation geschah; in einem Nachtrag jedoch modificirte der Verf. seine Ansicht in Folge von Versuchen, in denen die Olfactorii, Trigemini, Laryngei durch

schnitten wurden, dahin, dass der Herzstillstand durch Reflex von der Lunge aus zu Stande komme.

Da die Untersuchungen über die Wirkung des Extracts der Calabarbohne wesentlich Bezug auf das Herz nehmen, so notiren wir dieselben an dieser Stelle unter Erwähnung zugleich der übrigen Wirkungen des Giftes.

SO

Bauer schliesst sich nach seinen Wahrnehmungen über die allgemeinen Wirkungen des Extracts der Calabarbohne bei Säugethieren der Ansicht von Harley (Ber. 1864. p. 408) gegen Tachau (vorj. Ber. p. 475) an, dass nämlich der Tod durch Lähmung der Respiration, die in Exspiration stillstand, eintritt, nicht durch Lähmung des Herzens, welches Bauer noch rhythmisch schlagen sah im Moment des Stillstandes der Athmung. Auch blieb bis zum Tode ein deutlicher Unterschied zwischen arteriellem und venösem Blut erhalten, dass Bauer eine von Tachau vermuthete, lähmend wirkende Kohlensäureansammlung im Blute bestreitet. Besonders heftig bei Katzen bewirkte das Calabargift tetanische Krämpfe des ganzen Darms vom Magen bis zum Rectum, und zwar überzeugte sich Bauer durch locale Application und Beschränkung der Giftwirkung, dass, ebenso wie .es Nasse für andere Gifte, besonders Nicotin, feststellte (vorj. Ber. p. 486), das Gift direct entweder die Darmmuskeln oder (was wahrscheinlicher) die in der Darmwand gelegenen Ganglien zu den Krämpfen reizt. Auch die Venen des Mesenteriums der Katze wurden zu krampfhaften Contractionen gereizt, so dass sie eine variköse Beschaffenheit annahmen. Dieser Venenkrampf dauerte viel länger, als der Darmkrampf. (Laschkewich erwähnt nur Lähmung der Darmmuskeln durch das Gift.) Endlich sah Bauer bei Katzen auch einen Milzkrampf durch Mischung des Milzblutes mit Calabargift. Es scheint also dieses Gift eine besondere Beziehung zu den glatten Muskeln oder deren Nerven zu haben, und wäre somit auch in allgemeinerer Beziehung der specielle Antagonist des Atropins, welches nach den Wahrnehmungen von von Bezold und Bloebaum als lähmendes Gift in besonderer Beziehung zu allen Organen mit glatten Muskeln steht (s. d. vorj. Bericht p. 508).

Im Gegensatz zu den bisherigen Angaben (vergl. z. B. d. vorj. Ber. p. 382) scheint Laschkewich eine Immunität der Frösche gegen das Extract der Calabarbohne nicht bemerkt zu haben, da derselbe sich vorzugsweise der Frösche zu Versuchen über die allgemeinen Wirkungen dieses Giftes bediente. Bei diesen Thieren sah Laschkewich grade das Gegentheil von dem, was Bauer bei Säugethieren sah, nämlich frühzeitig Ab

schwächung der Herzthätigkeit zu einer Zeit, da die Respiration noch regelmässig erfolgte; der Vagus war dabei nicht betheiligt. Diese Abschwächung der Herzthätigkeit bildete bei Fröschen das erste Vergiftungssymptom, welchem dann allgemeine Lähmungserscheinungen folgten. Auch bei Säugethieren soll nach L. dann, wenn das Gift rasch wirkt, nach Injection in's Blut, der Tod durch Herzlähmung erfolgen, bei langsamerer Vergiftung, nach subcutaner Application, durch Asphyxie. Nach kleinen Giftdosen erholten sich die Frösche von den Störungen der Motilität und Sensibilität. Diese Wirkungen des Giftes bei Fröschen betrachtet der Verf. natürlich als selbstständige, besondere, nicht, wie Tachau (Ber. 1865. p. 475), die allgemeinen Erscheinungen bei Säugethieren als secundäre Folgen der Herzaffection, aber Laschkewich findet nicht, wie Harley (Ber. 1864. p. 408), Lähmung der peripherischen Nerven, sondern Lähmung des Rückenmarks durch das Gift der Calabarbohne, worüber das Nähere im Original nachzusehen ist. Auf Reizung des Halssympathicus bei mit Calabarbohne vergifteten Säugethieren sah Laschkewich niemals Pupillenerweiterung, was nach Vintschgau (Ber. 1864. p. 519) jedoch nicht ausnahmlos ist.

Die von Cunze und von Sklarek beobachtete Wirkung der arsenigen Säure auf das Froschherz, Verminderung der Leistungsfähigkeit, beruhet nach Sklarek's Versuchen auf Lähmung der motorischen Herzganglien. Cunze's Beobachtungen über die eigenthümlichen Wirkungen gewisser kleiner Dosen von arseniger Säure auf das Säugethierherz wurden oben an anderer Stelle schon notirt.

Die Untersuchungen M. Cyon's über die Art der giftigen Wirkung der Baryt- und Oxalsäureverbindungen führte zu dem Ergebniss, dass dieselben keinesweges, wie neuerlich Onsum behauptet hatte, dadurch wirken, dass sie Niederschläge im Blute mit dessen (so kleinem Gehalt an) Schwefelsäure und resp. Kalk bilden, dass im Gegentheil die künstliche Erhöhung des Gehalts an diesen beiden Stoffen im Blute sogar die schädlichen Wirkungen jener hintanhält, und dass die Barytsalze direct und primär das Herz und die Centralorgane des Nervensystems lähmen, die Oxalsäure nur das Herz, beide wahrscheinlich die Herznerven. Das Nähere muss im Original nachgesehen werden.

Nach Elson's Versuchen lässt Chinin die Pulsfrequenz unverändert, während Cinchonin dieselbe entschieden beschleunigt. (Vergl. d. vorj. Ber. p. 477.)

Salisbury und House beobachteten eine Beschleunigung des Pulses beim Sprechen, welche jedoch nicht gleich bedeutend war in den verschiedenen Körperstellungen, so zwar, dass bei denjenigen Stellungen, welche die geringste Muskelarbeit erfordern, die Differenz zwischen Schweigen und Sprechen die grösste war, am kleinsten dagegen bei den an sich Puls-beschleunigend wirkenden Körperstellungen, die viel Muskelanstrengung erfordern.

Die Körperstellungen erwiesen sich auch dann als von Einfluss auf die Pulsfrequenz, wenn sie ohne eigene Muskelanstrengung ertheilt und eingehalten wurden; im Allgemeinen stieg die Pulsfrequenz im Verhältniss zu dem Betrage der passiven Bewegung.

Zur näheren Untersuchung des Einflusses von Temperaturänderungen auf die Thätigkeit des ausgeschnittenen Froschherzens (vergl. d. Ber. 1860. p. 527. 528) bediente sich Cyon eines von Ludwig construirten Apparats, dessen genauere Beschreibung mit Abbildung im Original nachgesehen werden muss. Das Froschherz schloss durch die Aorta einerseits, die Cava inferior anderseits einen mit Kaninchenblutserum gefüllten Röhrencirkel ab, an welchem das Herz somit hing, welcher mit einem Quecksilber-Manometer in Verbindung stand, und in welchen durch einen Seitenast ein feines Thermometer eingeführt werden konnte. Der Röhrencirkel war in einem Behälter befestigt, in welchem durch Wasser von verschiedener Temperatur die gewünschten Wärmegrade hergestellt werden konnten, ohne dass das Herz mit dem Wasser in Berührung kam. Das Serum des Kaninchenblutes erwies sich als wirksam dahin, der Ermüdung des Herzens vorzubeugen, doch musste das Herz von Zeit zu Zeit mit frischem Serum gefüllt werden, weshalb eine grössere Menge desselben in dem Röhrencirkel durch das Herz im Strömen unterhalten wurde. Das den Dimensionen des Herzens resp. des ganzen übrigen Apparats entsprechende sehr kleine kleine Manometer, welches mit einem Schwimmer versehen war, der die Contractionen verzeichnete, wurde einer besonderen Prüfung unterworfen bezüglich der Grösse der Druck-Differenzen und des zeitlichen Ablaufs derselben, für welche es richtig, ohne Fehler durch Eigenschwingungen des Quecksilbers, anzeigte, worüber das Nähere p. 264-267 des Orig. zu vergleichen ist.

Wenn die Temperatur allmählich, im Laufe mehrer Minuten von der einen zur andern Beobachtung geändert wurde, so bewahrte das Herz seine Fähigkeit zu pulsiren innerhalb einer untern und einer obern Temperaturgrenze, Henle u. Meissner, Bericht 1866.

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