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3. Fett.

F. Czajewicz, Mikroskopische Untersuchungen über die Textur, Entwickelung, Rückbildung und Lebensfähigkeit des Fettgewebes. Archiv für Anat. Hft. 3. p. 289. Taf. IX. A.

An den im Mesenterium zerstreuten Fettzellen mässig genährter, frisch getödteter Kaninchen und anderer Thiere fand es Czajewicz leicht, die einzelnen Bestandtheile der Zelle zu unterscheiden. Jede zeigt eine von doppelten Conturen begrenzte Membran, welche von einem grossen runden oder mehreren kleinern Fetttropfen nicht vollständig ausgefüllt wird. Den Raum zwischen der Membran und den Fetttropfen nimmt eine helle, feinkörnige, zuweilen jedoch auch trübe und wahrscheinlich zähe Flüssigkeit ein. Ein Kern mit Kernkörperchen, der sich zuweilen verdoppelt, liegt um so dichter an der Wand, je mehr die Zelle von Fett ausgedehnt ist. Durch Kochen in starkem Alkohol, dem 1/2 Procent rauchender Salzsäure zugesetzt war, erzielte C., wie Ref. durch Maceration in Aether, eine Lösung des Fettes, so dass die leeren, faltigen Schläuche übrig blieben. Die Zellen des Bindegewebes, aus welchen die Fettzellen hervorgehen, sind anfangs verhältnissmässig klein, rundlich, elliptisch oder auch mehr länglich abgeplattet, mit deutlichem Kern und feinkörnigem Inhalt, der sich auf Zusatz verdünnter Essigsäure von der äussern Membran, die dadurch deutlich wird, zurückzieht und um den Kern zusammenballt. Diese Zellen füllen sich mit feinen Fetttröpfchen, die fortwährend an Umfang zunehmen und schliesslich zu grossen runden Tropfen zusammenfliessen, wobei zugleich die Zellen selbst sich allmälig vergrössern und Kugelgestalt annehmen. Bei Entziehung der Nahrung erfolgt in den Zellen allmälig eine Resorption des Fetttropfens, dessen Stelle grösstentheils durch eine helle, sehr feinkörnige Flüssigkeit ersetzt wird. Ist das Fett gänzlich geschwunden, so bleiben die Zellen in Form grosser, kugliger, mit seröser Flüssigkeit erfüllter, kernhaltiger Blasen zurück. Bei Kaninchen wird, wenn sie fasten, das Fett innerhalb weniger Tage resorbirt und ebenso schnell regenerirt es sich bei reichlicher Nahrung in den ursprünglichen Fettzellen. Bei Entzündungen des Fettgewebes beobachtete der Verf. in den Fettzellen eine reichliche endogene Entwickelung zelliger Elemente, die in Allem den ursprünglichen einfachen jungen Fettzellen glichen. Vermehrung der Fettzellen durch Theilung, wie sie Förster beschreibt, hatte C. zu beobachten keine Gelegenheit.

II. Gewebe mit faserigen Elementartheilen.

1. Bindegewebe.

A. Bouchard, Du tissu connectif. Paris. 8.

H. Bolau, Beitrag zur Kenntniss der Amphibienhaut. Inaug.-Diss. Göttingen. 4. 1 Taf. p. 18.

L. Landois, Zeitschr. für wissensch. Zoologie. Bd. XVI. Hft. 1. p. 1. E. C. Ordonnez, Étude sur le développement des tissus fibrillaire (dit conjonctif) et fibreux. Journ. de l'anat. No. 5. p. 471. pl. XV. XVI. C. Gegenbaur, Ueber einige Formelemente im Bindegewebe. Jenaische Zeitschr. für Medicin u. Naturwissenschaft. Bd. III. Hft. 2. 3. p. 307. C. Sappey, Recherches sur les vaisseaux et les nerfs des parties fibreuses et fibrocartilagineuses. Comptes rendus. ·21. Mai.

Das Bindegewebe der Haut eines Cryptobranchus fand Bolau durch die Einwirkung des Weingeistes, in welchem das Thier lange Zeit gelegen hatte, in Fibrillen zerfallen.

Nach Landois besteht das Bindegewebe im primitiven Zustande aus den verschmolzenen Protoplasmaleibern der Bildungszellen mit den darin liegenden Kernen. In die Sprache der unbefangenen Beobachtung übersetzt, heisst dies, dass Landois die Kerne des embryonalen Bindegewebes, wie Ref. und Baur, in einer homogenen Grundsubstanz eingebettet gefunden habe. Der Verf. bekennt, dass der Versuch, dasselbe in einzelne, den Kernen entsprechende Zellen zu zerlegen, jedesmal scheitert, und so anschaulich er das Ineinanderlaufen der Protoplasmamassen der ursprünglichen Bildungszellen zu einer zusammenhängenden Masse schildert, so darf man doch zweifeln, ob diese Schilderung auf directer Beobachtung beruht. Bei der weiteren Ausbildung sollen sich die den Kernen zunächst liegenden Protoplasmaschichten, verschieden von den peripherischen, zu immer noch hüllenlosen Rinden der Kerne ausbilden, die durch fadenförmige Ausläufer reihenweise oder radienförmig verbunden bleiben. Die peripherische Protoplasmaschichte (Parietalsubstanz nach Remak), die auch jetzt noch ächte Zellsubstanz ist, bleibt gallertartig oder wird fibrillär, hyalinisch u. s. f.

Was insbesondere die fibrilläre Bindesubstanz, das Sehnengewebe, betrifft, so kann der Verf. sich von dem Virchow'schen Bindegewebskörperchennetze noch nicht trennen. Er giebt zu, dass es in der ausgewachsenen Sehne der Säugethiere sehr schwer halte, sich von der Existenz dieser Zellennetze zu überzeugen, weil sie „klein und spärlich und ihre Kerne nur winzig" erscheinen. Aber in den sich zum Ossificationspro

cesse vorbereitenden Sehnen der Vögel fand er ein seiner Theorie günstiges Object. Es ist nichts weiter nöthig, als den Protoplasmaleib jeder Vogelsehnenzelle in drei Schichten zu theilen; die innere Schichte bildet die hüllenlose Zellensubstanz der bekannten Schüppchen, welche reihenweise zwischen den Bindegewebsbündeln liegen. Die mittleren Schichten aller Protoplasmaleiber verschmelzen zu den Scheiden der Bindegewebsbündel und senden einander in diesem besonderen Stadium statt fadenförmiger blattförmige Ausläufer zu, die freilich zur Zeit der Verknöcherung wieder fadenförmig werden; das peripherische Drittel der Protoplasmaschichten endlich wandelt sich in Bindegewebsbündel um. Wenn dann zwischen den Scheiden der einzelnen, stärkeren Bündel neben den Schüppchenreihen noch einiges Wenige an Blutgefässen und Blut, Fett, Nervenfasern u. s. f. angetroffen werden sollte, so darf man nur annehmen, dass einzelne Bildungszellen oder einzelne Fragmente des Protoplasmabreies ihren eigenen Entwickelungsweg gegangen sind. Ich wüsste nichts, was mit einem Stoffe von so geringer Sprödigkeit, wie das Landois'sche Protoplasma, unerklärt bleiben könnte.

Die Darstellung, welche Ordonnez von der Entwickelung des Bindegewebes giebt, geht ruhig über die Principienfragen der heutigen Histologie hinweg. Zuerst eine eiweissartige Flüssigkeit (plastische Lymphe oder primordiales Blastem), in welcher kleine Körnchen entstehen, welche allmälig zu Kernen (noyaux embryoplastiques) heranwachsen; von diesen bleibt eine Anzahl sphärisch (Cytoblastion Robin), die anderen verlängern sich zu amorphen oder feinkörnigen Körpern ohne deutliche Hülle, aber mit einem bis drei Kernkörperchen und ordnen sich reihenweise innerhalb einer granulirten Substanz. Gleichzeitig vermehren sich die Kerne und zwar auf dreifache Weise, durch Nachwuchs (interposition oder accrémentition), d. h. unabhängig von den reifen Kernen und auf dem nämlichen Wege, ferner durch Theilung und Sprossen; in den beiden letzten Fällen bezeichnet die Entstehung eines Kernkörperchens im Innern oder an der Peripherie der Kerne den beginnenden Spaltungs- oder Abschnürungsprocess. Es folgt ein Stadium, in welchem die elliptischen Kerne spindelförmig werden und dann, während die an den entgegengesetzten Spitzen auftretenden hellen Anhänge in die Länge wachsen, ihre Kernkörperchen und ihre scharfen Conturen verlieren. Die Gebilde dieser Art nennt der Verf., um sie von ächten, bläschenförmigen Zellen zu unterscheiden, fibroplastische Körper; mit der Verschmelzung derselben zu Längsreihen oder langmaschigen

Netzen und ihrer Umwandlung in Fibrillen, indess der ursprüngliche Kern schwindet, ist die Bildung der Bindegewebsbündel vollendet. Der Untergang des Kernes erfolgt durch allmälige Verkleinerung oder durch Fettmetamorphose.

Die sogenannten Knorpelzellen, welche Lehmann (Bericht für 1864. p. 72) aus der Achillessehne des Frosches beschrieb, stellt Gegenbaur zusammen mit den Zellenreihen, die sich in vielen Sehnen finden und in besonders reichlicher Entwickelung in den Intercarpal - Ligamenten der Amphibien, speciell des Salamanders vorkommen. Die Zellen sind durch die Grösse der Kerne im Verhältniss zum Protoplasma ausgezeichnet; viele derselben weisen Theilungszustände auf. Gegen die Auffassung der Zellen als Knorpelzellen macht Gegenbaur den Mangel einer Intercellularsubstanz, das Fehlen selbst der sogenannten Kapseln geltend.

Sappey handelt von den Gefässen und Nerven der fibrösen Gebilde. Dass die Gelenkbänder und Bandscheiben Gefässe besitzen, ist weniger neu, als die Behauptung, dass diese Gefässe bis jetzt unbekannt geblieben seien.

Was dem Verf. zu dem Ausspruche Anlass giebt, dass die Ligamente ebenso reich an Nerven seien, wie die Haut der Finger und Zehen, ist schwer zu errathen. Seine Beschreibung besagt nur, dass die Nerven zwischen den Faserbündeln verlaufen und gröbere und feinere Zweige aussenden, die sich unter einander verbinden. Vielleicht sind damit die elastischen Fasern gemeint.

2. Elastisches Gewebe.

Ordonnez, Journal de l'anat. No. 5. p. 496.
Frey, Histologie. p. 275.

Ordonnez leitet die elastischen Fasern von ähnlichen fibroplastischen Körpern ab, wie die Bindegewebsbündel; nur sei der Kern in den fibroplastischen Körpern, welche zu elastischen Fasern werden wollen, minder deutlich, öfters durch einige Kernkörperchen vertreten; auch wüchsen die fibroplastischen Körper des elastischen Gewebes nach mehreren Richtungen, sternförmig, in Fäden aus, um sich endlich zu den Knotenpunkten des Netzes der elastischen Fasern zu reduciren. Frey's Angaben über die Entwickelung des elastischen Gewebes stimmen mit denen von H. Müller und mir überein.

3. Linsengewebe.

C. Ritter, Ueber das Centrum der Froschlinse. Archiv für Ophthalmologie. Bd. XII. Abth. I. p. 17. Taf. I. Fig 2-5.

Die Fasern des Centrums der Linse des Frosches unterscheiden sich nach Ritter von den äusseren Linsenfasern nicht

nur durch ihre Kürze und den geraden, der Linsenaxe parallelen Verlauf, sondern auch durch die Anwesenheit eines Kernes, der Ritter's Beobachtungen zufolge den äusseren Linsenfasern fehlen soll. Die Fasern sind unregelmässig gestaltet, mit breit abgerundeten Enden; in einer einzigen sah der Verf. den Kern verlängert und in Theilung begriffen, mit zwei Kernkörperchen, während das Kernkörperchen in den Kernen der übrigen Fasern vermisst wurde.

4. Muskelgewebe.

C. Rouget, Note sur des photographies microscopiques relatives à la structure des muscles et aux phénomènes de la contraction musculaire. Comptes rendus. 18. Juin.

A. Kölliker, Ueber die Cohnheim'schen Felder der Muskelquerschnitte. Zeitschr. für wissensch. Zool. Bd. XVI. Hft. 3. p. 374. Taf. XXII. Ders., Gewebelehre. p. 152.

F. Falk, Zur Histologie verwesender Organe. Med. Centralbl. No. 28. 29. 1867. No. 3.

Nicol, Ueber den Ortssinn vermittelst der Haut. Zeitschr. für rat. Med. Bd. XXVIII. Hft. 1. p. 71.

C. J. Eberth, Die Elemente der quergestreiften Muskeln. Arch. für path. Anat. und Phys. Bd. XXXVII. Hft. 1. p. 100. Taf. I.

Ders., Zur Entwickelungsgeschichte der Muskeln. Archiv für mikroskop. Anat. Bd. II. Hft. 4. p. 504. Taf. XXV. Fig. 3-6.

W. Fox, On the developement of striated muscular fibre. A. d. Phil. Transact.

P. M. Braidwood, On the developement of striped muscular fibre in the vertebrata. Medico-chirurg. review. April. p. 447. 1 Taf.

C. Eckhard, Zur Entwickelungsgeschichte der Herzmusculatur. Zeitschr. für rat. Med. Bd. XXIX. Hft. 1. p. 55. Taf. I.

F. A. Forel, Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Najaden. Inaug.Diss. Würzburg, 1867. 8. 3 Taf. p. 25.

E. Mecznikow, Ueber Geodesmus bilineatus. Mélanges biologiques du bulletin de l'acad. d. sciences de St. Pétersbourg. T. V. p. 544. 1 Taf. M. Perez, Rech. anatomiques et physiologiques sur l'anguillule terrestre. Ann. des sciences naturelles. Novbr. p. 152. pl. V-X.

A. Schneider, Monographie der Nematoden. Berlin. 4. 28 Taf. und 130 Holzschn. p. 199.

R. Leuckart, Die menschl. Parasiten. Bd. II. Lief. 1. Leipzig und Heidelberg. 8. p. 33.

Rouget legte der französischen Akademie Photographien vor, welche den Beweis liefern sollten, dass die Muskeln aus Fibrillen bestehen und die Querstreifen der Muskelbündel von engen spiraligen Windungen dieser Fasern herrühren.

Kölliker stimmt mit Ref. (s. d. vorj. Bericht. p. 29) überein, dass die von Cohnheim auf Querschnitten gefrorener Muskeln wahrgenommenen polygonalen Felder die Cohnheim'schen Felder nach Kölliker's Bezeichnung den Durchschnitten von Fasern entsprechen, die den Muskel durchziehen. Es sind aber nach seiner Ansicht nicht Durchschnitte

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