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erweitern und abermals Sprossen treiben, welche wieder ineinander einmünden u. s. f. Von den neuen Gefässen des Narbengewebes meint Masse, dass sie durch Erweiterung bereits vorhandener, für Blutkörper nicht permeabler Capillaren gebildet würden. Woywodzoff lässt auch bei der Heilung durch prima intentio die durchschnittenen Gefässe sich schlingenförmig verbinden und Ausläufer in die Substanz der Narbe treiben, aber er meint, dass diese Ausläufer durch Zerreissung der convexen Wand der Schlinge entstehen und sich als wandungslose Rinnen in das Gewebe erstrecken. Leidesdorf und Stricker sahen die Capillargefässe in Entzündungsherden des Gehirns sich mit Fett infiltriren und mit Fettkörnchen bedeckte Ausläufer treiben; sie bezweifeln aber, dass diese Ausläufer bestimmt seien, neue Capillargefässe zu werden, sondern betrachten sie als Elemente eines neu zu bildenden Fasergewebes, zu welchem Körnchenzellen und selbst Ganglienkugeln durch Aussenden von Fortsätzen Beiträge liefern.

Eberth's Untersuchungen der Blutgefässe wirbelloser Thiere (Mollusken, Krebse, Anneliden) ergeben, dass die feinern Blutgefässe, wie bei den Wirbelthieren, in der Regel aus Zellen mit stark wellenförmigen Conturen und zuweilen mit weit ineinandergreifenden Fortsätzen bestehen, dass aber diese Zellen häufiger, als bei den Wirbelthieren, theilweise mit einander verschmelzen. Dieselben Zellen kleiden als Epithelium die sogenannten Sinus aus, in welchen das Blut sich bewegt. Nur den cavernösen Räumen der Kiemen des Krebses und der Lungen von Helix fehlt das Epithelium.

Die Capillarnetze der Lymphgefässe der Glans penis beschreibt Belajeff, die der Magen- und Darmschleimhaut des Frosches Langer, die des Darmes von Tropedo Robin. Frey (p. 427) und Belajeff bilden die durch Silberlösung sichtbar gemachten Conturen der Zellen ab, welche die Wand der Lymphgefässe zusammensetzen; nach Belajeff sind sie weniger in die Länge gezogen, als die Zellen der Blutgefässe und in den capillaren Lymphgefässen werden sie fast kreisförmig.

Was den peripherischen Ursprung der Lymphgefässe betrifft, so entschieden Langer's, Dybkowsky's und Ludwig's und Schweigger - Seidel's Injectionen, jene beim Frosch, diese bei Säugethieren gegen eine offene Communication mit den Gewebslücken, Chrzonszczewsky aber hält den Zusammenhang dieser Lücken (der Virchow'schen Körperchen) mit den Lymphgefässen dadurch für erwiesen, dass er in beiden bei Vögeln, deren Ureteren unterbunden worden, Niederschläge von Harn

säure sah. v. Recklingshausen's mit Misstrauen aufgenommene Behauptung, dass die Lymphgefässanfänge mit den serösen Höhlen communiciren, erhielt durch mehrere in Ludwig's Laboratorium ausgeführte Arbeiten Bestätigung. Beim Frosch fanden Schweigger - Seidel und Dogiel kreisrunde Lücken von 0,012-0,045 Mm. Durchm. in grosser Zahl in der Wand, welche die Peritonealhöhle von der Cysterna lymphatica magna scheidet. Diese Wand besteht aus einer bindegewebigen Grundlage und zwei Pflasterepithelien, von welchen das Eine dem Peritoneum, das andere der innern Oberfläche des Lymphgefässes angehört. Die Lücken der Bindegewebshaut werden von den welligen Bündeln mit zackigem Contur begrenzt; die Zellen der Serosa sind radienartig um den Rand der Lücken geordnet und wenden demselben das schmale Ende zu, in welchem der Kern enthalten ist. Die Ränder werden von den kerntragenden Spitzen der Epithelzellen so überragt, dass diese sich stellenweise wie kleine Zotten in das Lumen hineindrängen und anscheinend, im erschlafften Zustande der Membran, einen Verschluss der Oeffnung bewirken können. Wie sich die Epithelzellen des Lymphsackes, deren Form unregelmässig polygonal ist, zu den Oeffnungen verhalten, blieb unermittelt, nur schienen die Oeffnungen im Lymphgefäss fast constant kleiner, als in der Bauchhöhle, wonach die Communicationsöffnungen im Ganzen trichterförmig sein müssten.

Dybkowsky's Injectionen der Pleura (des Hundes) ergeben, dass Lymphgefässnetze streifenweise nur an, den weichen Theilen der Brustwand ausgebreitet sind und dass sie an dem die Rippen deckenden Theil der Pleura fehlen. Im Mediastinum sind ausser den vom Herzen zum Zwerchfell absteigenden Stämmen Lymphgefässe nur so weit vorhanden, als der Raum zwischen den Blättern desselben von Fettgewebe ererfüllt ist. Die Netze der Intercostalräume bestehen vorzugsweise aus parallel und senkrecht zu den Rippen verlaufenden Gefässen und nehmen einen grössern Theil der Oberfläche ein, als die Zwischenräume zwischen den Gefässen. Sie liegen in mehreren Schichten, von denen die innerste die Pleura nach innen hervorwölbt. Mit dem Namen ,Grundhaut" bezeichnet der Verf. die netzförmige Bindegewebslage, welche die Maschen des oberflächlichen Lymphgefässnetzes ausfüllt; die Grundhaut findet sich also natürlich nur in den Regionen der Pleura, welche Lymphgefässe besitzen. In diesen wird die Scheidewand zwischen der Pleurahöhle und dem Lumen der Lymphgefässe, die überall eine eigene, aus

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platten Zellen gebildete Wand besitzen, durch Epithelzellen vervollständigt. Die Epithelzellen sind von zweierlei Form, grössere polygonale und kleinere runde, unregelmässig gruppenweise zerstreut; dass sich kleine Oeffnungen zwischen denselben finden, welche direct in die Lymphgefässe führen, erschliesst der Verf. aus dem Anblick des abgeschabten Epithelium injicirter Pleurastücke, zwischen dessen Zellen, gefärbte Leimpartikeln hafteten, ferner aus Dickendurchschnitten der injicirten und erhärteten Pleura, an welchen aus dem grossen blauen Raum der Lymphgefässe gefärbte Zapfen zwischen den Zellen zur Oberfläche der Pleura aufsteigen, endlich aus physiologischen Experimenten, die den Uebergang feinkörniger Massen aus der Pleurahöhle in die Lymphgefässe constatirten.

An der Bauchfläche des Centrum tendineum des Zwerchfells bedeckt nach Ludwig und Schweigger - Seidel eine netzförmige Grundhaut die stärkeren Bindegewebszüge des Sehnengewebes, welches aus einer obern kreisförmigen und einer untern Schichte radiärer, durch grössere Zwischenräume getrennter Bündel besteht. Die Grundhaut überbrückt, wenn das Zwerchfell gespannt wird, die Zwischenräume der radiären Bündel; im schlaffen Zustande sinkt sie zwischen denselben ein. Sie ist dichter gewebt über den radiären Bündeln, lockerer, aus feinen zu zierlichen Netzen angeordneten Bälkchen, soweit sie brückenförmig über den Interstitien der radiären Bündel sich ausspannt. Diesem mit der grössten Regelmässigkeit wiederkehrenden Verhalten der Grundhaut entsprechen Besonderheiten der Epithelschichte. Die Zellen über den Bündeln haben im Mittel einen Durchmesser von 0,032 Mm., sie gehen durch Zwischenstufen über in Zellen von 0,012 Mm. Durchmesser, welche den brückenförmigen Theilen der Grundhaut angehören. Spalten zwischen diesen Zellen auf anatomischem Wege nachzuweisen, halten die Verff. für unmöglich, weil sie an der erschlafften Membran unsichtbar und an der gespannten nicht gegen den Verdacht gesichert wären, dass sie durch gewaltsame Trennung entstanden seien. Die Existenz derselben aber scheint ihnen hinreichend festgestellt durch den Eintritt körniger Massen aus der Bauchhöhle in die Lymphgefässe, deren oberflächliche Netze, nebst den feinern Blutcapillaren, in den Lücken der radiären Sehnenbündel eingebettet liegen.

Die ersten Anlagen von Mesenterialdrüsen fand Sertoli bei Rindsembryonen von 4" Länge. Um die Lymphräume, die bis dahin als spaltförmige buchtige, von einer einfachen

Schichte kernhaltiger Elemente ausgekleidete Lücken bestanden hatten, vermehren sich die Kerne des embryonalen Bindegewebes; später grenzt sich diese dichtere Kernmasse als ein Körper von birnförmiger Gestalt schärfer gegen die Umgebung ab; das stumpfe Ende ist gegen den Darm gerichtet; es enthält keine Lymphräume und entspricht der spätern Corticalsubstanz der Drüse, während der übrige, von Lymphräumen durchzogene Theil den Hilus darstellt. Die Hülle entsteht an der Peripherie der Drüse dadurch, dass eine dünne Schichte in einer zur Drüsenaxe tangentialen Richtung fasrig wird. In dem Corticaltheil beginnt zuerst die Umwandlung der Bindegewebszellen zu Lymphzellen; gleichzeitig wird man enge Räume zwischen der Corticalsubstanz und der Hülle, die späteren Lymphsinus, gewahr; sie umwachsen die Drüse, bis sie das Kanalsystem des Hilus erreichen; mittelst Durchbrechung der Hülle des Hilus bilden sich Communicationen, die die Vasa afferentia vorstellen. Spindelförmige Zelien zwischen der Hülle und der Corticalsubstanz theilen zuerst die Sinus ab und setzen sich dann als Septa in die Corticalsubstanz fort. Aus dem centralen Theile der Corticalsubstanz bildet sich die Marksubstanz. Das Reticulum des Drüsenparenchyms denkt sich der Verf., wie das der Lymphbahnen, durch Auseinanderweichen der Elemente des Grundgewebes entstanden, hervorgerufen durch die Bildung der Lymphaellen im Grundgewebe selbst.

2. Drüsen.

R. Heidenhain, Ueber einige Verhältnisse des Baues und der Thätigkeit der Speicheldrüsen. Medic. Centralbl. No. 9.

Pflüger, Ebendas. No. 13.

Ders., Endigungen der Absonderungsnerven.

G. Huguenin und H. Frey, Ueber die Trachomdrüsen oder Lymphfollikel der Conjunctiva. Ztschr. für wissensch. Zool. Bd. XVI. Hft. 2. p. 215.

Die Acini der Submaxillardrüse enthalten nach Heidenhain zweierlei morphologische Elemente. Der grösste Theil des Acinus wird von hellen Zellen mit eigenthümlichem Fortsatze und kleinem, in der Gegend des Abganges des letzteren gelegenem Kerne eingenommen, in deren Beschreibung der Verf. mit Giannuzzi übereinstimmt. Der Inhalt dieser Zellen ist arm an Albuminaten, er trübt sich nicht durch höhere Concentrationen von Mineralsäuren (mit Ausnahme der Phosphorsäure), dagegen durch sehr verdünnte Mineralsäuren, sowie durch Essigsäure, Oxalsäure u. s. f., und besteht danach wohl

zum grössten Theile aus Schleim. Die zweite Art morphologischer Elemente liegt an der Peripherie des Acinus, bei verschiedenen Thieren unter gewöhnlichen Umständen in verschiednem Grade entwickelt. Bei der Katze findet man, meist fast die ganze Peripherie einnehmend, eine Schicht von Zellen, die sich von der centralen durch geringere Dimensionen, runde Kerne, körniges Protoplasma und reichen Gehalt an Albuminaten auszeichnen. Das Protoplasma färbt sich durch Carmin, der Inhalt der centralen Zellen nicht. Auf feinen Schnitten grenzen sich die einzelnen Randzellen sehr oft deutlich von einander ab; doch ist das nicht immer der Fall. Mitunter sieht man nur die runden Körper in ziemlich regelmässigen Abständen von einander in das körnige Protoplasma eingebettet, welches sich noch nicht in deutlich unterscheidbare, den einzelnen Kernen zugehörige Portionen gesondert hat. Ab und zu gehen fadenartige Fortsetzungen des Protoplasma zwischen den centralen Zellen nach dem Innern des Acinus; wo sie an den Eckpunkten mehrerer centraler Zellen breiter werden, pflegt in dieselben ein runder Kern eingebettet zu sein. In den kleinsten Acini der Drüse können alle zelligen Elemente den Charakter der Randzellen der grösseren Acini tragen. Beim Hunde ist die Randschichte in den Acini nur local entwickelt unter der Form der von Giannuzzi beschriebenen Halbmonde". Diese stellen eine noch nicht in dis

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doch nicht ganz ausnahmslos

meist crete Zellen differenzirte Ansammlung von Protoplasma dar. Die Kerne sind in ihnen nicht immer leicht sichtbar zu machen. Heidenhain betrachtet nun diese Randschichte, den centralen Zellen, welche den Schleim produciren, gegenüber, als eine jüngere und zum Ersatz bestimmte Lage, entsprechend der Schleimschichte der Cutis in ihrem Verhältniss zu den Elementen der Hornschichte; der Beweis dafür liegt in den Veränderungen, welche die Acini durch längere Nervenreizung erfahren bei längerer Reizung der Chorda tympani gewinnt nämlich die Unterkieferdrüse des Hundes ein sehr verändertes Aussehen; die centralen hellen Zellen sind sehr reducirt, weniger zahlreich, verkleinert, ihre Conturen oft eingebogen. Die Substanz der Halbmonde" hat an Volumen zugenommen, in derselben sind zahlreiche runde Kerne neugebildet; bei hinreichend langer Reizung sind an ihre Stelle zahlreiche kleine, körnige Zellen, jede mit runden Kernen, getreten. Das Protoplasma derselben färbt sich mit Carmin, dasselbe ist sehr eiweissreich. Sie sind unter Verdrängung der centralen Zellen in das Innere des Acinus mehr oder weniger vorgerückt. Aus

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