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Jodserum-Präparaten konnte H. diese Zellen, die sich durch Theilung fort und fort vermehren, im Stadium der Theilung isoliren. Sie werden zum Theil als Speichelkörperchen mit dem Secrete entleert, zum andern Theile gehen sie unter Aufhellung des Protoplasma (Schleimumwandlung) in die hellen centralen Zellen über; denn gegen die Mitte der Acini findet man oft helle mit Carmin sich nicht mehr färbende Zellen, kleiner als die normalen Centralgebilde, die noch einen runden Kern enthalten und durch diesen ihre Abstammung bekunden. Nach längerer Reizung des Sympathicus findet man die centralen Zellen des Acinus noch wohl erhalten. Die Randgebilde sind aber auch hier stärker entwickelt und oft in einzelne Zellen gesondert, doch ist der Process hier weniger weit vorgeschritten.

Pflüger (Absonderungsnerven p. 9. 21) hält den Giannuzzischen Halbmond für ein Kunstproduct, entstanden durch Abheben der Zellenschichte von der Membrana propria und Ansammlung ihres ausgeflossenen Protoplasma mit Kernen in dem leeren Raum. Unter den Alveolen der Speicheldrüse unterscheidet er gross- und kleinzellige, zwischen denen alle Uebergänge vorkommen, so dass man es, seiner Meinung nach, mit verschiedenen Entwickelungszuständen der Drüse zu thun hat. Nie sah er in einer Zelle mehr als Einen Kern, ein einziges Kaninchen ausgenommen, welches einem höchst eingreifenden Versuche gedient hatte und in fast allen Zellen, welche stark vergrössert erschienen, viele Kerne zeigte. Bei der Seltenheit des Theilungsprocesses und dem Mangel kleinerer Zellen neben den grossen in derselben Alveole glaubt Pflüger nicht an eine Neubildung der zelligen Elemente innerhalb der Alveolen, sondern hält es für wahrscheinlicher, dass die grossen Alveolen vergehen und fortwährend neue gebildet werden, vielleicht von den Ausführungsgängen aus, an welchen schwache und stärkere, öfters mit vielschichtigem Epithel versehene Erweiterungen vorkommen (Centralbl.)

Die Follikel der aggregirten Trachomdrüse des Ochsen sahen Huguenin und Frey von Lymphbahnen umgeben, welche ohne besondere Membran im conglobirten Gewebe zwischen den Follikeln verlaufen und an der Oberfläche der letztern lange, blinde Ausläufer aussenden.

3. Häute.

Schweigger-Seidel, Berichte der sächs, Gesellsch. der Wissensch. p. 344.

Bereicherungen unserer Kenntnisse von der Bindegewebsund Epithelschichte der serösen Häute sind in dem Abschnitte,

der von der Histologie der Lymphgefässe handelt, mitgetheilt. Schweigger - Seidel empfiehlt genauere Beachtung der eiweissartigen Kittsubstanz, die, in nicht überall gleichmässiger Entwicklung, das Epithelium mit der Bindegewebslage verbindet und in die Zwischenräume der Zellen eindringt.

4. Haare.

Wiesner, Technische Mikroskopie. p. 170.

E. R. Pfaff, Das menschliche Haar in seiner physiologischen, pathologischen und forensischen Bedeutung. Lpz. 8. 14 Taf.

L. Landois, Das plötzliche Ergrauen der Haupthaare. Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XXXV. Hft. 4. p. 575. Taf. XVI.

H. Beigel, Blaue Haare. Ebendas. Bd. XXXVIII. Hft. 2. p. 324. Taf VI. Fig. 4.

J. Pincus, Zur Diagnose des ersten Stadiums der Alopecie. Ebendas. Bd.
XXXVII. Hft. 1. p. 18.

Pruner - Bey, De la chevelure comme caractéristique des races humaines.
Mém. de la soc. d'anthropologie. 1865. T. II. p. 1. 3 pl.
Odenius, Archiv für mikroskop. Anat. Bd. II. Hft. 4. p. 436.

W. v. Nathusius-Königsborn, Das Wollhaar des Schafs in histologischer und technischer Beziehung. Berlin. 8. 24 Taf.

V. Fatio, Des diverses modifications dans la forme et la coloration des plumes. Mém. de physique et d'hist. nat. de Genève. T. XVIII. 2. partie. p. 249. 3 pl.

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Pfaff scheidet die Rindensubstanz des Haares in zwei Lagen, beide aus parallelen Hornfasern bestehend, die in der äussern Lage eng aneinander liegen, in der innern aber kleine, längliche, röhrenartige Räume zwischen sich fassen, die, je näher der Axe, um so dichter stehen. Die (wegen ihres Luftgehalts) bei auffallendem Lichte dunkle Marksubstanz der weissen Haare hält Pfaff für eine Ansammlung dunkelbrauner Pigmentzellen. Die Erklärung, wie trotzdem das Haar weiss aussehen könne, will ich meinen Lesern nicht vorenthalten: Ganz einfach dadurch, dass die braunen Pigmentzellen wegen Verdichtung der Corticalsubstanz nicht mehr so durchscheinen, wie früher" (p. 8). Ein Fall plötzlich, über Nacht, bei einem an Delirium tremens leidenden Patienten der Greifswalder Klinik eingetretenen Ergrauens der Haare gab Landois Gelegenheit, die nächste Ursache dieser räthselhaften, oftmals unter die Mythen verwiesenen Erscheinung zu eruiren. Sie beruht nicht in Veränderung des Farbstoffes, sondern in der Entwicklung reichlicher Luftbläschen im Haarschaft, welche demselben, trotz des Pigments, eine vorwiegend weisse Farbe verleihen. Die Ursache dieser Färbung ist also dieselbe, wie die der weissen Stellen an den merkwürdigen geringelten Haaren, welche ebenfalls in Greifswald beobachtet und in der Dissertation von Karsch beschrieben wurden. Auf welchem

Process die Luftentwickelung beruhe, darüber lässt sich keine Vermuthung wagen, wenn auch Landois es wahrscheinlich macht, dass in seinem Falle, wie in den Fällen, von denen die Tradition berichtet, das Nervensystem die Vermittlung übernahm. Ich benutze diesen Anlass, um eine Beobachtung vor dem Vergessen werden zu bewahren, die in ihrem tiefern Grunde nicht minder räthselhaft ist. Einer meiner Freunde, Prof. M. in B., ein rüstiger Fünfziger und angehender Graukopf, erschien nach einer kaum 14 tägigen fieberhaften Krankheit zum Erstaunen seiner Umgebung vollkommen weiss; er hatte in Folge des Fiebers sämmtliche farbige (blonde) Haare verloren, die weissen aber behalten; als ich ihn nach einem Jahre wiedersah, hatten sich die verlorenen Haare farbig regenerirt und die Farbe des Haupthaares war wieder die nämliche, wie vor der Krankheit.

Durch anhaftenden Indigostaub blau gefärbte Haare von einem Indigo-Arbeiter beschreibt Beigel.

Pincus unternahm es, bei einer Anzahl von Individuen den täglichen Verlust an freiwillig ausfallenden Kopfhaaren zu zählen. Das Minimum des täglichen Haarverlustes bei Personen mit gesundem Haar schwankt zwischen 13 und 70, das Maximum zwischen 62 und 203, das Mittel zwischen 38 und 108. Unter den freiwillig ausfallenden Haaren findet sich eine einigermaassen constante Zahl von Spitzenhaaren, wie der Verf. sie nennt, d. h. von solchen, welche verloren gehen, bevor sie die Länge der übrigen erreicht haben und deshalb nicht unter die Scheere fallen; ihre Anzahl verhält sich zum Gesammt-Ausfall wie 1: 10-18. Sie werden geliefert von den Randstreifen der behaarten Kopfhaut, kommen aber wahrscheinlich auch vereinzelt zwischen den zu längerm Wachsthum bestimmten Haaren vor. Sie wachsen langsamer, als die langen Haare, haben aber doch eine absolut kürzere Lebensdauer, von vier bis neun Monaten, während die Lebensdauer der langen Haare nach der Schätzung des Verf. zwei bis vier Jahre beträgt. Eine Beziehung zwischen der typischen Länge des Haares und der Länge oder Stärke der Haarpapille widerlegt der Verf. durch vergleichende Messungen der Randhaare und der Haare des Scheitels.

Pruner-Bey's Untersuchungen über die Haare verschiedener Körperregionen und einer grossen Anzahl von verschiedenen Raçen bestätigen den Satz, dass die Haare, je platter, um so krauser und dass die schlichten Haare cylindrisch sind. Der Verf. hält die Form der Haare für charakteristisch genug, um danach die Raçen zu unterscheiden; wegen des Details

muss ich jedoch auf seine Beschreibungen und Abbildungen verweisen.

In der äussern Wurzelscheide (Schleimschichte der Epidermis des Haarbalgs) der Tasthaare fand Odenius Stachel- und Riffzellen.

v. Nathusius adoptirt Reissner's Ansicht, dass die Marksubstanz der Haare und der Stacheln eine Fortsetzung der Haarpapille und demnach bindegewebiger Natur sei. Um den Beweis auch von chemischer Seite zu führen, liess er das Verhalten der Marksubstanz der Stacheln des Stachelschweins gegen heisses Wasser prüfen. Der von Stohmann ausgeführte Versuch ergab, dass sich die Substanz in heissem Wasser löst und beim Verdampfen einen gelatinösen Rückstand hinterlässt, der die Beschaffenheit des Leimes besitzt. Die Nathusius'sche Schrift beschränkt sich nicht auf die Beschreibung der Schafwolle, sondern zieht die Haare vieler anderer Säugethiere mit in Betracht. Die krause Beschaffenheit der Schafwolle führt der Verf. zum Theil auf die spiralige Gestalt des Haarbalgs, zum Theil auf die Formbarkeit des Haares zurück, das in Wasser aufquillt und erweicht und nach dem Trocknen in der Krümmung verharrt, die ihm im erweichten Zustand ertheilt worden.

Systematische Anatomie.

Handbücher.

J. Cruveilhier, Traité d'anatomie descriptive. 4e éd. T. II. partie 1e. Angeiologie. Paris. 1867. 8. (73 Fig.).

Quain's Anatomy. 7th edit. edited by Wm. Sharpey, A. Thomson and J. Cleland. Part I.-II. Lond. 1864-1867. with engrav. in wood. J. L. Dusseau, Beknopt handboek der systemat. ontleedkunde

mensch. Tiel. 8.

van den

J. Hyrtl, Handb. der topograph. Anatomie. 5. Aufl. Bd. 1. 2. Wien. 1865. 8. A. Richet, Traité pratique d'anat. médico-chirurgicale. 3e éd. 2e partie. Paris. 8.

W. Henke, Atlas der topograph. Anatomie des Menschen. Lpz. u. Heidelb. Fol. Hft. 4. 5.

W. Braune, Topographisch - anatomischer Atlas. Nach Durchschnitten an gefrornen Cadavern. 1. Lief. Leipz. 1867. Fol.

H. Mounier, Esquisses d'anatomie topographique (régions ilio-costale, dorsolombaire, périnéale). Thèse. Strasb. 1865. 4. 1 pl.

J. Fau, Anatomie des formes du corps humain. 2e éd. Paris 1865. 8. avec un atlas de 25 pl.

J. Budge, Anleitung zu den Präparirübungen und zur Repetition der descriptiven Anatomie des Menschen. 2. Abth. Bonn. 8.

Hülfsmittel.

E. Bruecke, Erfahrungen über das lösliche Berliner Blau als Injectionsfarbe. Archiv für mikroskop. Anat. Bd. II. Hft 1. p. 87.

Hoyer, Vorschrift zu einer gelben Injectionsmasse. Ebendas. Bd. III. Hft. 1. p. 136.

Zur Tränkung der mit löslichem Berliner Blau injicirten Schnitte bedient sich Bruecke nicht des frischen, sondern eines halb verharzten Terpentinöls, welches die Präparate weniger brüchig macht.

aus

Hoyer's gelbe Injectionsmasse, welche sich durch die Intensität der Farbe vor der von Thiersch angegebenen zeichnen soll, besteht aus 1 Vol. Gelatinelösung (1 Thl. Gelatine auf 4 Thle. Wasser), 1 Vol. einer kalt gesättigten Lösung von doppelt chromsauerm Kali und 1 Vol. einer kalt gesättigten

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