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will be found that new drainage modifications1) must result from them, besides those involved in the continuation of the adjustment of streams to structures, as above stated.

The course of some revived streams is steepened, their velocity is accelerated, and the rate at which they deepen their new valleys is thereby quickened. The course of other streams is flattened, their velocity is retarded, and the rate at which they will erote their new valleys is checked. As a consequence, the divides between the streams of unlike behavior show a tendency to migrate into the area that formerly belonged to the retarded streams and, as has been well said, the shifting of divides thus produced is more important, although less evident, than the changes that are determined by adjustment to strong and weak structures.

In interruptions that involve distinct deformation of the preexistent surface, such as the formation of anticlines, the up-arching may be so rapid as to exceed the down-cutting of the rivers: they will then be laked, or even turned off to new directions of flow. This will be the case especially in regions of little rainfall, small streams, resistant rocks, and rapid deformation. On the other hand, a large river, well fed by plentiful rainfall on a large drainage basin, may cut down its valley across a slowly up-rising anticline whose understructure is of weak rocks; and such a river would then be called „antecedent". This name might be applied even if the river were temporarily laked by the rising anticline, provided that the lake. outlet ran along the former course of the river, and that the outlet deepened its course and drained away the lake after the anticline ceased to rise.

There are important modifications of the normal progress of a geographical cycle occasioned by variations of climate, whereby a sufficient rainfall under moderate or high temperatures is changed to deficient rainfall in an arid climate, or to excessive snowfall in a glacial climate. Vegetation nearly or quite disappears in the first case, and the winds sweeping over the unprotected surface become the chief agents of transportation: the whole region must then be likened the bed of a great river, and the dusty winds correspond to the turbid water; but the analogy should not be pressed too far. In the second case, slow-moving ice sheets or ice streams (glaciers) will creep down the pre-existent slopes, producing peculiar changes in the forms previously fashioned under the control of nimble streams of water; highly interesting examples of this class of changes are described by Professor Penck in his communication to the Congress

1) This problem has been worked out, theoretically and practically, by Hayes and Campbell, of the U. S. Geological Survey.

on the Overdeepened Valleys of the Alps. In either case of arid or of glacial climate, the form developed at any time must be a function. of the form produced under the previous more normal climate, plus the peculiar changes accomplished since the climate changed. These peculiar changes will doubtless be found with further study to be just as systematic in their way as are those produced in the normal climates with which we are already familiar.

All the considerations of the geographical cycle need special adaptation to the particular structure of different regions; but into this aspect of the general problem, which involves geographical classification on a basis of geological structure, I shall not here enter. In closing, let me again urge that the value of the explanatory or genetic method of description that is based on the consideration of the geographical cycle must not be measured merely by the insight that it gives to the processes and changes of past time, but much more largely by the assistance that it gives in seeing and describing the forms that now exist in consequence of past changes, as interpreted by the trained observer. Botanists and zoologists know very well that a trained observer can easily recognize and describe many items of form that pass without notice by the untrained observer. The same is true in geography, and the only point at issue is: how can the desired training be secured. Of the many methods of geographical training, I believe that, as far as the forms of the land are concerned, no method can equal the value of one in which explanation is made an essential feature along with observation, for there is no other in which so many mental faculties are exercised.

(Diskussion s. Theil I, Vormittags-Sitzung vom 30. September.)

Gruppe 11a. Geomorphologie (2. Verwitterung u. 8. w.)

Die Übertiefung der Alpen-Thäler.

Von Prof. Dr. Albrecht Penck (Wien).

(Vormittags-Sitzung vom 30. September.)

Neuere Untersuchungen über Thalbildung haben uns die typischen Eigenthümlichkeiten der normalen, durch das rinnende Wasser ausgefurchten Thäler völlig aufgehellt. Jede Vereinigung von Thälern, die wir als Thalsystem bezeichnen, ist gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit des Sinnes aller seiner Abdachungen sowie durch eine Korrelation der einzelnen Glieder, welche an die der Gliedmaassen von Organismen erinnert. Wie jeder einzelne Fluss eine beinahe regelmässig nach abwärts gekrümmte Gefällskurve seines Spiegels sich herzustellen bestrebt, so bilden alle Sohlen eines normal ausgebildeten Thalsystems ein System sich asymptotisch treffender Gefällskurven; ein Thal erreicht das andere in der Höhe von dessen Sohle. Die Gleichsohligkeit der Thalmündungen ist ein charakteristisches Merkmal eines normalen Thalsystems. Schneidet der Fluss eines Hauptthales ein, so müssen ihm die Nebenthäler folgen, die Thalvertiefung schreitet nicht bloss an einem Thal, sondern im ganzen System nach aufwärts fort, und alle dessen einzelnen Glieder zeigen nach einer bestimmten Zeit innerhalb eines gewissen Umkreises den auf Thalvertiefung weisenden V-förmigen Querschnitt. Steht die Vertiefung eines Hauptthales still, so macht sich auch dies nach aufwärts hin geltend, und wieder innerhalb einer bestimmten Einflusssphäre erlangen alle Thäler das für Thalverbreiterung charakteristische förmige Profil. Es befinden sich innerhalb eines normalen Thalsystems alle benachbarten Glieder mit alleiniger Ausnahme der untergeordneten in derselben Entwickelungsphase.

Die Mehrzahl der Alpen-Thalsysteme weicht in ihrer Erscheinung von diesem Bilde normaler Thalentwickelung wesentlich ab. Vor Allem entbehren sie in vielen Fällen der Gleichsinnigkeit des Gefälles. Der Boden gerade der grössten zeigt wannenförmige Einsenkungen, welche die herrlichen Alpenseen bergen; fehlen solche, so liegen uns gewöhnlich Anzeichen ihres früheren Daseins vor in Gestalt von breiten Schotter- und Moorflächen, sowie von Riegeln, welche die Thäler queren und in enger Schlucht vom Thalflusse durchmessen werden. Ein solcher Riegel ist der des Kirchet ob Meiringen, in welchen die Aare einen stellenweise nur 1,5 bis 2 m breiten Einschnitt eingesägt hat. Die Hauptthäler sind ferner in der Regel weit mehr verbreitert und vertieft als die Nebenthäler. Wie breit und tief ist beispielsweise das Rhein-Thal, wie unbedeutend seine Nebenthäler mit Ausnahme des Ill-Thales! Wie heben sich das Aare-Thal, wie die Querthalstrecken des Inn und der Salzach vor ihren Nachbarn hervor. Eine Gleichsohligkeit der Mündungen findet nur ausnahmsweise statt. Meist stürzt der Nebenfluss in Schnellen, gewöhnlich in tiefe Klammeneinschneidend, zum Hauptthal hinunter, nicht selten auch erreicht er es in kühnem Falle. Die Stufenmündungen herrschen in den Alpen-Thälern vor. Ein grosser Theil der Schönheiten unserer AlpenThäler beruht auf den geschilderten Eigenthümlichkeiten. Die Hauptthäler erfreuen uns durch ihre herrlichen Seen oder ihre breiten und tiefen, meist gut angebauten Sohlen, die Nebenthäler durch ihre höheren Böden mit dunklem Waldkleide oder saftigen Matten. Die Wasserfälle an ihren Mündungen man denke an den Pisse-vache oder die Reichenbachfälle bei Meiringen oder an die Krimmler Fälle, sind vielbewunderte Naturschönheiten, die Klammen man erinnere sich an die Gorge du Trient, an die Liechtenstein- oder KitzlochKlamm vielbesuchte Arbeitsstätten der Natur. Die an diesen Stufen zur Entfaltung kommenden Wasserkräfte liefern die Motoren für die gewerbfleissigen Thäler von Glarus, Appenzell und Vorarlberg und beschenken viele Alpendörfer nunmehr mit elektrischem Licht.

Wir haben es in den meisten Alpen-Thälern nicht mit gleich entwickelten, sondern mit verschieden ausgebildeten benachbarten Gliedern zu thun. Das Gesetz regional gleicher Entwickelungsphasen herrscht nicht und ist ersetzt durch ein anderes, das der Abhängigkeit der Entwickelung von der Grössenordnung der einzelnen Glieder. Ihr Zustand entspricht nicht dem Arbeitssinne ihrer Flüsse. Diese arbeiten. in den Hauptthälern nicht an Vertiefung, sondern allenthalben an Aufschüttung; sie füllen die Seen zu und erhöhen ihre Betten, während sie in den Nebenthälern, insbesondere an deren Mündungen, lebhaft einschneiden; sie bestreben sich, die Stufenmündungen ebenso

wie die ungleichsinnigen Gefällstrecken der Thalsohlen zu beseitigen. Dabei ist aber die Anordnung der übertieften Thalsysteme genau dieselbe wie die gewöhnlicherer Thalsysteme; sie haben eben dieselben Verästelungen wie die normalen, sie zeigen genau dasselbe Bild von verzweigten Bäumen, wesswegen wir nur von Verschiedenheiten in der Ausbildungsweise, nicht in der Anlage der Thäler sprechen dürfen, und um zu einem genetischen Verständniss ihrer Eigenheiten zu gelangen, an die normale Entwickelung anknüpfen müssen. Wie kann, wollen wir uns fragen, ein normales Thalsystem in ein alpines umgebildet werden?

Unwillkürlich denken wir da, Angesichts der grossartigen Schichtstörungen im Gebirge, zunächst an den Einfluss von Krustenbewegungen. Wir können uns vorstellen, dass ganze Thalsysteme mit dem Gebirge aus irgend welcher Ursache zurücksanken. Das würde erklärlich machen, warum die grossen Thäler ein rückläufiges Gefälle erhielten und ihre Sohlen in Seewannen verwandelt werden, aber das Auftreten der Stufenmündungen der Nebenthäler, sowie deren hoher Sohlen bleiben unerklärt; denn wenn ein Gebirge mit seinen Thälern einsinkt, so werden davon Haupt- und Nebenthäler gleichmässig betroffen, und nicht bloss die grösseren, sondern mit ihnen auch die benachbarten kleineren Thäler müssten rückfällig werden und wir müssten verästelte Thalwannen erhalten, wie sie nur zwei Alpenseen, der Vierwaldstätter und der Luganer, aufweisen, während alle anderen eine Einförmigkeit der Wannengestalt aufweisen, die höchst auffällig ist. Wir können daher Heim's Hypothese über die Entstehung der Alpenseen in Folge eines Rücksinkens der Alpen nicht zur Erklärung unseres Phänomens heranziehen. Ebenso versagen

Erklärungsversuche durch Annahme von hebenden Ketten, welche Thäler abgeriegelt hätten; denn auch dann erhielten wir regional gleiche Entwickelungsphasen der betroffenen Thäler, nicht aber das, was uns die Natur bietet, Abhängigkeit der Entwickelung von der Grösse der Thäler.

Will man das letztere Phänomen durch Annahme von Krustenbewegungen erklären, so muss man sich letztere auf die grossen übertiefen Thäler beschränkt denken; man muss, wie es thatsächlich für das Linth- und Walensee-Thal geschehen ist, zur Annahme von Grabenversenkungen greifen, welche genau dem Thalverlaufe folgten. Aber da wecken wir nicht bloss den Widerspruch jener Geologen, welche den Schichtbau des Gebirges genau untersucht haben, und welche solche Grabenversenkungen, die den Thälern folgten, durchaus nicht aufzufinden vermögen, sondern übersehen auch die Thatsache, welche auf einen erosiven Ursprung der Alpen-Thäler weisen. Rütimeyer

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