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Gelände für Kulturzwecke wenig geeignet ist und einer künstlichen. Nachhilfe bedürfe.

Während in den Roth- und Gelberden das Eisen gleichmässig durch die Masse vertheilt ist, finden sich in dem Lateritgestein EisenKonkretionen von oft recht bedeutenden Dimensionen, die zu einer festen Masse zusammengekittet sind. An den Meeresküsten, wie z. B. vielfach im tropischen West-Afrika, werden diese Konkretionen durch die Brandungswelle zerkleinert, die Bruchstücke hin und hergeschoben, geglättet und polirt. Während aber früher das Vorkommen des Eisens in grossen Mengen als geradezu charakteristisch für den Laterit angesehen wurde, ist nach Bauer das Eisen nur ein unwesentlicher, accessorischer Bestandtheil, und er definirt den Laterit als ein mit mehr oder weniger Eisenhydroxyd verunreinigtes Thonerdehydrat, gewöhnlich von der Zusammensetzung des Hydrargillits.

Jedenfalls bedarf es noch eines umfangreichen BeobachtungsMaterials, um einerseits die Entstehungsweise dieses VerwitterungsProdukts kennen zu lernen, und um andererseits eine richtige Vorstellung von dem Werth oder Unwerth desselben für den Anbau von Nutzpflanzen zu erhalten.

Gruppe 11a. Geomorphologie (3. Limnologie).

Systematische internationale Seenforschung.
Von Dr. W. Halbfass (Neuhaldensleben).

(Nachmittags-Sitzung vom 28. September, Abthlg. A.)

Die Limnologie oder Seenkunde ist auf dem Internationalen Geographen-Kongress zu London unter dem Beifall der Fachgenossen für einen selbstständigen Zweig der Erdkunde erklärt worden, ebenbürtig der Oceanologie, Speleologie, Seismologie und anderen Disciplinen dieser Wissenschaft. Durch die vereinten Anstrengungen von Forschern in fast allen Kulturländern der Erde schnell zu einem fruchtbringenden Baum geworden, ist sie augenblicklich im Übergangsstadium begriffen von der opferwilligen und mühseligen Arbeit des Einzelnen zur systematischen und officiellen Aufnahme und Erforschung der Binnenseen nach den verschiedensten Beziehungen hin. Die Schweiz, Österreich, Ungarn, Frankreich, Russland, Italien und andere Staaten haben. bereits den Grund gelegt zu erschöpfenden systematischen Seenforschungen, andere Länder, worunter auch die deutschen Staaten, werden hoffentlich diesem rühmenswerthen Beispiel bald folgen. Mir scheint daher der Augenblick gekommen zu sein, für eine internationale systematische Seenforschung zu plädiren, analog den internationalen Forschungen auf dem Gebiet der glacialen, seisnischen, oceanologischen und anderen Erscheinungen. Im Folgenden will ich versuchen, in aller Kürze diejenigen Probleme näher zu bezeichnen, welche auf dem Gebiet der Seenkunde durch internationale Forschung der Lösung näher gebracht werden könnten, indem ich mich dabei auf die geophysikalischen Fragen beschränke, die Besprechung der biologischen Fragen meinem Kollegen, Professor Dr. Lampert, überlassend.

1. Theoretische Fragen.

A. Seen sind bekanntlich nur vorübergehende Erscheinungen. im Antlitz der Erde; ihre Existenz, Vermehrung und Verminderung hängt sowohl von geologischen wie von meteorologischen Faktoren

Wenn man durch internationale Vereinbarung festsetzte, dass eine Reihe typischer Seen in allen Theilen der Erde in bestimmten Zwischenräumen immer wieder von Neuem genau ausgelothet und durch regelmässig wiederholte Pegel-Ablesungen die Schwankungen des Wasserstandes nicht nur die täglichen, sondern auch die jährlichen festgestellt würden, so würde man dadurch einen in seiner Genauigkeit nicht zu unterschätzenden Maassstab für die Wirkung jener Faktoren gewinnen. Allerdings liegen ja einzelne Beobachtungen und Messungen nach dieser Richtung für eine Reihe von Seen, z. B. in den Vogesen, in einigen Theilen der Alpen, im Französischen Jura, in Schweden, Finland, Russland, Armenien, den südamerikanischen Anden und für die grossen Seen an der Grenze von Kanada und den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika vor; doch fehlt es eben bis jetzt an systematischen Beobachtungen dieser Art.

B. Die Thermik der Seen ist in den letzten Jahren ein mit Vorliebe gepflegtes Gebiet der Seenforschung gewesen, namentlich seit der Entdeckung der „Sprungschicht" durch Prof. Dr. Richter in Graz und durch Gerland's Schüler in Strassburg. Es ist aber mit Recht erst vor Kurzem von Richter in seinen „Seenstudien“ der Gedanke zum Ausdruck gebracht worden, dass durch gelegentlich gewonnene Temperatur-Serien nichts mehr gewonnen und das vielgestaltete Problem der Wärmevertheilung in Landseen nur durch intensive Forschung gelöst werden kann. Erst durch möglichst exakte und gleichzeitig in verschiedenartigen Seen vorzunehmende Messungen können meiner Ansicht nach der Einfluss der geographischen Lage, der morphometrischen Verhältnisse und der meteorologischen Faktoren gegen einander abgewogen und auf das richtige gegenseitige Verhältniss gebracht werden. Nur auf diese Weise können auch die zur Zeit noch räthselhaften Vorgänge beim Zufrieren und Wiederaufgehen der Binnengewässer entschleiert werden. Es braucht an dieser Stelle wohl kaum noch betont zu werden, dass das Wärme-Problem im engsten Zusammenhang steht mit den Ursachen der Veränderungen der Durchsichtigkeit, Farbe und des Reichthums an Mikroorganismen und dass daher seine Lösung auch unmittelbar praktische Bedeutung vor Allem für die Fischzucht besitzt.

C. Die Farbe der Seen ist bekanntlich eine sehr mannigfaltige und dabei sehr wechselnde. Über die Ursache derselben ist man zwar im Ganzen genügend aufgeklärt, weniger befriedigend dagegen

sind, meines Erachtens, die Versuche, dieselbe auf ein gewisses Schema zu bringen, um sie mit einander vergleichen zu können. Dahin gehört u. A. auch die viel benutzte, zuerst von Forel ersonnene, dann von Ule, Garbini u. A. vervollkommnete Farbenskala, welche die Farbe eines Sees mit der Farbe gewisser fixirter chemischer Lösungen vergleicht, die in kleinen Tuben eingeschlossen sind. Diese Methode leidet meiner Ansicht nach an zwei Mängeln, welche ihre Brauchbarkeit sehr herabsetzen, wenn nicht annuliren. Erstlich kann die unendliche Mannigfaltigkeit der Seefarben unmöglich durch ein oder zwei Dutzend Farbentypen erschöpft werden, und dann weicht was noch weit schwerer in die Wagschale fällt die Intensität der Wasserfarbe in sehr vielen Fällen von derjenigen der Farbenskala in so erheblicher Weise ab, dass überhaupt gar kein Vergleich möglich ist. Der Vorschlag, die Farbe des Wassers nach einer möglichst vollkommenen Farbentafel zu bestimmen oder sie mit den Farben gewisser Edel- und Halbedelsteine zu vergleichen, scheint mir bei seiner praktischen Ausführung mit grossen Schwierigkeiten verbunden und deshalb kaum annehmbar zu sein, ein wie grosser Fortschritt er auch gegenüber der Forel'schen Methode bedeuten würde. Ich möchte glauben, dass man der Farbenbestimmung dadurch am leichtesten beikommen könnte, wenn es gelänge, ein chemisches Reagenz zu schaffen, durch welches das betreffende Wasser eine bestimmte, leicht kenntliche Färbung erhielte; die Masse des gebrauchten Reagenz würde ein scharfes Maass für die Eigenfarbe des Wassers liefern. Auch hier würde man durch internationale Abmachungen vielleicht zum Ziel gelangen.

D. Auf fast allen Seen bilden sich bei geringer Luftbewegung mehr oder weniger ausgedehnte glatte Stellen, deren Form grossen Schwankungen unterliegt und die ebenso schnell verschwinden wie sie entstehen. Über die Ursachen dieser Erscheinung gehen die Ansichten sehr auseinander; Forel, welcher in seinem Werk über den Genfer See eine Reihe von Ansichten aufzählt (Le Léman II, 241 ff.), glaubt an eine biologische Ursache. Referent kann sich nach seinen eigenen Wahrnehmungen dieser Annahme nicht anschliessen und hält. auch diesen Punkt für diskutabel für internationale Forschung.

E. Weit bedeutsamer und praktisch wichtiger als die beiden zuletzt genannten Probleme scheint mir die Beantwortung der Frage zu sein, inwieweit Seen Erscheinungen der Atmosphäre, insbesondere Niederschläge in Gestalt von Regen und Hagel, sowie Gewitter beeinflussen können. Über diesen Punkt, der noch manches bis jetzt Unaufgeklärte bietet, ein reiches und zugleich sicheres Material zu sammeln, wäre eine recht dankbare Aufgabe für internationale Seenforschung, welcher es an willigen und geeigneten Mitarbeitern. gewiss nicht fehlen würde.

F. Als letzter Punkt theoretischer Seenforschung, welcher durch internationale Arbeit weiter gefördert werden könnte, möchte ich das Studium der Seiches erwähnen, über welches Kapitel ja Forel, unser Altmeister, sich in einem besonderen Vortrag bereits näher verbreitet hat.

2. Praktische Fragen.

A. Ein nicht unbedeutender Theil grösserer und kleinerer Landseen besitzt eine bis jetzt technisch und volkswirthschaftlich noch nicht genügend erkannte und ausgebeutete Rolle als natürliche WasserReservoire, und zwar einerseits als Staubecken gegenüber plötzlich erfolgenden mächtigen atmosphärischen Niederschlägen, wie als Sammelbecken und Kräftemagazine für gewerbliche und industrielle Anlagen. Ihre Ausnutzung setzt voraus eine genaue Kenntniss der Gefällverhältnisse, sorgfältige Auslothung des Beckens, um sein Volumen zu wissen, und endlich längere Zeit hindurch fortgesetzte Messungen der atmosphärischen Niederschläge im gesammten Einzugsgebiet des Sees. Möglichst vielseitige, gesammelte Erfahrungen auf diesem Gebiet werden uns erst in den Stand setzen, solche Unternehmungen wahrhaft fruchtbringend zu gestalten und sie in einem weit grösseren Maasstab auszuführen, als es bis jetzt der Fall ist und sein konnte. Mit noch grösserer Berechtigung gilt dieser Satz jedenfalls für den in der neuesten Zeit häufig aufgetauchten Gedanken, grössere Seebecken entweder gänzlich trocken oder wenigstens im Wasserspiegel tiefer zu legen. Ich brauche ja nur an die Austrocknung des Fuciner Sees und die vor Jahresfrist vollendete Tieferlegung des Trasimenischen Sees in Mittel-Italien zu erinnern, anderer Projekte, wie Verkleinerung des Zuyder Sees u. a., nicht zu gedenken. Bei diesen Unternehmungen geht man ja meist von der Hoffnung aus, grössere Strecken fruchtbaren Landes zu gewinnen; häufig spielen ja auch sanitäre Rücksichten eine bedeutende Rolle, wie z. B. gerade bei den beiden erwähnten Seen in Italien. Neuerdings scheinen allerdings derartige Projekte seuchenartig um sich zu greifen, aufgemuntert durch einige besonders erfolgreich durchgeführte Unternehmungen. Man vergisst eben zu leicht, dass den sicheren oder vermeintlichen Vortheilen auch schwerwiegende Bedenken entgegenstehen, welche theils rein wirthschaftlicher, theils klimatologischer Natur sind. Dass selbst mittelgrosse Seen ihre Umgebung günstig beeinflussen, so dass aus deren Vernichtung positiver Schaden erwachsen muss, ist erst jüngst an mehreren Beispielen in Nord-Deutschland und Ungarn überzeugend nachgewiesen, und ferner ist klar, dass auch die Grundwasserverhältnisse des gesammten Einzugsgebietes, sowie des vom bisherigen Ausfluss durchzogenen Gebietes sich durch Trockenlegung bedeutend

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