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Tertiärzeit weiter in Europa verbreitet waren, jetzt aber entweder ausgestorben sind oder sehr sporadische Verbreitung haben. Solche sind z. B. Diospyros Lotus, Azalea potica, Dioscorea caucasica, Planera crenata und mehrere andere endemische Formen.

So bleibt Kolchis klimatisch wie floristisch eine Fortsetzung der atlantischen Natur West-Europas. Sie hat einen mehr südlichen Charakter und bewahrt eine Anzahl subtropischer tertiärer Arten, die ehemals eine weitere Verbreitung hatten und deren Verwandte in anderen, jetzt weit von einander getrennten subtropischen Gegenden sich befinden. Eine Anzahl endemischer und kaukasischer Formen geben ihr den Charakter eines Vegetations-Centrums.

Es ist eine Relikten-Insel der Lebensformen einer älteren Epoche, deren Verhältnisse in benachbarten Theilen Europas nicht mehr vorhanden sind, die jedoch am nächsten zu denen der atlantischen Küste stehen.

Gruppe III.

Biogeographie.

Gruppe 111. Biogeographie.

Über die Ausbildung der pflanzengeographischen Kartographie.

Von Geh. Hofrath Prof. Dr. Oscar Drude (Dresden).

(Im Auszuge mitgetheilt.)

(Nachmittags-Sitzung vom 28. September, Abthlg. B.)

Alle Gesichtspunkte, welche auch in den biologischen Wissenschaften eines kartographischen Ausdruckes fähig sind, verbinden diese mit der Geographie am engsten und beanspruchen in gleicher Weise die Aufmerksamkeit der organischen Naturforscher wie der Geographen. Für die Botanik trifft dies in noch höherem Maasse zu als für die Zoologie, weil sie in der Kartographie der VegetationsFormationen ein jede Landschaft in höchstem Grade beeinflussendes Moment wissenschaftlich behandelt. Der Vortrag beschäftigt sich nur mit dieser Seite der Darstellung und sieht von dem Verfolg der Ideen ab, welche vor 10 Jahren auf dem „Congrès Internat. de Botanique tenu à Paris 1889" ausgesprochen und von P. Maury unter dem Titel: „Le Tracé des Cartes de Géographie botanique" in dessen „Comptes Rendus" redigirt wurden. Denn dort handelte es sich nur um die genaue Feststellung des Areals der Species, ausgeführt in einheitlichem Zusammenwirken der Herbarien und Lokalfloristen durch Eintragungen auf Karten von 1:12 Millionen Maassstab. Ebenso bleibt demnach die Seite der geographischen Botanik hier ausgeschlossen, welche grosse systematische Areale vergleichend darstellt und deren neuere Fortschritte aus der Abhandlung von L. Blanc: „Procédés graphiques appliqués à la Géogr. botan." (Bull. Soc. Bot. de France 1897 p. 37) und aus dem von L. Blanc und Decrock ausgearbeiteten Beispiel der Primulaceen ersichtlich sind. Es soll sich demnach hier nur um den Anschluss an die allgemeine Länderkunde handeln, um die kartographische Seite der „Topographischen Geobotanik" im Sinne Grisebach's.

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