Gruppe 1b. Kartographie. Über die Herstellung einer Erdkarte im Maassstab 1:1000000.1) Von Prof. Dr. Albrecht Penck (Wien). (Nachmittags-Sitzung vom 2. Oktober, Abthlg. C.) Der vom Berner Internationalen Geographen-Kongress angenommene Plan der Herstellung einer Erdkarte im einheitlichen Massstab von I: 1 000 000 hat nicht bloss auf jenem Kongress, sondern auch anderwärts Zustimmung gefunden. Er war der Gegenstand des Studiums von Kartographen und ward von diesen gebilligt, er wurde erörtert in fachgenössischen Kreisen und von diesen in seiner Nützlichkeit anerkannt; immer auf's Neue wieder erweckte er das Interesse weiterer Kreise. Gleichwohl hat seine Verwirklichung keine Fortschritte gemacht. Der Berner Kongress hat beschlossen, ihn den Staaten zu empfehlen, doch ist damit kein Erfolg erzielt worden; der Londoner Kongress empfahl ihn den geographischen Gesellschaften, und hat damit nichts mehr erreicht, wie wir von Sir Clements Markham hörten. Während die vom Geologen-Kongress geplante internationale geologische Karte von Europa ihrer Vollendung entgegen geht, steht es mit dem analogen Plan des GeographenKongresses heute im Wesentlichen nicht anders als vor acht Jahren. Diese Thatsache legt uns die Frage nahe, ob das Nichtgelingen im Plane selbst oder in anderen Verhältnissen liegt. Es hat nicht an Stimmen gefehlt, welche ersteres behaupteten. Namentlich ist darauf verwiesen worden, dass in der Verarbeitung von verschiedenwerthigem kartographischem Material in gleichem Massstab ein schablonenhafter Vorgang liege; 2) Wichtiges und Unwichtiges, genau 1) Dieser Vortrag konnte mit Rücksicht auf die zu Gebote stehende Zeit nur im Auszuge gehalten werden, und es mussten namentlich die Ausführungen über die Projektion ausgelassen werden. 2) Vergl. Report of the Sixth International Geographical Congress. London 1895, p. 379 und 382. VII. Int. Geogr.-Kongr. Thl. II. 5 |