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Verhältnisse klar umfassend und durchdringend, ein treues Blei: ben in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet, ein einfältiges Wandeln vor dem Herrn, was sie an den Moderate rühmen als Seriousness, gestaltet sich bei ihnen mehr als Spirituality of Life, jedoch mit verständig praktischer Grundrichtung.

Aus der Zahl der Predigten, welche ich in gottesdienst: lichen Versammlungen der Nationalkirche mit angehört, mögen hier einige, welche mir auf den Gegensatz von seiner innern Seite her einiges Licht zu werfen geeignet schienen, in obwohl ganz kurzen und mangelhaften Excerpten eine Stelle finden, und zwar zuerst aus Predigten der Evangelical:

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In St. Andrews, in der alten Stadtkirche, wo einst John Knox in Beweisung des Geistes und der Kraft seine ersten Reformationsreden gehalten, hörte ich Chalmers, (Thomas, D. D.) ber Apostgesch. XIII, 40. u. 41. Nach; dem er die Textesworte in ihrem rechten Zusammenhang und Verstand beleuchtet, zeigte er, wie alle Philosophie und was immer der Menschengeist Herrliches dichte und vermöge, nie aufwiege das einfältige Wort, nie entbehrlich mache die Gnade Gottes in Jesu Christ. Dennoch gelte die prophetische War: nung, wie jenen Tagen der Offenbarung, so unserer Zeit. Wir besiken die Schäße der Wahrheit, haben daneben die Geschichte inhaltreicher Jahrhunderte, und die Erfahrungen des eignen und manchen fremden Lebens, aber Gleichgültige zählen wir dennoch unter uns, ja solche, die einen sich selbst nicht zuge: standenen geheimen Haß dagegen mit sich tragen. Die Glâu: bigen sehen es, und werden nicht irre, sie folgen dem Zug des Geistes, mitzutheilen, was sie beseligt, an geistlich Arme, fern und nahe, um zu führen zu der heilsamen Erkenntniß von dem fleischgewordenen Lebenswort: Sie wissen, wie mächtig und geschickt dieses Wort ist, die Gemüther zu treffen und zu son:

dern in seinem einfachen Gange, wie es, indem es hinweise auf das geistliche Elend und das ewige Gericht, erblicken lasse den Aufgang der Gnade, und das erschrockne Gewissen tröste durch die Kunde von dem Heiligen Gottes, auf den er Aller Sünden gelegt. Mit seinem Geist getauft sein, heißt wissen, was und wo Ruhe ist für die Seele, was und wo Wahrheit und Stärke. Allenthalben, wo man das Wort durch sich selbst : wirken lasse, das im sterbenden Heiland sich einigende Wort vom Gesetz und von der Gnade, zeugt die Geschichte für sei nen Ursprung von oben. Der Redner warf darauf einen Blick auf den gegenwärtigen Zustand mehrerer neubekehrten Völker, und zeigte aus einem Bericht über Otaheiti, den er vorlas, wie alle Segnungen der Wahrheit in ihrem Gemeinleben auf: blühen *). Um solche Wirkungen in der Nacht der gößendie: nerischen Barbarei vorzubereiten, fuhr er fort, müsse das reine Interesse und christliche Weisheit vereinigt die Hand bieten, und schloß mit einem dreifachen ergreifenden Wort an Solche, die noch schwankend und lau seien, die offen entgegenwirken, und die, Freunde des Erlösers, Freunde ihrer unter den Schat: ten des Todes noch unerlösten Brüder seien.

In Edinburgh, in der heil. Andreas: Kirche, hörte ich Moncreiff (Sir Henry, D. D.) über Joh. IX, 39-41. Er sprach von der Selbsttäuschung der Menschen, die da fra: gen: sind wir denn blind? und zeigte, wie diese Frage pflege aufgeworfen zu werden 1) von den Ignorants, die theils in ihrem natürlichen Zustand von eigner Weisheit und Sehkraft träumen, theils mit ihren Verstandesmitteln alle Geheimnisse des Glaubens ausgründen und erfassen wollen, 2) von den Wordly-minded, denen der vergångliche Besiß und Genuß den.

*) Die Predigt stand in Beziehung auf die Jahresfeier einer Missionsgesellschaft.

unvergånglichen, ́und das Erbe der Heiligen erseße, 3) von den Hypocrites, die auf ihre Andachten und frommen Werke Werth legen, und mit werkheiligem Sinn doch von Gnade sprechen, 4) von den Proud, sowohl den im selbstgerechten Eigendünkel Befangenen, als besonders denen, die an geistlichem Hochmuth leiden, und zu stehen wähnen. Alle sind, was sie nicht wissen und begreifen, Blinde, Natur und Fleisch sehen nicht, unser Auge ist der Geist Jesu, Er ist unser Alles, Zuversicht, Stärke, Licht, in ihm allein sind wir sehend, das körperliche Auge mag geöffnet sein oder ewig geschlossen *).

In Lady Glenorchy's Chapel in Edinburgh hörte ich Gordon (Robert, D. D.) über Psalm CXXXIX, v. 2, und zwar die Worte: „Thou understandest my thought afar off.“ Dieser Gedanke erscheine uns so einfach, und daß wir ihn denken, uns so natürlich, daß es uns befremde, wenn wir inne werden, wie wir ihn so leicht außer Acht lassen, um so mehr, wenn wir seinen wichtigen Einfluß auf das Leben kennen, der : seine feierlichste Erwägung erwarten lasse. Auch der Fleisch: lichgesinnte meine, er sei ihm nicht fern, obwohl er mit den kendem fühlendem Gemüth unfähig bleibe, den Richter seiner Gedanken und Gefühle zu erkennen, ja im Grunde ihn abs läugne, während er vor dem Auge der Welt die Motife seis nes Handelns verberge. Selbst der Bessere gehe oft sicher daran vorbei, obwohl er weiß, daß alles, ja das Kleinste, was er denke und wolle, völlig eins sein müsse mit dem, was der Herr denke und wolle. Keiner könne den Gedanken des Textes recht lebendig denken, ohne lebhafte Reue und Furcht zu em:

⚫) Die Predigt wurde zum Besten und in Gegenwart vieler Blinden gehalten, und war angekündigt als:,, the anniversary Sermon on behalf of the Asylums for the industrious Blind."

pfinden vor dem, der ihn durchschaut, und seine Gerichte ver kündigt. Doch liege zugleich ein Trost darin. Sei ihm das Innerste klar, so sehe er auch die Regungen heiliger Buße und des Glaubens an Gnade, an den Sünderheiland. So sei Jeder beides, verpflichtet und berechtigt, den ernsten Ge danken auf sich wirken zu lassen, und nachdrücklich zu beher: zigen.

In New-North-Church in Edinburgh hörte ich Henry Grey, A. M., über 1 Cor. X, 33. Nachdem er in der Kürze den Charakter des Apostels auseinander geseßt, beleuchtete er ihn zuerst speziell von der Seite, welche der Text bezeichnet, und suchte ihn dann den Hörern durch einige dringende Argu: mente zur Beachtung anzuempfehlen. „Der Text hebe insbe sondere die verläugnende Liebe heraus, mit der er nur Eines gewollt, Seelen zu ihrem Heil verhelfen. Nach dem Muster seines Herrn sei seine Hülfe in irdischen Dingen Tråger und Mittel gewesen der geistlichen, die geistliche Noth mache das Elend des Menschen aus, ihre Wirkungen reichen über das Zeitleben hinaus. Die Sicheren und Lauen habe Paulus hingewiesen auf die Gerichte einer Ewigkeit, die Trostlosen und Mühseligen auf die versöhnende Gnade, Allen aber Jesum, den Gekreuzigten, gepredigt, göttliche Kraft und göttliche Weis: heit. Uns dringe sein Beispiel, dringe der Jammer der sün digen Welt, ihm zu folgen, daß sie nicht, soweit unsere Hülfe reicht, ohne einen Anwald dahinfahre ins Gericht. Wer Gott erkenne und seine theure Versöhnung, könne nicht anders, als sein Alles, sich selber opfern für die Brüder, und indem er Seelen vom Tode rette, gewinne er zugleich für die eigene, und gründe sich in einer Gesinnung, ohne welche die Lebens: gemeinschaft mit seinem Erlöser Schein und Vorwand sei."

Von demselben hörte ich eine Vorbereitungspredigt auf

das heil. Mahl, über Ps. LI., 12. *). „David, der Sündhaf: tigkeit seines Herzens lebendiger als sonst bewußt, wendet sich brünstig an Gottes Barmherzigkeit, nicht daß sie bloß diese oder jene dunkle Stelle in seinem Leben zudecke, sondern sein sündiges Herz von Grund aus umbilde, und den ganzen' in nerlichen Menschen erneuere. Er weiß, er selbst kann es nicht, aber der Herr ist ein Gott der Stärke und Gnade. Was er von ihm erfleht, haben alle zu erflehen, denn alle sind ab: gefallen, alle Theilhaber der Sündhaftigkeit, die aus dem Reich der Finsterniß stammt. Bedenket also, wie ihr euch alle mit David zu demüthigen habt. Unser Text seht zunächst den Ge: danken voraus, daß der vom Geist nicht Wiedergeborne beides entbehrt, das reine Herz und den gewissen Geist. Beides drückt wesentlich dasselbe aus, die Reinheit des Herzens und seine Festigkeit in der Heiligung. Gott bewirkt sie, indem er des Geistes Kraft ausgießt über die, so ihm aufs Wort glau ben, er wolle nicht, daß die Sünder verloren gehen. Ohne diesen Geist sind Herz und Sinn bloß Fleisch von Fleisch ge: boren. David weiß, der Herr ist heilig und ein Vergelter, aber es ist Gnade bei ihm für die, so ihn anrufen, er erkennt die Nothwendigkeit seiner bußfertigen Unterwerfung und bittet. Der Sünder, einmal aus seinem Schlaf erwacht, zagt und zittert, aber er muß handeln, sich demüthigen, wie jener, sonst verliert sich sein Zagen spurlos im Leichtsinn des fleischlichen Herzens, und auch für die leiseste Regung darin soll er einst Rede stehen. Wer mit David bittet, wie im Text, drückt fer: ner damit aus, daß er den Herrn allein lieben möchte. Das natürliche Herz hångt an der Welt, und täuscht sich nicht un: gern mit dem Schein der Rechtmäßigkeit, wenn es Menschen

*) In der englischen Version v. 10.:,,Create in me a clean heart, o God, and renew a right spirit within me."

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