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schreibung zuweilen einen poetischen Schwung zu nehmen anfängt, sinkt sie bald wieder zur versificira ten Profe zurück $). Auch sind mehrere nicht vers fificirte Stellen eingewebt. Zuweilen spielt der Aus: druck in das Komische, aber ohne sich der halbkos mischen Feierlichkeit des ariostischen Epos zu nå? hern ). Bei einigen Ereignissen ist das Datum nach dem Calender in Verfen angegeben. Auf dies femi

Jusqu'au rampars main-à-main guerroyable
Faifoient brandir lances et javelines,
Lors dire on peult Genes eftre semblable
A Rome jadis en guerres intestines.

s) 3. B. in dieser Stelle:

En ceftuy bruyt fiffres, tambours fonnoient,
Trompes, clerons et chevaulx haniffoient,
L'artillerie au champ fembloit_tonnerre,
Les groffes naux de Pregent refpondoient,
Ceulx du chafteau fi lourdement tiroient,
Qu'il n'eftoit tour qui ne venfift par terre:
Lors Genevoys doubtans que ce quaterre
Tumbaft fur eulx, tindrent leur confiftoires
Le Duc voyant ce piteux acceffoire,
Et que desja contre luy murmuroient,
Les affeura ce jour avoir victoire
Du Baftillon que les Francoys tenoient.

t) 3. B. in dieser Beschreibung eines Gefechts:

Ceulx du chateau armez et bien en point
La hache au poing fe tindrent à leur porte,
L'artillerie adonc ne faillit point,
A deschanter ung fi hault contrepoint
Qu'on n'ouyt one muficque de la forte,
En tel honneur le Roy fi fe transporte
Dedans ce fort, Millannoys retournerent,
Ce temps durant les Lices s'acouftrerent,
Huit jours après chascun prent le harnoys.

sem Wege konnte also die französische Poesie keine Fortschritte machen.

Håtte Jean Marot mehr Gefühl für das Wes sen der Poesie gehabt, so würde er selbst nicht einen Prins zessinnen (Doctrinal des Princeffes) gesetzt haben.. Unter diesem Titel reimte er nüßliche Lehren und Anweisungen zur Tugend der Frauen in vier und zwanzig Rondeaur zusammen. Aber dieses Lehrs buch wurde, weil es so moralisch war, bei Hofe und im französischen Publicum ungemein geschäßt. Merkwürdiger sind die Episteln (Epitres) von Jean Marot; nicht um ihres poetischen Verdienstes › willen, sondern wieder als Beweise der prosaischen Tendenz des französischen Geistes, die sich sogleich wieder zeigte, als man die Poesie zu veredeln ans fangen wollte. Es sind versificirte Sendschreiben voll Complimente, eleganter Wendungen und Phras sen, bei verschiedenen Veranlassungen geschrieben. Die Versart wechselt in diesen Episteln schon auf eine ähnliche Art ab, wie in den viel geistreicheren aus den späteren Zeiten der französischen Litteratur. Aus einer, im Nahmen der Pariserinnen an die Armee, die in Italien stand, geschriebenen Epistel von Jean Marot sieht man bei Gelegenheit, in wels chem Tone damals die französischen Damen von thren eigenen Reizen sprachen "). Die kleineren Ges

vorzüglichen Werth auf sein Lehrbuch für einen

u) Jean Marot läßt die Pariser Damen auf folgende Art ihre Reize mit denen der Italienerinnen vergleichen:

Dont vient cela? finon quel' n'ont pas,
Ung bon repas eftans en leurs fejours;
Mais quant s'en vont dessus autruy appastz,

Elles

Gedichte von Jean Marot find Rondeaux und ans dre lyrische Uebungen im alten französischen Styl, und von den ålteren Gedichten ähnlicher Art nur durch die neuere und verfeinerte Sprache unterschies den. Schwärmerisch sind sie durchaus nicht, die geistlichen so wenig, als die weltlichen, man müßte denn das Theologische in jenen schwärmerisch nens nen wollen.

Mit dem Sohne des Jean Marot kommt ends lich ein eminenter Nahme in die Geschichte der frans zösischen Poesie.

Clement Marot.

Die Geschichte des Mannes, von dem die frans zösischen Litteratoren die Epoche der Poesie anfans

gen,

Elles repaiffent fans ordre ne compas,
Et de ce pas en prennent pour dix jours;
Et de là vient que l'on les voit tousjours,
Soubz leurs atours, plus maigres que ung vieil
monfire:

A meschant drap voulentiers belle monftre.

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Bien nous vivons,

Et pour ce avons
Luyfantes faces;
Car bien fçavons,
Se ainfi ne ufons,
Serons mollaffes;

Nous fommes graffes,
Et avons graffes,

Fermes fommes, et le ferons.
Tetons avons, elles tetaffes,
Pendans comme vieilles bezaces,
Deffus leurs jambes de herons.

gen, die bei ihnen vorzugsweise so heißt *), ist mit seiner Poesie so genau verwebt, daß man sein Leben als einen Schlüssel zu seinen Gedichten kennen muß *).

Clement Marot, geboren zu Cahors im Jahre 1495, wurde von seinem Vater Jean Marot früh in die große Welt eingeführt. Seine Talente ents wickelten sich schnell. Kenntnisse erwarb er sich mit Leichtigkeit beiläufig. Ein lustiges und galantes les ben zu führen, und Verse zu machen, fühlte er sich mehr berufen, als folgerecht den Unterricht seiner Lehrer zu benußen, die er selbst noch in seinen spås teren Bersen für Tröpfe (bêtes) erklärt. Mit dem Regierungsantritte des Königs Franz I. fing in den Sitten des französischen Hofes und der Pariser die Epoche an, die seitdem, nur in verschiedenen Fors men, bis auf die neuesten Zeiten fortgedauert hat. Geistreiche Ausschweifung, damals noch mit einem Anstriche von altritterlicher Galanterie, aber im Grunde schon so frivol, wie im achtzehnten Jahrs hundert, wurde das Erste und lehte in der guten Lebensart eines Mannes von Welt. wie geschaffen für eine solche Welt.

Marot war Leichtsinnig, wikig,

So spricht auch der elegante La Harpe in seinem bes tannten Cours de Littérature Tom. IV., wo dieses Werk dem Geschichtschreiber der französischen Poesie brauchbar zu werden anfängt. Man erfährt da sogleich, was diefer Kritiker vorzüglich bei der Schäßung des poes tischen Verdienstes erwägt, nehmlich die Harmonie der Versification nach den neueren französischen Grundsäßen, dann die grace und den charme du style, das Eigene der tournure und der expreffions, u. f. w. y) Am ausführlichsten, wenn gleich nicht am besten, er. zählt ist das Leben des Clement Marot vor der großen und besten Ausgabe seiner Werke. S. oben die Ans mert. o).

mente.

wikig, jovialisch, sinnlich, in einem Grade, als ob er den Charakter seiner Nation in einer der aufs fallendsten Formen repråsentiren sollte, fühlte er sich schon als Jüngling zu Paris ganz in seinem Eles Zur ernstlichen Schwärmeret hatte nies: mand weniger Anlage, als er. Aber den Damen in galanten Versen den Hof zu machen; scherzend im Tone der naiveu Traulichkeit sich die ernsthafte sten Freiheiten zu nehmen; sein Glück in der schön nen Welt lachend zu benußen, wo er es fand; sich über kein Unglück sonderlich zu gråmen; und den ganzen frivolen Roman seines Lebens, mit und ohs ne Delicatesse, wie es ihm die Laune eingab, zum Inhalt der Verse zu machen, die ihm mit bewun dernswürdiger Leichtigkeit bei jeder Veranlassung ents strömten; das war ein Leben nach dem Sinne dies ses Franzosen. Er war weder schön, noch ansehns lich von Gestalt. Aber seine Stumpfnase wurde bald vergessen, wenn er den Damen die schönsten Sachen sagte; und er sagte sie im Styl des Zeits alters mit einer naiven Anmuth, die Jeden bezaus berte, wer ihn hörte und las. Seine Art, mit

Empfindungen zu scherzen, wurde um so reizender gefunden, da sie sich zuweilen ganz wie romantischer Ernst ausnahm. So gelang es ihm, dem durchs aus libertinischen Menschen, der seine gewöhnlichen Ausschweisungen um einer Liebschaft willen zu uns terbrechen nie der Mühe werth fand, bei den schöns sten und geistreichsten Frauen am Hofe Franz I. ein Glück zu machen, dessen sich selten ein Dichter rühmen fann. Man verschaffte ihm, als er ungefähr achtzehn Jahr alt war, die zu jener Zeit nicht uns ansehnliche Stelle eines Kammerdieners (Valêt de chambre) bei der Prinzessin Margarethe, der Schwes

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