Art wenig zu wünschen übrig. Auf dieses satyrische Werk folgt eine poetische Predigt (Sermon), an Den König gerichtet, um ihn zu einem milden Vers fahren gegen die Protestanten zu bewegen. Det Charakter Maror's zeigt sich hier von seiner guten Seite, und die Einkleidung in eine religiöse Jdyls Jen: Allegorie har viel Liebliches. Die übrigen dies ser vermischten Gedichte nähern sich auch der Schäs ferpoesie. Unter dem Titel Elegien findet man in Mas ror's Werken einen Theil der romantischen Episteln, in denen der üppige Dichter die Sprache der wahs ren Zärtlichkeit geger die beiden berühmten Das men seines Herzens zu reden versuchte. Aber dies se Sprache kleidet ihn nicht. Die sämmtlichen Cles gien von Marot, an der Zahl sieben und zwanzig, find langweilig. Mehr Talent hatte Marot zur poetischen Epis stel. Aber er scheint seinen Horaz nicht verstans den zu haben, als er die horazische Epistel nachaßs men wollte und zugleich ein galantes Geschwäß, das eine Nachahmung der so genannten Heroiden von Dvid seyn soll, zum Inhalt seiner Episteln machte. Mehs La devant luy vient mainte Amc damnée: Lors à ce bruict, là-bas n'y a pauvre ame, Mehrere dieser vier und vierzig Episteln, die unter Marot's Werken einen geräumigen Plaß eins nehmen, gehören mit seinen Elegien in Eine Classe. Von der horazischen Lebensphilosophie war er, der Mensch ohne alle Grundsäße, zu weit entfernt, als daß er etwas Aehnliches in Versen hätte vortragen Fönnen. Aber wo die Leichtigkeit des Epistelnstyls In geistreiche Tändelei übergehen darf, da trifft Mas rot den rechten Ton). Unter der großen Menge seiner Inrischen Gedichte sind die ernsthaften und religiösen entweder unbedeutend, oder durch råndelnde Phrasen bis zum lächerlichen entstellt. Den geringsten Werth haben die Königsgeså ns ge (Chants royaux), die eine Art von Oden seyn sollen. Aber in wißigen, naiven und lieblich tắn: delnden Liedchen (Chanfons) und Rondeaux war Marot ein Meister. Die Naivetät der Ems pfindungen ist in diesen lyrischen Spielen nicht ims i) 3. B. in dem Anfange der Epistel an einen Freund: Tu en fçais plus que leurs propres Maris: mer mer die delicatefte); aber selbst diesen Mangel an, Delicatesse wußte Marot mit der treuherzigsten Miene in seinen Liedern auf das anmuthigste zu entschuldigen 1). Auf k) 3. B. das folgende, sonst nicht verwerfliche Rondeau: Touchant fon cueur, je l'ay en ma cordelle, 1) 3. B. in diesem anmuthigen Rondeau, in welchem die naive Manier Marot's vortrefflich zu den Gedanken paßt: Au bon vieux temps un train d'amour regnoit, Qui fans grand art et dons fe demenoit, Si qu'un bouquet donné d'amour profonde, Et fi par cas à jouyr on venoit ; Or eft perdu ce qu'amour ordonnoit, Auf die Episteln und lyrischen Gedichte Mas rot's folgen seine Epigramme, an der Zahl nicht weniger als zwei hundert und achtzig. So bestimmt nahm der französische Geist sogleich beim Anfange des Strebens nach classischer Cultur diese Richtung, die bei Marot nur mit ungewöhnlicher Fülle von allerlei ungebildeten Einfällen verbuns den war. Denn nach Marot hat ja fast jeder Franzose, der Verse machen konnte, auch Epigrams me gemacht. Marot's Epigramme führen aber dies fen Titel auch in einem sehr ausgedehnten Sinne. Man findet unter ihnen sogar einige Sonette, die ersten Versuche, die französische Sprache an die Form eines regelmäßigen Sonetts nach dem Mus ster, der italienischen Poesie zu gewöhnen. Marof hatte auch den Martial nicht umsonst studire Nicht alle seine Epigramme sollten komisch seyn. Darum trug er kein Bedenken, die epigrammatis sche Tendenz eines vollkommenen Sonetts für eis nen hinreichenden Grund zu halten, Epigramme und Sonette als eine und dieselbe Dichtungsart zu behandeln. Einige seiner Epigramme haben ganz den Charakter des romantischen Madrigals "). Meh. m) 3. B. dieses: . Des que m' Amye eft un jour fans me veoir, Mehrere bedürfen eines Commentars wegen der Uns spielungen auf allerlei kleine Vorfälle aus jener Zeit. Unter den komischen Epigrammen von Marot find die jovialischen gewöhnlich besser gelungen, als Die faustischen ").Wo er bitter seyn will, wird er fast immer derb und ungezogen, Die übrigen poëtischen Kleinigkeiten von Marot find Grabschriften (Epitaphes), fleine Glücks wünsche (Etrennes) und dergleichen. In besondern Betracht kommen noch seine metrischen Uebersets gungen aus dem Lateinischen und Italies nischen. Sie beweisen, in welchem seltenen Grás De Marot, verglichen mit seinen Vorgängern am Französischen Parnasse, seiner Sprache mächtig war. Es sind zwar noch keine Alexandriner, in die er eine Efloge von Virgil und die beiden ersten Büs cher der Metamorphosen des Ovid überseht hat. Nach dem Ermessen der französischen Kritiker fehlt es also diesen Uebersehungen an der Würde, die nur die Sprache in Alexandrinern haben soll. Auch in anderer Hinsicht kann Marot's Arbeit nicht für musterhaft gelten. Aber sie hat doch ihres gleis chen i) Mehr jovialisch, als kaustisch, ist doch wohl das fole gende, das Voltaire gern leiden mochte: Monfieur l'Abbé, et monfieur fon valet |