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freilich bis zum Ermüdenden gedehnt, übrigens aber nicht ohne gefällige Beredsamkeit, die zuweilen in wahre Poesie hinüberspielt ).

Phis

J'eftois comme celuy qui du haut d'un rocher
Voit perir dans les flots ce qu'il a de plus cher,
Et ne l'ayde au peril que de voeux et de larmes :
Contre fon bel efprit fouvent je m'indignois,
Me plaignant de celuy pour qui je me plaignois,
De le voir fans pitié fe meurtrir de fes armes.
Ah (difois-je à par moy) Prince illuftre en bonté,
Que te fert cefte augufte et Sainte pieté

Qui comme un feu la nuit dans ta belle ame eclaire?
Helas! bien peu te vaut un fi rare ornement,
Puisque hors de l'Eglife on fert Dieu vainement,
Et que par le mal croire on deftruit le bien faire.
J'egale les vertus qui parent ta grandeur,

Aux fleurs qu'un petit d'eau nourrit en la verdeur
Des branches d'un fruitier hors du tronc arrachées :
Elles procedent bien du Principe Eternel,
Mais pour ne vivre plus dans le fein maternel,
Sans produire aucun fruit elles tombent fechées.

r) 3. B. in der Anrede an den abgeschiedenen Geist einer Geliebten.

Que fimes humbles voeux en larmes prononcez
Peuvent fe voir encor de ton ame exaucez;
Par nos feux qui bruloient d'une flamme fi pure,
Et par ta propre foy, je te prie et conjure
De ne plus engager la fainte liberté

Que ma mort t'a rendu, à nulle autre beauté
Qu'à celle que les dieux t'ont desja deftinée
Pour attacher ton coeur des chaisnes d' Hymenée:
Accorde moi ce bien pour comble de mes voeux
Que je fois la derniere, apres tant d'autres noeuds,
Qui t'aye eftreint des laqs dont la beauté nous preffe
Au volontaire joug d'une fimple maiftreffe.
Et quand d'autres beautez s'offriront devant toy
Pour tenter ta conftance et debaucher ta foy,
Lorsque tu fentiras ton coeur prest à fe rendre,
Dy foudain à par toy, repenfant à ma cendre,

Les

Philippe Desportes, auch ein vornehmer Prålat, gab sich nicht weniger Mühe, sich in seinen Versen natürlich und rein französisch auszudrüks Fen $). Sein besonderer Gönner war der König Heinrich III., von dem er so reichlich mit Pfründen versorgt wurde, daß er im Ueberfluß und fast ganz für seine poetischen Studien leben konnte. Die meis sten seiner vielen Gedichte sind Sonette, Elegien und Lieder der Liebe. Eigenthümliches haben sie nichts. Auch neigen sie sich an einzelnen Stels len zu der ronsardischen Manier. Aber sie sind nicht überladen mit Mythologie und Gelehrsamkeit, und empfehlen sich im Ganzen durch anständige Simplis cität der Gedanken und der Sprache. Besonders zeichnen sich seine Bergerien (Bergeries), wie er sie nannte, durch einen natürlichen Ton lånds licher Empfindungen aus. Es find lyrische Betrach: tungen über das Glück des Landlebens, in Liedern und Sonetten *).

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Les yeux de Caleryme en la tombe enfermez
Qui ne font plus que terre, et que j'ay tant aimez,
Defendent fans parler cefte erreur à mon ame:

Leur cendre encor aimée efteindra cette flame.

) Oeuvres de Philippe Des Portes, nach der mir bekanns ten Ausgabe, Rouen, 1611, in einem ziemlich starken Octavbande.

t) Hier ist eines zur Probe.

Je vous rens grace, ô deïtez facrées

Des monts, des eaux, des forefts et des prées,
Qui me privez de penfers foucieux,
Et qui rendez ma volonté contente,
Chaffant bien loin la miferable attente,
Et les defirs des coeurs ambitieux.
Dedans mes champs ma pensée eft enclose,
Si mon corps dort mon efprit se repose,

Es vereinigten sich also in der zweiten Hälf te des sechzehnten Jahrhunderts mehrere Umstände, einen guten Kopf zu ermuntern, sich der ronsardischen Schule mit noch merklicherem Eifer zu widersehen, und dem französischen Publicum die ersten Proben der Art von lyrischer Poesie vorzus legen, die nun in Frankreich für classisch gelten sollte.

Malherbe.

Der Mann, den die Franzosen als den ersten ihrer classischen Lyriker verehren, würde in der poes rischen Litteratur einer andern Nation nicht zu eis nem solchen Ansehen gekommen seyn. Aber in der französischen Litteratur verdient er allerdings eine besondere Auszeichnung, weil er in der lyrischen Poesie zuerst mit einer ungewöhnlichen Pråcision und Eleganz den Ton traf, den der cultivirtere Theil des französischen Publicums nach dem Untergange der ålteren französischen Poesie hören wollte..

François de Malherbe, von vornehmer Abkunft, geboren um das Jahr 1555 zu Caen in

Un foin cruel ne le va devorant:

Au plus matin la fraicheur me foulage,
S'il fait trop chaud je me mets à l'ombrage,
Et s'il fait froid je m'échauffe en courant.
Si je ne loge en ces maifons dorées,

Au front fuperbe, aux voûtes peinturées,
D'azur, d'esmail, et de mille couleurs,
Mon oeil fe paift des trefors de la plaine,
Riche d'oeillets, de lis, de mariolaine,
Et du beau teint des printanieres fleurs.

der

der Normandie, hatte zuerst in seiner Vaterstadt die Rechte studirt, dann auch die Universitäten zu Heidelberg und zu Basel besucht. Gleichwohl trat er in Kriegsdienste; wie es scheint, aus Eifer für den katholischen Glauben; denn er floh das Haus feines Vaters, als dieser zur protestantischen Kirche überging. Er diente unter der Ligue gegen Heins rich IV., bis die öffentliche Religionsveränderung des Monarchen Frankreich beruhigte. Nach dieser Zeit wurde Heinrich IV. der Gegenstand manches Gedichts von Malherbe, der nun auch bei Hofe erschien, und dem Könige als ein Dichter empfohs len wurde, der seines gleichen nicht habe. Heine rich, in der Schäßung und Belohnung poetischer Talente wenig geübt, glaubte dem Dichter eine Ehs re zu erweisen, als er ihm befahl, ein Gedicht auf die Abreise des Königs nach dem südlichen Franks reich zu machen; und Malherbe ermangelte nicht, den Befehl zu vollziehen. Nicht weniger besang er Mariè'n von Medici, die Gemahlin Heinrich's. Auch der Tod dieses Königs wurde der Gegenstand eines lyrischen Gedichts von Malherbe. Unter Luds wig XIII. und der Administration des Cardinals Ri: chelieu nahm er, wie vorher, an öffentlichen Begebens heiten Antheil in seinen Versen. Zur Geschichte seis nes litterarischen und Privat: Lebens haben sich chai rakteristische Anekdoten genug erhalten. Malherbe war ein rechtlicher, fleißiger, feinen Studien mit Eifer ergebener, aber empfindlicher, nicht sehr vers träglicher, und mit kritischen Sarcasmen bis zur derbesten Unhöflichkeit freigebiger Mann. Was ihm nächst dem katholischen Glauben am meisten interessirte, war seine Muttersprache. verdient bemerkt zu werden, daß dieser Dichter, der

mit einer bis dahin selbst in Frankreich ungewöhne lichen Vorliebe an der französischen Sprache hing, deren Geist und Reinheit er zu seinem Lieblingsstu, dium machte, in der Normandie geboren war, wo diese Sprache ihre erste Bildung erhalten hatte. Ihm gelang es zuerst, das Eigenthümliche der französischen Versification zu entdecken, das nur einem französischen Ohre ganz vernehmlich ist, weil es auf einem besondern Rhythmus im Zusammentreffen gewisser Wörter ohne constante Quantität der Sylben beruht "). Nur so weit jes ner, im Grunde rhetorische Rhythmus es vers langt, achtete Malherbe auf den schwankenden Uns terschied langer und kurzer Sylben in der französ fischen Versification. Er kannte die alte Litteratur, aber er liebte sie nicht besonders. Die lateinischen Dichter zog er bei weitem den griechischen vor. Pins dar soll ihm fast zuwider gewesen seyn. Auch die italienische Poesie konnte er nicht leiden. Unter den lateinischen Dichtern schäßte er keinen höher, als (so erzählen wenigstens seine Biographen) den Statius. Aus diesen Zügen läßt sich schon zum Theil errathen, was für eine Art von Dichter Mals herbe werden konnte. Er arbeitete sehr langsam wog, prüfte, und verbesserte jede Zeile und jedes Wort mit unermüdetem Fleiße. Mit normånnischer Kälte führte er jedes poetische Vorhaben aus. Kris tisch ging er ein ganzes Exemplar der Werke des Ronsard durch; firich aus, was er verwerflich fand, bis

u) Voilà enfin des vers françois! ruft La Harpe aus, als er auf Malherbe kommt; und mit Recht. Schade nur, daß Nationen, die sich einer Muttersprache mit cons ftanter Sylbenharmonie erfreuen,' in jenem Ausrufe ›i, kein sonderliches Lob finden können.

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