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führte und versificirte Paraphrase mehrerer Psalmen. Das Paraphrasiren der Psalmen, das besonders seit Maror in der französischen Poesie beliebt und vors züglich durch Malherbe erneuert war, gehörte zu den Mode: Uebungen der französischen Dichter. Derselbe Abbé de Cerish hat die Verwandlung der Augen der Fris in Sterne zum Gegens stande eines langen Gedichts gemacht.

Claude de Malleville wurde besonders durch Sonette und Rondeaur berühmt. Psalmen hat er auch paraphrasirt. Er war Secretår bet verschiedenen Herren, zuleht in königlichen Diens sten. Ein Sonett von ihm (La belle matineufe) erregte ein Aufsehen, als ob es seines gleichen nicht hätte, da es doch nur Nachahmung eines Gedan: kens ist, der in der spanischen Poesie zu den vers brauchten gehört *). Am Grabe des mächtigen Riches

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x) Hier ist das bewunderte Sonett, die Belle Matineufe. Ist das nun Sprache des poetischen Enthusiasmus, oder Sprache der poetisch aufgepußten Galanterie?

Le filence regnoit fur la terre et fur l'onde:
L'air devenoit ferein, et l'olympe vermeil;
Et l'amoureux Zephire, affranchi, du fommeil,
Reffufcitoit les fleurs d'une haleine féconde.

L'Aurore déployoit l'or de fa treffe blonde,
Et femoit de rubis le chemin du Soleil:
Enfin ce Dieu venoit au plus grand appareil
Qu'il foit jamais venu pour éclairer le Monde.
Quand la jeune Philis au vifage riant,
Sortant de fon palais plus clair que l'orient,
Fit voir une lumière et plus vive et plus belle.
Sacré Flambeau du jour, n'en foyez point jaloux:
Vous parûtes alors auffi peu devant elle

Que les feux de la nuit avoient fait devant vous,
Bouterwek's Gesch. d. schön. Redek. V. B.

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Richelieu fang Malleville Betrachtungen über die Bergänglichkeit der menschlichen Dinge.

Marc-Antoine Gerard de St. Umand, Mitglied der französischen Akademie seit dem Jahre 1637, aber doch mit dem Mangel kämpfend, so tief er auch am Hofe sich bückte. Seine Gedichte mögen immerhin den Franzosen weniger gefallen, weil Eleganz der Sprache und Feinheit der Wens dungen nicht ihr größter Vorzug ist; sie zeichnen sich dennoch vor vielen, die man in der Litteratur: dieser Periode wegen jener Vorzüge weit höher zu stellen pflegt, vortheilhaft durch poetisches Gefühl und Phantasie aus. St. Amand liebte Naturbeschreibuns gen in seinen Bersen mehr, als die leichteren Spiele. des Wikes, die bei seiner Nation mehr Eingang fanden ). Auch mythologische Erzähluns gen

y) Zum Beispiele diene diese lyrische Beschreibung des Meeres nach dem Sturme:

Que c'est une chofe agreable
D'eftre fur le bord de la Mer,
Quand elle vient à fe calmer
Apres quelque orage effroyable!
Et que les chevelus Tritons,
Hauts fur les vagues fecouées,
Frapent les Airs d'eftranges tons
Avec leurs trompes enroüécs,
Dont l'eclat rend refpectueux
Les vents les plus impetueux.
Tantoft, l'onde brouillant l'arene,
Murmure et fremit de courroux,
Se roullant deffus les cailloux

Qu'elle apporte, et qu'elle r'entraine.
Tantoft, elle eftale en fes bors,
Que l'ire de Neptune outrage,

Des

gen, z. B. der Fabel von der Andromeda und von Arion, und andern, die zwar keine Meisters werke, aber auch nicht ganz mißlungen sind, fina den sich unter seinen Gedichten. Seine Poesie hat überhaupt eine Tendenz, die nicht ganz frans zösisch ist z).

Geistliche Sonette, Oden und Stanzen wurs den in beträchtlicher Menge von. Odet de la Noue, einem frommen Kriegsmanne, verfaßt zz).

2. Die französische Schäferpoeste folgte anfangs dem Wege, den ihr Ronsard und die übrigen ungeschickten Nachahmer der Alten um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts angewiesen

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z) Ich halte es für überflüssig, die Titel und Ausgaben der Werte dieses und der vorher genannten Dichter hier zu verzeichnen, da Jeder, wenn daran gelegen ist, sie in der Bibl. françoife (Tom. XIII-XV) finden kann. zz) Poèfies chreftiennes de Meffire Odet de la Noue, Capitaine de cinquante hommes d'Armes. 1594, Ohne Druckort.

hatten. Ein französischer Theokrit stand nicht auf. Virgil's Eklogen blieben in den Augen der frans zösischen Dichter die höchsten Muster der Schäfers poesie überhaupt. Uber schon Ronsard und die ere ften Nachahmer Virgil's in der französischen · Littes ratur hatten sich, wie die Italiener, Spanier und Portugiesen, die Freiheit genommen, ihre Idyllens welt so weit zu romantisiren, als nöthig war, Damit ho moderne Herzensangelegenheiten, Galantes rien, und Begebenheiten des Tages in die Form von Schäfer und Hirtengedichten einkleiden konnten. Diesem Einkleidungssysteme blieben die französischen Dichter um so lieber getreu, da es ihnen die bes quemste Gelegenheit darbot, allerlei Ereignissen, die bei Hofe ein Interesse hatten, gewissermaßen ein poetisches Ansehen zu geben. Auch dramatis sche Hirtenspiele nach italienischem, und Schäs ferromane nach spanischem Zuschnitte wurden damals in Frankreich gut aufgenommen. Von den Schäferromanen wird im folgenden Capitel aus führlicher die Rede seyn.

Den ersten Plah unter den französischen Dich: tern, die sich in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts mit der Hirtenpoesie beschäftigten, behauptet Honorat de Beuil, Ritter und Herr von Racan. Er war mit Maynard ein Schüler von Malherbe, und unter Richelieu's® Auspicien Mitglied der französischen Akademie. Seine vors züglichsten Werke in Versen sind Bergerien oder Schäfergedichte, sowohl in lyrischer, als in dramas tischer Form ). Ein dramatisches Schäferspiel in

der

a) Man findet sie beisammen unter dem Titel: Les Ber

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der Manier des Amynt von Tasso und des Par stor fido von Guarini nimmt unter den Bergerien Racan's den größten Raum ein. Vermuthlich ist es aus Ehrfurcht vor der bekannten Regel des Aristoteles zu fünf Acten ausgesponnen. E's steht freilich tief unter Taffo's Amynt, aber doch über den meisten neueren französischen Gedichten dies ser Art. Racan hatte, was den meisten französis schen Idyllendichtern fehlt, wahrhaft ländliches Gefühl. Seine Sprache ist nicht ganz so eles gant, wie der neuere Geschmack der Franzosen es verlangt; aber sie ist auch nichts weniger, als vernachlässigt. Racan, obgleich auch einer der Hof: poeten unter Richelieu, liebte als Idyllendich: ter den Ton der Natur, und erblickte die wirklis che Natur in einem poetischen Lichte b). Die

Spra:

geries de Mr. Honorat de Beuil, Chevalier et Sieur
de Racan, dediées au Roy. Eine sauber gedruckte
Edition nouvelle et corrigée ist vom Jahr 1698, Paris,
in Octav.

b) Stellen, wie die folgende aus Racan's Berges
rien, sind zwar nach der neueren franzßfischen
Kritik, niedrig und unpoetisch, aber dennoch in ihrer
Art vortrefflich.

Je faute à bas du lit, je cours à la fenêtre,
J'ouvre et hauffe la vue, et ne voy rien paroître,
Que l'hombre de la nuit, dont la noire pâleur
Peint les champs et les prez d'une même couleur;
Et cette obfcurité, qui tout le monde enferre
Ouvre autant d'yeux au Ciel, qu'elle en ferme
en la terre.

Chacun jouit en paix du bien qu'elle produit.
Les coqs ne chantent point, je n'entens aucun
bruit,

Sinon quelques Zephirs, qui le long de la plaine
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Vout

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