mehrere versificirte Kleinigkeiten h). Unter dem Titel Die Schmarokermahlzeit (La repue franche) hat er sogar eine versificirte Anweisung hins terlassen, wie man schmausen kann, ohne Geld zu haben. * h) Eine nene Ausgabe der Oeuvres de François Villon, à la Haye, 1742, ist von dem bekannten Fors mey in Berlin besorgt, und dem bekannten Jors dan, dem Günftlinge des Königs von Preussen Fries drich II., zugeeignet. Eine Probe der Manter Villon's fey folgende Stelle aus seinem großen Testamens te. Er zeichnet die Pariserinnen seiner Zeit, und fährt fort: Regarde m'en deux trois affifes Riens n'y feront fept pintes, ne huict, Qui ont peres, meres, et antes, &c. * In einer weniger pikanten Manier und nicht in lyrischen Sylbenmaßen, aber auch mit burlesker Leichtigkeit, trug Guillaume Coquillart feiz ne Späße vor 1). Er ließ sich von dieser Geistes: ergeßung nicht durch seine Umtsverhältnisse - abhal: ten; denn er war Official an der Kirche zu Rheims. An komischer Wortfülle hat er wenig seines Gleis chen. An Unsauberkeit der Einfälle thut es ihm nicht leicht Jemand zuvor *). Etwas i) Auch dieses Coquillart's Verse sind neu gedruckt uns ter dem Titel Poefies de Guill. Coquillart, Official de l'églife de Rheims. Par. 1723, in 8vo. k) Da zur Ausstellung des Unsauberen hier nicht der Ort ist, mag folgende Stelle aus dem Anfange der Droits Mes tres plaifantes bavarreffes, La façon de, vela mon cas; Et le ris de, grand mercy Sire. Quant eft de moy pour vous inftruire, J'ay veftu ma chappe d'honneur, Mon Etwas später und noch in den ersten Decens nien des sechzehnten Jahrhunderts glänzten als wits zige Köpfe im burlesken Fache Guillaume Cre tin, Charles de Bordigné, und Undere, des ren Nahmen und Werke sorgfälti aufbewahrt sind. Cretin oder Du Bois, wie er eigentlich hieß, verfaßte aber auch geistliche Lieder, so genannte Kös 'nigsgesänge und andre wenig bedeutende Gedichte, wenn man sie so nennen will, vón ernsthafter Gatz tung). Bordigné ist der Verfasser des frivolen, zum Theil verfificirten, zum Theil in komischer Pros se geschriebenen Histörchens von Peter Feuers macher (Pierre Faifeu), das man neben den deuts schen Eulenspiegel stellen und zugleich auch als eine von den Anweisungen in der Kunst, umsonst zu schmausen, ansehen kann, die damals unter der wikigen Köpfen in Frankreich sehr beliebt gewesen zu seyn scheint m).. Einen höheren Schwung wollte Pierre Mis chault, Secretar des leßten Herzogs von Burs gund, nehmen, und sich zugleich im Moralischen hervorthun. Er schrieb also ein allegorisches 3 Mon pulpitre, pour plus hault luire, 1) Pocfies de Guill. Cretin, Par. 1723, in 8vo. Werf, m) Nach Undern hat dieser Bordigné das Histörchen nur in Verse gebracht nach der Prose von einem andern Vera fasser. Werk, theils versificirt, theils in einer Art von ros mantischer Prose unter dem Titel: Der Tanz vor den Blinden (La danfe aux Aveugles) "). Es fångt, nach der alten Leier, mit einem Traume an. Die Tanzenden sind die Menschen insgesammt, und die allegorischen Blinden, vor denen getanzt wird, Amor, das Glück und der Tod. Auch schrieb die fer Michault in Versen eine Unterweisung im Hofleben (Doctrinal de la cour). Ein anderer Reimer, Jean Molinet, Cas nonicus zu Valenciennes, machte mit vielem Beis fall mehrere Gelegenheits: und geistliche Gedichte; führte eine Art von poetischem Briefwechsel mit Dem lustigen Cretin; war besonders stark in den künstlichen Verschränkungen der Reime und des Sinnes; und hielt es sehr der Mühe werth, den Roman von der Rose in Prose umzuarbeiten und den moralischen Sinn desselben an den Tag zu legen. Damit endlich auch die platte Chroniken reimeret nicht aussterbe, brachte der Parlaments, procurator Martial von Paris, genannt Mar: rial d'Auvergne, ohne alle poetische Ansichten die Regierungsgeschichte des Königs Carl's VII. von Frankreich in gewöhnliche Verse. Er kleidete sein Reimwerk in die Form eines Trauergesanges zu Ehren des verstorbenen Königs ein, und betitelte es die Vigilien Carl's VII. (Les Vigiles de Char n) La danfe aux aveugles, nicht la Danfe des aveugles, wie es gewöhnlich citirt wird. Jenen richtigen Titel hat das Werk auch in der mir bekannten Ausgabe, Lille, 1748, in 8vo. Charles VII.). Nicht einmal durch die wundersas men Thaten der Jungfrau von Orleans wurde er einigermaßen poetisch erwärmt o). Aber wo er in Zwischenacten dieser historischen Vigilien allegos rische Personen, zum Beispiel die Theologie, redend einführt, da ermannt sich seine Muse ein wenig. Und daß er übrigens nicht ohne poetisches Ge: o) Er erzählt z. B. Comment la Pucelle vint devers le Roy, wie folgt: Toft après en ceste douleur, Devant le Roy on l'amena, Le Roy par jeu fi alla dire, Ou nom de Dieu, fi difoit elle, Le feu Roy fans foy esmouvoir, &c. |