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XX. SITZUNG VOM 18. JULI 1861.

Eingesendet wurden folgende Abhandlungen:

„Nachweisung einiger Eigenschaften einer ausgedehnten Classe transcendenter Functionen," von dem c. M. Herrn Prof. A. Winckler in Graz.

„Die Käfer von Tirol nach ihrer horizontalen und verticalen Verbreitung", unter Mitwirkung des Freiherrn Franz von Hausmann verzeichnet von Herrn Prof. P. Vinc. Mar. Gredler in Bozen. I. Folge.

Herr Prof. Fr. Unger legt eine Abhandlung vor: „Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Fortsetzung XI. Neue Untersuchungen über die Transspiration der Gewächse".

Herr Prof. J. Redtenbacher macht eine Mittheilung: „Über das Vorkommen des Rubidiums und Caesiums in der Salzsoole von Ebensee".

Herr Dr. A. Boué übergibt eine Notiz: „Über einen merkwürdigen Blitzschlag".

Herr Prof. K. Ludwig überreicht eine vorläufige Mittheilung: „Die Anfänge der Lymphgefässe im Hoden".

Das c. M., Herr Prof. Dr. K. Wedl, legt die I. Abtheilung einer Abhandlung: „Zur Helminthenfauna Ägyptens“ vor.

Herr A. Schrauf, Assistent am k. k. Hof-Mineralien-Cabinete, überreicht eine Abhandlung: „Monographie des Columbits".

Herr K. W. Zenger, k. k. Gymnasiallehrer, legt eine Abhandlung: „Über die Krystallgestalt des Silbers" vor.

Herr Dr. G. Tschermak übergibt die „Analyse des rhombischen Vanadinits von Kappel in Kärnten". Dieselbe bildet den Anhang zu der in der vorigen Sitzung vom Herrn Regierungsrathe Zippe gemachten Mittheilung über das genannte Mineral.

Herr Dr. F. J. Studnička überreicht eine Abhandlung: „Über die Identität der Licht- und Wärmestrahlen von gleicher Brechbarkeit“. Die bezüglichen Untersuchungen wurden im k. k. physikalischen Institute angestellt.

In der Gesammtsitzung der Akademie am 25. Juli machte Prof. Schrötter nachträglich eine Mittheilung über das Vorkommen von Rubidium und Cäsium in der Salzsoole von Aussee und in dem Lithionglimmer von Zinnwald.

An Druckschriften wurden vorgelegt:

Breslau, Universität, Sacra semisecularia Universitatis litterariae Vratislaviensis d. III mensis Augusti anni MDCCCLXI pie celebranda indicit Rector et Senatus academicus. Vratislaviac; 4o - Vorläufiger Entwurf der Festordnung für die Jubelfeier der Breslauer Universität. 1861; 40.

Gesellschaft, königl. physikalisch - ökonomische, zu Königsberg,

Schriften. I. Jahrgang. 2. Abtheilung. Königsberg, 1861; 4o— Rob. Caspary, De abietinearum carr. floris feminei structura morphologica. Dissertatio. Regimonti, 1861; 4o.

physikalisch-medizinische, zu Würzburg, Würzburger naturwissenschaftliche Zeitschrift. II. Band, 1. Heft. Mit 4 lith. Tafeln. Würzburg, 1861; 8°. Würzburger medizinische Zeitschrift. II. Band, 3. Heft. Würzburg, 1861; 80.

Gymnasium, evangel., zu Schässburg, Programm zum Schlusse des Schuljahres 1860-61. Kronstadt, 1861; 8o.

Matzenauer, Engelbert, Erdmagnetismus und Nordlicht. Ein Versuch ihren Zusammenhang mit Zugrundelegung der P. T. Meissner'schen Wärmelehre zu erklären. Zweite vermehrte Auflage. Innsbruck, 1861; 80.

Wiener mediz. Wochenschrift, XI. Jahrg., Nr. 28. Wien, 1861;40. Wochen-Blatt der k. k. steierm. Landwirthschafts-Gesellschaft, X. Jahrgang. Nr. 19. Gratz, 1861; 40.

Untersuchung einiger Mineralwässer und Sohlen mittelst der Spectralanalyse.

Von dem w. M. Prof. Dr. Jos. Redtenbacher.

a) Vorkommen des Rubidiums im Hallerwasser in Oberösterreich.

(Vorgelegt in der Sitzung vom 11. Juli 1861.)

Ich habe vor einiger Zeit der Akademie aus einem Briefe von Bunsen Mittheilungen gemacht über die zwei neuen Alkalimetalle, das Rubidium und Caesium, welche Bunsen und Kirchhoff mittelst Spectralanalyse entdeckt, abgeschieden und in einer Anzahl von Verbindungen näher untersucht haben.

Ich mache nun der Akademie die Mittheilung, dass ich nach der von Bunsen und Kirchhoff angegebenen Methode das eine dieser beiden Metalle, das Rubidium, in einem inländischen Mineralwasser, nämlich im Hallerwasser aus Oberösterreich aufgefunden habe.

Sechs Eimer dieses Mineralwassers, das etwas mehr als 1 Procent fixer Bestandtheile enthält, wurden eingedampft, die alkalischen Erden ausgefüllt, die alkalischen Basen in Chlormetalle verwandelt, der grösste Theil des Chlornatriums durch Krystallisation entfernt, die letzte Mutterlauge mit Platinchlorid gefällt. Der so erhaltene Niederschlag, welcher ein Gemenge des Kalium platinchlorides und Rubidiumplatinchlorides ist, wurde mehrmals umkrystallisirt, um das darin enthaltene Rubidiumsalz zu concentriren. Die letzte Krystallisation des Platinsalzes, obwohl noch kaliumhaltig, zeigt ganz deutlich die Spectralerscheinung des Rubidiums, so dass über die Gegenwart desselben im Hallerwasser kein Zweifel obwaltet.

Hiezu bemerke ich noch, dass sich im Hallerwasser durch die Spectralanalyse auch zwei andere Basen leicht auffinden lassen, nämlich das Strontium und das Lithium, welche beide in so kleiner Menge darin sind, dass sich ihre Gegenwart bei der Untersuchung

dieses Wassers nach der gewöhnlichen Methode mit solchen Mengen, wie man sie bei Analysen gewöhnlich zu Gebote hat, ganz der Beobachtung entzieht. Das Hallerwasser zeigte selbst mit dem Spectralapparat erst bei grösserer Concentration die Gegenwart des Lithiums, Strontian fällt mit dem Kalke heraus, und wird durch Behandeln der salpetersauren Salze mit Alkohol so concentrirt, dass die Erscheinung im Spectrum sehr deutlich hervortritt.

b) Über das Vorkommen des Rubidiums and Caesiums in der Salzsoole von Ebensee.

Ich habe seither auch die Analyse der Salzsoole von Ebensee beendigt, welche ich durch die Güte des Herrn Salinenverwalters Schindler erhielt und habe in dem zuletzt herauskrystallisirten Platindoppelsalze nicht blos ebenfalls das Rubidium, sondern auch das zweite der von Bunsen und Kirchhoff neu entdeckten Alkalimetalle, nämlich das Caesium ganz deutlich nachweisen können.

c) Über das Wasser von Wildbad Gastein.

(Vorgelegt in der Sitzung am 11. Juli 1861.)

Das Wasser von Wildbad Gastein ist noch wenig untersucht im Vergleiche seiner Wichtigkeit als Heilbad. Die bekannte Analyse von Soltmann ergab in 10.000 Theilen 3-4 Theile fixer Bestandtheile, darunter die gewöhnlichen Basen der Alkalien und alkalischen Erden an Schwefelsäure und Chlorgebünden. Ausserdem zeigte sich ein relativ starker Kieselsäuregehalt, entsprechend der hohen Temperatur 47° C. und dem Laufe des Wassers durch Gebirgsgesteine, welche aus Silicaten bestehen.

Durch die Güte des dortigen Badearztes Dr. Pröll erhielt ich den fixen Rückstand von 11 Unzen Wasser, welcher sich als feiner Hauch auf der Abdampfschale angesetzt hatte.

Beim Übergiessen mit Salzsäure gelatinirte der Rückstand auffallend stark und in der salzsauren Lösung der Basen liessen sich ausser den von Soltmann gefundenen Kali, Natron und Kalk, durch die Spectralanalyse ein schwacher Gehalt an Strontian und ein auffallend starker Gehalt von Lithion nachweisen.

Die Anfänge der Lymphgefässe im Hoden.

Von K. Ludwig und W. Toms a.

(Vorläufige Mittheilung.)

Durch sehr einfache Handgriffe gelingt es am Hoden die Lymphgefässe bis in die Wurzeln hinein mit erstarrenden Massen zu injiciren. Die Ausspritzung, deren wir hier Erwähnung thun, hat den Vortheil, dass sie unmittelbar von einem Lymphistamme des Samenstranges aus geschieht, die Masse hat also nicht nöthig, um in die Wurzeln zu gelangen, irgendwo den Binnenraum des Lymphsystems zu verlassen; die Anfüllung geschieht ferner unter einem geringen Druck, so dass ein Platzen der Gefässe nicht zu fürchten ist, und endlich ist es gestattet die Füllungsmasse mit einem körnigen Farbstoff zu versetzen, wodurch jede diffusive Verbreitung des letztern verhütet wird. Neben den Lymphgefässen können auch die Blutgefässe des Hodens angefüllt werden und zwar nach Belieben vor oder nach der Ausspritzung der ersteren.

Verfolgt man die angefüllten Lymphgefässe vom Samenstrang aus abwärts, so sieht man, dass sie dem Hoden, nachdem sie auf denselben getreten sind, mit einem dichten Netze umspinnen, das unmittelbar unter der tunica serosa liegt.

Die grossen Gefässe dieses Netzes laufen von dem freien Rand des Hodens nach dem Samenstrang hin; der Durchmesser steigt bis zu 1 Millim. und mehr an; sie sind ausnahmslos mit Klappen versehen.

Aus diesem Netze gehen zum Hodenparenchym und zwar durch die tunica albuginea hindurch zahlreiche feinere Ästchen, welche jenseits der genanuten Haut in das Bindegewebe gelangen, das die Basen der Samenläppchen von der tunica albuginea trennt. An diesen Ort verlaufen sehr zahlreiche, klappenfreie, mit einer feinen Haut ungebene Lymphröhrchen in einer Ebene, die der tunica albuginea

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