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von Oppel vermuthet und durch Ihre letzten Sommeraufnahmen bestätigt wurde, tieferen Schichten angehören dürften. Da die Versteinerungen der Stramberg erkalke mit verhältnissmässig geringen Abweichungen an der Porte-de-France, bei Aizy, am Mont-Salève und in Spanien vorkommen, und zwar wie es scheint ohne die Beimischung der Klippenkalk-Arten, so glaube ich, dass getrennte Monographien der einzelnen Lokalitäten sicherer zu einem ungetrübten Resultate führen werden, und dass nur auf diese Weise die Streitfrage über das Alter der jetzt so viel besprochenen Schichten endgültig gelöst werden kann.

Ich gedenke demnach eine Reihe von Monographien oberjurassischer und untercretacischer Schichten zu veröffentlichen, und zwar soll die Fauna von Stramberg und der dazu gehörigen Kalke von Koniakau, Chlebowitz, Willamowitz, Kojebenz etc. die Reihe eröffnen.

Als Sie im Sommer München besuchten, befand ich mich gerade in den Allgäuer- und Vorarlberger-Alpen, wo ich mich, geleitet durch die treffliche Güm bel'sche Karte, hauptsächlich mit Jura- und Kreidebildungen beschäftigte. In Au waren meine Bemühungen von geringem Erfolge begleitet; der spröde marmorartige graue Jurakalk ist fast ganz fossilfrei und die von Escher citirten Versteinerungen stammen wahrscheinlich aus den obersten, schwarzen schiefrigen Lagen, welche an der Strasse dicht an der Bregenzer Achen schön aufgeschlossen sind. Die bedeutenden Sprengungen, welche bei der Strassenanlage nothwendig waren, hatten, wie es scheint, ziemlich viele Versteinerungen zu Tage gefördert, wenigstens wurden mir mehrere Stellen gezeigt, wo früher solche vorkamen und noch im Jahre 1863 hatte Oppel zahlreiche Exemplare eines dem Am. Calisto d'Orb. ähnlichen Ammoniten gefunden Meine eigene Ausbeute beschränkte sich auf einen unbestimmbaren Belemniten, eine Terebratula und mehrere Fragmente des obigen Ammoniten.

Auf der Canisflue war ich leider von sehr ungünstigem Wetter begleitet, doch hatte ich Gelegenheit das classische Profil an der WurzachAlpe, freilich im Regen, zu studiren. Oppel hatte sich etwas länger an dieser Stelle verweilt und namentlich aus den grauen Neocomien-Schiefern mit Aptychus Didayi eifrig gesammelt. Unter den in hiesiger Sammlung befindlichen Resten, welche Oppel mitgebracht hatte, konnte ich folgende Arten erkennen:

Terebratula cfr. Moutaniana d'Orb.

Rhynchonella Boissieri Pictet.

cfr. contracta Pictet.

Phyllocrinus Malbosianus Pictet.
Stachel von Cidaris alpina Cotteau.
Terebratula diphyoïdes d'Orb.

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Diese Liste scheint mir zu genügen, um die Gleichaltrigkeit mit den Ammoniten führenden Schichten mit Terebratula diphyoides von Ruhpolting und Rossfeld zu beweisen und die Uebereinstimmung derselben mit Berrias in Süd-Frankreich wahrscheinlich zu machen. Für die Stellung des von Oppel zur tithonischen Stufe gerechneten Kalkes der Canisflue ist von Bedeutung, dass zwischen ihm und diesen Schiefern mit Terebratula diphyoides ein Schichtencomplex liegt, der an manchen Orten im Vorarlberg'schen, wie im tiefen Ifentobel und bei Bezau eine sehr bedeutende Mächtigkeit. erreicht.

Ueber den Schiefern mit Terebratula diphyoides liegen machtige schwarze, versteinerungsarme, mit weissen Kalkspathadern durchzogene Kalke, die vom Schattenkalk bedeckt werden. Unmittelbar unter demselben sieht man am Wurzachsattel jenes charakteristische graue eisenschüssige Gestein von oolithischer Struktur anstehen, das fast gänzlich aus Trümmern organischer Ueberreste zusammengesetzt ist. Güm bel erwähnt aus demselben. etwa 15 Arten, die vom Grünten, Ifentobel und Bezau stammen. An letztgenanntem Orte ist diese unterste Abtheilung des Neocomien ungewöhnlich mächtig entwickelt; das mehrere hundert Fuss hohe schroffe Nordgehänge der Lingenauer-Höhe besteht fast ganz daraus.

Einen instructiven Durchschnitt gewährt die alte Strasse von Andelsbuch nach Bezau; auf den seitlich gelegenen Höhen gelang es mir verwitterte Schichten anzutreffen, in denen die Versteinerungen leichter zu erhalten waren. Manche Bänke bestehen fast ausschliesslich aus Brachiopodenschalen, die jedoch meist zertrümmert sind, in andern finden sich viele Bivalven, Bryozoen und kleine, meist vortrefflich erhaltene Gastropoden. Dagegen von Ammoniten, Belemniten und sonstigen Cephalopoden resten keine Spur. Ich habe in diesen Schichten in grösserem Massstab sammeln lassen und behalte mir bei späterer Gelegenheit eine nähere Mittheilung über diese ziemlich reiche und theilweise neue Fauna vor.

1. Die Schichten der Lingenauer Höhe neigen sich mässig steil nach Süden gegen Bezau und es folgen am Süd-Abhang über diesen untersten Lagen: 2. dunkelgefärbte Schiefer von geringer Mächtigkeit, die wahrscheinlich der Zone mit Terebratula diphyoides entsprechen, in denen ich jedoch nichts finden konnte. Ebenso enthalten die darauf liegenden

3. schwarzen mit weissen Kalkspathadern durchzogenen Kalke nur undeutliche Brachiopodenreste, die vielleicht mit denen der untersten Schichten übereinstimmen.

Es kommt dann:

4. Schrattenkalk, an manchen Stellen ganz erfüllt mit Caprotina ammonia, der ein steilaufgerichtetes, schroff abfallendes Riff bildet, an welches sich dann unmittelbar hinter dem Dorfe Bezau

5. fester dunkelgrüner Gault-Sandstein anlehnt.

Dieser bildet eine ganz schmale Zone, die sich ununterbrochen verfolgen lässt vom Eingang des Greben - Tobels, hinter dem Dorfe Bezau vorbei, längs der Strasse nach Andelsbuch, bis zu der Stelle, wo die Bregenzer Achen in nördlicher Richtung abbiegt, das Schichtgewölbe durchbrechend. Da wo der Gault auf Schrattenkalk aufruht, ist der glaukonitische Sandstein mit dunklen Knollen durchsäet, gefleckt und nimmt bei der Verwitterung eine rostfarbene, zerfressene und löcherige Oberfläche an. Diese nur wenige Fuss mächtige Schicht, die übrigens auch bei Tiefenbach und am Grünten in Bayern mit denselben Eigenthümlichkeiten entwickelt ist, liegt in Folge der günstigen Fallrichtung auf eine beträchtliche Strecke zu Tage und enthält zahlreiche Versteinerungen, die aber nur an der verwitterten Oberfläche in bestimmbarem Zustande zu gewinnen sind.

ilerr Rud. von Willemoes-Suhm hat meine Ausbeute geordnet und darin folgende Arten bestimmt: Belemnites minimus. List.

semicanaliculatus. Blv.

Hamites sp. ind.

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Ausser diesen 50 Arten liegen noch einige weitere Formen vor, die sich vorläufig nicht näher bestimmen liessen. Jedenfalls liefert die Lokalität Bezau eine erfreuliche Bereicherung zur Gaultfauna der nordöstlichen Alpen, aus welcher bis jetzt erst eine geringe Anzahl von Arten bekannt waren.

Die eben beschriebener versteinerungsreiche Lage beschränkt sich auf die Grenze des Schrattenkalks, in höherem Niveau nimmt der Gaultsandstein eine lichtere Färbung an und enthält keine Fossilreste. Nur auf der obern Grenze, wo die bei Bezau nicht sehr mächtig aufgeschossene Seewer-Gruppe den Gault überlagert, fand ich einen Fischzahn aus der Familie der Squaliden. Dr. Reynès. Monographie des Ammonites. - Alpine Liashorizonte. (Aus einem Schreiben an Fr. v. Hauer de dato Marseille 14. Dec. 1867.)

Bezüglich seiner grossen in unseren Verhandlungen (1867 S. 121) bereits angezeigten Publication theilt Herr Reynès mit, dass die 1. Lieferung in etwa 2 Monaten erscheinen wird. Sie wird auf 50 Tafeln die Ammoniten des unteren Lias darstellen. Das Unternehmen ist natürlich ausserordentlich kostspielig, und wenn gleich das k. französische Ministerium den Verfasser durch Abnahme von 50 Exemplaren unterstützt, so wären doch weitere Subskriptionen für den Fortgang desselben erwünscht. Was die Materialien betrifft, so besteht die Ammoniten-Sammlung, die Herr Reynès bereits zusammengebracht hat, aus mehr als 20000 Stücken, doch fehlen immer noch viele Arten.

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Ich habe versucht," fährt Herr Reynès fort die Fossilien führenden Horizonte der östlichen Alpen zu erkennen. um sie mit den unseren zu vergleichen. Der Kalkstein von Erba ist ohne Zweifel oberer Lias. Nur 2 Namen von Ammoniten muss man ändern. A. Calypso d'Orb. von dort muss fortan

den Namen H. Nilssoni Heb. führen. Der wahre A. Calypso d'Orb. gehört dem Neocom an. Die zweite Art ist jene welche Sie als A. Comensis bezeichneten und welche ich A. Meneghinii nenne. Die erste hat gerundete stark gekielte Umgänge, mehrere Rippen enden in Knoten; die zweite hat comprimirte Seiten und keine Knoten an den Rippen. Ueberdiess stammen beide aus verschiedenen Zonen. Meneghini hat die Art gut gedeutet aber er hatte Unrecht den A. Erbaensis, der wesentlich verschieden ist, damit zu vereinigen.

In den Liaskalken von Adneth, ist da Alles aus einer Schichte? oder liegt der A. heterophyllus höher? Ist letzteres nicht der Fall, so wird es wie mir scheint, nicht der A. heterophyllus aus oberem Lias sein. Es sind übrigens auch seine Umgänge comprimirt, wie die von A. Zetes. Was A. Mimatensis betrifft, so ist dieser wie Sie selbst erkannt haben, Meneghini's Amm. Nardii.

Kein Zweifel herrscht über die oberen und unteren Liaskalke von Enzesfeld. Die ersteren repräsentiren eine Zone des französischen und englischen mittleren Lias, die anderen die Hauptarieten-Zone, meine Zone des A. Bucklandi. Aber fehlen zwischen beiden: 1. Die Zone des A. obtusus, stellaris Birchii etc, 2. die Zone des oxynotus, 3. die Zone des raricostatus, densinodus. etc.?

Betrachten wir nun die Kalke vom Hierlatz Ich glaube dass Sie in diesen die Zone des obtusus und oxynotus haben. Man findet in dieser Fauna den A. laevigatus Sow, der nicht wie ich Anfangs gedacht hatte mit A. abnormis übereinstimmt, A. Birchii Sow (brevispina), A. Plotti Reyn. (multicostatus) A. Nodotianus Orb., der in seiner Jugend dem A. Hierlatzicus sehr nahe steht. Es erübrigt nun noch zu wissen, was aus A. Suessi, cylindricus, Cžjžeki, stella, Lipoldi, difformis und insbesondere aus A. Partschi Stur wird, der bei uns der mittleren Lias angehört. Gibt es nicht auch hier zwei ver verschiedene Faunen, und kann man sie nicht trennen.

Ich glaube nicht mehr an Etagen, seit ich die Zonen studiert habe. Für mich ist die Etage nichts mehr als eine willkührliche Gruppe, die zwei, drei, vier und mehr fossilienführende Zonen umfasst, sie ist nichts als ein Theilungszeichen in der stratigraphischen Reihe.

G. Palkovics in Ofen. Fossile Conchylien von Szobb. Als Fortsetzung der in einem Berichte (v. Herrn Bergrathe Stache Jahrb. der k. k. geol. R. A. 1866, p. 310) angeführten fossilen Mollusken von Szob (Szobb) theile ich hier eine neuere, kleine Liste von aus dieser Lokalität noch nicht verzeichneten Stücken mit, welche ich an Ort und Stelle, oder aus dem mitgebrachten Sande seither gesammelt und bestimmt habe:

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6 Neue Genera und 44 Arten, citirt wurden.

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M. v. Hantken. Die Umgebung von Labatlan. (Mitgetheilt aus der Sitzung der geologischen Gesellschaft für Ungarn vom 11. December 1867.)

Die in der nächsten Umgebung von Labatlan bei Piszke im KomornerComitate vorkommenden Formationen sind nachfolgende:

1. Rhätische Formation. Hierher gehört der graue, dickgeschichtete Kalkstein am Poczkö, wo ein bedeutender Steinbruch eine Reihe von Schichten bloslegt, von denen einige die charakteristische Dachsteinbivalve Megalodon triqueter in grosser Menge als Steinkerne enthalten.

2. Juraformation. Bestehend aus rothen und weisslichen Kalksteinen, von denen namentlich letztere sehr reich an Hornsteinausscheidungen sind, die manchmal förmliche Schichten von 2-3 Fuss bilden. Sie kommen gut aufgeschlossen in der sogenannten Nyagdaschlucht vor, die sich längs dem westlichen Arme des Labatlaner Baches gegen den Emenkesberg hinzieht, und liegen unmittelbar über den sicher als neocom erkannten Bildungen von Mergelkalk und Sandstein. Der rothe, zum Theile Encrinitenreste führende Kalkstein ist dickgeschichtet und grobkörniger als der Kalk des Piczniczer Berges der als Marmor ausgebeutet wird.

3. Neocom-Formation. Hierher gehören Mergelkalk und Sandstein. Ersterer ist dünngeschichtet, von Farbe gelblich-bräunlich oder grau; er bildet das Liegende des Sandsteines und führt auch noch kaum ein Zoll dünne Lagen desselben Sandsteines. Der Mergelkalk bewährt sich als vorzüglich hydraulisch. Versteinerungen führt er selten, und diese stimmen mit jenen des Sandsteines überein. Der Sandstein ist mehr oder weniger bart, bläulich-grünlich, röthlich oder grau. Einige Schichten enthalten sehr viele Versteinerungen, während manche Schichtencomplexe davon fast gar keine führen. Nebst den in unseren Verhandlungen (1867 p. 234 und 358) erwähnten Arten werden angeführt: Amm. Thetis d'Orb. Amm subfimbriatus d'Orb. und Baculites sp. Verkohlte Pflanzenreste sind ziemlich häufig. Hie und da gesellen sich Conglomerate hinzu, deren Bruchstücke vorzüglich aus Hornstein bestehen.

Sowohl der Mergelkalk als der Sandstein haben eine bedeutende Verbreitung in dieser Gegend. Der Mergelkalk kommt ausser der Nyagdaschlucht noch am Bersey, am Poczkó und Hosszúhegy vor. Der Sandstein dehnt sich

*) Ein Stück, welches bekanntlich meist in Süsswasser-Ablagerungen vorkommt. Vielleicht durch irgend einen besonderen Zufall in die marinen Schichten gerathen, oder eher vielleicht eingeschwemmt.

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