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schwärzlichgrau, meist trachytisch rauh, selten in perlitartige und emailartige Textur übergehend. Sie umschliesst grosse Krystalle von glasigem Orthoklas (bis zu einem Zoll im Durch messer) und glasigem Oligoklas, sehr stark an den Kanten gerundete Krystalle von glasartigem Quarz, schwarzen Glimmer in dicken sechsseitigen Tafeln und Hornblende in Säulen. Es muss sich hier, wo die Nevadite aus Granit mit Orthoklas, Oligoklas, Quarz, Glimmer und Hornblende hervorbrechen, die Ueberzeugung aufdrängen, dass sie umgeschmolzene Granite sind. Der glasige Orthoklas hat die Form der Carlsbader Zwillinge beibehalten, aber sämmtliche Kanten sind abgerundet. Der Oligoklas hat eine erhebliche Contraction erlitten; seine Krystalle sind von weiten Rissen durchzogen. Der Quarz nimmt gerundete Räume ein, hat die röthliche Färbung wie im Hauptgranit der Gegend bewahrt, sich aber in seinem Raum stark zusammengezogen und ist spröde und rissig. Die Grundmasse aber ist offenbar in wirklichem Fluss gewesen und aus solchem erstarrt. Man sieht deutlich, wie diese Gesteine in Spalten durch den Granit hervorgequollen sind und sich darüber ausgebreitet haben. Die Umwandlung in ein Gestein der Ordnung der Rhyolithe ist zu verschiedenen Stufen gelangt, und es lassen sich völlige Uebergänge in Granit nachweisen. Diejenigen Gesteine, welche am durchgreifendsten geschmolzen gewesen zu sein scheinen, ehe sie wieder erstarrten, sind den normalen Nevaditen von anderen Fundorten analog, nur durch die Grösse der Einschlüsse von ihnen verschieden.

Wenn auch bei Silver-Mountain die Entstehung des Nevadits aus anstehendem Granit vermittelst der durch das Aufsteigen anderer Gesteine zugeführten Wärme kaum einem Zweifel unterliegt, so würde man doch zu weit gehen, wenn man die gleiche Entstehungsweise allgemeiner folgern wollte. Es scheint vielmehr, dass die meisten Rhyolithe in grossen Tiefen entstanden sind, in Regionen, wo granitische Gemenge nicht eruptiv sind, sondern als die primitive Kruste der Erde anstehen.

Ungleich bedeutender als bei Silver - Mountain tritt Nevadit östlich vom Carson-Thalbecken auf, wo ich ihn auf flüchtiger Durchreise beobachtete.

Unter den zahlreichen Thalbecken, welche zwischen dem Zellgewebe von Gebirgszügen über den ganzen Raum des

Grossen Salzseen - Plateaus (Great Basin) vertheilt sind, ist eines der grössten dasjenige, worin der Carson-Fluss von Südwesten und der Humboldt-Fluss von Nordosten münden. Es hat an der tiefsten Stelle eine Meereshöhe von beinahe 4000 Fuss und ist die tiefste Depression des Plateaus in diesem Breitengrad. Nach Westen wie nach Osten nimmt die Meereshöhe der sich weiter anschliessenden Thalbecken allmälig zu. Jeder der beiden genannten Flüsse mündet in einem flachen See; jeder der beiden Seen hat wiederum einen Abzug nach einem gemeinsamen flachen Wasserbecken ohne Abfluss. Ein weites Thalbecken, im Osten und Westen von zwei meridionalen Gebirgszügen begrenzt, während von Süden und Norden her andere gleich gerichtete Züge unter der Ebene verschwinden, enthält die drei Seen. Es hat im Meridian eine Länge von ungefähr zehn bei einer Breite von sechs geographischen Meilen und ist von einer öden, salzigen Sandwüste ausgefüllt. Die umgebenden Gebirge bestehen aus alpiner Trias mit Halobien und anderen charakteristischen Versteinerungen und einem tausende von Fussen mächtigen Schichtencomplex, der von der Trias überlagert, von Granit durchbrochen wird und wahrscheinlich paläozoisch ist. Vulkanische Gesteine nehmen häufig an der Zusammensetzung der Ufergebirge Theil. Basalte sind vorherrschend, theils in ausgedehnteren Eruptionsmassen, theils Vulkane bildend. Die ehemalige Wasserausfüllung des Seebeckens hat ihre Spuren in zahlreichen alten Uferlinien zurückgelassen, welche rings herum hoch an den Abhängen der Berge hinaufreichen. In der Mitte des Beckens erheben sich niedere Basaltvulkane mit flacher Böschung; der Seeboden ist in ihrer Umgebung mit vulkanischen Bomben und kleinen Auswürflingen weithin bedeckt. Einige kaum bemerkbare Sandhügel sind auf der Höhe mit Explosionskrateren versehen, deren Wände einen regelmässigen Aufbau aus Schichten vulkanischer Asche zeigen. Einer dieser Kratere, vollkommen kreisrund und ungefähr zweihundert Fuss tief, hat in seinem Grunde einen Pfuhl von einer gesättigten Lösung von Natron- und Kalk-Carbonaten. Der Boden ist mit Gaylüssit-Krystallen bedeckt, während nur wenige Fusse über der Wasserfläche aus den Tuffschichten eine starke Quelle frischen Wassers herVorbricht.

Die Gebirgszüge in diesem Theil des Great Basin haben

eine meridionale Erstreckung und sind stellenweise durch niedere Querriegel verbunden, welche die einzelnen Becken abtheilen. Oestlich von dem grossen Carson - Becken ist diese Anordnung besonders regelmässig. Der erste Parallelzug in dieser Richtung besteht aus alten, von Granit durchsetzten Schiefern und Kalksteinen. Basalt erscheint am Rande des Carson-Beckens. Die Höhe aber und der östliche Abfall be. stehen, wo ich das Gebirge überschritt, ganz und gar aus Nevadit. Die zweite, dritte und vierte Kette scheinen auf grosse Erstreckung ganz aus diesem Gestein aufgebaut zu sein; erst die fünfte, in welcher die bekannten Silberminen von Reese River liegen, besteht wiederum aus alten Formationen mit Granit.

zusetzen.

Nevadite treten, ausser an den genannten, noch an vielen anderen Orten östlich von der Sierra Nevada auf und sind in der That durch ihr massenhaftes Vorkommen für diese Gebirge charakteristisch. Professor W. H. BREWER fand sie am MonoSee, wie es scheint, als vulkanisches Product. Besonders verbreitet scheinen sie in der Mohave-Wüste zu sein. Die Sierra Nevada nimmt südlich von der höchsten Erhebung eine Wendung nach Südwesten, um dann, mit der Küstenkette vereinigt, in dem Bernardino-Gebirge parallel der früheren Richtung fortDer dadurch gebildete einspringende Winkel war ein Schauplatz ausgedehnter eruptiver und vulkanischer Thätigkeit, die noch in Schlammvulkanen, heissen Quellen, Spaltung der Erdrinde bei Erdbeben und anderen Erscheinungen fortsetzt. Trachyte und Nevadite sind an dieser Stelle unter den vulkanischen Gesteinen reich vertreten. Quarzführende Nevadite insbesondere, von ziegelrother Färbung, setzen isolirte aus der Wüste aufragende Berge allein zusammen. Besonders verbreitet aber sind sie noch bei Esmeralda, am Ostabhang der Sierra Nevada, und, nach den kürzlich ausgeführten Beobachtungen von W. M. GABB, in den östlich darangrenzenden Gegenden.

9. Ueber die Krystallformen der Blende.

Von Herrn A. SADEBECK in Berlin.

Hierzu Tafel XVII.

Dass die Blende regulär hemiëdrisch krystallisirt, ist schon lange bekannt und in den verschiedenen Handbüchern der Mineralogie und Krystallographie findet man die Angabe, dass die beiden Tetraëder leicht durch den Glanz und die Verschiedenheit ihrer Entwickelung zu unterscheiden sind. Ferner werden schon eine Anzahl von Formen angegeben, zu denen der verdienstvolle Krystallograph HESSENBERG neuerdings in den Abhandlungen der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M. der Jahre 1858 und 1863 noch neue hinzugefügt hat. HESSENBERG und seine Vorgänger unterscheiden die beiden Tetraeder und die übrigen hemiëdrischen Formen zwar als und Formen, aber sie thun dies nur in Beziehung auf den vorliegenden Krystall, sie führen keine einheitliche Unterscheidung für die gesammten Formen der Blende durch. Es ist Zweck dieser Arbeit, diese Unterscheidung durchzuführen, wie ich es in einer Abhandlung über die Krystallformen des Kupferkieses gethan habe. Es hat diese Unterscheidung hier noch ein besonderes Interesse, weil man bei der häufigen Zwillingsbildung der Blende die gegenseitige Lage der beiden Stellungen zu studiren Gelegenheit hat.

Wenn ich nun von diesen Gesichtspunkten aus die Krystallformen der Blende als der erste darstelle, so gebührt doch das Verdienst, diese Verhältnisse entdeckt zu haben, Herrn G. ROSE. Als ich ihm gegenüber die Absicht aussprach, die Krystallformen der Blende zu bearbeiten, so stellte er mir mit der grössten Bereitwilligkeit seine Manuscripte über diesen Gegenstand zur Disposition. Ich kann hier die Gelegenheit nicht vorüberlassen, ohne Herrn G. ROSE meinen tiefgefühlten Dank an dieser Stelle auch auszusprechen. Sogleich beim Durchblättern der Manuscripte sah ich, dass Herr G. ROSE in Bezug auf

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die Unterscheidung der Tetraëder schon zu positiven Daten gelangt war, welche mir bei meinen ferneren Untersuchungen als Grundlage dienten. Zu diesen befindet sich das Material in dem Königl. mineralogischen Museum der Universität, und ich habe mich fast allein auf dieses beschränkt.

Die Arbeit zerfällt in zwei Haupttheile; im ersten sollen die allgemeinen Verhältnisse der einzelnen Formen in Bezug auf ihre Stellung im Vergleich mit anderen Mineralien und die Zwillingsbildung entwickelt werden, im zweiten Theile, dem speciellen, will ich versuchen, die am meisten charakteristischen Typen der Formen nach ihren Fundorten abzuhandeln.

I. Allgemeiner Theil.

A. Ueber die vorhandenen Formen in Bezug auf ihre Stellung.

Es kommen bei der Blende dreierlei Formen vor, Formen 1. Stellung, Formen 2. Stellung und homoëdrische Formen. Die Unterscheidung der beiden Stellungen an einem BlendeKrystall ist deshalb so wichtig, weil man nur so dem Krystall die richtige Lage geben kann. Als Regel gilt, dass man jeden Krystall so stellt, dass die Formen 1. Stellung im oberen rechten Octanten ihre Lage haben, die Formen 2. Stellung in dem linken oberen Octanten. Auf diese Weise habe ich auch die Krystalle gezeichnet, und bei den Zwillingen habe ich dem oberen Individuum die Normal-Stellung gegeben. Der Abkürzung wegen will ich die Formen 1. Stellung auch kurz 1. Formen, die anderen 2. Formen nennen.

Bei der Wahl der beiden Stellungen muss man von den einfachsten Formen, den Tetraëdern ausgehen. Allgemein gilt die Regel, dass man dem in den meisten Fällen vorherrschend entwickelten Tetraëder die 1. Stellung giebt. Um nun an anderen Krystallen dasselbe Tetraeder wiederaufzufinden, muss man sich der physikalischen Unterschiede der beiden Tetraëder bedienen. Wenn aber die beiden Tetraeder eine relativ gleiche Entwickelung haben, so giebt man demjenigen die 1. Stellung, um das sich die meisten Flächen schaaren, oder bei welchem die secundären Formen eine relativ vorherrschende Entwickelung zeigen.

1. Formen 1. Stellung. Es sind dies Tetraëder,

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