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Bemerkungen zu Herrn Director J. C. Julius Schmidt's neueren Beobachtungen von Sternschnuppen-Schweifen.

Von dem w. M. W. Haidinger.

Die Mittheilung unseres hochverehrten Freundes, des unternehmenden Beobachters Herrn Director's J. C. Julius Schmidt in Athen über neuere Beobachtungen von Sternschnuppen-Schweifen wurde mir von demselben freundlichst zur Vorlage an die hochverehrte Classe im Laufe der verflossenen Sommerferien anvertraut. Ich freue mich schon heute in unserer ersten Sitzung seinem Wohlwollen zu entsprechen. Der Gegenstand ist wohl von sehr hohem Interesse, das fortwährend zunimmt. Wie sehr der Inhalt einer früheren Mittheilung von Herrn Schmidt über denselben Gegenstand, welchen ich vor zwei Jahren am 6. October 1859 der hochverehrten Classe vorzulegen die Ehre hatte, die Aufmerksamkeit fachverwandter Forscher auf sich zog, beweist der Umstand, dass sie in einem sehr umfassenden Auszuge selbst mit einigen der bildlichen Darstellungen, in dem Report on Observations on Luminous Meteors 1859-1860 aufgenommen wurde, der in dem diesjährigen Report of the British Association for the Advancement of Science for 1860 enthalten ist, von dem Comité bestehend aus den Herren James Glaisher, Secretär der British Meteorological Society, J. H. Gladstone, R. P. Greg und E. J. Lowe. Ich verdanke einen Abdruck der Mittheilung dem eben genannten Herrn R. P. Greg, gleichzeitig mit seinem neuen Catalogue of Meteorites and fireballs. from A. D. 2 to A. D. 1860, aus dem gleichen Jahrgange der „Reports", von welchen sich dieser auf die im verflossenen Jahre abgehaltene Versammlung in Oxford bezieht, und der nun in dem gegenwärtigen Jahre zur Veröffentlichung kam. Der erste der

erwähnten Reports schliesst sich an die durch zwölf Mittheilungen fortgeführten Berichte des hochverdienten Professors Baden Powell an, der am 11. Juni 1860 gestorben war. Auf der diesjährigen Versammlung zu Manchester wurde der gegenwärtigen Abtheilung der Forschungen ein Betrag von 20 Pfund Sterling für Unkosten gewidmet. Bei dem Umstande, dass man sich mit so vielem Eifer, Kraft und Kenntniss der Sache annimmt, wird die Förderung derselben nicht fehlen. Viele Fragen harren noch der Lösung wo die Beobachtungsorte der auf so kurze Augenblicke beschränkten Forschungen nur durch Combinationen annähernde Aufschlüsse zu geben vermögen.

Indem ich heute Herrn Director Julius Schmidt für sein freundliches Vertrauen meinen verbindlichsten Dank sage, drängt es mich aber auch Herrn R. P. Greg, der so vielen Antheil an der gleichen Frage nimmt, ebenfalls, und zwar in der ersten unserer Sitzungen für sein freundliches Wohlwollen meinen innigsten Dank darzubringen, mit welchem er meine Gesammt - Darstellung, in unserer Sitzung am 14. März vorgetragen, „über die Natur der Meteoriten in ihrer Zusammensetzung und Erscheinung", freundlichst aufnahm und selbe in der Versammlung der British Association in Manchester vorlegte. Auch in der 36. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Speyer verdanke ich die Vorlage Herrn Dr. Otto Buchner von Giessen so wie die in der Akademie in Paris Herrn Élie de Beaumont. Auch nach Lausanne hatte ich eine ähnliche Vorlage vorbereitet. Bei den vielen den Sommer über aufgesammelten Nachrichten werde ich im Verlaufe des Winters öfters mir das Wohlwollen der hochverehrten Classe erbitten, um Berichte über einzelne Thatsachen freundlichst entgegen nehmen zu wollen.

Das Myochronoskop.

Von dem c. M. Prof. Joh. Czermak in Prag.

(Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Juli 1861.)

Mit dem Namen „Myochronoskop" will ich einen Apparat bezeichnen, welchen ich ersonnen habe um verschwindend kleine Zeitintervalle, zwischen zwei rasch auf einander folgenden Muskelzuckungen, so wie die Reihenfolge, in welcher die Muskeln zucken, sicher und sehr augenfällig wahrnehmbar zu machen.

Ich hatte dabei zunächst nur eine Demonstration der von Helmholtz gemessenen endlichen Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung vor einem grösseren akademischen Auditorium im Sinne, für welche sich die Helmholtz'schen Apparate bekanntlich nicht recht eignen; doch kann das Myochronoskop und das Princip auf dem es beruht, offenbar noch zu vielen anderen demonstrativen Zwecken benützt werden 1) und es empfiehlt sich desshalb jedem Lehrer der Experimental-Physiologie.

Um die zu demonstrirenden Erscheinungen weithin sichtbar zu machen, bediente ich mich des elektrischen Stromes und seiner Wirkung auf den sogenannten Muskeltelegraphen von Du Bois.

Zur Erläuterung des Princips meiner Vorrichtung dient der beigedruckte Holzschnitt Fig. 1.

1) So z. B. zur Demonstration der von Bezold nachgewiesenen Veränderungen der Nervenleitungsgeschwindigkeit im Elektrotonus sowohl hinsichtlich der zeitlichen Verhältnisse der Übertragung von Querschnitt zu Querschnitt als hinsichtlich der Probe auf die Pflüger'sche Theorie der elektrischen Reizung und das Zuckungsgesetz, u. dgl.

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M, M2 sind die beiden vermittelst der Oberschenkelknochen in Klemmen befestigten Wadenmuskeln eines und desselben Frosches mit ihren möglichst lang erhaltenen Nerven N, N2; an der Sehne jedes Muskels hängt ein einarmiger metallener Hebel H, H. Diese Hebel stehen mit ihren Axenlagern a und b, und mit den Punkten c und d in leitendem Contact und sind somit integrirende Bestandtheile der verzweigten Leitung für den Strom der Säule K1, welchen ich fortan den chronoskopischen nennen will. Zwischen die Punkte e und f dieser Leitung ist der Nerv N, des mit dem Du Bois'schen Telegraphenfähnchen T verbundenen stromprüfenden Froschmuskels M, eingeschaltet. Der Hebel H, bildet, so lange der Contact bei c besteht, eine gut leitende Nebenschliessung für die übrige grosse Widerstände ) darbietende Leitung (a, b, d, f, e, c), so dass durch diese letztere nur ein völlig wirkungsloser Minimalzweigstrom geht, welcher jedoch sofort mächtig anschwillt und den Muskeltelegraphen MT in Bewegung setzt, wenn der Contact bei c durch Hebung des

1) Diese Widerstände schaltet man am besten in die Leitung zwischen die Axenlager a und bein.

Hebels H1 unterbrochen wird, während der Contact bei d noch fortbesteht.

Ist dagegen der Contact bei d durch Hebung des Hebels H2 gleichzeitig oder früher als jener bei c unterbrochen worden, so bleibt das Muskeltelegraphensignal aus.

Die Hebung und Senkung der Hebel, die Unterbrechung und Wiederherstellung der Contacte bei c und d wird durch die Zuckungen der Wadenmuskeln bewerkstelligt und es ist nun leicht ersichtlich, auf welche Weise mein Apparat anzeigt, ob die beiden Wadenmuskeln gleichzeitig oder ungleichzeitig gezuckt haben und in letzterem Falle, welcher von ihnen früher, welcher später gezuckt hat. a) Gibt der Muskeltelegraph bei der Unterbrechung der Contacte

bei c und dein Signal, welches bei der Wiederherstellung der Contacte ausbleibt, so hat sich der Muskel M, merklich früher zusammengezogen und früher (oder gleichzeitig) seine ursprüngliche Länge wieder erreicht als der Muskel M2.

b) Tritt bei der Unterbrechung der Contacte in c und d kein Signal des Muskeltelegraphen ein, erscheint es jedoch bei der Wiederherstellung der Contacte, so hat sich der Muskel M2 jedenfalls früher verlängert und früher (oder gleichzeitig) zusammengezogen als der Muskel M,.

e) Kommt endlich weder bei der Öffnung noch bei der Schliessung der Contacte in c und dein Signal zu Stande, so haben beide Muskeln entweder ganz gleichzeitig gezuckt oder M2 hat sich früher zusammengezogen als M1, M1 früher wieder verlängert als M2.

Da es uns vorläufig nicht darauf ankam den zeitlichen Verlauf der ganzen Zuckung der beiden Muskeln mit einander zu vergleichen, sondern lediglich darauf, die Zeitdifferenz sichtbar zu machen, welche zwischen dem Beginne der Zusammenziehungen als eine unmittelbare Folge der endlichen Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung eintreten soll, so wurden folgende Anordnungen getroffen.

Erstlich habe ich dafür gesorgt, dass ausschliesslich der Erfolg der Unterbrechungen der Contacte bei e und d, welche mit dem Beginne der Zuckungen zusammenfallen, in Erscheinung treten kann. Die Leitung des chronoskopischen Stromes wurde nämlich mmer schon früher bleibend unterbrochen, ehe sich die Con

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