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III. Die Dandenong-Meteoreisenmasse in Melbourne.

Der freundlichen Gewogenheit des Herrn kaiserlichen Rathes Dr. L. Schweitzer verdanke ich ein Zeitungsblatt (The Herald, Melbourne 4. März 1861), in welchem eine vorläufige Nachricht sich findet über einen grossen Block, an 30 Centner schwer von Meteoreisen, welchen Herr Karl Rupprecht entdeckt und aus den Dandenong Ranges, nach Melbourne gebracht hatte. Letzterer hatte das Blatt unmittelbar an seinen Bruder Herrn Joseph Rupprecht, Hausbesitzer in Unter-St.-Veit bei Wien gesandt, von welchem die Mittheilung gemacht wurde, und mit dem wir nun zur Erlangung fernerer Auskünfte in Beziehungen getreten sind. Wahrscheinlich ist dies eine dritte Masse zu jenen beiden, von welchen in einer früheren Sitzung am 18. April ich Nachricht gegeben, nach den freundlichen Mittheilungen von Herrn Astronomen Georg Neumayer in Melbourne an Herrn Prof. v. Hochstetter, von welchen der kleinere, auch auf etwa 30 Centner geschätzt (der grössere auf 100 - 120 Centner) von Herrn Ingenieur Abel erworben war, um ihn nach Melbourne zu bringen. Die Dandenong Ranges, östlich von Melbourne etwa 40 englische Meilen entfernt, liegen etwas nördlich von Western Port, wo die beiden andern aufgefunden wurden.

IV. Die Meteoritensammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets am 30. Mai 1861.

Ich habe die Ehre zu freundlich wohlwollender Aufnahme Exemplare, auch für die hochverehrten Herren Collegen, welche diesem Gegenstande ein mehreres Interesse zuwenden, des letzten Verzeichnisses, vom 30. Mai 1861, der Meteoriten des k. k. Hof - Mineralien-Cabinets vorzulegen. Es enthält 160 Falltage und Fundstätten, 109 von Meteorsteinen, 51 von Meteoreisenmassen. Neu seit dem vorjährigen Verzeichnisse sind Schie, Norwegen, erhalten von Herrn Prof. Holst in Christiania, durch freundliche Vermittelung des k. schwedischen Gesandten, Herrn Ritters Fr. Due, St. Denis

Westrem von Herrn Prof. Kekulé und dem Rathe der k. Universität zu Gent, Trenzano von Herrn A. Venturi in Brescia, Heredia in Costa Rica, und das Eisen von Tabarz von Herrn Prof. Wöhler, Harrison County und New-Concord, so wie die Eisen von Jewell Hill und Nelson County von Herrn Prof. Shepard, das Eisen von Tula von Herrn Dr. Auerbach in Moskau. Der Parnallee-Stein von Herrn Prof. Ch. A. Young in Hudson, Ohio, und das Denton-Eisen von Prof. B. Shumard in Austin, Texas, angekündigt, noch nicht eingelangt. Viele Verbindungen sind noch ausserdem eröffnet, deren Ergebnisse nach und nach zur Kenntniss der hochverehrten Classe gebracht werden sollen. Oregon, Taos sind seitdem neu hinzugekommen. Es sind in diesem neuen Verzeichnisse auch die Gewichte der grösseren Stücke der Sammlung angegeben, und zwar aus den Angaben in Wiener Gewicht in den Katalogen auf Grammgewicht überrechnet, und zwar vorläufig nur für die Stücke über / Pfund oder 140 Gramm Gewicht. Freundliche Theilnahme von allen Seiten wird von uns mit dem lebhaftesten Danke anerkannt werden.

V. Notiz über Freiherrn A. de Zigno's Genus Cycadopteris.

Unser hochverehrter Gönner und Freund, Freiherr de Zigno berichtet über eine von ihm gemachte Entdeckung der Fructification seines Genus Cycadopteris, welche die Frage vollständig erledigt. Es ist weder mit Pachypteris noch mit Thinnfeldia, noch mit Kirchneria zu vereinigen. Cycadopteris ist ein wahrhafter Farn: Soris linearibus arcuatis juxta nervulos pinnulorum insidentibus, immersis, sub cuticula nascentibus; cuticula maturitate sporangiorum fissa, fissura lineari, marginibus labiiformibus incrassatis.

Über das zweifache kohlensaure Ammoniumoxyd von der Formel H,NO, 2CO, +HO.

Mitgetheilt von Prof. A. Schrötter.

Bekanntlich hat Herr H. Sainte-Claire Deville durch genaue Versuche bewiesen 1), dass es nur zwei Verbindungen der Kohlensäure mit dem Ammoniumoxyde gebe, nämlich:

2 H.NO, 3 CO2 + 3 HO und
H1NO, 2 CO2 + HO

Deville gibt an, dass es ihm nicht gelungen sei, durch Sublimation Verbindungen des Ammoniaks mit der Kohlensäure von bestimmter Zusammensetzung zu erhalten, und dass er glaube, man könne nur durch Krystallisation aus Lösungsmitteln derartige Verbindungen darstellen.

Vor einiger Zeit erhielt ich durch die Gefälligkeit des Directors der hiesigen Gasbeleuchtungs-Anstalt der Imperial - ContinentalGas-Association, Herrn Bengough schön nach allen Seiten ausgebildete Krystalle, die sich in beträchtlicher Menge in einem 30.5 Decimeter weiten, gusseisernen Gasleitungsrohre abgesetzt hatten, durch welche vom 10. December 1860 bis 19. März 1861 rohes Leuchtgas gegangen war, das die Condensatoren und einen Waschapparat mit Wasser passirt hatte, dann noch durch einen zweiten Waschapparat ging und endlich in die Reinigungskästen trat. Die Ablagerung fand an jenem Theil der Röhre in einer Strecke von 10 Metern Statt, durch welchen das Gas zu dem zweiten Waschapparat geleitet wurde, und die Krystalle waren ringsum an den Wänden der Röhre neben, nicht über einander abgelagert, so zwar

1) Annales de Ch. et de Ph. 3. Ser. T. 40. p. 87. 1854. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XLIV. Bd. II. Abth.

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dass in der Mitte die grössten, gegen die Enden die kleinsten sich befanden. Die Röhre selbst war nur leicht mit Erde bedeckt und daher der Winterkälte ausgesetzt.

Die Krystalle selbst riechen stark nach Steinkohlentheer und Ammoniak, sind äusserlich von anhängendem Theer etwas verunreinigt, im Inneren jedoch meistens ganz rein. Nach Abwaschen mit Wasser erscheinen sie vollkommen durchsichtig, viele darunter sind nach allen Seiten regelmässig ausgebildet, und mitunter 2 Centimeter hoch. Sie besitzen eine ausgezeichnete Theilbarkeit.

Da diese schönen Krystalle durch Sublimation entstanden und jedenfalls wohl charakterisirte Individuen sind, so war es von Interesse ihre Form und Zusammensetzung näher zu untersuchen; ersteres geschah durch Herrn Dr. Ditscheiner, letzteres durch Herrn Mandelblüh in meinem Laboratorium und es hat sich mit vollkommener Sicherheit ergeben, dass diese Krystalle in jeder Hinsicht sowohl mit den von Deville durch Krystallisation auf nassem Wege dargestellten, denen die oben angegebene Zusammensetzung entspricht, als mit den von Miller und Gust. Rose gemessenen identisch sind.

Es unterliegt somit keinem Zweifel, dass die genannte Verbindung doch auch durch Sublimation entstehen könne, freilich aber nur unter Umständen, die sich in einem chemischen Laboratorium nicht herbeiführen lassen, indem ihre Darstellung sonst einem so ausgezeichneten Experimentator wie Herr Deville ist, sicher gelungen wäre.

Krystallographisch-optische Bestimmung, ausgeführt von Herrn Dr. L. Ditscheiner.

Die Krystalle gehören dem orthotypen Krystallsysteme an; die Abmessungen der Grundgestalt sind

P = 143°22', 115°24', 71°16'.

abc 1: 1·4872: 0·5949.

Die in Combination erscheinenden einfachen Gestalten sind

folgende:

a (001) b (010) c (100) p (011) g (110) r (101)

Die von G. Rose, Miller, Deville und mir gemessenen und berechneten Neigungswinkel sind folgende:

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Luft.

Ausgezeichnete Theilbarkeit nach den Flächen (011).

Die Ebene der optischen Axen ist: a c.

Erste Mittellinie parallel der Krystallaxe c.

Der optische Charakter ist negativ, wonach das Axenschema ist :

(eba).

Der scheinbare Winkel der optischen Axen ist 67° 20′ in der

Die Axenwinkel für rothes und violetes Licht nicht merklich verschieden.

Chemische Untersuchung der obigen Krystalle von Karl Mandelblüh, Polytechniker.

Das zur Untersuchung bestimmte Salz wurde von den ihm anhängenden fremden Bestandtheilen durch Waschen mit destillirtem Wasser gereinigt.

Die qualitative Analyse ergab als Bestandtheile: Kohlensäure, Wasser, Ammoniak und eine Spur von Schwefelsäure.

Bei der quantitativen Analyse wurde nur die Kohlensäure und das Ammoniak bestimmt, da es bei der grossen Übereinstimmung der Resultate nicht mehr nothwendig war, den Wassergehalt direct zu ermitteln.

Die Bestimmung der Kohlensäure geschah nach der WillFresenius'schen Methode.

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