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LITERATUR-ZEITUNG

VOM JAHRE

1800.

ZWEYTER BAN D.

APRIL, MAY, JUNIUS.

JENA,

in der Expedition diefer Zeitung,

und LEIPZIG,

in der churfürstl. fächfifchen Zeitungs-Expedition.

1800.

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

B

Dienstags, den 1. April 1800.

GESCHICHTE.

21007 -A45 1800:2 LIBRARY -SCHOOL

vielen feinen Beobachtungen, ungemeinem Fleifse; gefetzt auch, dafs die Ueberficht des Ganzen vielen Lefern darin etwas fchwer werden dürfte; dafs hin und wieder mehr gefammelt als gewählt, bisweilen Verbefferungen nöthig, und einige Urtheile zu rafch gerathen feyn follten; der Schreibart nicht zu gedenken, die noch gar mancher Verfeinerung bedarf.

HALLE, b. Hemmerde n. Schwetfchke: Johann Chriftoph Kraufe, der W. W. Magifters u. öffentl. ordentlichen Lebrers auf der k. preufs. Friedr. Univerf. zu Halle, Gefchichte der wichtigften Begebenheiten des heutigen Europa. Ein Handbuch für Schulmänner, Erzieher, Studierende und andere Liebhaber der Gefchichte aus allen Stän- Was überhaupt in der ersten der beiden vor uns den. Vierten Bandes vierte Abtheilung, welche liegenden Abtheilungen enthalten fey, lehrt die Aufdie allgemeine Gefchichte der Hierarchie etc. des febrift.,,In dem nächft vorhergehenden Zeitraume, deutfchrümifchen Reichs, der Schweiz u. Frank-,,(bis zum Ende des dreyzehnten Jahrhunderts,) fagt reichs, vom Ende des dreyzehnten bis zum En- der Vf., herrfchten Hierarchie, Lehawefen und Ritde des funfzehnten Jahrhunderts enthält. 1797. terthum hauptfächlich in der öffentlichen Verfaffung, 488 S.Vierten Bandes fünfte und letzte Ab-,,und entweder Unwiffenheit oder Pedanterey, beide theilung, welche den Reft der Gefchichte des ,,in Gesellschaft mit Aberglauben, in den Köpfen. Mittelalters enthält. 1798. 628 S. 8. (2 Rthlr. Es waren aber auch fchon Bürgerftand und gelehr20 gr.) „ter Beruf in Aufnahme, und gefchriebene Rechte und darauf gegründete Einrichtungen zu einigen ekanntlich hatte der den hiftorifchen Wiffenfchaf-,,Ehren gekommen; vorzüglich aber fängt nun die ten zu früh entriffene Vf. diefes Werks den Ent-,,Herrfchaft des Geldes an, Nun verfliegt mit dem wurf gemacht, feiner Gefchichte des heutigen Europa Fortgange der Zeiten der reine Geift der Hierarchie, eine Einleitung voranzufchicken, welche durch einen,,des Lehnwefens und des Ritterthuins; es bleiben bündigen Abrifs der merkwürdigften Begebenheiten nur die Hejen übrig und mit diefen bestreichen andes Mittelalters, den neuern Zustand unfers Welttheils ,,mafsende Hierarchen und unwiffende und pedantibegreiflich machen, mithin die Anlagen und Vorbe- fche Pfaffen und Mönche und rohe Ritter die Gefich reitungen zu den grofsen Revolutionen in demfelben „ter, um defto majeftatifcher zu erfcheinen, und ihre entwickeln follte eine an fich recht nützliche und ,,wahre Gestalt zu verbergen. Ihrer aller darnach ab defto mehr empfehlungswerthe Methode, da viele,,geänderter Berufsgeift, feindet häufig im Namen Liebhaber der Gefchichte blofs-nach der neuern be- „Gottes, und nach Gesetzen der Kirche und der Ehre, gierig find, und gleichwohl nicht einmal diefe, ohne das gemeine Wohl an. Jene wollen vor StellverVorkenntniffe aus der mittlern, überall gehörig ver-,,treter des Vaters der Menfchen, diese vor die allein ftehen können; ja da fogar Geschichtschreiber unferer erbfähigen ächten Kinder des Haufes gelten. Beide Tage, welche Lieblinge der Lefezirkel find, fobald,,fühlen bald, wie nothwendig ihnen Geld fey, und fie fich über die beiden letzten Jahrhunderte hinaus,,,fuchen es in eben dem Maafse zu erlangen, als ihre verfteigen, es gar bald merken laffen, dafs fie auf,,Bedürfniffe zunehmen. Darüber gerathen fie auf einem fremden Felde heruinirren. Weil unterdeffen ,,einer Seite mit der weltlichen Obrigkeit, welche der Vf. den Umrifs feiner Einleitung nicht scharf ge-,,vor allen des Geldes benöthigt ist, auf der andern nug gezeichnet hatte; bey feinem Forschen in den mit dem gemeinen Manne in Unluft und ZwiftigQuellen, und bey feiner Belefenheit auf vielerley ge- keiten. Beide achten zuletzt weder die öffentliche rieth, was feinen Lefern angenehm zu wiffen feyn Meynung noch Gefetze, wenn fie auch felbft fie gemöchte; überdies auch manche nicht gemeine Bemer-,,geben haben. Das verleitet fie zu Mifsbräuchen und kungen ihm vorkamen, und diefe Arbeit wahrschein-,,Anmafsungen gegen das gemeine Wefen, und gelich ein etwas, eilfertiges Erwerbungsmittel war; fo,,gen die häusliche Ordnung, und endlich auch geift aus der Einleitung ein beträchtliches Buch gewor-,,gen einander felbft. Jeder, der feine Gerechtfame den, von dein man, im Verhältniffe gegen das bey-,,und Pflichten kennt und liebt, fühlt sich berufen, nahe ganz unterbliebene Werk felbft, beynahe wie je-,,folchem Unwefen zu fteuern: der eine durch Anzeiner Architekt von einem Pallafte, an dem nur das ,,ge, der andere durch Gegenarbeit, Lange und oft prächtige Portal fertig geworden war, fagen möchte: verunglückten diefe Verfuche, bis endlich der Büruna porta senza cafa. Gleichwohl bleibt es inmer,,gerftand mit langfamern, aber feften Schritte zu ein lehrreiches Buch von ausgebreiteten Kenntniffen,gröfserer Theilnehmung am gemeinen Wefen vorA. L. Z. 1800. Zweyter Band, .,fchrei

A

Bulaci

für fich. Richtiger ift die Anmerkung S. 14. über die aus Leuten oline Vaterland, ohne rechtliches Weib und Kind, ohne Familienerbtheil-bestehende påbfiliche Curie; welche fich alfo, ungefähr wie die Verfchnittenen der norgenländifchen Höfe, defto mehr auf Zufainmenfcharren baares Einkominens gelegt, und daher fo mancherley Mittel römifcher Gelderpreffungen aufgebracht hätten. - Die Gefchichte der Påbfte diefer Zeiten, befonders der von Avignon, wird mit lefenswerthen Erläuterungen begleitet. Hift. Univerf. Parifienfis hätte nicht S. 30. unter einem franzöfifchen Titel civirt werden follen; doch wie wenige haben überhaupt das wichtige Buch gefehen! Höchft, übertrieben ist es, (S. 45.) dafs die Dominicaner kaum den zehnten Theil fo viel Klofter, als die Minoriten befeffen haben follen. Sie hatten ja fchon im J. 1277 vierhundert und fiebenzehn Klofter; und dafs diefe Anzahl feitdem geftiegen fey, it be kannt. Das berüchtigte Werk des Francifcaners Abbizi (nicht Albigi) Liber Conformitatum, hält der Vf. nicht für fo alt als man es annimint; (S. 49) giebt aber nicht den geringften Grund feines Zweifelns an; und wir können auch keinen finden. Uebrigens glaubt er, es fey in einem doppelten Zwecke geschrieben: theils den Beweis aus Wundern für die Auslegung, welche die Spiritualen von der Regel ihres Patriarchen behaupteten, zu führen, theils eine Ausgleichung mit dem Pabfte einzuleiten, deffen darin fehr in Ehren gedacht werde. Allein fo wäre ja ein Zweck durch den andern aufgehoben worden, indem Chriftus in dem Buche dem heil. Franz erklärt, bey feiner Regel dürfe keine Gloffe angebracht werden, und gleichwohl nach andern Stellen deffelben der Pabst das Recht hat, fie zu gloffiren.

,,fchreitet, bis Grammatiker und Humanisten Regen ten und Laien aufklaren; bis die ältern Erfindungen ,,mit den neuen des Lumpenpapiers, Schiefsgewehrs, ,,der Buchdruckerkunft verftärkt, dem menfchlichen ,,Gefchlechte ganz andere Wirkungskreife und Werk„zeuge verfchaffen, und insbefondere auch dem ,.Freunde der Tugend und Weisheit einen freyern ,.Spielraum zubereiten“ u. f. w. Denn diefe vorInfige Abfchilderung geht auf mehrern Seiten fort. Sie hat überall viel Treffendes; würde aber nicht allein beffer, um den meisten Lefern verftändlicher zu feyn, am Ende der Gefchichte diefes Zeitalters, als hiftorifche Folgerung aus demfelben, geftanden haben; fondern wir wüfsten auch zu einigen Zügen derfelben in diefem Zeitraum die Belege nicht zu finden. Denn foll der reine Geift der Hierarchie die ältefte Kirchenregierung anzeigen; fo ift ja diefer jetzt mit den Concilien von Cofniz und Bafel zum Theil wieder aufgeweckt worden; nicht aber verflogen. Warnm follen ferner nur die Hefen des Rit terftandes übrig geblieben feyn; der doch bis zum Anfange des fechzehnten Jahrhunderts noch fort blühte? Von der Aufklärung der Regenten durch Grammatiker und Humanisten dürften fich auch gar wenige Spuren zeigen laffen: und wie weit ging lie, diefe Aufklärung, auch wo fie etwas fichtbar ift? ,,Ain Schluffe diefes Zeitraums, meynt der Vf., war ,,es fchon entfchieden, dafs die schönften Tage, wel ,,che der Menschheit feit dem Verlufte der römifchen ,,und griechischen Cultur zugedacht waren, in vol,,lem Glanze hereinbrechen würden." Das konnte aber wohl damals (am Ende des funfzehnten Jahr hunderts) unmöglich fchon entfchieden feyn, da, ungeachtet des wieder auflebenden Geiftes der grie chifchen und römifchen Schriftfteller, Nero-Borgia von Rom aus über den Verftand von hundert Millionen Christen unumfchränkt herrfchte; die neue Welt zwifchen Spaniern und Portugiefen theilte, einen Savonarola verbrennen liefs, und andere Werke der Finfternifs in Menge verübte, die wahrhaftig noch keinen fchönen Tag ankündigten. Dafs diefer anbrechen würde, machte erft die Geiftesfreyheit und das allgemeine Licht, welche von der Reformation verbreitet wurden, fehr wahrscheinlich; aber gewifs. und entscheidend wurde es erst durch die Art, wie man jene hohen Vortheile benutzte.

Im erften diefer Theile alfo kömmt zuerft die Gefchichte der Hierarchie, der Ritterschaft, des Bürger Aandes und der Gelehrten, fodann die deutfche und franzöfifche des dreyzehnten und vierzehnten Jahrhun derts vor. Der Vf. bemerkt zuerft, wie viel Gutes die Päbfte hätten stiften können; führt auch einiges an, das fie wirklich geftiftet haben; wo aber noch mehr hätte hinzugefetzt werden können, und bey der Nachtmahlsbulle gezeigt werden follte, worin eigentlich diefes Gute beftanden habe. Die Muthma fsung, (S. 12.) dafs die deutfchen Kurfürften fich bey der Kaiferwahl die Cardinale zum Mufter genommen haben follten, hat unferm Bedünken nach gar nichts

Bey Rudolf von Habsburg entwickelt der Vf. S. 75 fg. die Urfachen, warum er in feinen fpätern Jahren viel von der Liebe und Achtung verloren babe, deren er in den erften 'genoffen hatte. Ob auch von Achtung? das möchten wir wohl kaum behaupten: denn er hatte fich in ein bleibend furchtbares Anfehen gesetzt; aber die Beforgnifs konnte wohl entstehen, ob fein Haus nicht zu nächtig würde, wenn man ihm zumal die Wahl feines Sohns zum Nachfolger zugeftünde. Adolf's von Nafau Ankauf von Thüringen ift, nach des Vfs. Muthmafsung S. gr. weder für fein Haus gefchloffen, noch ganz ohne Theilnehmung anderer Fürften vorgenominen worden. Vielmehr fcheint ihm der Landgraf Albrecht fich über feine Söhne bey dem Könige beklagt; diefer aber fie für fachfällig und ihre Lehne für verwirkt erklärt, und darauf mit dem Vater, als vermeynilichem letzten Befitzer, einen Vertrag gefchloffen zu haben; auf welchen Fall die ausgemachte geringe Geldfumme nicht fogar unbedeutend gewefen wäre, indem fie nicht den Werth der Lander, fondern die Abfindung wegen der reinen Einkünfte ausmachen follte. Freylich geben hierüber weder Urkunden noch genauere Nachrichten einiges Licht. Die erite Anlage der Eidgenoffenschaft wird auf die gewöhnli

che

che Art erzählt; doch findet der Vf. S. 102. die Ge- fchung feiner poetischen und patriotifchen Träumeftalt ihrer ältern Gefchichte fabelhaft, weil fie erft in reyen. Aber, wenn man die Briefe des grofsen spätern Zeiten aus Landesgerüchten und Bruchftä- Dichters an ihn lieft, gegen welchen er fo klein ercken zufaminengesetzt worden fey. Dafs die geift- fcheint: fo können die Vorschläge deffelben wohl Karl's fchimpflilichen Kurfürften alle Niederdeutfche vom Kaifer- nicht blofse Träumereyen heifsen. throne ausfchloffen, hat nach des Vfs. Meynung, cher Vergleich mit dem Pabfte, in deffen Diensten S. 103. mehr als alles Uebrige zur Entkräftung des gleichfam er noch bey Ludwig's Leben fich zum KaiKaiferthums beygetragen. Dafs Heinrich VII nicht fer wählen liefs, und feine beftändige Abhängigkeit vergiftet worden fey, glaubt er darum, S. 109. weil von demfelben, geben diefen Auftritten eine ganz es nicht ftrenger bewiefen, als widerlegt werden andere Geftalt. Von dem K. Siegmund entwirft der könne, Marfilius Ficinus, der S. 126. unter den fchrift- Vf. (S. 184.) folgendes Bild:,,Es fehlten ihm faft alle ftellerifchen Vertheidigern Ludwig's des Bayern fteht, ,,Eigenfchaften eines Fürften, wie die in jenen Zeiift eine in der Gefchwindigkeit vorgegangene Vermi-,,ten erfoderlich waren. Er war kein Soldat, kein fchung des berühmten Platonikers im funfzehnten guter Wirth; ohne fefte Grundfätze, ein Spiel der Jahrhunderte, mit Marfilius Patavinus oder Menan-,,Zeitumstände und grössern Köpfe; voll Einbildung drinus, Ludwig's Zeitgenoffen. Gar zu flüchtig ift auf feine Grofse; aber unfähig, feine Würde zu bedie Stelle S. 122. Anm. b. hingeworfen:,,Die Urkun-,,haupten, und fich Achtung zu verfchaffen, und fode (von Ludwig's Verzichtleiltung auf das deutfche mit oft verachtet, gemifshandelt, befchimpft und Reich) fteht ganz abgedruckt in einem fchlechten wenn diefer Ausdruck feinetwillen nicht zu un

der Wahl der Mittel, fich daraus zu retten, und ohne wahre Ergebenheit irgendwo zu finden; mag aber fonft gegen feine Vertrautern ein herzensguter

franzöfifchen Buche, das ich eben nicht zur Hand ha-,,edel ift - genarret; er war unverdrofsen thätig; be." Wenn es ein fchlechtes Buch war: fo dürfte aber nie in Bereitfchaft und nie am Ziele; ohne Gewohl auch die Urkunde fchlechte Glaubwürdigkeit fühl für Recht und Redlichkeit, und daher in feinen haben; aber es mufsten hier vielmehr einheimifche,fo häufigen Verlegenheiten eben fo unbarmherzig Gefchichtfchreiber zu Rathe gezogen werden; da,,und habfüchtig, als unredlich und unbefonnen bey würde der Vf. gefunden haben, dafs Adlareiter (Annal. Boicae gentis, P. II. p. 48. ed. Leibnit.) eine rich tigere Nachricht davon giebt, auch verfichert, die darüber ausgeftelite Urkunde fey noch im kurfürstl.,Mann gewefen feyn. Am wenigften taugte er für Archiv zu München befindlich. Dafs die Erfindung des Linnenpapiers deutfchen Urfprungs fey, hält der Vf. S. 129. darum für wahrfcheinlich, weil nicht nur Zeugniffe von früher als anderwärts vorhandenen wahren Papier diefer Art in Deutschland angeführt werden könnten; fondern weil auch diefes Land vorzüglich an Linnen fchon feit mehrern Jahrhunderten einen grössern Ueberflufs als an andern Materialien, und bey feinem grefsen Handel, auch bey feiner übrigen Thätigkeit, das Papier nöthig hatte. Allein diefe Gründe möchten wohl nur eine geringe Wahrscheinlichkeit hervorbringen; Zeugniffe hat der Vf. ohnedem nicht beygebracht. Eher wollten wir ihm darin beytreten, dafs das jetzige Feuer und Schiefsgewehr deutfchen Urfprungs fey, weil man eine Zeitlang in der Kunftfprache blofs deutfche Benennungen darüber finde; wie Büchfen, Büfsen, Donnerbüchsen, Feuerbüchfen, Hacken, Schlangen, Handrohr, Stücken u. dgl. m. Von Kart'n IV fagt der Vf. auf der einen Seite S. 137. er habe weder vom Pabfte noch von Frankreich, noch von irgend einem Nachbar oder deutfchen Haufe das Geringfte zu fürch ten gehabt, wenn er die Gerechtfaine des Reichs wahrnehmen und geltend machen wollte; er habe auch an Regenteneigenfchaften faft alle Fürften feiner Zeit übertroffen; aber fetzt er hinzu, Karl fey als Regent ein Pedant gewefen. Gleichwohl nennt er ihu bald darauf (S. 143.) einen Menfchenkenner, (welches Pedanten gewöhnlich nicht zu feyi pflegen,) dem es nicht fo leicht gefchienen habe, altromifcher Kaifer zu feyn, als dein Freunde der Einfamkeit und der alten lateinifchen Clafliker, Petrarca, in der Tau

,,die damalige Lage der Dinge in Böhnen." Das Bild fcheint uns doch etwas überladen zu feyn; und obgleich der Vf. hinzufetzt, es laffe fich in jedem Zuge aus Windek und andern, die um diefen Kaifer waren, auch aus feinen Thaten rechtfertigen; fo möchten. wir doch den Beweis daraus fehen, dafs er ohne Ge fühl für Recht und Redlichkeit gewefen fey. Windek fagt gerade das Gegentheil; er findet es unerhört, dafs einem Fürften zugleich das geiftliche und weltliche Schwerdt übergeben worden fey, wie diefem Kaifer; dafs aber der Pabst und das Basler Concilium ihn eine folche Macht anvertrauet hätten, leitet er davon her, weil Siegmund ein grundbiderbe Herzmon und Fürfte was. Dafs er gegen feinen Bruder Wenzel fehr unedel gehandelt habe, wird darum eben fo wenig geleugnet, als andere feiner Fehler. Da mit feinem Nachfolger Albrecht II die Reihe der öfterreichifchen Kaifer angeht: fo wird hier die Schweizerifche Gefchichte meist nach Müller's Leitfaden eingefchaltet. Friedrich III erfcheint auch hier in einer nachtheiligen Figur, bisweilen faft in einer zu komischen, (z. B. der Mann mit den fünf Vocalen,) aber im Ganzen ift dem Kaifer, der in pleno des Reichstags einfchlief, und vom päbftlichen Gefandten geweckt werden mufste, nicht zu viel gefchehen. Uebrigens werden die zum Theil fehr merkwürdigen Begebenheiten unter feiner Regierung, die er wenigftens angefehen und erfahren hat, mit Fleifs ausgezeichnet. Am forgfältigsten i von den geheimen oder westphälifchen Gerichten gehandelt worden. Endlich Maximilian I. Seine fehr wohlgerathene Schilderung (S. 318 f.) wollen wir, weil fie zu viel Platz einnchinen würde,

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