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Ueber die

verschiedenen Typen der sechsfüssigen
Larven bei den Süsswassermilben.

Von

Prof. Dr. P. Kramer
Provinzialschulrat in Magdeburg.

Hierzu Tafel I.

I. Einleitung.

Die sechsfüssigen Larven mancher Süsswassermilben sind zwar hin und wieder bei Gelegenheit der Besprechung neuer Arten erwähnt und auch beschrieben worden, wie z. B. an mehreren Stellen in der Monographie von J. C. Neuman über die schwedischen Hydrachniden, jedoch wurden sie bisher noch niemals zum Gegenstande einer besonderen und ausführlichen Betrachtung gemacht, welche namentlich auch dem Gesichtspunkte einer vergleichenden Uebersicht über die im süssen Wasser lebenden Acariden grössere Aufmerksamkeit schenkte.

Es stellt sich aber bei eingehenderer Beschäftigung mit diesen Larven gerade ihre Bedeutung für eine vergleichende Naturgeschichte der Süsswassermilben in ganz besonderem Masse heraus. Es ist deshalb auch zu bedauern, dass es bisher noch nicht hat glücken wollen, in ähnlicher Weise, wie es von A. D. Michael bei den Oribatiden Englands geschehen ist, die sechsfüssigen Larven sämtlicher bekannten, das Wasser bevölkernden Acariden aufzufinden. Indess bietet doch auch schon das bisher zugängliche, freilich noch unvollständige Material manchen wichtigen Anhalt. Dies im einzelnen nachzuweisen ist der Zweck der nachfolgenden Zeilen. Zugleich wird sich auch ergeben, dass sich über den Ursprung einiger Süsswassermilben Schlüsse ziehen lassen, die zwar noch einen gewissen allgemeingehaltenen Charakter tragen, doch aber nicht ganz des Interesses

entbehren werden.

Ueber die bisherigen Bemühungen, in die Systematik der Acariden Licht und Ordnung zu bringen, ist hier nicht der Ort weitläufig zu reden. Was die Hydrachniden im besonderen betrifft, so begegnet

Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1893. Bd. I. H. 1.

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man in den Lehrbüchern der Zoologie noch immer der Anschauung, dass sie eine geschlossene, einheitliche Gruppe bilden. Man meint, die darunter befassten Tiere besässen einen viel zu hohen Grad von Verwandtschaft, als dass es thunlich wäre, sie in gleichwertige Unterabteilungen zu zerlegen.

Es ist dies eine überkommene Tradition. Dieselbe hält, wie an andern grossen Milbenfamilien, so an der der Hydrachniden fest und wird dies so lange thun, bis einmal eine wirklich umfassende Naturgeschichte der Acariden geschrieben sein wird. Der Wirklichkeit entspricht diese Tradition nicht, vielmehr ist es in der That nicht möglich, die im süssen Wasser lebenden Acariden zu einer gemeinsamen Familie zu vereinigen.

Es ist das auch schon seit vielen Jahren und von manchen Seiten nachdrücklich hervorgehoben.

Schon im Jahre 1877 habe ich die unter dem gebräuchlichen Namen Hydrachnidae zusammengefassten Süsswasserbewohner in vier verschiedene Gruppen auseinandergezogen, nämlich in die Hydrachnidae engeren Sinnes, lediglich repräsentiert durch die einzige Gattung Hydrachna; in die Hygrobatidae, welche die Mehrzahl aller Süsswassermilben umfasst und als etwa typische Gattungen die Gattungen Nesaea Koch und Arrenurus Dug. in sich schliesst; in die Eylaïdae mit der Gattung Eylaïs und in die Limnocharidae mit der Gattung Limnochares.

Es wird sich später ergeben, in wieweit nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse an diesen Gruppen zu ändern sein wird.

Eine andere Einteilung nahm Haller 1882 in seiner lehrreichen Schrift Hydrachniden der Schweiz" vor, indem er die Stellung der Augen zu Grunde legte und darnach Hydrachnidae medioculatae und lateroculatae unterschied. Zu der ersten Gruppe zog er die Gattungen Limnochares und Eylaïs, während alle übrigen Süsswassermilben der zweiten Gruppe angehören sollten.

Ich stehe nicht an, dieser Einteilung eine gewisse Bedeutung zuzusprechen, doch wird sich aus dem folgenden noch ein bestimmteres Urteil darüber ergehen.

Haller hatte sich den von mir angegebenen Gründen der Einteilung der Hydrachnidae nicht anschliessen können, auch fand sonst die oben mitgeteilte, von mir befürwortete Trennung dieser Gesammtfamilie in mehrere nebengeordnete Gruppen keine rechte Zustimmung, zumal da systematische Arbeiten über dieselben nach C. J. Neuman's Monographie, welche zwar später als mein oben genannter Aufsatz erschien, aber gleichzeitig mit ihm entstand, nicht bekannt wurden.

Erst ganz neuerdings hat G. Canestrini in seinem Abbozzo del sistema acarologico, Venezia 1891, auch die Hydrachnidae wieder mit berücksichtigt.

In diesem Aufsatze, in welchem das ganze Gebiet der Acarologie behandelt ist, und welches eine strenge Sonderung der Acariden nach

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