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Der Puls wurde langsamer (26 Mal unter 28 Beobachtungen, 2 Mal unverändert); die grösste Abnahme der Frequenz betrug 18 Schläge, die mittlere 10 Schläge in der Minute. Nicht bei allen Individuen war diese Abnahme der Pulsfrequenz die gleiche, und auch nicht bei dem Einzelnen jeder Zeit; im Beginn des Versuchs schien sie am bedeutendsten zu sein. Diese durch die Erhöhung des Luftdrucks bedingte Pulsverlangsamung dauerte noch wenigstens 1/2, auch 11/2 Stunden fort bei normalem Luftdrucke. Auch die Respiration wurde verlangsamt, im Maximum um 2 Athemzüge in der Minute; dieser retardirende Einfluss war sehr nachhaltig, so dass am letzten Tage der Beobachtungen vor dem Versuche langsamer respirirt wurde, als vor dem ersten Versuche; bei einem Individuum sank die Athemfrequenz binnen 8 Tagen von 20 auf 9. Der retardirende Einfluss des Aufenthalts in comprimirter Luft auf Puls und Respiration war um so grösser, je mehr Beides (in Folge von Lungenkrankheit) von Norm entfernt war.

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Die Secretion der Haut und Respirationsschleimhaut war vermindert, dagegen wurde die Harnsecretion vermehrt.

Der nach Pettenkofer's Angabe in München aufgestellte für Menschen bestimmte Respirations- (und Perspirations -) Apparat besteht in einem kleinen Zimmer aus Eisenblech, würfelförmig mit 8 Fuss baiersch die Seite, mit eiserner Thür, mit Oberlicht und Seitenfenstern. Die Luft wird aus diesem Zimmer ausgesogen, gleichzeitig aus dem obern und untern Theil, durch zwei Saugpumpen, die durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzt werden. Das Einströmen frischer Luft. in das eiserne Zimmer geschieht theils durch undichte Stellen an der Thür, theils durch bewegliche Oeffnungen in der Thür, welche den Abzugscanälen gegenüber liegt. Die Menge der ausgesogenen Luft wird durch eine grosse Gasuhr gemessen, deren Dimensionen für genaue Abmessung von 3000 Cubikfuss englisch in der Stunde ausreichen (Stationsgasmesser). Gleiche Bruchtheile der in das eiserne Zimmer ein- und aus demselben ausströmenden Luft werden durch Aspiratoren durch Schwefelsäure und durch titrirtes Kalkwasser geführt, um den Wasser- und Kohlensäuregehalt zu bestimmen. Eine Druckpumpe kann jederzeit, wie zu Ende des Versuchs, Luft aus dem Zimmer in 6-8 Litre - Flaschen pumpen, in denen der Kohlensäuregehalt durch Kalkwasser bestimmt wird. Ehe die Luft in den Gasmesser gelangt, wird sie mit Feuchtigkeit gesättigt, und ein eingeschaltetes Psychrometer giebt Temperatur und Feuchtigkeitsgrad an. Bevor die Luft mit Feuch

tigkeit gesättigt ist, ist auch ein Psychrometer angebracht, und Ansätze, um Gasproben zu nehmen.

Zur Probe des Apparats wurden Stearinkerzen genommen, deren Analyse einen Kohlenstoffgehalt ergab, der 291% Kohlensäure entsprach, auf 1 Gr. Stearin 1484 CC. Kohlensäure, 1 Litre Kohlensäure bei 0° C. und 760 Mm. Druck zu 1,987 Gr. gerechnet. Als dieselbe Sorte von Kerzen in dem Apparat (von aussen angezündet) verbrannte (bei 314 Litres Gaswechsel in der Minute = 11 Cubikfuss), ergab die Kohlensäurebestimmung in der ausgesogenen und rückständigen Luft 11/20, 0,4%, 0,6% mehr, als jene Analyse. Dabei mussten mehr als 4/5 der entwickelten Kohlensäure in den Luftstrom zwischen Zimmer und Gasuhr übergehen; blieb mehr zurück, so wurde das Resultat bedeutend fehlerhafter.

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Pettenkofer rechnet darauf, dass unter allen Umständen die Intensität des durch die Pumpen veranlassten Luftstroms grösser sei, als dass die Diffusion durch die freien Oeffnungen des Zimmers nach aussen den Versuch stören könnte: wurde, während die Maschine im Gange war, ein penetrant riechender Rauch in dem eisernen Zimmer erzeugt und kein Geruch ausserhalb wahrgenommen; ausserdem sprachen die Versuche selbst dafür, dass kein Verlust an Kohlensäure durch Diffusion stattfand. Trotzdem kann man wohl fragen, ob es nicht doch für alle Fälle besser gewesen wäre, den Behälter luftdicht schliessen zu lassen und die Einfuhr von Luft nur durch eine mit einem Ventil versehene Oeffnung zu gestatten.

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Der von Smith jetzt näher beschriebene und abgebildete Respirationsapparat für Menschen, welcher nur die Lungenrespiration betrifft, besteht in einer um Nase, Kinn und Wangen gut geformten Maske von Blei, in die das Untergesicht hineingedrückt wird, während dieselbe noch durch Bänder um den Kopf fixirt wird. An diese Maske schliesst sich ein metallenes Ansatzstück, durch welches die Einfuhr und Ausfuhr von Luft, durch leichte Ventile geregelt, geschieht. Die einzuathmende Luft streicht durch eine Gasuhr, die von 1 bis 1 Million Cubikzoll verzeichnet. Die exspirirte Luft streicht zuerst durch eine Wulf'sche Flasche (70 Cubikzoll) mit Bimstein und Schwefelsäure, dann durch einen Kasten von Guttapercha, dessen Lumen in eine Anzahl communicirender Kammern getheilt ist, die eine Oberfläche von 700 Quadratzoll darbieten; die Oberfläche der Wände ist mit Kalilauge von 1,27 spec. Gewicht bedeckt. Die Luft muss alle Kammern durchsetzen. Hierauf geht die Luft noch ein Mal durch eine Trockenvorrichtung, die mit dem Kohlensäurekasten auf einer

Wage von Oertling gewogen wird, die bei 7 Pfund Belastung 1/100 Gran anzeigt. Alle die Apparate verbindenden Röhren hatten die Weite der Trachea; die Ventile boten einen sehr geringen Widerstand dar.

Ein Theil der Ergebnisse, die Smith erhielt, wurden schon im vorj. Bericht p. 309 mitgetheilt. Folgende sind noch nachzutragen. Eine Zunahme der Kohlensäureexhalation stellte sich bei Abstinenz zu der Zeit ein, zu welcher gewöhnlich Nahrung aufgenommen wurde. Ceteris paribus war je grösser die Menge der aufgenommenen Nahrung, die Zeit der Ruhe und des Schlafes, um so grösser die Menge der am folgenden Morgen exhalirten Kohlensäure.

Im Sommer ist die ganze Respirationsthätigkeit vermindert; im August betrug beim Verf. die Verminderung des Gaswechsels 30%, die Verminderung der Kohlensäure exhalation 17%; im Juni bei einem andern Individuum betrug die Verminderung 27%. Diese Schwankungen mit den Jahreszeiten wurden durch die Temperatur und den Luftdruck nur zum Theil

erklärt.

Die näheren Mittheilungen über den unmittelbaren Einfluss der Aufnahme verschiedener Nahrungsmittel auf die Respiration sind folgende. In sitzender Stellung, ohne geistige und körperliche Anstrengung wurde bei nüchternem Zustande eine überhaupt gebräuchliche Quantität der Substanz genossen und dann von 3 bis 10 Minuten an nachher die Respiration gemessen. Reine Stärke hatte einen sehr unbedeutenden Einfluss auf die Kohlensäure exhalation (so wie auf den Herzschlag), selbst nach langer Nüchternheit. Waizen, Hafermehl und Reis vermehrten die Kohlensäureexhalation bedeutend und auf längere Zeit; die Kohlensäure blieb darnach bis zu zwei Stunden um 1 Gran in der Minute vermehrt. Kartoffeln wirkten auch so, aber nicht für so lange Zeit. Dabei war die Tiefe der Respiration vergrössert. Fettzusatz zu jenen Substanzen minderte eher ihren Effect. Kleber wirkte wie Waizen, Hafer, Reis, das Maximum der Wirkung war schon nach 40 Minuten erreicht. Fett war indifferent wie Stärke. Butter, Olivenöl, Leberthran verminderten die Frequenz der Respiration. Zucker vermehrte die Respirationsthätigkeit bedeutend, und zwar fast momentan; die Wirkung erreichte schnell ihr Maximum und verschwand nach 11/2 bis 2 Stunden. Wirksamer waren die Zuckerarten wenn mit Wasser genommen, als wenn trocken. Zusatz von Säure vermehrte zuweilen die Wirkung, kürzte aber die Dauer ab; Alkali hatte die entgegengesetzte Wirkung. Fettzusatz minderte die Wirkung des Zuckers. Von den

Zuckerarten wirkte Rohrzucker am stärksten, weniger Milchzucker und noch weniger Traubenzucker. Die Tiefe der Respiration war vermehrt, die Frequenz vermindert. Milch wirkte verschieden bei verschiedenen Personen, je nachdem sie Milch liebten oder nicht; bei jenen steigerte Milchgenuss die Kohlensäureexhalation bedeutend, bei letzteren wenig oder (einzelne Bestandtheile der Milch) verminderte sie auch. Alkoholige Getränke wirkten verschieden; Rum und Bier steigerten die Respiration; Thee, Kaffee, Cichorien, Cacao regten die Respiration an, Thee am meisten, nächstdem Kaffee. Eiweisskörper steigerten die Respiration ebenfalls.

Im Ganzen sind die Beobachtungen nicht neu, dass die Einführung verdaulicher Nahrungsmittel alsbald eine Steigerung der Respiration zur Folge hat, neu und auffallend sind die Ausnahmen, die nach Smith stattfinden sollen. Selbstverständlich rührt, wie Smith bemerkt, die so rasch auf die Nahrungseinnahme folgende Steigerung der Kohlensäureexhalation nicht direct von dem Kohlenstoff jener Nahrung her. Eine in der Luft stehende Hypothese scheint es aber zu sein, wenn Smith vermuthet, die betreffenden die Respiration anregenden Substanzen gewönnen dadurch diesen Einfluss, dass sie sich in Säuren umwandelten. Beschleunigung oder vermehrte Tiefe der Respiration vermehren die Kohlensäureexhalation: derartige Abänderungen im Modus der Respirationsbewegungen so wie beschleunigter Herzschlag, den Smith meist gleichzeitig beobachtete, folgen, wie bekannt, den kleinsten körperlichen Bewegungen, und wahrscheinlich ist es der durch die Einnahme der Nahrungsstoffe im Darm und Adnexa veranlasste Thätigkeitszustand, welcher in analoger Weise die innig verbundene Herzbewegung und Respiration in Mitleidenschaft zieht, wobei allerdings der Mechanismus dieser Sympathie noch zu erklären bleibt und jene Ausnahmen einigermassen räthselhaft sind.

Setschenow hat zu der von ihm und Ludwig herrührenden Methode, die Gase des Blutes zu gewinnen (vorj. Bericht p. 305. 306) eine Verbesserung angegeben, dazu bestimmt, dem Uebelstande vorzubeugen, dass das im Apparate zurückbleibende Blut von den letzten gewonnenen Gasmengen wieder einen Theil absorbirt, was, wie der Verf. bemerkt, sich namentlich bei der chemisch gebundenen Kohlensäure fühlbar machte. Das Princip, diesem Uebelstande vorzubeugen, besteht darin, das Blut mit einer indifferenten Flüssigkeit zu bedecken, welche ein gleich Null zu setzendes Absorptionsvermögen für die in Betracht kommenden Gase besitzt: als solche wendete

Setschenow Olivenöl an, welches jenen Anforderungen nach den vorläufigen Versuchen des Verf. am Besten entspricht, nach Valentin (s. unten) jedoch ein bedeutendes Absorptionsvermögen für Kohlensäure besitzt. (Valentin benutzte ausgefrornes fast farbloses Olivenöl.) Versuche ergaben, dass so lange das Blut Sauerstoff enthält, das Oel nicht zugemischt werden darf, weil dasselbe die vollständige Abscheidung des Sauerstoffs verhindert. Weil das Oel beim Kochen des Blutes sich mit demselben zu einer Emulsion mischt, und zuletzt das Blut doch ohne Bedeckung bleiben würde, so führt Setschenow das Oel beim Austreiben der chemisch gebundenen Kohlensäure nicht auf ein Mal zu, sondern in zwei Absätzen, und zu diesem Zweck erhält der Apparat eine kleine Abänderung, die im Original nachzusehen ist.

Als einen weitern Vortheil dieser verbesserten Methode hebt Setschenow hervor, dass man mit kleineren Blutmengen arbeiten könne, sofern dem Gasverlust vorgebeugt sei; 30 CC. arterielles, 50 CC. venöses Blut werden für hinreichend erklärt.

Mit jener Methode fand Setschenow in 100 Voll. venösen Blutes vom Hunde 35,21 Kohlensäure, 4,10 Sauerstoff, 0,78 Stickstoff.

SO

Nachdem Setschenow (vorj. Bericht p. 307) gefunden hatte, dass der bei weitem grösste Theil sämmtlicher im Blut enthaltener Kohlensäure durch physikalische Mittel ausgetrieben werden kann, nur eine sehr kleine relative Menge erst durch Säure abscheidbar ist,. musste man schliessen, dass die Menge kohlensauren Alkalis im Blute nur klein ist, folglich auch nur wenig der auspumpbaren Kohlensäure als doppelt kohlensaures Alkali enthalten sein kann; da nun aber doch nach den Ergebnissen der Absorptionsversuche nur ein Theil der im Blut enthaltenen auspumpbaren Kohlensäure einfach diffundirt, dem Dalton'schen Gesetz folgend, angenommen werden kann, musste man, wie auch von Fernet geschehen war, dem phosphorsauren Natron des Blutes ganz besonders einen nicht unansehnlichen Theil der auspumpbaren Kohlensäure vindiciren. Schöffer bemerkt nun, dass die an kohlensaures und phosphorsaures Natron gebundene Kohlensäure diese Salze nicht verlässt, wenn die über der Lösung befindliche Luft einen nur geringen Gehalt an Kohlensäure hat; dann aber würden diese Salze ihre Kohlensäure auch nicht in der Lunge fahren lassen, sofern der Lungenluft ein ansehnlicher Kohlensäuregehalt zukommt. Auf der andern Seite aber hält Schöffer dafür, dass die relativ kleine Menge von Kohlensäure, welche L. Meyer als freie Kohlensäure erhielt, in der That die sämmtliche

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